Kapitel 163 ♥

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Nach dem 4. Zug verschwamm so langsam das Bild von Mario vor meinem inneren Auge, aber sonst veränderte sich nichts wirklich. Doch das änderte sich schlagartig. Plötzlich wurde mir unwahrscheinlich heiß und schwindlig, sodass ich fast keine Luft mehr bekam. Es fühlte sich an, als würde sich mein Magen einmal komplett umdrehen und alle anderen Organe gleich mit. Ich fasste mir an die Stirn und versuchte irgendwie mich selbst zu beruhigen und nicht in Panik zu verfallen. Anscheinend konnte ich das aber nicht allzu gut verstecken. Liam drehte mein Gesicht so, dass er mich anschauen konnte. Ich konnte meine Augen kaum öffnen, so dreckig ging es mir in diesem Moment. „Soll ich dir was zu trinken holen?", hörte ich Liam fragen. „Ein Wasser bitte", hustete ich und Liam schob mich von seinemSchoß um aufstehen zu können. Ich lehnte mich an und schloss die Augen. Die Musik kam mir jetzt noch scheußlicher vor als zuvor. Ich spürte wie neben mir jemand aufstand und sich dafür jemand anderes hinsetzte. „Dein erstes Mal oder?", hörte ich eine weibliche Stimme fragen. Gut, das konnte ja nur Lynn sein. Ich öffnete meine Augen einen kleinen Spalt und lächelte sie schwach an. „Du hast aber auch ganz schön schnell und heftig reingezogen. Keine Sorge, es ist völlig normal, dass dein Körper jetzt erstmal so reagiert. Kann auch sein, dass du dich noch übergeben musst, aber das Gefühl danach ist umso besser" Lynn erklärte mir das alles mit so einer Gelassenheit während sie sich eine normale Zigarette anzündete, dass ich ihr unbedingt glauben wollte. Sie blies den Zigarettenrauch gelassen durch ihre Nase und ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Geruch mal als angenehm empfinden würde. Aber im Gegensatz zu diesen ganzen anderen Substanzen war das ja schon beinahe Luxus für meine Geruchsknospen. Ich konnte meinen Körper dabei beobachten, wie diese grausame Übelkeit schlimmer wurde und ich im letzten Moment aus dem Raum stürmte, um mich zu übergeben. Wo war ich nur gelandet? Vorgestern lag ich noch mit meinem Verlobten am Strand von Santo Domingo und jetzt krümme ich hier in irgendeinem Kifferhaus, umgeben von völlig fremden Kifferleuten und versuche alles Böse aus meinem Körper wieder auszubrechen. Noch in diesem Moment beschloss ich, sobald Liam zurück war, mich von ihm zu verabschieden. Ja, es war eine Erfahrung wert gewesen, aber das wars dann auch. Nichts ist das hier wert, schon gar nicht Mario.

Doch kaum hatte sich mein Magen wieder beruhigt, schwankte meine Stimmung komplett um. Ich bekam den Hunger des Todes (ohne scheiß, ich hätte LKWs verspeisen können) und die Glückshormone tanzten durch meinen ganzen Körper. Ich versuchte krampfhaft dagegen anzukämpfen, aber ich war komplett machtlos. Mein Körper tat was er wollte und handelte komplett von selbst. Gerade als ich zurück in den Raum wollte, kam auch Liam wieder die Treppe nach unten. In der einen Hand hatte er eine große Wasserflasche, in der anderen eine MC Donalds Tüte. „Hier, das haben die anderen eben geho...", setzte er an, doch ich hatte ihm das Essen bereits aus der Hand gerissen. Liam lachte nur während er mich dabei beobachtete, wie ich den ersten Cheesburger auspackte.

10 Minuten später. Wir waren inzwischen wieder in dem Raum bei den anderen, ich hatte diesmal neben und nicht wieder auf Liam Platz genommen und war immer noch am Essen. Das Zeug von MC Donalds hatte ich schon seit 5 Minuten aufgegessen, inzwischen hatte ich mich über sämtliche Salzstangen und sonstige Süßigkeiten hergemacht, welche die anderen schon wissend auf den Tisch gestellt hatten. Hin und wieder kam auch 'Johnny ' wieder bei mir an und mit jedem Zug ging esmir besser, doch meine Wahrnehmungen ließen immer mehr nach. Ich fühlte mich, als wäre ich einfach nur sternhagelvoll. Haargenau so benahm ich mich auch, ich war die ganze Zeit nur am lachen, schwankte beim Gehen und laberte irgendeine Scheiße. Das Gute war, die anderen konnten sich nicht über mich lustig machen weil einfach jeder  genauso drauf war, wenn nicht sogar noch dramatischer, da die meisten sich vor wenigen Minuten irgendwelche Pillen eingeschmissen hatten. Natürlich wurde mir auch eine angeboten, aber zum Glück war mein Verstand noch so weit nüchtern, dass ich dankend ablehnte. Liam dagegen schmiss sich eine ein, was mir Angst machte, denn ich wusste nicht was diese Droge jetzt mit ihm anstellen würde.

Einige Zeit später bemerkte ich, dass die Wasserflasche komplett geleert war. Aber kein Wunder, so oft wie die mir von irgendwelchen Leuten weggenommen wurde. Also fragte ich Liam wo ich mir etwas zu trinken holen könnte. Bei dem Wort „oben" bekam ich ein ungutes Gefühl. Hoffentlich war dieser ätzende Geruch inzwischen verschwunden. Was auch immer diese Leute vorhin dort veranstaltet hatten, die Luft im oberen Stockwerk war wieder angenehm. Nicht gerade die beste, aber eindeutig erträglicher als noch vor wenigen Stunden. Den Weg in die Küche fand ich ziemlich schnell und da es inzwischen stockfinsterwar, betastete ich die Wand nach einem Lichtschalter... Hätte ich es nur besser gelassen. Denn kaum wurde der Raum mit Licht durchflutet, entdeckte ich zwei Menschen an der Wand. Eine Frau und einen Mann, beide schätzungsweise so alt wie ich. Der Junge, der mit dem Rücken zu mir kehrte, stand dort wie Gott ihn schuf, die weibliche Person hatte ihre Unterhose in der Kniekehle und ihr BH war so verrutscht, dass er seine Funktion bei weitem nicht mehr erfüllte. „Um Himmels Willen", murmelte ich erschrocken und hielt mir reflexartig die Hände vors Gesicht. Das Mädchen, welches an der Wand lehnte, sah mich angepisst an. Aber ok, das wäre ich wahrscheinlich auch wenn mich jemand im Akt der Liebe unterbrechen und stören würde. Der Junge hingegen drehte seinen Kopf in meine Richtung und grinste verschmitzt. Sofort konnte ich erkennen, dass seine Pupillen fast größer waren als sein ganzes Gesicht. „You wanna join us?", fragte er. Ich starrte ihn an, während mein Kopf noch versuchte seine gesprochenen Worte zu ordnen. Hatte er gerade wirklich gefragt, ob ich bei ihnen mitmachen möchte????!!!? Sekunden später entriss ich mich aus meiner Starre und verließ einfach so schnell wie möglich die Küche, dabei stieß ich mir so heftig das Knie am Türrahmen, dass ich am liebsten losgeschrien hätte. Stattdessen biss ich die Zähne zusammen und machte mich mit einer Mischung aus Taumeln und Humpeln auf die Suche nach etwas zu trinken. Am besten in einem Raum der nicht unbedingt die Küche war. Wenn ich dort nämlich noch einmal reinplatze, bespringt mich entweder der Typ oder das Mädchen. Er aber dann wohl eher aus einem anderen Grund... Ich schüttelte angewiedert den Kopf und versuchte gerade weiter zu laufen und nicht die Orientierung zu verlieren. Dieses Haus war wirklich rießig und es gab viele leerstehende Räume. Ich fragte mich wirklich, wer hier lebte. Liam? Mit seinen Eltern oder alleine? Da ich im oberen Stockwerk wohl nicht mehr fündig werden würde, wollte ich mich gerade wieder auf den Weg nach unten machen, da stieß ich mit jemandem zusammen...


Kurz ein paar Worte von meiner Person: Ich weiß, einige von euch hätten sich gewünscht, Emi wäre sofort wieder abgehauen (Was wahrscheinlich auch das Vernünftigste gewesen wäre), aber dann wäre die Geschichte ja nur noch langweilig und eintönig. Ich hoffe, es ist ok für euch, dass das mal bisschen was anderes ist und ich habe schon einige gute Ideen, wie es jetzt weiter gehen könnte. Ihr könnt ja in den Kommentaren mal raten!
Ich hoffe, ich komme jetzt wieder dazu regelmäßig weiterzuschreiben.

Achso und an dieser Stelle sei noch gesagt: Lasst bitte die Finger von Drogen. Danke! #Mamahatgesprochen <3

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt