Kapitel 82 ♥

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Ich fiel Marco schreiend und heulend um den Hals, drückte ihn so fest es ging. Dann zog mich Naomi aus der Umarmung und lag mir glücklich in den Armen. Jetzt wurde auch wieder Musik gemacht, diesmal aber ein deutsches Lied, es war 'An Tagen wie diesen' Es hätte aber auch kein Lied besser gepasst. Arm in Arm standen wir jetzt vor der Leinwand und beobachteten jetzt die Spieler in ihrem Freudentaumel. Mir flossen nur so die Freudentränen aus den Augen und ich bekam das Grinsen einfach nicht mehr aus meinem Gesicht. Wir waren wirklich Weltmeister, ich und auch alle anderen rafften das einfach nicht! Wie gebannt schauten wir auf die große Leinwand, jetzt war die Siegerehrung. Mario hielt Marcos Trikot in der Hand und der war neben mir völlig gerührt. Als Philipp Lahm dann den Pokol hoch hielt, brach die totale Party aus. Bei ihnen im Stadion, bei uns hier im Krankenhaus und bei allen anderen deutschen Fans auf der Welt. Irgendwann gingen die Spieler dann die Treppen wieder herunter und wir nahmen auch mal wieder Platz. Mein ganzer Körper zitterte! Und es wurde nicht gerade besser, als die ersten Spieler interviewt wurden. Mario war als drittes dran und das erste was er in die Kamera sagte war: „Zu aller erst möchte ich mich auf diesem Wege bei meiner Freundin Emilie bedanken und ihr schöne Grüße hier aus dem Stadion schicken, weil sie leider im Krankenhaus ist. Schatz ich weiß du siehst das hier gerade, ich will dir sagen wie sehr ich dich liebe! Du bist immer für mich da und stehst in guten wie in schlechten Zeiten hinter mir! Ich liebe dich über alles auf der Welt und das Tor ist für dich!“ Dann warf er noch einen Kuss in die Kamera und widmete sich wieder dem Journalisten. Das bekam ich nicht mehr mit, denn ich war schon wieder am heulen. Ich spürte Arme die sich um mich schlangen. Es waren meine Eltern, meine Schwester und Marco. Ich schluchzte und schluchzte und zitterte überall. Dann kniete sich Marco vor mich und nahm mir meine Hände aus dem Gesicht. Er hatte ebenfalls Tränen in den Augen, aber er strahlte mich an. „Es ist alles gut“, lächelte er. Ich nickte strahlend und umarmte ihn noch einmal ganz fest. Als ich wieder auf die Leinwand sah, wurde gerade Philipp Lahm interviewt. So sehr ich mich auch konzentrieren wollte, es gelang mir einfach nicht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt mich zu beruhigen. Dann schaute ich einfach nur noch völlig fassungslos die letzten Minuten bis zur Werbung. Ich atmete ein paar mal tief durch und stieß dann einen hellen Freudenschrei aus. Meine Familie und Marco lachten nur und zogen mich dann an die Bar wo wir auf den Sieg anstießen. „Ich liebe ihn so“, grinste ich. Naomi legte einen Arm um meine Schulter. „Du hast das so verdient“, sagte sie fröhlich und dann fiel mir ja ein wie heiß sie Marco doch findet. Das hatte sie uns damals Preis gegeben als sie mit meinen Eltern zu Besuch war..ein paar Tage nach der Nacht mit Marco. Aber das gilt jetzt der Vergangenheit! Gerade flirtete sie ihn schon wieder an, woraufhin ich ihr lachend in die Rippen stieß. Sie guckte mich nur unschuldig an und nippte an ihrem Sektglas. Dieser Abend gehörte einfach nur uns. Wir sangen, tanzten. Feierten einfach ausgelassen. Es war seit langem mal wieder ein richtig perfekter Abend mit meiner Familie und Marco. Es kamen sogar einige Mitarbeiter und Patienten die Autogramme von mir haben wollten. Allein aus dem Grund dass ich Marios Freundin bin! Richtig irre! Aber natürlich fehlte mir etwas ganz Wichtiges. Und diese Sache war gerade ebenfalls am feiern, aber nicht bei mir, sondern mit seinen Teamkollegen. Spät nachts war die Party noch voll im Gange. Ich war allerdings bis aufs Letzte ausgepowert und musste mich setzen. Marco setzte sich wenig später zu mir und kniff mir in die Wange. „Ich vermisse Mario“, murmelte ich. „Boah wenn das so anfängt geh ich jetzt wieder weiter feiern“, sagte er, klang aber nicht böse, sondern eher lieb. Ich sah ihn nur schmollend an woraufhin er seinen Arm um mich legte. Ich erwartete jetzt schon voll den aufbauenden Satz, aber wie Marco ist, sagte er nur folgendes: „Glaub mir, du willst Mario gar nicht betrunken erleben“ Ich löste mich ein Stück aus seinem Arm und sah ihn grimmig an. „Ich liebe Mario egal was er macht.“ „Ich weiß“, gab er zurück und zog mich wieder näher zu sich und ich legte meinen Arm auf seine Schulter. Irgendwann bemerkte ich Naomis Blicke die ständig zu uns rüber glitten. Im selben Moment schien das Marco zu bemerken. „Hat deine Schwester irgendetwas gegen mich oder warum guckt sie mich immer so böse an?“ Ich musste lachen. „Nein ganz im Gegenteil. Die steht voll auf dich“, plauderte ich aus. Er drückte mich ein Stück weg, sodass wir uns in die Augen sehen konnten. Seine waren weit aufgerissen. „Wirklich jetzt?“ „JA wirklich“, lachte ich. Sein geschockter Gesichtsausdruck verwandelte sich zu einem triumphierenden Lächeln. „Ja wer tut das nicht?“,posaunte er. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich“, gab ich kurz gebunden zurück. „Du bist eine Ausnahme“, winkte er ab. „Aber du musst schon zugeben, dass Naomi echt hübsch ist“, sagte ich um wieder aufs eigentliche Thema zurück zu kommen. „Liegt in der Familie“, grinste er. „Schleimer“ Ich stand auf und beugte mich noch ein Stück zu ihm runter um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. „Kümmer dich doch ein bisschen um sie“ Er verstand und nickte. Das war das Zeichen, dass ich jetzt Naomi freie Bahn lassen konnte. Ich nickte ihr aufmunternd zu und formte ein >Geh schon< mit meinem Lippen. Sofort stieg ihr die Röte ins Gesicht und sie war total unbeholfen. Ich ging zu ihr, nahm ihr das Glas aus der Hand und schubste sie leicht in Marcos Richtung. „Er wartet auf dich“, zischte ich ihr noch lächelnd zu und wendete mich dann an meine Eltern, natürlich ließ ich die zwei Turteltäubchen nicht eine Sekunde aus den Augen. Es schien als würden sie sich richtig gut verstehen.

Heute ein etwas längeres Kapitel, da die letzten Tage keins kam :)

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt