Kapitel 135 ♥

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*Emis Sicht*

Marco zog mir die Decke weg. Es war inzwischen ca. 14 Uhr und die Sonne brannte so sehr ins Hotelzimmer, dass die Klimaanlage es nicht mehr schaffte zu kühlen. „Emi komm steh auf jetzt!" „Wieso?", grummelte ich ins Kissen. „Weil wir auf der Karibik sind, du übermorgen Geburtstag hast und es nix bringt im Selbstmitleid zu versinken" 10 Minuten später hatte er mich dann aus dem Bett bekommen. „Und was machen wir jetzt?", fragte ich gelangweilt und lehnte mich an den Türrahmen. „Wir gehen jetzt in die Stadt!" „Meine Motivation irgendetwas zu tun liegt unterm Bett und heult", sagte ich müde und gähnte. Eine weitere halbe Stunde später und ich war doch tatsächlich umgezogen und fertig gemacht. Es hatte 38 Grad, deshalb jammerte ich Marco auch die Ohren voll. „Alter hast du deine Tage oder warum meckerst du heute an allem?", meinte mein bester Freund. „Wie ihr Jungs unsere schlechte Laune immer darauf schieben müsst", meckerte ich. „Ihr Frauen seid so kompliziert. Ich will nicht aufstehen, zu heiß, zu kalt, zu windig, zu trocken, Hunger, satt, zu fett, durstig", äffte er mich nach, woraufhin ich ihn mit meiner Handtasche eine überzog. Als wir endlich im kühlen Kaufhaus ankamen, fand ich schon den nächsten Grund. „Wieso sind wir eigentlich hier? Ich brauche gar keine neuen Klamotten?" „Emi nur weil es mit Mario gerade scheiße läuft musst du deine schlechte Laune nicht so raushängen lassen!", sagte Marco schroff und ich sah erschrocken auf den Boden. „Oh nein sorry, das wollte ich nicht", entschuldigte er sich und zog mich an ihn. „Das war echt dumm von mir du kannst mich anzicken so viel du willst", redete er weiter. „Ist schon ok", gab ich zurück und er drückte mich noch fester, bevor wir dann Laden für Laden abklapperten.

*Marios Sicht*

Nachdem ich noch einige Telefonate getätigt hatte, bestellte ich mir beim Griechen etwas zum Essen, weil mir aufgefallen ist, dass ich seit Emi weg ist nur noch das aller nötigste gegessen hatte und deswegen auch 7 Kg abgenommen. Doch selbst von dem leckeren Gyros aß ich nicht mal die Hälfte. Mein Kopf (und anscheinend auch mein Magen) waren einfach so mit Nachdenken beschäftigt. Um 20 Uhr machte ich mir einen Film an, aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Immer wieder schoss der Gedanke in meinen Kopf, dass Pep mir nicht frei geben wird. Um 22:00 Uhr legte ich mich ins Bett, wälzte mich hin, wälzte mich her aber eingeschlafen war ich dann erst gegen 4 Uhr.

*Emis Sicht*

Ich muss zugeben, ich hab einige schöne Sachen gefunden. Marcos Highlight war mit Sicherheit der Victoria Secret Laden, als er mit mir Unterwäsche kaufen durfte. Mein Highlight dagegen war die coole Lederhotpants die ich gefunden hatte. Nach unserem Shopping Trip waren wir etwas Essen und im Meer. Jetzt ist es 23 Uhr und wir sitzen in einem der Strandkörbe. Mein Lieblingsort hier. Es ist einfach schön, wie die Wellen am Ufer brechen und der Sand unter den Fußsohlen klebt. Unwillkürlich schweiften meine Gedanken zu Mario. Heute vor einem Jahr kannten wir uns schon, wir hatten eine Woche vor meinem Geburtstag damals zum ersten Mal miteinander geschlafen. Ich fing an zu Grinsen als ich daran dachte. Wir waren so frei von allem, haben einfach gemacht was wir wollten. „Woran denkst du?", fragte Marco als er das bemerkte. Augenblicklich wurde mein Blick wieder traurig und nachdenklich. „Mario", brachte ich mit gestockter Stimme hervor. Marco legte den Arm um mich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Das traurige ist, verdammt ich hab ihm so sehr vertraut.", murmelte ich und stumm kullerte die erste Träne aus meinem Auge. „Shhh", machte Marco und fuhr mit seinen Fingern meinen Arm auf und ab. Hastig strich ich mit meinem Handrücken über mein Gesicht. „Vielleicht sollte ich ihn einfach vergessen.." „Nein nein nein nein nein!!!!", beteuerte Marco und setzte sich auf, sodass ich von seiner Schulter rutschte und ihm wieder in die Augen sehen konnte. Das Meer spiegelte sich darin leicht und er wirkte blass in dem schwachen Licht der Strandlaternen und des Mondes. „Warum nicht?", fragte ich ihn. „Er... er ist.. er tut.. das wird wieder", stammelte er. Ich guckte ihn schief an. Er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. Und nochmal. Und nochmal. Dann wendete er sich wieder an mich. „Er liebt dich. Ich weiß das weil ich ihn schon mehrere Jahre kenne" Ich sah ihn noch schiefer an. „Vergess ihn einfach nicht ok?", meinte er jetzt und nahm mich wieder in den Arm. „Das ist eh unmöglich..", flüsterte ich so leise, dass er es nicht hörte und ich nahm zum ersten Mal meine Kette ab. Es war die Kette die ich von Mario zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Ich drehte den Anhänger zwischen meinen Fingern und erstickte fast an meinen Tränen.

*Marios Sicht*

Obwohl ich nur 3 Stunden geschlafen hatte, war ich um 7 Uhr hellwach und fit wie ein Turnschuh. Um 11 wäre Trainingsbeginn, aber Pep sagte ja ich solle eine halbe Stunde früher aufkreuzen. Aus der halben Stunde wurde eine Stunde und ich war der erste und gammelte deshalb noch die Zeit im Auto, bis ich sah, dass Pep angefahren kam. Da ich aber nicht allzu aufdringlich sein wollte, wartete ich bis er im Gebäude verschwunden war. Ich begegnete ihm im Flur wieder. „Ach Mario, da bist du ja", sagte er und ich war froh, dass er lachte und keine schlechte Laune hatte. „Und? Bekomme ich ausnahmsweise frei?" Pep sah mich mit einem Blick an, als müsste er noch einmal kräftig darüber nachdenken und in meinem Kopf ratterten 1000 Gedanken. „Ich habe mich gestern kurz mit Matthias Sammer und Hermann Gerland unterhalten und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir dich gehen lassen. Wir wollen der Liebe nicht im Weg stehen!" Die Erleichterung war mir eindeutig ins Gesicht geschrieben. „Dafür machst du heute eine Stunde länger! Und jetzt ab in die Kabine!", fügte er etwas strenger hinzu und noch nie hat mir ein Training so viel Spaß gemacht wie heute und obwohl es ein etwas kälterer Märztag war, machte mir die extra Stunde nichts aus.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt