Kapitel 3 ▬ "Wieso setzen die uns so eine Ziege vor?

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Tach, hier kommt direkt das nächste Kapitel, da sie im Moment noch recht kurz sind ;)  

Heute ist es wieder mehr als sommerlich, lange wird es ohne Klimaanlage (man gönnt sich nach 5 Jahren Leiden im Dachgeschoss ja sonst nichts) nicht mehr gehen... Eigentlich wollte ich heute Abend mit Freunden weggehen, jetzt geht es mir allerdings schlecht und ich traue meinem Magen noch nicht, also bleibe ich bei meinen Büchern, Ordnern und Wattpad - muss auch mal sein :P

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„Was hast du ihr als Aufgabe gestellt?" „Verrückter Haar-Fan", grinste Preston. „Hm. Das passt. Sie sieht neben Louis nur etwas klein aus..." „Sie ist ja auch nicht als Bodyguard eingestellt, sondern als Terminkalender und Nanny. Aber es schadet nicht, wenn sie sich auch bei den Fans durchsetzen kann." „Ich zücke einfach mein Pfefferspray", unterbrach ich das Gerede der Männer, was mir wieder die gesamte Aufmerksamkeit einbrachte. „Das war ein Witz!", ruderte ich schnell zurück. Für wie blöd hielten sie mich eigentlich?

Im Endeffekt stellte ich mich wohl gar nicht so blöd an, auch wenn Louis sich mehrere Minuten darüber lustig machte, wie ich erfolglos versucht hatte, meinen Arm komplett über seine Schultern zu legen. Kurzerhand hatte ich also einfach den dürren Bauch umschlungen und hatte den Älteren so über die Matte gezerrt. Preston hatte ich noch abwehren können, Paul hatte es allerdings geschafft, Louis aus meinem Griff zu lösen. „Zum Glück bist du kein Bodyguard", maulte Louis und rieb sich die Stelle, an der ich noch versucht hatte, ihn festzuhalten. „Sorry, hab ich dich gekratzt?" „Etwas." „Zeig mal." Er hielt mir anklagend seinen Arm unter die Nase, wo ich erfolglos nach einem Kratzer suchte. „Du wirst den Arm behalten können", stellte ich daher fest und grinste schief. „Kann jetzt endlich mal einer den armen Iren erlösen?" Niall arbeitete weiterhin verbissen an seiner Kondition und sah erst auf, als Paul ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Das passt für heute schon. Übertreib es nicht." „Entweder ich mache zu wenig, oder zu viel!", jammerte Niall und stieg mit etwas wackeligen Beinen vom Fahrrad.

„So, dann können wir drei ja jetzt in mein Büro und ich gebe dir schon mal die ersten Unterlagen." „Hm." „Hast du dem Hotel schon das mit der Vase gebeichtet?" „Welche Vase?" Paul sah Preston verwirrt an. „Die kaputte Vase auf dem Flur." „Da ist keine Vase." „Haben die Jungs die etwa verschwinden lassen?", lachte Preston kopfschüttelnd. Harry, der gerade über den Flur ging, beschleunigte schnell seine Schritte. „Harold!" „Hm?" Angesprochener drehte sich unschuldig um und ich sah sofort, dass sie genau das getan hatten, was Preston vermutete. „Wo ist die Vase hin?" „Welche Vase?" „Die, die ihr zerschossen habt", mischte ich mich grinsend ein, woraufhin Harry mich wütend ansah. „Wir haben nichts zerschossen." „Ehm. Doch." „Harry, wenn was zu Bruch gegangen ist, müssen wir das melden. Mal wieder." „Da ist nichts..." „Wieso hast du da einen frischen Schnitt an deiner Hand?", unterbrach ich Harry, welcher sofort beide Hände in die Taschen seiner viel zu engen Jeans stopfte. „Hände herzeigen", seufzte Paul genervt und irgendwie konnte ich inzwischen verstehen, wieso er sich Verstärkung gewünscht hatte.

Harry zog murrend seine Hände hervor und verzog das Gesicht, als Paul einen langen, aber nicht sonderlich tiefen Schnitt begutachtete. „Wo ist die Vase?" „Wir haben sie einfach ein Stockwerk weiter runter gebracht", nuschelte er schließlich. „WAS?!" „Na ja... Dann war es halt Jemand anderes..." „Ihr seid runter? Alleine?" „Mhm." „Harry!" „Das mit der Vase war ja keine Absicht und Liam und ich dachten, das kann ja auch mal Jemand anderes..." Paul unterbrach ihn mit einer Handbewegung, bevor sein Blick zu mir ging. Der Blick sprach Bände und ich grinste schief. Paul brauchte dringend eine Pause. „Du holst jetzt Liam und dann gehen wir zusammen runter an die Rezeption und ihr entschuldigt euch dafür. Und holt irgendeinen der Schränke als Begleitung", wies ich ihn an, woraufhin Paul zufrieden nickte.

„Aber Louis hat den Ball da rein geschossen!" „Dann holst du eben auch noch Louis." „Was ist mit mir? ... Hä, wo ist denn die Va-... Ehm. Was?" Louis unterbrach sich selber mehrfach und fuhr sich unschuldig grinsend durch die Haare. „Die von dir zerschossene Vase befindet sich jetzt ein Stockwerk unter uns. Und du wirst dich jetzt beim Hotel dafür entschuldigen." „Wieso ich?! Du, weil du geschossen hast. Harry und Liam, weil sie die Spuren beseitigt haben." „Und Niall? Der hat auch mitgespielt!" „Der ist gefoult worden und hat sich wehgetan, das ist Strafe genug." „Toll, der Ire ist ihr Liebling", maulte Harry eingeschnappt, woraufhin ich leicht grinste. „Wenn du dich anstrengst, wirst du vielleicht mein neuer Liebling." „Haha. Ich bekomme immer den Ärger ab." „Bitte?!", unterbrach Louis Harry, der damit wohl nicht wirklich einverstanden war.

„Kommst du mit?" Preston nickte schmunzelnd und sprach kurz in sein Funkgerät, woraufhin ein weiterer Schrank zu uns stieß. Die Jungs waren immer noch deutlich angefressen, folgten mir aber in den Aufzug. „Ich mag die nicht", grummelte Harry leise, während Liam mich unschlüssig musterte. „Bau einfach keinen Scheiß mehr, dann musst du dich auch nicht wie ein kleines Kind entschuldigen", schlug ich ihm gespielt freundlich vor. „Wieso setzen die uns so eine Ziege vor, die ist doch..." „Harry, das ist mein Patenkind, von dem du da redest!" „Ja, aber..." „Harold!" Harry schloss deutlich beleidigt seinen Mund und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit den langen Haaren erinnerte er mich dabei an eine ehemalige Mitschülerin, wenn sie sich mal wieder mit unserem Klassenlehrer gestritten hatte. Ich grinste innerlich, wobei ich es äußerlich krampfhaft unterdrückte. Immerhin wollte ich nicht,, dass die Jungs dachten, ich wäre vollkommen bescheuert.

Unten angekommen steuerte ich direkt die Rezeption an, wo sofort drei Angestellte aufsprangen, um uns behilflich zu sein. „Also, Jungs?" „Wieso müssen wir reden?" „Ich muss mich ja wohl nicht entschuldigen, was?" „Liam, sag du", maulte Harry und schob den Älteren vor sich. Liam verdrehte seufzend die Augen, bevor er sich mit einem siegessicheren Lächeln an die einzige Dame der Rezeption wandte. „Wir wollten einen Schaden auf unserem Stockwerk melden." Ich hustete gespielt, woraufhin Liam mich genervt ansah. „Der Schaden befindet sich jetzt aber ein Stockwerk tiefer." Die Frau sah ihn verwirrt an, notierte sich aber einige Worte auf einen Zettel. „Was ist denn kaputt gegangen?" „Eine Vase." „In Ihrem Zimmer?" „Nein. Auf dem Flur." „Hat sich Jemand verletzt?" Liam zerrte Louis schließlich neben sich und nickte diesem auffordernd zu. Louis lächelte die Dame ebenfalls an, was mit einem abfälligen Schnauben der beiden männlichen Kollegen quittiert wurde. „Nun, wir mussten uns ein wenig ablenken und da ist irgendwie... nun... irgendwie habe ich aus Versehen den Ball in die wunderschöne Vase geschossen." „Oh." Die Frau hielt beim Aufschreiben inne und räusperte sich.

„Nun, das kann ja durchaus passieren... Und wieso befindet der Schaden sich ein Stockwerk unter Ihnen?" Die Zwei sahen nun zu Harry, welcher genervt stöhnte. „Wir haben sie nach unten gebracht." „Aber nur ein Stockwerk tiefer?" „Richtig." „Okay." „Falls ich mich dort kurz einklinken könnte. Sie werden die Vase selbstverständlich ersetzen müssen", mischte einer der Herren sich ein. „War doch eh hässlich." Ich trat Harry fest auf den Fuß, woraufhin dieser jammernd zusammenzuckte. „Aua! Ist doch so! Aber klar. Geben Sie Paul einfach beim Auschecken die Rechnung." „Wir schreiben die Vase und die Reinigungskosten einfach noch dazu." „Cool. Können wir dann wieder gehen?" Harry erinnerte mich stark an ein quengelndes Kind, auch wenn es mich irgendwie stolz machte, dass er diese Frage an mich gerichtet hatte.

„Ihr habt euch noch nicht entschuldigt." „Sorry." „Tut mir leid." „War echt keine Absicht, sorry." Die Jungs brummten ihre Entschuldigungen mehr schlecht als Recht, aber zumindest die beiden männlichen Angestellten grinsten zufrieden. Anscheinend bekamen sie nicht oft Entschuldigungen zu hören. „Solange das eine Ausnahme bleibt, sehen wir darüber natürlich hinweg und Sie sind jederzeit wieder bei uns willkommen." „Das ist aber sehr freundlich von Ihnen! Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag und bis bald", beendete ich die Tortur für die Jungs, die sich darauf schnell auf den Weg zum Aufzug machten. „Das war sooo peinlich!", jammerte Louis und drückte hektisch auf den Aufzugknopf. Preston schmunzelte leicht und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ich denke, du wirst mit den Jungs schon klar kommen und sie im Zaum halten können."


Nanny On Tour? │ One Direction Fanfiction │ OC x ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt