In der Nacht schlief ich sehr unruhig, ich hatte einfach viel zu viele Gedanken im Kopf. Außerdem stand am Dienstag eine wichtige Klausur an, für die ich noch keine Sekunde gelernt hatte. Gegen 5:30 Uhr hatte es dann keinen Zweck mehr sich nur hin und her zu wälzen, deswegen stand ich auf, zog mir einen Hoodie von Mario über und setzte mich auf den Balkon und beobachtete den Sonnenaufgang. Das hatte ich schon ewig nicht mehr getan und es machte mir irgendwie sofort bessere Laune. Als die Sonne dann weit genug aufgegangen war, beschloss ich meine Unterlagen zum Lernen zu holen. Ein Jurastudium ist wirklich kein Kindergarten, aber das wusste ich ja vorher schon. Leider konnte ich mich nicht großartig konzentrieren, da gestaltete sich ja schon der Nachbar auf seinem Weg zum Briefkasten spannender als das Familien- und Erbrecht. Nach einer dreiviertel Stunde gab ich dann auf, außerdem hörte ich von innen die Dusche plätschern. Das heißt, Mario war inzwischen auch wach. Ich kramte meine ganzen Sachen zusammen, schmiss sie auf meinen Schreibtisch und ging in die noch halbwegs eingerichtete Küche um uns einen Kaffee zu machen. Bei dem Gedanken daran, dass wir genau heute in zwei Wochen aus dieser Wohnung raus sein müssen, erschauderte mich. Im neuen Haus war noch nichts fertig, außer die Küche. Die Lampen waren noch nicht angeschlossen, genau wie die Sanitäranlagen im Badezimmer. Und das Wohn- und Schlafzimmer war noch nicht mal fertig gestrichen. Zumindest hatten wir alle neuen Möbel schon ausgesucht, die mussten nur noch geliefert werden. Wir brauchten aber dringend Hilfe. Ich musste mich jetzt mal bisschen für die Uni anstrengend und Mario auf seine Karriere. Aber wer sollte uns da unter die Arme greifen? Meine Familie ist am anderen Ende der Welt, Marios in Dortmund, genau wie Marco. Leni war hochschwanger und recht viele mehr blieben auch nicht übrig. Außer Manu. Ihn hatte ich schon ewig nicht mehr gesehen und Jacky ebenso, aber das war auch das Beste, nachdem sie mich und Mario auseinander gebracht hatte.
Ich war gerade fertig ein paar Dinge fürs Frühstück auf ein Tablett zu stapeln, da kam Mario aus der Dusche wieder und das Bild kam mir bekannt vor. Nur ein Handtuch um die Hüfte, nasse Haare, die vereinzelt auf seine nackte durchtrainierte Brust tropften. Unwillkürlich musste ich Grinsen. „Guten Morgen", lächelte Mario als er meinen vielsagenden Blick wahrnahm. „Du schaffst es echt immer wieder mich heiß zu machen", schnurrte ich und schon war er nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt und hauchte in mein Ohr: „Wäre auch schlecht wenn nicht" Schon spürte ich seine warmen Lippen und seinen feuchten Atem an meinem Hals, was mich aufstöhnen ließ. Er drückte mich an die Wand und schob sein Knie zwischen meine Beine. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren während er immer weiter Küsse auf meinem Mund, meinem Hals und meinem Schlüsselbein verteilte. „Ich kann zur Zeit einfach nicht die Finger von dir lassen", stöhnte er in meine Halsbeuge und ich wünschte mir, dass er damit auch niemals aufhören wird. Er schob seine Hände unter mein Top und striff es mir geschickt über den Kopf. Seine Lippen landeten wieder auf meinen und seine Hände wanderten zu meinen Brüsten. Ich spielte mit seiner Zunge in meinem Mund während ich meine Hände zum Bund seines Handtuchs wandern ließ. Gerade hatte ich es geöffnet, da klingelte es an der Tür. Fast hätten wir die Klingel aufgrund unseres schweren Atems nicht gehört, doch dann lösten wir uns mit einem sehnsüchtigen Seufzen und während Mario das Handtuch wieder aufhob und umband, zog ich mir mein T-Shirt wieder über und hielt meine Arme vor der Brust verschränkt, dass der „Techtelmechtel-Störer" nicht unbedingt sieht, dass ich keinen BH trage. Ich drehte den Schlüssel im Schlüsselloch und öffnete die Tür. Vor mir standen doch tatsächlich Marios Eltern und es war mir schlagartig unangenehm wie ich vor ihnen stand. Zeit gleich freute ich mich aber auch wahnsinnig die beiden wieder zu sehen! Anscheinend bemerkten sie meinen verwirrten Blick und lieferten mir zugleich eine Erklärung. „Entschuldigung, dass wir so früh und vor allem unangekündigt hier auftauchen, aber wir waren gerade zufällig in der Nähe und dachten wir schauen mal bei euch vorbei und helfen ein wenig im neuen Haus" Astrids Lächeln war etwas unsicher. Ahnte sie vielleicht, dass sie uns gerade bei etwas gestört hatten? „Lässt du uns noch rein oder sollen wir wieder gehen?", lachte nun Jürgen und ich bemerkte jetzt erst, dass ich die ganze Zeit nur durch einen kleinen Spalt mit meinen zukünftigen Schwiegereltern gesprochen hatte. „Achso, ja natürlich", lachte ich etwas unbeholfen und öffnete die Tür komplett und die beiden traten ein. In dem Moment kam auch Mario wieder, der sich jetzt eine Jogginghose und ein T-Shirt übergezogen hatte. Er stutzte als er seine Eltern sah. „Was macht ihr denn hier?", fragte er überrascht und zog erst seine Mom und dann seinen Dad in eine Umarmung. „Wollt ihr mit uns frühstücken?", bat ich an und nahm ihnen die Jacken ab. Sie nickten dankend. „Allerdings haben wir weder einen Esstisch, noch Stühle hier, also wird es wohl Stehimbiss oder dann im Wohnzimmer auf der Couch", lachte ich. Während Mario mit seinen Eltern ins Wohnzimmer ging, zog ich mich flott um und holte dann das Tablett, welches ich vorhin schon vorbereitet hatte, plus zwei weitere Teller und Tassen aus der Küche und brachte alles ins Wohnzimmer zu den anderen. Jürgen warf gerade einen Blick auf den leeren Raum, indem wirklich nur noch die Couch und der TV stand, umringt von unzähligen Kartons. „Sorry für das Durcheinander", entschuldigte ich mich und stellte das Tablett auf die Couch. Zum Glück war diese groß genug. „Das ist vollkommen normal bei einem Umzug", lächelte Astrid und nahm Platz.
Nach dem Frühstück, fuhren wir dann zu viert ins Haus. „Ihr seid aufjedenfall schon weiter als letztes Mal als wir hier waren", meinte Jürgen und begutachtete die säuberlich gestrichenen Wände. „Na wenigstens etwas", antwortete ich ein wenig hoffnungsvoll. Während Mario und sein Vater im Schlafzimmer den Boden verlegten, strichen Astrid und ich die letzte Wand im Wohnzimmer. „Gefällt es dir hier?", fragte sie nach einer Zeit ohne mich dabei anzusehen. In ihrer Stimme erkannte ich, dass sie wirkliche Zweifel daran hatte. War ich wirklich so durchschaubar geworden?
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Mario Götze - Meine große Liebe
FanficEmilie (20) ist eigentlich gar kein Fußball Fan, doch durch ihren besten Freund und Mitbewohner kommt sie auf den Geschmack. Einer fällt ihr immer sofort auf: Mario Götze. Dumm nur, dass der noch in einer Beziehung ist. Die Frage ist: Wie lange noc...