Kapitel 61 ♥

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Im Bus saß ich heute ausnahmsweise mal neben Mandy, da Marco sich mit Gabriele, der Freundin von Lars Bender gut verstand. „Wie siehst du überhaupt aus?“, lachte sie dann und blickte an mir herunter. „Ja, ich hatte nur 10 Minuten für alles“, erwiderte ich. „Wow dafür sieht es ja noch ganz gut aus“, merkte sie lachend an. „Ist es wirklich so schlimm?“, fragte ich vorsichtshalber nach. Zur Antwort hielt sie mir einfach ihren Taschenspiegel vors Gesicht. Meine Haare standen wegen der Luftfeuchtigkeit in alle Richtungen ab, meine Wimperntusche war überall, nur nicht auf den Wimpern und ich hatte dazu noch einen fiesen Pickel auf der Stirn bekommen. Zum Glück waren die meisten Spielerfrauen sehr nett und so reichten sie mir eine Haarbürste, Haargummis und Schminksachen. Wenig später waren meine Haare dann zu einem ordentlichen Dutt zusammen gebunden, mein Augen Make-up wieder schön und mein Pickel abgedeckt. Jetzt hatte ich dann auch endlich mal Zeit Mandy zu fragen wer die eine Frau war die mich vorhin in der Empfangshalle so angeschnauzt hatte. „Ich weiß selbst nicht wer das ist, sie ist gestern mit Lisa, der Freundin von Roman Weidenfeller und Lisa Marie, die Freundin von Ron Robert Zieler angereist. Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen, also weiß ich nicht mit wem sie zusammen ist. Ich weiß nur, dass sie Denise heißt“ Die restlichen Minuten Fahrt vergingen recht zügig. Mit Marco, Mandy und Sarah setzte ich mich dann in die Lounge da unsere Jungs noch bei der Pressekonferenz waren. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Mario, Mesut und Bastian endlich kamen. Doch nur letztere kamen auf uns zu um deren Freundinnen zu begrüßen. Mario lief eiskalt an uns vorbei in Richtung Aufzug. „Mario??“, rief ich ihm nach. Er drehte sich kurz um, sah mich finster an und stieg dann in den Aufzug. Ich sah Marco geschockt an. „Was hat er denn??“, fragte ich panisch. „Der hat bestimmt nur seine Tage“, antwortete Marco gelassen. „Ich finde das gerade echt nicht lustig!“, sagte ich stürmisch. Ich blickte fragend zu Basti und Mesut. „Der war beim Training und bei der Pressekonferenz gerade ganz schön angepisst und unkonzentriert, irgendetwas stimmt nicht, aber ich hatte gehofft du weißt mehr“, erklärte mir Basti und verschwand dann mit seiner Sarah glücklich in Richtung Welnessbereich. Mandy und Mesut haben auf der Couch Platz genommen und erzählten sich was so passiert ist. Ich war mittlerweile aufgestanden und lief verzweifelt hin und her. „Was hat er denn nur?“, fragte ich leise, aber noch so laut, dass Marco es hören konnte. „Mensch Emi was wartest du denn noch? Geh zu ihm!“, rief er und ich könnte mich selbst schlagen, weil ich auf die Idee nicht schon früher gekommen bin. Ich stieg in den Aufzug indem Mario vor wenigen Minuten verschwunden war und erst als ich vor den ganzen Knöpfen stand, wurde mir klar, dass ich absolut keinen Plan hatte wohin er gefahren ist, also stieg ich wieder aus und lief zur Rezeption. „Entschuldigung könnten Sie mir sagen wo das Zimmer von Mario Götze ist?“, fragte ich den Mann, der so dünn war dass er beim Duschen hin und her springen muss damit er nass wird und dazu so bleich, dass er schon fast weiß war. Er sah mich prüfend an und ich hatte schon die Befürchtung er würde mich nicht verstehen, deswegen wiederholte ich meine Frage einfach nochmal auf englisch. „Ich habe Sie schon verstanden“, sagte er spitz. „Boah könnten Sie mir dann auch antworten?“, pampte ich ihn an. „Name?“, fragte er seelenruhig. Ich hampelte von einem Fuß auf den anderen. „Emilie Reck! Es ist ein Notfall!“, versuchte ich es weiter. Er blieb weiterhin ruhig sitzen, bewegte sich kein Stück und genau dafür hätte ich ihn in dem Moment einen Backstein in seine Fassade werfen können. „Und in welcher Beziehung stehen Sie mit Herrn Götze?“, wollte er wissen. „Sind wir hier im Gericht oder was?“, maulte ich. „Also so wird das nichts junge Dame“, erwiderte er monoton. Es brachte nichts. Ich stürmte zurück in die Lounge wo Marco gerade an seinem Handy zockte. Ich riss es ihm aus der Hand. „Ey sag mal hackts bei dir? Ich hatte gerade voll den Lauf!“, beschwerte er sich und versuchte sein Handy wieder zu angeln. „Scheiß jetzt auf das Spiel Marco! Mario ignoriert uns und ist wegen irgendetwas sauer und dieser scheiß Typ an der Rezeption will mir nicht seine Zimmernummer verraten!“, rief ich ganz aufgebracht. Seufzend stand Marco auf und humpelte mit seinen Krücken zur Rezeption. Der Mann saß immernoch genauso dort und bewegte sich keinen Millimeter. „Ist der tot?“, zischte Marco mir zu und ich hätte fast gelacht, wäre da nicht die ernste Situation gewesen. Keine Ahnung wie, aber Marco schaffte es den Schnösel zu überzeugen, also war ich wenig später im Aufzug und fuhr bis in den dritten Stock. Marco war derweil wieder bei den anderen Spielerfrauen. Ob er begriff, dass die nichts von ihm wollten? Im Moment hatte ich andere Gedanken. Ich stand mit klopfendem Herzen vor Zimmer 99. Ich zögerte nicht lange und klopfte. Mario öffnete die Tür, wollte sie aber sofort wieder schließen als er mich sah.

Mario Götze - Meine große LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt