Kapitel 142 ♥

2.1K 87 1
                                    

„Marco möchte unsere Verlobungsfeier planen", erklärte ich ihm kurz. Mario sah uns skeptisch an. „Ob das gut geht..?" „Wir sind aber noch nicht sonderlich weit gekommen, ich wollte dich dabei haben", sagte ich. Mario schien immer noch ziemlich überrumpelt zu sein. „Wie habt ihr überhaupt gespielt?", lenkte Marco dann ein. „2:0 gewonnen", grinste Mario und schlug sich siegessicher auf die Brust. „Wer hat's gemacht?", fragte er weiter. „Lewy mit Vorarbeit Lahm und Müller mit Vorarbeit von diesem Götze" Die nächste Frage die Marco stellte, bekam ich schon gar nicht mehr mit. Wenn Mario und Marco erstmal anfangen über Fußball zu reden, hören sie so schnell nicht mehr auf. Da es um die Uhrzeit noch angenehm warm war, setzte ich mich mit einem Buch und paar Teelichtern auf die Terrasse. Ich vergaß total die Zeit. Als Mario zu mir nach außen kam, war es schon halb 2. „Sorry Schatz, wir haben total die Zeit vergessen" „Ich auch", gab ich zu und streckte mich in alle Richtungen. „Gehst du morgen in die Uni?", fragte er mich. „Ja! Ich muss!" „Dann solltest du jetzt lieber schlafen gehen, ich hab morgen kein Training, wenn du willst hol ich dich ab" „Ja bitte", grinste ich und musste gähnen. Mario gab mir einen Kuss auf die Stirn und half mir dann alles wieder nach innen zu räumen, bevor ich schlafen ging.

Da ist man fast 3 Wochen nicht in der Uni und man hat alles verpasst. „Es wird eine Zeit dauern bis Sie den Lernstoff nachgeholt haben, Frau Götze", tadelte mein Professor. Frau Götze. Das war schon Grund genug um gut gelaunt die Uni zu verlassen. Ein weiterer war natürlich, dass Mario mich abholte und wir gemeinsam was Essen gingen. Am Abend schaute dann wieder Marco vorbei, diesmal aber wirklich um die Verlobungsfeier zu planen. Die Gäste hatten wir relativ schnell zusammen, das Restaurant in dem wir essen auch. Recht viel mehr mussten wir gar nicht organisieren. Mario sagte seiner Familie Bescheid und ich rief Leni an. Leider war sie heute nicht in der Uni und den Grund dafür erfuhr ich dann auch am Telefon. „Ich bin schwanger!!!!", schrie sie mir förmlich ins Ohr. „Du bist was?!?" „Schwanger!!!!", schrie sie nochmal, aber diesmal so laut durch den Hörer, dass es sogar Marco hörte, der mich jetzt dumm anschaute. „Von wem??", fragte ich aufgeregt. „Ben!!!!!", schrie sie wieder. „Könntest du aufhören zu schreien, ich möchte Marios Ja-Wort am Traualter noch verstehen" „Oh stimmt! Ich hab ganz vergessen euch zu gratulieren!", plapperte sie. „Kein Problem, so wie es scheint, hattest du ganz andere Sorgen. Möchtest du vorbei kommen?", bot ich an. Schließlich interessierte mich die Story brennend, denn vor der Karibik hatte sie nämlich, soviel ich weiß, keinen festen Freund. „Heute ist schlecht, aber ich hab morgen Früh einen Termin beim Frauenarzt, danach könnten wir uns treffen" „Ich hab Uni", erinnerte ich meine Freundin. „Dann um 17:00 Uhr?" Wir verabredeten uns also für den nächsten Tag. Zwei Stunden später hatten wir dann die Zusagen von Astrid, Jürgen, Fabian und Felix Götze, von Marios Großeltern und von meiner deutschen Oma.

In der Uni war es wie immer sehr anstrengend und irgendwie fiel es mir heute besonders schwer aufzupassen, ich vermisste Marios Nähe. Lag es daran, dass wir inzwischen schon länger als einem Monat nicht mehr miteinander geschlafen hatten? Egal, um 17 Uhr traf ich mich also mit Leni in einem Café. „Wie geht es dir?", wollte ich wissen. Sie strahlte und streichelte ihren Bauch. „Sobald ich weiß, dass es meinem Baby gut geht, geht es mir auch gut" „In welcher Schwangerschaftswoche bist du?", fragte ich. Ich fand das Thema Schwangerschaft schon immer sehr interessant und hörte mir gerne Geschichten von Müttern an. „In der 9.", verriet sie mir. „Weißt du denn schon was es wird?" „Nein, dafür ist es noch zu klein.. " „Was wünscht du dir denn?" „Ich hätte gerne eine kleine Prinzessin, aber Ben hätte lieber einen Fußballer", lachte sie. „Apropos Ben, wer ist das? Woher kennst du ihn? Erzähl es mir!" Lenis Grinsen wurde noch breiter. „Ich hab ihn im P1 kennen gelernt, stell dir vor: Er ist sogar Junior Besitzer dort!" In meinem Kopf klingelten alle Alarmglocken. Ich hatte ja schon die Befürchtung, aber jetzt war es eindeutig. Ben, der Leni geschwängert hat ist der Ex von Jacky. Der Ex der sie nach 10 Jahren glücklicher Beziehung betrogen hat. Mit Leni!!! „...ja und dann ist es passiert", vollendete Leni ihren Satz, den ich vor lauter Gedanken nicht gehört hatte. „DU bist das Model mit Doppel D vom Telefon?!?!?" Leni verstand kein Wort, wie auch? In meinem Kopf spielte ich das Gespräch mit Jacky noch einmal ab. >„Ein Model ist es! Groß, blond, schlank, Doppel D, mehr Schminke im Gesicht als DM sie besitzt", hatte Jacky gesagt. „Wenn er es mir gesagt hätte, das wäre ja Luxus! Ich hab ihn beim Telefonieren mit seiner Alten erwischt!"< Jacky hatte übertrieben. Leni ist zwar wunderschön und könnte locker in die Model Szene passen, aber ganz so schlimm ist es nicht. Leni wartete immer noch auf eine Erklärung. Ich wusste nicht, ob ich ihr die Wahrheit sagen sollte. Leni war schwanger von ihm, vielleicht wusste sie nicht von seiner Vorgeschichte. Ich setzte langsam an. „Hast du schon mal was von Jacky gehört?" „Ja, das ist die Exfreundin von Ben. Wieso?" Ihr Strahlen war jetzt verschwunden und ich wollte sie jetzt nicht verstören. „Das war mal meine Mitbewohnerin!", sagte ich deshalb. „Ah ok witziger Zufall aber was sollte das gerade mit ‚Model' und ‚Doppel D'?" Also erzählte ich es ihr doch, sie war zwar zum Ende hin nicht wirklich sauer, weil er sich ja letztendlich für sie entschieden hat, aber trotzdem war ihre Stimmung im Keller und wir beendeten an der Stelle unsere Verabredung. Zum Schluss lud ich sie dann natürlich noch zu unserer Verlobungsfeier ein, zu der sie auch zusagte.


Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt