Kapitel 174 ♥

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Fragend sah ich zwischen Julian und Mario hin und her. „Soll ich mitkommen?", fragte ich Letzteren. Mario sah Julian an, er zuckte nur mit den Schultern, da er immer noch komplett aus der Puste war. Also nahm er kurzerhand meine Hand und lief mit mir in Tuchel's Büro. Er klopfte und wir wurden hereingebeten. Der Trainer lächelte uns freundlich an, was schon mal auf keine schlechten Neuigkeiten hinwies. „Ja das trifft sich ja perfekt, dass Sie gleich dabei sind!", meinte Tuchel zu mir. Etwas unsicher streckte ich ihm die Hand entgegen. „Ja ich hole Mario heute ab", erklärte ich freundlich. „Das ist doch ein Service oder, Mario?" Dieser kam gar nicht dazu zu antworten, da hatte sich Tuchel schon wieder an mich gewendet hatte. „Setzten Sie sich doch bitte kurz" Ich sah fragend zu Mario und nahm dann auf einem der Stühle gegenüber seines Chefs Platz, Mario setzte sich neben mich und ich dachte krampfhaft nach, was er wohl von mir wollte.

"Haben Sie sich gut in Dortmund eingelebt?", fragte Tuchel zu Beginn. Ich nickte. "Ja, es ist wirklich schön hier" "Denken Sie jetzt bitte nicht, dass ich Sie stalke oder so, aber ich habe mitbekommen, dass sie Ihr Studium in München abgebrochen haben und jetzt arbeitslos sind?" Hätte er währendessen nicht so ein freundliches und warmes Lächeln im Gesicht gehabt, hätte man denken können er macht mir irgendwelche Vorwürfe. Etwas verunsichert nickte ich erneut. "Ja, das ist richtig. Es wäre einfach unmöglich gewesen parallel in München weiterzustudieren" "Frau Beck..Sie müssen sich vor mir nicht rechtfertigen. Ich hätte da ein Angebot für Sie. Unser Fanshop sucht drigend Verstärkung. Ich weiß, es ist nicht gerade verlockend 8 Stunden täglich Fanartikel zu verkaufen, vor allem wenn man zuvor so etwas großes wie Jura studiert hat... aber so ein paar Euro Taschengeld im Monat ist doch nichts Schlechtes oder?" Ok, ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber mit einem Jobangebot? Niemals. Dementsprechend überrumpelt fühlte ich mich auch in diesem Moment. "Keine Panik, Sie müssen mir jetzt nicht sofort eine Antwort geben. Schlafen Sie eine Nacht darüber und rufen Sie dann direkt bei der Geschäftsleitung an, oder sagen Sie Mario Bescheid. Wir sehen uns ja morgen beim Training wieder" "Äh..ja das werde ich. Vielen Dank" Damit standen wir auf und verabschiedeten uns.

Als wir das Gebäude verließen, legte Mario seinen Arm um meine Hüfte. "Ist das nicht mega nett von ihm?", strahlte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Ja, nett ist es schon.." Aprupt blieb Mario stehen. "Das klingt ganz danach, als würdest du es nicht annehmen wollen" Ich drehte mich so, dass wir uns gegenüber standen. "Mario, ganz unter uns: Ich habe wirklich nichts dagegen, dass du jetzt wieder bei deinem geliebten Jugendverein spielst und ich habe mich auch gut damit abgefunden, jetzt in Dortmund zu leben, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass ich in meinem Herzen Bayernfan bin und ich soll den ganzen Tag BVB Unterhosen und sonstiges verkaufen? Sorry, aber irgendwann ist dann auch auch mal gut." Obwohl ich das eigentlich mehr aus Spaß sagte, nahm Mario das anscheinend direkt wieder persönlich. "Dir kann man es auch nie Recht machen, oder?", maulte er und wollte schon weiter laufen, doch ich hielt ihn am Arm zurück. "Nenn mir einen Grund wieso ich das Angebot annehmen sollte? Des Geldes Wegen? Haha sorry, aber ich denke deine Millionen auf dem Konto reichen uns gerade so." "Du beschwerst dich doch ständig, dass du jetzt nichts mehr zu tun hast und unbedingt wieder arbeiten möchtest! Und jetzt hast du ein Angebot bekommen und es passt dir trotzdem nicht. Das ist wieder so typisch für dich! Außerdem wäre es optimal weil wir so am gleichen Ort arbeiten würden und du könntest direkt eine Verbindung mit den Fans aufnehmen." Mit den Worten ließ Mario mich einfach stehen und lief zum Parkplatz. Wie eine trotzige Prinzessin blieb ich stehen. Weit würde Mario eh nicht kommen, da der Autoschlüssel in meiner Jackentasche war. Irgendwann wurde es mir dann aber doch zu lächerlich und zu kalt und ich lief zu Mario, welcher so lässig an meinem Audi lehnte, dass man meinen könnte, es hätte 35 Grad und wir befinden uns auf Hawaii. Wortlos betätigte ich den Knopf und stieg ins Auto. Die ganze Fahrt über wechselten wir kein Wort miteinander. Erst als ich Abends gerade dabei war meine Nägel zu lackieren, sprach Mario wieder mit mir. "Marco fragt, ob wir mit Feiern gehen wollen" Eigentlich hatte ich gar keine Lust, zumal ich mich endlich mal wieder auf einen entspannten Abend eingestellt hatte, aber andererseits schadet es auch nicht, mal wieder rauszugehen. Vor allem jetzt wo die Stimmung zwischen mir und Mario eh ein bisschen angespannt war. "Sag zu, ich bin in 30 Minuten fertig"

Genau eine halbe Stunde später stand dann auch Marco vor der Tür. Er hatte uns sogar einen eigeneb Fahrer arrangiert der uns zum Club bringen sollte. Dort angekommen, trafen wir auch auf André, Erik (Durm) und Sebastian (Rode). "Achso die Herren kommen im Privat-Shuttle und wir werden nicht mitgenommen?", so André. Ich räusperte mich. "Die Herren?" Lachend legte André einen Arm um mich. "Du zählst nicht, Moni" Wie immer liefen wir zum VIP Eingang, doch es schien Probleme zu geben. Ich löste mich von André und quetschte mich durch um zu Marco zu gelangen, der gerade ausgiebig mit dem Türsteher diskutierte. "Ich bin Marco Reus, Weltmeister", sagte mein bester Freund in diesem Moment. "Und ich bin Jürgen Scheuer, Türsteher und lasse niemanden rein, der nicht auf der Gästeliste steht" "Ich zeig dir gleich mal, wer auf der Gästeliste steht und wer nicht!", muckte sich Marco weiterhin auf. "Marco lass es!", mahnte ich ihn und zog ihn am Arm zurück. "Pisser!", spuckte er dem Türsteher noch vor die Füße, bevor ich es schaffte ihn wegzuzerren. "Regel Nummer 1: Lege dich nie mit dem Türsteher an!", sagte ich. "Erst Recht nicht, wenn er dreimal so breit ist wie du", ergänzte Mario. "Halt dein Maul Götze, sonst stopfe ich es dir", entgegnete Reus. "Jungs!!", mahnte ich jetzt beide. "Kommt lass uns reingehen", meldete sich dann auch André zu Wort. "Ne man ich hab kein Bock mitten in der Menschenmenge zu stehen und sich keinen Millimeter bewegen zu können", erwiderte Marco. "Reus!", sagte ich streng. "Wir gehen jetzt da rein, ob du willst oder nicht. Ich habe extra meinen entspannten Abend gestrichen um mit euch Chaoten feiern zu gehen also komm von deinem hohen Ross runter. Eingebildete Fußballspieler mag sowieso keiner." "Entspannter Abend alias Netflix & Chill", schmunzelte Erik und gab Mario zwinkernd einen Stoß in die Seite. Spätestens jetzt, als Mario das nur mit einem kalten Blick erwiderte, wusste jeder, dass die Stimmung zwischen uns angespannt war. Zum Glück sagte daraufhin niemand mehr was und wir stellten uns wie normale Leute in die Schlange.

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Frohe Weihnachten ihr Lieben! Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Fest mit eurer Familie!

Ja, ENDLICH habe ich dieses Kapitel fertig, ich habe daran jetzt fast 1 Monat gesessen, weil ich einfach immer unzufrieden war und keine guten Ideen hatte. Sorry dafür! Aber jetzt habe ich mich beeilt und es für euch zu Ende geschrieben (und es sogar extra lang gemacht hehe). Wie fandet ihr das Kapitel? Würdet ihr an Emis Stelle das Jobangebot von Tuchel annehmen?

LY und bis bald!






Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt