Kapitel 181 ♥

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Ein paar Tage später war es dann soweit: Ich konnte das wunderschöne Kleid bei der diesjährigen Christmas Charity Veranstatlung am 1. Advent zur Show stellen und Mario hatte Recht: Die Kleider der Frauen funkelten um die Wette, eins war pompöser als das andere und ich wurde überschüttet mit Komplimenten. Auf dem roten Teppich fühlte ich mich dann wie eine von den Kardashians höchst persönlich und wären Scarlett und Nina, die Freundinnen von Marco und Manuel Neuer nicht neben mir gestanden, wäre ich vermutlich umgekippt. Auch die nervigen Fragen der Presse konnten meine Laune nicht trüben.

Es war im Gesamten ein wunderschöner, magischer Abend. Ein Abend an dem ich mit Scarlett so viel geredet und gelacht habe wie schon ewig mit niemandem mehr. Sie war mir so sehr ans Herz gewachsen, dass mir in diesem Moment bewusst wurde wie sehr mir eine beste Freundin doch eigentlich gefehlt hatte. Seit ich mit Mario zusammen bin, gibt es für mich nur noch ihn. Meine Freunde waren seine Mannschaftskollegen, doch seitdem er nach Dortmund gewechselt ist, wechselte sich somit auch der Umkreis. Lynn war in Amerika und hatte dort genug andere Probleme, mit meinen ehemaligen Mitbwohnern Jacky und Manu hatte ich überhaupt keinen Kontakt mehr und Leni, meine ehemalige beste Freundin, war seit der Geburt ihres Sohnes komplett untergetaucht. Mir fehlte einfach eine weibliche Bezugsperson an meiner Seite und in Scarlett hatte ich da die perfekte Freundin gefunden. Sie steckt immerhin selbst in dieser Branche und unsere beiden Männer sind ja schließlich auch DIE besten Freunde schlechthin. So kam es dann auch, dass Marco und sie bei mir und Mario übernachteten.

Am Morgen machten Mario und Marco Sport, deswegen schlich ich mich in unser Gästezimmer, wo Scarlett auf dem Bett lag und auf dem Handy tippte. "Kann ich mich zu dir legen?", fragte ich und schloss die Tür hinter mir. "Klar", lächelte sie und rutschte ein Stück nach rechts um mir Platz zu machen. "Ew", machte ich als ich eine Boxershorts von Marco auf der Matratze liegen sah. Scarlett schüttelte lachend den Kopf, nahm seine Unterhose und schmiss sie neben sich auf den Boden. "Sogar hier lässt er sein Zeug überall liegen" Nachdem ich mit der Hand ein paar Mal provisorisch über die Stelle gestrichen hab, an der gerade noch Marcos Calvin Klein Buxe lag, um mögliche Marco Barzillen zu entsorgen, kuschelte ich mich neben sie. "Ich muss gestehen...", fing ich an, nachdem sie sich ausgiebig darüber beschwert hatte, dass Marco nie sein Zeug wegräumen kann. ".. ich mochte dich am Anfang nicht wirklich" Scarlett zog eine Schnute. "Okaaaay und wieso nicht?" "Ich weiß nicht ob es daran lag, dass ich plötzlich nicht mehr die einzige in Marcos Leben war. Er, Mario und ich wir waren das beste Dreiergespann, dass man sich vorstellen kann und dann kamst du und ich hatte einfach die Befürchtung das würde jetzt alles kaputt machen, aber da wusste ich ja noch nicht wie cool du bist" Jetzt mussten wir beide lachen. "Nein wirklich, ich finde euch ein super süßes Paar, du passt perfekt zu Marco und er meint es wirklich ernst mit dir" "Ja, ich hab wirklich ein gutes Gefühl mit ihm. Aber jetzt mal zu dir und Mario: Wann steigt die Hochzeit?" Scarlett war ganz euphorisch und womöglich wäre ich das an ihrer Stelle auch, nur mich belastet dieses ganze Hochzeitsthema mittlerweile einfach nur noch. "Ich hab keine Ahnung", seufzte ich und vergrub mich im Kissen, ließ das aber dann sofort wieder bleiben als mir bewusst wurde, dass Marco im Schlaf ab und an auch mal sabbert. "Hast du denn keine Vorstellung von deiner Hochzeit? Die meisten träumen ja als Kind schon von dem großen Märchenschloss, der Kutsche, dem Kleid...", meinte Scarlett. "Doch klar. Ich habe schon immer von einer richtigen Märchenhochzeit geträumt aber irgendwie ist mir das jetzt gar nicht mehr wichtig. Die Hauptsache ist, dass Mario und ich zusammen sind. Da können wir auch in Jeans und T-Shirt bzw. Trikot und Shorts in einer einsamen Gosse heiraten - mit einer Ratte als Pfarrer" Scarlett verzog angewidert das Gesicht. "Also wenn das Liebe ist, dann liebe ich Marco nicht" Wir verfielen wieder in Gelächter und damit war das Thema zum Glück beendet.

"Da sind ja unsere Damen", grinste Mario als Scarlett und ich nach 1 Stunde auch mal das Bett verließen. "Ich hab gesehen wie ihr beide aus dem Gästezimmer kommt.. was habt ihr da drin getrieben?", wollte Marco wissen und legte die Hände um die Taille seiner Freundin. "Das wüsstest du jetzt wohl gerne", schmunzelte die daraufhin und gab ihm einen Kuss auf den Mund. "Das würde ich jetzt allerdings auch gerne wissen", schaltete sich da auch Mario ein, der gerade 2 Pizzen in den Ofen schob. "Pizza zum Frühstück?", fragte ich skeptisch, ohne auf seine Worte einzugehen. "Ey eine ausgiebige Ernährung nach dem Sport ist sehr wichtig", meinte Marco daraufhin und Mario stimmte ihm nur grinsend zu. Ich beobachtete schmunzeld wie Marcos und Scarletts Kuss sich in einen Zungenkuss verwandelte und wie Marcos Hände an ihren Hintern wanderten. "Ey ihr Schweine wenn in diesem Haus jemand Flüssigkeiten austauscht dann sind wir das", rief Mario und bewarf sie mit seinem Küchenhandschuh. "Zu spät", grinste Marco und ich verzog angewidert das Gesicht. "Wäh man und ich lag gerade in eurem Bett" Marco zuckte nur triumphierend mit den Schultern und ich sah Scarlett an, wie peinlich ihr das war. Sie musste sich auf jeden Fall auf einiges gefasst machen. Für mich waren die offenen Gespräche zwischen Mario und Marco am Anfang auch noch unangenehm gewesen, jetzt hatte ich mich daran gewöhnt. Bevor die beiden wieder in einen innigen Kuss eintauchen konnten, viel Marco noch etwas auf. "Moment mal, du hast gerade gesagt du lagst in unserem Bett. Heißt das wir haben ab jetzt schon ein eigenes Bett hier?" Mario warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu. "Das hast du jetzt davon" "Also Scarlett ist hier immer willkommen, aber bei dir muss ich mir das nochmal überlegen", meinte ich dann an Marco gewandt. "Ey Kleine ich kannte Mario schon da hast du noch mit Puppen gespielt", konterte er daraufhin, während seine Freundin sich aus seiner Umklammerung schlängelte um mich zu umarmen und einen Kuss auf die Backe zu geben. "Was ihr könnt kann ich auch", zickte Marco und ging daraufhin auf Mario zu. Er schlang seine Arme um Marios Hals und küsste ihm auf die Backe, dann grinste er uns zufrieden an ohne seine Hände wieder wegzunehmen. Somit sahen die beiden aus wie ein super süßes schwules Pärchen. "Ey Alter wenn du deine Finger jetzt nicht sofort von mir weg nimmst kannst du dich von ihnen verabschieden", erklärte Mario woraufhin Scarlett und ich laut lachten und ich einfach nur hoffte, dass wir vier uns niemals zerstreiten werden...



Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt