Kapitel 171 ♥

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-Marios Sicht-

Ich drehte sie an der Schulter um, sodass ihr verknittertes Gesicht wieder in meine Richtung schaute. Ich überlegte ernsthaft wie sie wohl ohne die 4 Tonnen Schminke und die aufgespritzten Lippen aussehen würde. Wohlmöglich wäre sie sogar ganz hübsch. „Warum so stürmisch?", murmelte sie verpennt. „Was lief letzte Nacht zwischen uns?", fiel ich direkt mit der Tür ins Haus. In ihrem Gesicht entstand ein schelmisches Grinsen. „So einiges", schnurrte sie und fuhr mit ihren langen Fingernägeln meine Schlüsselbeine entlang. Genervt schlug ich ihre Finger weg. Beleidigt zog sie ihre Hand wieder an sich ran und fing an mich mit ihren Schlauchbootlippen anzuschmollen. „Letzte Nacht hat dir das noch gefallen.." „Ja da wären wir dann auch schon gleich wieder beim eigentlichen Thema. Hatten wir Sex ja oder nein?" Mein Ton ließ keine weiteren Ausreden zu. Ihr Schmollen wurde wieder zu einem dreckigen Grinsen. „Oh ja und wie" Sollte es sexy wirken wie sie sich an ihrem Finger lutschte? Ich sah sie angewidert an. „Wieso glaube ich dir das nicht?", fragte ich sie skeptisch. „Du hast mich so rrrrrichtig hart rangenommen und das nicht nur einmal", schnurrte sie. „Ich glaube ich wüsste wenn wir Sex gehabt hätten" Ihr Gesichtsausdruck wurde immer empörter, was mich in meiner Theorie nur bestätigte. Allerdings brachte sie dann einen Schachzug der mein Herz kurz stocken ließ. „Gut, wenn du mir nicht glaubst... Das Kondom liegt im Mülleimer" Ich folgte ihrem Fingerzeig und lief zu diesem besagten Mülleimer. Ein erleichtertes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, denn das einzige was sich daran befand war eine leere Lippenstiftverpackung. Ich nahm diese raus und hielt sie vor mein Geschlechtsteil. „Also beim besten Willen, aber das passt nicht", schmunzelte ich. Die blonde Puppe fand das eher weniger lustig und blieb eisern. „Dann hat die Putzfrau wohl schon ausgeleert" Wenn Dummheit wehtun würde... Erst da fiel mir auf, dass wir uns in einem Hotelzimmer befanden. „Und überhaupt: Was sträubst du dich denn so dagegen? Hunderte Männer wären froh wenn sie mich knallen dürften" „Mir reicht schon, dass ich neben dir aufwachen musste", erwiderte ich trocken und fing an meine Klamotten anzuziehen, welche feinsäuberlich zusammengelegt auf dem Stuhl neben dem Bett lagen und ich glaube kaum, dass Misses Jeder-will-Sex-mit-mir-weil-ich-so-bombe-bin sie mir erst vom Leib gerissen hat und dann sich noch die Mühe gemacht hat, sie wieder aufzusammeln und zusammenzulegen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich nicht mal wüsste wie das geht. Als ich fertig angezogen war, lag sie immer noch mit dem gleichen beleidigten Blick und verschränkten Armen auf dem Bett. Ich beugte mich zu ihr runter, klopfte ihr auf die Schulter und sagte ironisch: „Lass den Kopf nicht hängen, jeder bekommt mal einen Korb" „Pff", schnaubte sie nur und damit verschwand ich aus dem Hotelzimmer. Ich wollte jetzt einfach nur so schnell wie möglich zu Emi. Während ich durch die vielen Flure und Stockwerke dieses Hotels geisterte, versuchte ich meine Gedanken zu ordnen. Ich konnte mich noch daran erinnern wie ich in diese Bar ging und mir den ersten Drink bestellte und dann hatte ich sie schon an der Backe. Wortwörtlich, denn ihre von Lipgloss triefenden Lippen hatten mein ganzes Gesicht erkundet. Ich hatte ihr nicht nur einmal gesagt, dass sie mich bitte in Ruhe lassen sollte, daraufhin hatte sie sich verzogen und anscheinend gewartet bis ich betrunken genug war um ihr zu folgen. Ich hatte inzwischen den Ausgang des Hotels gefunden und war erschrocken wieso hier so viele Fotografen und Paparazzis lungerten. Hatte etwa im Zimmer neben mir irgendein Weltstar wie Justin Bieber oder Madonna gehaust und ich hatte nichts davon mitbekommen? Aber wieso fotografierten sie dann alle mich? So krass ist es ja nicht mal in Deutschland... Mit schnellem Schritt stieg ich in ein Taxi und blendete alle Stimmen aus die meinen Namen riefen. Ich nannte dem Taxifahrer die Adresse von Emis Eltern und war heilfroh als wir um die nächste Straße bogen und die Fotografen aufhörten uns zu verfolgen. Durch den Rückspiegel konnte ich deutlich erkennen, wie der Taxifahrer sich fragte wer da gerade berühmtes auf seiner Rückbank saß. Ich war froh, dass er mich anscheinend nicht erkannte und in Ruhe ließ.

Als ich die Klingel betätigte, wurde ich nervös. Wir haben uns ja beim Letzten Mal alle nicht sehr positiv getrennt. Ich war erleichtert als Naomi, Emis 16-jährige Schwester, die Tür öffnete. „Hi" Ich stellte mich an wie ein kleiner Junge, der darauf warte Anschiss von seinen Eltern zu bekommen. Naomi lächelte kaum merkbar und trat einen Schritt zur Seite, sodass ich reinkommen konnte. „Mom und Dad sind nicht da, sie holen gerade Emi aus dem Krankenhaus. Setz dich doch ins Wohnzimmer so lange, ich denke sie kommen bald zurück." Dankbar nickte ich und tat was sie mir sagte. Naomi verschwand wieder in ihrem Zimmer. Und dann saß ich da und wurde mit jeder Sekunde nervöser. Nach 15 Minuten hörte ich dann endlich Stimmen von der Haustür und das Klackern im Schloss. Sofort stand ich auf und wischte meine feuchten Hände an meiner Hose ab. Emi war die erste die hereintrat. Ihre Augen wurden sofort zu schmalen Schlitzen. Unkontrolliert schleuderte sie mir ihre Tasche entgegen. Aus Reflex fing ich sie auf und starrte sie erschrocken an. „Du blöder Mistkerl!!! Wieso hast du das gemacht man!?!! WIESO??", schrie sie unter Tränen und versuchte mit ihren dünnen Armen auf mich einzuschlagen. Sofort kamen ihre Eltern angestürmt und zerrten sie von mir weg. Ich wusste überhaupt nicht was auf einmal in sie gefahren war. War das wirklich wegen dem was auf dem Revier passiert war? „Du scheiß Wichser! Erst machst du mich fertig wegen deiner scheiß Eifersucht und das vollkommen ohne Grund und dann gehst du los und poppst so eine scheiß Barbie!!" Ihre Stimme überschlug sich fast. In meinem Kopf dämmerte alles. „W..Woher weißt d..du..?", stotterte ich. Sie riss ein Stück Papier, anscheinend ein Teil aus einer Zeitung, ihrem Dad aus den Händen und schleuderte es mir vor die Füße. Ich hob das zerknitterte Papier auf und ahnte schon Böses. Die Bilder zeigten mich gestern Abend an der Bar mit dieser Tussi. Ich hörte Emis wütendes Schnaufen als ich den Bericht nur überflog. „D..Das ist nicht..." „...Nicht so wie es aussieht? Dein ernst gerade??" Emi war komplett in Rage, aber konnte man es ihr verübeln? Ich möchte gar nicht wissen, wie ich an ihrer Stelle ausgerastet wäre, vor allem noch in ihrem derzeitigen Zustand...

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Heute Mal ein Kapitel komplett nur aus Marios Sicht, hat einfach besser gepasst :D

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt