Kapitel 90 ♥

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Entschlossen drückte ich die Klinke runter. Mario saß auf dem Bett und telefonierte. Als er mich sah sagte er schnell: „Ich muss auflegen Shannon, danke dass ich dich anrufen konnte.“ Er legte sein Handy neben sich und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Shannon? So heißt meine Mom Mario!“, sagte ich. Als er nicht antwortete, fragte ich noch einmal. „War das gerade meine Mom am Telefon?“ „Sie hatte angerufen“, antwortete er kurz. „Mario ich bin doch nicht blöd du hast gerade zu ihr gesagt, ich zitiere 'Danke, dass ich dich anrufen konnte'!“ Er antwortete wieder nicht. „Man ich mache mir Sorgen um dich! Und wenn du nicht mit mir redest..“, erklärte er mir dann. „Was hat sie dir genau erzählt?“, fragte ich nach und hatte ein ganz mulmiges Gefühl. Jetzt sah er mich an. „Ja nichts! Sie kann sich auch nicht erklären was mit dir los ist!!“ „Es tut mir so leid“, murmelte ich und zog mich dann an. Währenddessen würdigte Mario mir keinen Blick. Normalerweise fielen ihm immer halb die Augen aus dem Kopf wenn ich nackt oder nur in Unterwäsche vor ihm stand. Jetzt behandelte er mich wie Luft und ich konnte ihn so gut verstehen. Genau durch dieses Verhalten hatte ich auch damals meinen besten Freund verloren und zwei weitere gute Freundinnen. Ich machte mit dieser Art alles kaputt. Einfach weil es mir so schwer fällt über so persönliche Dinge zu sprechen. Den Verlust von diesen drei Freunden hatte ich verkraftet, aber wenn ich Mario dadurch verlieren würde..ich will es mir gar nicht überlegen. Deswegen machte ich einen kurzen Entschluss und versuchte alles grade zu biegen was noch zu retten war. Ich setzte mich neben ihn auf das Bett und legte meine Hand über seine, dann holte ich noch einmal tief Luft. „Es ist nur so, als ich in der 10. Klasse war da .. hat eine Freundin von mir Selbstmord begangen, mich nimmt das bis heute mit und ja deswegen war ich gestern nach dieser Sendung so komisch..“ Das war nicht mal gelogen. Naja, meine Freundin war sie damals nicht, sondern es war ein Mädchen aus meinem Dorf welches ich vielleicht erst einmal gesehen hatte. Mario glaubte mir, er hob nun mein Kinn mit seinen Fingern an, sodass wir uns tief in die Augen schauen konnten. Das war eine Qual für mich, ich hatte ihn schon wieder angelogen nur weil ich mal wieder zu feige war die Wahrheit zu sagen. Genau wie damals als ich dachte ich hätte mit Marco geschlafen oder die Schwangerschaft die sich dann als Fehler der Ärztin heraus gestellt hatte. Und jetzt tat ich es schon wieder. „Wieso hast du mir das denn nicht einfach gesagt?“ Mario's Stimme war vorsichtig und leise. „Ich..ich wusste nicht wie“, druckste ich. „Emi ich liebe dich, du musst mir vertrauen“ Ich nickte. Dann küsste er mich. Ein Klingeln störte uns. Es kam von Marios Handy. Es war eine Dame vom Flughafen die uns netterweise ausrichtete, dass unsere Koffer jetzt endlich da sind. Freundlicherweise wurden uns diese direkt ins Hotel gebracht, zum Glück fehlte nichts. Ich zog mir eine Hotpants, ein lockeres weißes Top und einen dünnen geblümten Cardigan an, dazu meine weißen Vans, dann ging es mit dem Taxi in die Innenstadt zur Christ Curch Cathedral und anschließend zu The Cloisters Nassau. Beide Orte zwar wunderschön, aber stink langweilig. Nassau ist allgemein eine eher altmodische Stadt. Dafür ist rund herum perfekter Strand. Der Taxifahrer empfiehl uns den Cabbage Beach auf Paradise Island. Es war so toll! Palmen, weißer weicher Strand, türkises Wasser und strahlender Sonnenschein. Es war unbeschreiblich schön. „Machst du mal ein Bild von mir für meine Fans?“, grinste Mario und streckte mir sein Handy entgegen. Er zog sich sein T-shirt aus und posierte in Badehose vor dem weiten Meer und strahlte mit der Sonne um die Wette. „Damit wirst du einigen Mädchen bestimmt den Verstand rauben“, gestand ich. „Solange das bei dir noch klappt“, grinste er und zog mich an der Hüfte zu sich. „Das schaffst du immer und immer wieder“, schmunzelte ich und streichte mit meinen Fingerspitzen über seine nackte Brust. Ein streitendes Paar störte unsere Romantik. Die beiden waren ungefähr im selben Alter wie wir und sprachen sogar deutsch. Der erste Satz den ich von diesem fremden Mädchen aufschnappte war: „Hör auf Micha! Das bringt mich irgendwann noch um!“ Ich glaube vor 1-2 wochen hätte mir dieser Satz rein gar nichts ausgemacht, aber jetzt spürte ich wieder dieses Gefühl das mich von innen zerfrisst und Mario merkte rein gar nichts..

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt