Kapitel 173 ♥

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-Einige Monate später-

Seit den Ereignissen in Los Angeles waren inzwischen einige Monate vergangen, es war mittlerweile bereits November und es hatte sich wirklich sehr viel geändert. Nach unserer „Auseinandersetzung" – um es nett auszudrücken – haben Mario und ich uns erstmal komplett über mehrere Stunden hinweg ausgesprochen. Anschließend musste ich noch 3 Wochen in LA bleiben, aufgrund der laufenden Verhandlungen. Mario war in der Zeit zurück nach Deutschland geflogen und hatte die letzten Dinge wegen seines Wechsels geklärt. Diese 3 Wochen taten unserer Beziehung, im Nachhinein betrachtet, wirklich super gut. Wir hatten nach langer Zeit mal wieder etwas länger Abstand voneinander, wir haben auch nicht viel geschrieben oder telefoniert während dieser Zeit. So konnte sich jeder über seine Ziele, Absichten und Wünsche in der Beziehung klar werden. Dadurch hatte sich unsere Bindung nur noch mehr verstärkt und als ich dann wieder in Deutschland war, benahmen wir uns wie frisch verliebte Teenager. Zumal ich einfach nur erleichtert über das Ergebnis der Gerichtsverhandlung war. Ich wurde freigesprochen, Liam und Daniel wegen versuchter Vergewaltigung jeweils zu 6 Monaten Freiheitsstraffe verurteilt, Zayn und Lynn zu 12 Monaten wegen Dealen mit illegalen Drogen. Ich schwor mir, dass ich nach diesem Jahr wieder dorthin fliegen werde und nach Lynn gucken werde, sie war mir in den wenigen Stunden irgendwie so ans Herz gewachsen und ich wollte ihr und ihrem Bruder helfen. Meine Eltern für ihren Teil gingen seitdem jeden Sonntag in die Kirche, damit ihren Kindern nie wieder so etwas wiederfahren muss.

Während also die ganzen Verhandlungen in Amerika liefen, organisierte Mario im 9130-Kilometer entferntem Dortmund alles für unser weiteres Leben und kaum war ich wieder in Deutschland, begann eine sehr stressige Phase. Ich meldete mich von der Uni ab, wir mussten alle unsere Möbel von München nach Dortmund transportieren. Jedes Mal wenn ich einen neuen Karton fertig gepackt hatte, wurde ich wehmütiger. Ich liebte München und meine Freunde hier, aber gleichzeitig war ich bereit für einen neuen Lebensabschnitt in Dortmund. Mit Mario.

Jetzt wohnten wir bereits seit 3 Monaten in unserem neuen Loft in Dortmund. Es war riesig und inzwischen hatte ich mich schon richtig gut eingelebt. Besonders leicht machte es mir natürlich die Tatsache, dass Mario glücklich war. Das ist alles was für mich zählt. Wenn er glücklich ist, bin ich es auch und es gibt nichts Schöneres als Mario mit seiner Mannschaft Lachen zu sehen. Außerdem waren wir jetzt ganz nah an Marco. Ob das allerdings auf Dauer gut geht, wird sich zeigen. Nein Spaß beiseite – Es war extrem toll endlich so nah bei unserem besten Freund zu wohnen. Jetzt musste ich wenigstens keine stundenlange Autofahrt mehr auf mich nehmen um mich bei Marco auszuheulen, wenn es mal wieder Stress mit Mario gibt hahah.

Wie schon erwähnt, hatte ich ja die Uni geschmissen. Es wäre jetzt sowieso unmöglich gewesen jeden Tag nach München zu fahren. Deshalb war ich auch aktuell auf der Suche nach etwas Neuem, doch das war, genau wie die Hochzeit, in letzter Zeit komplett in den Hintergrund geraten. Doch das sollte sich an diesem Tag ändern. Ich dachte, ich bereite meinem Verlobten eine kleine Freude und hole ihn vom Training ab um etwas Kleines mit ihm Essen zu gehen. Also fuhr ich um kurz vor 13 Uhr ans Dortmunder Trainingsgelände. Ich stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Sofort kam mir ein eisiger Wind entgegen, es war ein ziemlich kalter Novembertag und wir hatten fast den Gefrierpunkt erreicht. Nachdem ich zweimal fast ausgerutscht und auf die Fresse geflogen wäre, kam ich bei den Jungs an. Ich verstand mich schon von Anfang an mit allen super. Natürlich am meisten mit den Jüngeren, ganz einfach weil Mario und Marco am meisten mit ihnen zu tun hatten und sie schon einige Male mit uns feiern waren und einige kannte ich bereits aus der Nationalmannschaft. Der erste der mich sah war André (Schürrle) „Hey Moni was machst du denn hier?", strahlte er und hob lässig einen Arm um mich kurz zu drücken. Wie der Spitzname ‚Moni' entstanden ist, sollte ich vielleicht auch noch kurz erklären, denn mein eigentlicher Name Emilie hat ja nicht wirklich viel damit zu tun. Wir (Mario, Marco, André und ich) waren feiern und anschließend haben wir bei André übernachtet. Mario zog sein T-Shirt aus und die andern beiden fragten ihn, ob er wohl in einen Mähdrescher gefallen sei bei den vielen Kratzspuren auf seinem Rücken und Schulterblättern. Unserem dämlichen Grinsen zufolge wussten die beiden natürlich sofort was Sache war und nannten mich Dämon weil Mario angeblich aussah wie nach einem Exorzismus – sie hatten eindeutig übertrieben, die paar Kratzer auf Marios Haut waren schon wieder am Abheilen gewesen – Und durch unsere angeheiterte Laune wurde aus Dämon irgendwann Moni und seitdem nannten sie – obwohl eigentlich inzwischen nur noch André – mich eben Moni und weckte in mir damit immer wieder ein beschämendes aber auch belustigtes Gefühl. Eins war aufjedenfall sicher: Seitdem riss ich mich zusammen und bohrte meine Fingernägel eher ins Bettlaken als in Marios Haut...

„Was machst du hier?", fragte mich André jetzt. „Ich hole meinen Verlobten ab", grinste ich und sah in dem Moment wie er hinter mir wohl jemanden entdeckte. „Wenn man vom Teufel spricht", sagte er. Ich drehte mich um und blickte in Marios überraschte Augen. Er legte die Hände um meine Taille und sah zwischen mir und seinem Mannschaftskollegen hin und her. „Was macht ihr zwei denn da?" „Wir wollten gerade eine schnelle Nummer schieben, aber du musstest ja dazwischen funken", so André. „Wer möchte eine Nummer schieben?", meldete sich dann plötzlich eine vierte Stimme zu Wort. „Da wird er sofort hellhörig", kommentierte ich das Auftauchen Marcos. „Niemand außer mir schiebt hier irgendwas, schon gar nicht in MEINE Verlobte ", klärte Mario und ein warmes, wohliges Gefühl des Glücks breitete sich in meinem Körper aus. Marco und André verdrehten die Augen. „Langweilig", gähnten die beiden und ich fragte mich, wie es wohl wäre wenn die beiden vergeben wären. Wahrscheinlich nur halb so amüsant. „Ich dachte mir ich hole dich heute mal ab", sagte ich dann zu Mario um das Thema zu wechseln. „Hallo? Und was ist mit uns?", meldete sich mein bester Freund zu Wort. „Ihr habt zwei Beine. Rechts, links, rechts, links. Ist gar nicht so schwer, probiert's mal aus!" Dann drehte ich mich mit einem Zwinkern um und lief Richtung Parkplatz. Als ich mich erneut umdrehte sah ich in zwei beleidigte Gesichter. Das dritte Gesicht, Mario, strahlte siegessiecher, kam die letzten Schritte auf mich zu und gab mir einen Klaps auf den Po bevor er den anderen Jungs noch ein „Tschüüüüüüß", zurief und dann meine Hand nahm um das Trainingsgelände zu verlassen. Wir konnten gerade einmal drei Schritte laufen, da kam Julian (Weigel) an geschlittert. Wortwörtlich, denn mit seinem schnellen Schritt den er drauf hatte, war er auf eine glatte Stelle getreten und uns mehr oder weniger vor die Füße geflogen. „Mario! Mario! Gut, dass ich dich noch erwische" Er war so aus der Puste, dass er einen Arm erstmal an Marios Schulter abstützen musste. „Tuchel will mit dir sprechen! Dringend!"

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ZACK spielt Mario schon bei Dortmund haha. Ich musste diesen Sprung an dieser Stelle einbauen, weil es sonst ziemlich lahmarschig geworden wäre, wenn ihr versteht was ich meine :D Und vorne weg möchte ich dazu sagen, dass ich mich mit dem BVB und Dortmund allgemein nicht so gut auskenne, da mein Herz für Bayern schlägt, aber ihr werdet hier niemals unangemessene Kommentare oder Meinungen von mir zu lesen bekommen. Die Hauptsache ist, dass Mario glücklich mit seiner Entscheidung ist, oder? :) Ich werde mein Bestes geben

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt