Kapitel 76 ♥

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Ich war immer noch so fertig, konnte aber nur eine knappe halbe Stunde schlafen, immer wieder tauchten in meinem Kopf Gedankenfetzten vom Unfall auf. Ich spürte wie heiße Tränen meine kalten Wangen nach unten flossen. Ich starrte gedankenverloren an die Wand gegenüber und erschrak ungeheuerlich als plötzlich zwei Männer ins Zimmer gestürmt kamen. „Emilie!!“, rief der eine und kam auf mich zugestürmt. Es war Mario, hinter ihm her Marco, der versuchte mit seinem kaputten Bein Marios Schritte Stand zu halten. Mario fiel mir um den Hals und ich schluchzte seinen Namen an seine Schulter. Er ließ leicht von mir ab und strich mir über den Kopf, ich sah, dass er ebenfalls Tränen in den Augen hatte und spürte seine eiskalten Finger. „Ich hab mir so schreckliche Sorgen gemacht!“ Seine Stimme zitterte. „Ey ich mir auch!“, ertönte dann Marcos Stimme, der auf der anderen Seite meines Bettes saß, ich drückte ihn nun auch einmal ganz fest an mich. „So und jetzt erzähl mal Schatz“, sagte Mario und ich machte Platz damit er sich mit auf das Bett setzten konnte während Marco, immer noch völlig aus der Puste, auf dem Stuhl Platz nahm. Marios kalte Hand, zerquetschte meine fast und ich seine, oh wie froh ich war ihn in diesem Moment zu sehen! „Du hast schon geschlafen als es an der Tür klopfte, in der Überzeugung dass es Cathy wäre, öffnete ich diese unbedacht und lief direkt in die Arme von Denise“, fing ich an zu erklären. „Denise?? Die wurde doch verhaftet!“, wetterte Marco. „Bitte lasst mich ausreden“, erwiderte ich und als ich mir sicher war, dass die beiden jetzt leise blieben, setzte ich fort. „Sie presste mir die Hand vor den Mund und zog mich brutal zu ihrem Auto. Dort drückte sie mir irgendetwas vor den Mund, sodass ich beim Einatmen bewusstlos wurde..“ Ich musste kurz unterbrechen, da meine Tränen mir die Stimme nahmen. Mario drückte meine Hand noch fester und nickte mir aufmunternd zu. „...Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf der Rückbank eines fahrenden Autos, ich schrie zu ihr nach vorne, dass sie den Wagen anhalten soll..sie hörte nicht und dann...dann griff ich von hinten nach vorne ans Lenkrad, dadurch kam der Wagen ins schleudern, überschlug sich auf den Gegenverkehr..nun ja und als ich das erste mal aufwachte sah ich erst nur Sanitäter, das zweite Mal lag ich dann hier“ Marco fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und durch die Haare, er war sehr blass, oder kam mir das durch das komische Licht hier nur so vor? Ich sah zu Mario, er blickte geschockt auf den Boden, suchte passende Worte. „Gehts dir soweit gut?“, wollte Marco dann wissen. „Ja, ich habe nur Kopfschmerzen und meine Rippen tun etwas weh, aber das ist ja noch harmlos! Denise liegt im Koma!“, antwortete ich und brach wieder in Tränen aus. „Kannst du uns mal kurz alleine lassen?“, sagte Mario dann kaum hörbar zu Marco. „Na gut, ich könnte sowieso mal einen Kaffee vertragen“, seufzte der und humpelte aus dem Zimmer. Als die Tür geschlossen war, sah ich Mario durch meine gläsrigen Augen an. „Du darfst dir daran jetzt keine Schuld geben“, murmelte er. „Woher weißt du..?“ „Emi ich kenne dich. Du bist meine Freundin, nein du bist mehr als das, du bist mein Leben und du musst jetzt stark sein“ Seine Stimme war nun etwas sicherer geworden und sein Blick genau in meine Augen gerichtet. „Hol mich bitte hier raus Mario“, wimmerte ich.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt