Kapitel 144 ♥

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Nachdem sich alle wieder etwas von ihren Tränen erholt hatten, hatte ich noch eine kleine Rede für Marco vorbereitet. „Obwohl wir dieses Fest hier aufgrund der Verlobung von mir und Mario feiern, dürfen wir nicht eine der wichtigsten Personen unseres gemeinsamen Lebens vergessen. Würde es Marco nicht geben, würden wir hier sicherlich nicht sitzen. Mario und ich sind beide die größten Sturköpfe die es gibt und wenn dann noch ein paar andere Faktoren ins Spiel kommen, eskaliert es ganz gerne mal. Doch dann war immer sofort Marco da, er ist inzwischen mehr als nur mein bester Freund. Er ist mein großer Bruder zu dem ich gehen kann wenn es mir schlecht geht und Mario mal wieder seine Tage hat haha aufjedenfall danke Marco für jede Träne die du mir getrocknet hast, jedes Lächeln das du mir geschenkt hast und jede Schulter an die ich mich anlehnen konnte. Und danke natürlich dafür, dass du uns beide immer wieder zusammen geführt hast" Unsere Freunde und Familie fingen an zu klatschen und ich erwischte Marco dabei wie er sich mit den Fingerspitzen verdächtig übers Gesicht strich. „Heulst du jetzt du Pussy?", kommentierte Mario woraufhin er von seinem besten Freund einen Schlag gegen das Schienbein erntete. „Du hast bei deiner Liebeserklärung auch geheult du Sack", konterte Marco. „Ich darf das, sie ist schließlich meine Frau", lautete Marios Argument. Lachend nahm ich wieder Platz und gab Mario einen flüchtigen Kuss.

3 Monate später

Die Zeit von der wunderschönen Verlobungsfeier bis heute, 1 Monat danach, war einfach nur perfekt. Perfekt aber auch ziemlich anstrengend, denn wir steckten gerade mitten im Umzug. In unserem neuen Haus lagen überall Tapeten, Farbeimer, Bodenbeläge, Folien, Kleister usw. In unserer aktuellen Wohnung stand alles voll mit Kartons. Und dazwischen befanden sich irgendwo meine Unterlagen, mit denen ich dringend lernen musste. Das Studium war gerade in seiner heißen Phase. Klausuren über Klausuren und nebenbei übernahm ich die Hauptverantwortung für den Umzug. Mario war jetzt wieder jeden Tag mit dem Fußball beschäftigt, kam manchmal 2 Nächte nicht nach Hause. Aber ich konnte froh sein, dass ich Marco und Leni hatte. Obwohl Leni mittlerweile schon im 6. Monat schwanger war, packte sie immer mit an und Marco, der würde sowieso alles tun um mir irgendwie zu helfen.

Donnerstag. Ausnahmsweise hatte ich schon um 13:00 Uhr meine Uni beendet und fuhr direkt ins Haus. Im Auto hatte ich zum Glück ein paar alte Klamotten, die bereits alle schon einige Farbkleckse abbekommen hatten. Ich parkte in unserer Einfahrt und zog mich auf der Rückbank um. Alte Jogginghose, schlichtes Top, Haare irgendwie zu einem Dutt, Schlappen und fertig. Immer wenn ich den Schlüssel ins Schloss stecke, freue ich mich auf die Zukunft mit Mario in DIESEM Haus. Wenn ich meinen Blick so über die unfertigen Räume schweifen lasse, fällt mir es zwar noch schwer mir das alles im fertigen Zustand vorzustellen, aber es wird perfekt werden, das weiß ich. Ich war gerade vollkommen darin vertieft die Wohnzimmerwand in einem schönen Grauton zu streichen, da hörte ich eine vertraute Stimme hinter mir rufen: „Ach hier bist du!" Erschrocken fuhr ich herum. Es war Marco, der ebenfalls einen Schlüssel bekommen hatte (Zumindest solange bis wir hier mit den Renovierungen fertig sind) „Ja hier bin ich", lachte ich und legte die Farbrolle zurück in den Eimer. „Waren wir irgendwie verabredet?", wollte ich jetzt wissen, da es schon ziemlich seltsam war, dass Marco hier mit schönen Klamotten und nicht mit –Ich bin hier weil ich dir beim Streichen helfen will- Klamotten stand. Er bekam große Augen. „Oh Emi! Mir war schon klar, dass du es vergessen hast, als ich bemerkte, dass du nicht in der Wohnung bist und nicht ans Handy gehst!" In meinem Kopf ratterte alles. Was hatte ich denn jetzt wieder vergessen? „Helfe mir auf die Sprünge!", forderte ich. Marco sah mich ganz verzweifelt an. „Länderspiel! In Dortmund. Klingelt's?" „SCHEIßE!", fluchte ich und versuchte nicht gegen irgendetwas frisch Gestrichenes zu kommen. „Mario wäre es wirklich wichtig wenn du dabei wärst.", meinte Marco. „Man ja ich weiß ich hab es ihm ja auch hoch und heilig versprochen aber ich hab das wegen dem ganzen Stress total vergessen!", jammerte ich. „Unser Flieger geht in 35 Minuten, wenn du dich beeilst...." Marco hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da war ich schon aus dem Haus. Ich schnappte mir nur schnell meine sauberen Klamotten und meine Handtasche aus meinem Auto und stieg schnell auf Marcos Rückbank ein, wo ich vor wenigen Sekunden meine Kleidung rein geschmissen hatte. Marco stieg jetzt ebenfalls ein und brauste mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Flughafen. Es war ja schon schwer genug sich auf der Rückbank umzuziehen, aber das in einem fahrenden Auto und noch dazu mit Marco am Steuer, der mich die ganze Zeit durch den Rückspiegel beobachtete, war das sicherlich kein Zuckerschlecken. In meine Jeans hatte ich es bereits erfolgreich geschafft, jetzt streifte ich mir mein mir Farbklecksen verziertes Top vom Oberkörper. „Ist der neu?", kam da von Marco, im Hinblick auf meinen BH. „Konzentrier dich auf die Straße du Idiot!", lachte ich und gab ihm einen kurzen Klaps in den Nacken. „Und ja der ist neu. Für Mario, wenn du verstehst was ich meine", gab ich dann noch zurück. „Glückspilz", lachte Marco und wen er damit meinte, ist ja wohl klar. „Ich sehe so richtig durchgenudelt aus", stellte ich mit einem Blick in meinen Handspiegel fest, als ich mich endlich umgezogen hatte. „Wir sagen Mario einfach du hast mich mit deinen Argumenten überzeugt und wir sind in der Kiste gelandet", schlug Marco vor. „Du spinnst ja wohl", gab ich zurück und versuchte mit meiner Bürste alles zu retten was noch zu retten war.


Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt