Kapitel 5 ▬ Schockdiagnose: Männergrippe

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Tach zusammen und einen schönen Sonntag wünsche ich ;) Heute ist es zum Glück nicht mehr so heiß, ich war schon fleißig und habe ein Buch fürs Examen durchgearbeitet, also durfte ich auch weiter tippen. Es ist zwar nicht lang, aber als Übergangskapitel muss es mal durchgehen können :D

Danke für die Bewertung, so weiß ich, dass zumindest noch eine weitere (neben mir natürlich ;) ) Person mit der Thematik etwas anfangen kann^^


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Niall war lustigerweise beleidigt, dass er selbstständig zum Bus laufen müsste, während Harry „eine Freifahrt" bekam. Paul überlegte daher nicht lange, sondern umfasste den Bauch des Iren und warf sich diesen über die Schulter. „Aua! Mann, so war das nicht gemeint, wir sind doch jetzt eh fast da!", keifte dieser, machte es sich dann aber doch bequem und schloss ebenfalls die Augen. Louis schmunzelte stumm und überreichte dem Fahrer seinen Koffer, bevor er mit seinem Rucksack in den Bus stieg. „Harry ist also krank?" Ich sah zu Paul, der Niall auf einem der „Sofas" im hinteren Teil des Busses ablegte und nickte. „Ich schätze, er hat Fieber. Wo ist er?" „Im Bett. Preston meinte, er glüht." „Habt ihr einen Arzt mit?" „Nein, aber ich werde dafür sorgen, dass in Manchester einer auf uns wartet." „Ich habe ein Thermometer mit, also können wir schon mal schauen, wie schlimm es ist." Beide Männer sahen mich perplex an, woraufhin ich mit den Schultern zuckte. „Was? Ich hab sowas immer dabei." „Umso besser", freute Paul sich, während ich in meinem Kulturbeutel, den ich glücklicherweise im Rucksack hatte, auf die Suche ging. Zusammen mit einer Plastikhülle beförderte ich das kleine Teil ans Tageslicht und begab mich auf die Suche nach Harrys Koje.

Der Jüngere schlief wieder tief und fest in eine Wolldecke gewickelt. „Kannst du das machen?" Ich drückte Preston das eingepackte Thermometer in die Hand, welcher nickte. „Klar." „Ich will nicht, dass er am Ende aufwacht und denkt, ich begrapsche seinen Mund", erklärte ich mich sofort. „Verstehe ich. Dann grapsche ich halt", grinste er und achtete darauf, dass Harry das Thermometer nicht im Schlaf ausspuckte. „38,9." „Es gibt schlimmeres, aber es ist auf jeden Fall zu hoch", seufzte ich und sah mich im Bus um. „Habt ihr hier ein Bad?" „Klar, aber Louis kümmert sich da gerade um seine Haare." „Hat er Pech gehabt." Ich zog besagte Tür auf und schmunzelte, als ich sah, wie Louis mit seiner Sturmfrisur kämpfte. „Wieso kommt Lou auch erst in Manchester dazu?", jammerte er. „Lou?", hakte ich neugierig nach. „Unsere Stylistin." „Ach, stimmt ja." Hatte Preston irgendwann schon mal erwähnt.

„Ich darf ja mal kurz..." Ohne auf eine Antwort zu warten, schob ich Louis zur Seite und machte eines der kleinen Handtücher nass. „Wofür ist das?", fragte der Ältere sofort argwöhnisch. „Nicht für dich. Für Harrys Stirn." „Ah okay." Mit dem feuchten Handtuch kehrte ich zurück zum Bett des Jüngsten, wo ich das kühle Tuch auf die erhitzte Stirn legte. Harry griff im Schlaf sofort danach und versuchte, es grummelnd nach unten zu schieben, sodass ich notgedrungen stehen blieb, um das Handtuch auf der Stirn festzuhalten. „Willst du was essen?" Ich sah zu Preston, der mich fragend ansah und schüttelte den Kopf. „Gerade nicht." „Trinken? Irgendwas brauchst du..." „Okay, dann einen Tee." „Schwarz?" „Ja, mit etwas Milch bitte." „Zucker?" „Ne, den nicht." „Okay", nickte Preston und drehte sich zurück zu einer kleinen Küchenzeile.

Ich wartete einige Minuten, bis Harry das nasse und kühle Gefühl auf seiner Stirn akzeptiert hatte, bevor ich noch eine Decke von einem Stapel nahm und auch diese über dem Jüngeren ausbreitete. „Willst du ihn mit Hitze quälen?", grinste Paul, der mich dabei beobachtete, wie ich in dem schmalen Bett die Decke so ausbreitete, dass sie komplett um den Körper lag. „Na ja, wenn wir Glück haben, ist es nur ein kurzer Fieberanfall und er schwitzt alles raus. Ich meine, wie sieht das denn aus, wenn er heute Abend beim Eröffnungskonzert nicht auftreten kann?" „Er wird auftreten müssen." „So?!" „Der Arzt muss ihm etwas geben, dass er auftreten kann. Er darf beim Eröffnungskonzert nicht fehlen." „Paul, er hat Fieber!" „Ich weiß. Aber es geht eben nicht anders." Ich schüttelte stumm den Kopf und sah auf den verschwitzten jungen Mann, der es nun doch geschafft hatte, den Waschlappen runterzuschieben. Ich nahm ihn seufzend in die Hand und beschloss, ihn noch einmal nass zu machen. „Ich weiß, dass sich das vielleicht herzlos anhört und mir tut Harry auch wirklich leid, aber ... es ist das Eröffnungskonzert. Und glaub mir, Harry will da unbedingt auftreten." „Okay." Sah man ja, wie unbedingt Harry das wollte.

Nach zwei Stunden, in denen ich drei Mal den Waschlappen gewechselt hatte, war die Temperatur des Jüngsten immerhin etwas gesunken und er hatte etwas gegessen und getrunken. Trotzdem waren seine Augen mehr als trüb und er saß in eine Decke gewickelt neben mir. Die Jungs hatte ich auf die andere Seite verbannt, immerhin war es bei mir nicht so schlimm, wenn ich mich ansteckte und ich wollte Harry nicht die ganze Zeit im Bett festhalten. „Mir ist kalt", maulte der Lockenkopf, woraufhin ich seufzend noch eine Decke holte und diese über den dünnen Schultern ausbreitete. „Ich glaube, ich muss auch mal krank werden, wenn ich dann so behütet werde", ertönte Louis' Stimme, woraufhin ich ihn wütend ansah. „Untersteh dich!" Ich hasste es, wenn Jemand krank war. Klar kümmerte ich mich um die Person, aber ich hatte auch gleichzeitig immer Angst, selber krank zu werden. Und ich hasste nichts mehr, als selbst krank zu sein.

Harrys Niesen riss mich aus meinen Gedanken, woraufhin ich ihm noch eine Tasse Tee eingoss. „Trink das." „Keinen Durst." „Harry, stell dich nicht an wie ein Baby. Du klingst grauenhaft, trink das! Du willst heute Abend singen!" Der letzte Satz schien wohl zu wirken, da er - immer noch mit leidendem Gesichtsausdruck - nach der Tasse griff und daraus trank. „Du musst dich nicht um mich kümmern, ich kann mich auch einfach ins Bett legen." Bildete ich es mir ein, oder verpasste er seiner Stimme einen extra-leidenden Unterton? „Schon okay", winkte ich ab, da ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. „Ich hau mich noch mal ein paar Stunden hin", beschloss Liam und auch Niall folgte dem Älteren gähnend. „Aber du pennst in deinem Bett, mir reicht es schon, dass du im Hotel ständig auf mir hängst!" Niall lachte leise und schubste Liam zur Seite, bevor er in seine Koje kletterte.

„Wie machen wir das denn im Hotel? Ihr braucht auf jeden Fall ein Zimmer mit zwei Betten, sonst steckst du dich an." Ich zuckte zusammen, als Harry sich mit einem leidenden Stöhnen an mich lehnte und herzzerreißend schniefte. „Ich hasse es, krank zu sein!", jammerte er. Etwas überfordert legte ich einen Arm um den Jüngsten und seufzte leise. „Das ist nur etwas Fieber, Harry. Dir geht es bestimmt bald wieder besser." „Das ist voll schlimm!", widersprach er mir und grummelte noch einige Minuten, bevor er halb auf mir einschlief und ruhig liegen blieb. „Toll", brummte ich und zog zumindest meinen Arm unter dem Sänger hervor, damit dieser nicht absterben konnte.

„Schieb ihn doch einfach weg", schlug Louis vor. „Dann wacht er auf und jammert wieder ne Stunde, bevor er einschläft", widersprach ihm und schüttelte den Kopf. „Nein danke, der soll jetzt mal schlafen, solange ich nicht aufs Klo muss, kann er auch so auf mir hängen." „Na dann. Aber er scheint dich ja inzwischen doch zu mögen." Der Älteste musterte uns nachdenklich, woraufhin ich die Stirn runzelte. „Keine Ahnung. Muss das Fieber sein." „Kann sein, ja."


Nanny On Tour? │ One Direction Fanfiction │ OC x ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt