Kapitel 121 ♥

3.2K 139 3
                                    

Wenig später stellte sich heraus, dass es eine sehr dumme Idee war in die Stadt zu gehen. Wir waren gerade wieder auf dem Weg zu unserem Auto da sprach uns eine Frau vom Fernseher an. Im Schlepptau hatte sie auch gleich ihr komplettes Kamerateam. „Ich bin Frau Rons, von RTL, könnte ich Sie vielleicht mal interviewen?“ Ein kurzer Blickwechsel zwischen mir und Mario. Ok. „Herr Götze, erklären Sie die Situation die ihnen vorgehalten wird doch bitte einmal aus Ihrer Sicht“, verlangte Frau Rons und hielt Mario ein Mikrofon vor die Nase. „An diesem Tag bin ich vor Emilie wach gewesen um in unser zukünftiges Haus zu fahren um dort die letzten Dinge zu klären und um sie später damit zu überraschen. Als ich dort ankam, war ich allerdings nicht alleine. Ein mir unbekannter Mann wollte mir weismachen, dass ihm dieses Haus schon gehört. Ja und ein wenig später stand Emi dann in der Tür, sie war etwas zu spät weil sie verschlafen hatte..“ Frau Rons unterbrach ihn. „Haben Sie die Verletzung ihrer Freundin direkt bemerkt?“ „Nein das nicht. Ich war genervt, klar, in diesem Moment hab ich an andere Dinge gedacht“ „Wie haben Sie reagiert als die Schlagzeilen auftauchten?“, fragte sie erst mich. „Ich war einfach nur schockiert, denn ich kenne ja die Wahrheit. Ich habe das zwar bereits bei einem Interview gesagt, aber ich kann es gerne noch öfter wiederholen. Als ich an diesem Tag wach wurde, lag der Zettel von Mario neben mir auf dem stand, dass ich zum Haus kommen soll. Völlig euphorisch bin ich dann aus dem Bett gestiegen, oder viel mehr gefallen und dabei eben mit meinem rechten Arm richtig blöd am Nachttisch gestoßen. Das klingt klischeehaft, aber es ist nun mal so gewesen.“ Jetzt richtete sich Frau Rons wieder an Mario. „Und wie haben Sie auf die Nachrichten reagiert?“ „Es war wie ein Schlag für mich. Ich war geschockt und wusste erst nicht wie ich reagieren soll. Emilie ist doch mein Leben, Zu beschreiben warum ich sie liebe, wäre genauso als müsste ich beschreiben, wie Wasser schmeckt, wie Luft riecht und wie Farben aussehen. Ich könnte sie niemals schlagen“ Damit war das Interview dann beendet. Als wir wieder in Marios Auto saßen musste ich ihn einfach küssen. „Das war ziemlich süß von dir“, gestand ich. „Jaja so bin ich“, grinste Mario.

Zwei Wochen später: Mario hatte gerade ein Auswärtsspiel und ich putzte die Wohnung, da klingelte es an der Tür. Ich machte auf und vor mir stand Jacky, meine alte Mitbewohnerin. Sie war vollkommen aufgelöst, weinte bitterlich und ihre sonst so perfekt sitzende und teure Schminke war verlaufen. Sofort stürzte sie sich in meine Arme. Ich war so überrumpelt, dass ich erst nicht die passenden Worte fand. Klar, Jacky und ich hatten in der WG damals keinen leichten Start, aber über die Zeit wurde sie eine echt gute Freundin. Zudem hatte sie nicht wirklich viele Freunde und ich wollte jetzt für sie da sein. „Ben ist so ein Arschloch!!!“, schluchzte sie an meine Schulter. Ihr könnt euch erinnern? Ben ist ihr Freund, zudem der Junior Besitzer des P1, der uns auch den Job dort beschert hatte. „Komm erstmal rein“, sagte ich ruhig und schloss die Haustür. Sie legte ihre Jacke und Schuhe ab und wir setzten uns in die Küche. So fertig hatte ich sie noch nie gesehen und ich ahnte schon was passiert ist. „Ein Model ist es! Groß, blond, schlank, Doppel D, mehr Schminke im Gesicht als DM sie besitzt“, fing Jacky an zu erzählen. „Er hat eine andere???“, fragte ich entsetzt. „Ja! Schon seit längerem fährt der zweigleisig!“, rief sie aus. „Hat er es dir gesagt oder hast du es herausgefunden?“, hakte ich sanft nach. In mir brodelte es. Ich kenne Ben jetzt auch schon lange. Die beiden waren einfach immer ein Traumpaar in meinen Augen. Immerhin waren sie jetzt schon seit der 7. Klasse zusammen. 10 Jahre!! „Wenn er es mir gesagt hätte, das wäre ja Luxus! Ich hab ihm beim Telefonieren mit seiner Alten erwischt! ‚Ja Schatz du bist und bleibst die schönste‘, ‚Ja Schatz bald schieß ich sie in den Wind‘ ‚Ja Schatz ich liebe dich auch über alles‘!“, äffte sie Ben nach und wurde dabei wütend. „Ich versteh nicht was Männer immer mit solchen Vorzeige Models wollen, wenn ich nur an Ann Kathrin denk bekomm ich das Kotzen!“, sagte ich. „Ich war ihm wohl nicht mehr gut genug. Aber ... ich kann das einfach nicht verstehen unser Sexleben war perfekt, wir haben kaum gestritten! Warum???“ Sie schlug die Hände vors Gesicht und fing wieder an zu weinen. Ich stand auf und legte einen Arm um sie. „Er ist es nicht wert“, versuchte ich sie zu beruhigen. Doch da wusste ich noch nicht was das alles mal für Folgen für mich haben wird.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt