Ich werd dieses Kapitel jetzt aus der Sicht von Lukas schreiben. Eigentlich hatte ich vor die Story aus Disses Sicht zu schreiben.Ich hab mich dann dazu entschieden auch aus Lukas Sicht zu schreiben. Vielleicht werde ich auch mal aus der Sicht der anderen aus der Mannschaft schreiben, wie sie die Sache zwischen den beiden sehen. Mich würde es mal interessieren, welche Variante ihr Bevorzugt.
Lukas p.o.V:
Ich lag wach im Bett und zerbrach mir den Kopf. Neben mir schnarchte Anna vor sich hin. Die Szene aus dem Supermarkt ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Was wollte Disse damit bezwecken? Und wieso spielt mein Herz immer verrückt wenn ich in seiner Nähe bin. Alles hat angefangen 2017 nach dem Pokal Gewinn. Wir hatten beide schon einiges an Alkohol zu uns genommen. Ich glaube, es war Rune, der auf die Idee gekommen ist eine extreme Runde Wahrheit oder Pflicht zu Spielen. Wir waren zu siebt. Niko, Rune, Disse, Andy, Niclas, Raffi und ich. Wir haben so eine App benutzt. Es waren lauter so Sachen, mache eine Minute lang mit der Person rechts von dir rum und lauter so Sachen. Ich hab auch Niko geküsst, aber das war von weitem nicht so wie das mit Disse. Ja wir sollten halt 60 Sekunden miteinander rummachen. Und so hat es angefangen und dann sind weitere Male gefolgt. Nach dem Pixum Super Cup, den wir verloren haben. Einmal als wir zusammen feiern waren. Meistens hatten wir immer etwas getrunken. Und dann vor der EM Pause sind wir dann morgens nackt neben einander aufgewacht. Wir haben nie darüber geredet. Ich dachte, es wäre ihm genau so unangenehm wie mir und habe ihn dann nie drauf angesprochen. Durch diese ganzen Sachen sind wir zu dicken Freunden geworden, da es uns beiden nichts bedeutet hat. Dann nach der EM hat das mit Anna angefangen. Wir haben schon vor dem Umzug nach Kiel in einer WG gewohnt. Unsere Beziehung war schwankend. Immer wenn sie Single war lief was zwischen uns. Seit der EM aber sind wir nun offiziell zusammen. Und dann hat es angefangen, dass Disse mir aus dem Weg gegangen ist. Jetzt vor der Natio Pause hatte er sich nicht mal von mir verabschiedet. Er ist einfach nach dem Spiel abgehauen. Hab ich was falsch gemacht? Ich dachte an den Abend zurück. Was war nach dem Spiel? Ja Anna war da. Und ja wir haben uns geküsst. Ist er eifersüchtig? Nein Quatsch, er hat ja in Lübbecke gesagt, dass er nichts von mir will. Das kann es nicht sein. Was dann? Ich zerbrach mir förmlich die halbe Nacht den Kopf. Um halb neun wurde ich von Weckerklingeln geweckt. Es war zu früh! Ich hab vielleicht gerade mal fünf Stunden geschlafen, wenn überhaupt. „Mach des scheiß Ding aus", murmelte Anna in das Kopfkissen. Ich drehte mich um und schaltete den Wecker aus. Es hilft nichts, ich muss aufstehen. Es würde schlecht kommen, wenn ich zum ersten Training nach der Natio Pause zu spät kommen würde. Ich setzte mich auf und wollte aufstehen, doch Anna hielt mich davon ab. „Du wirst jetzt nicht einfach abhauen", beschwerte sie sich und begann meinen Nacken mit Küssen zu verzieren. „Ich hau nicht ab ich muss ins Training", erinnerte ich und befreite mich aus ihrer Umarmung. „Wenigstens ein Kuss", schmollte sie. Also gab ich ihr einen kurzen Kuss, bevor ich ins Bad ging. Erstmal eine kalte Dusche zum Aufwachen. Normalerweise Dusche ich nicht vor dem Training. Aber heute hatte ich die Hoffnung, dadurch etwas wacher zu werden. Ich stellte mich in die Dusche und machte das Wasser an. Ich drehte es auf kalt. Die Erfrischung tat gut. Ich drehte das Wasser wieder ab und kuschelte mich in mein Duschtuch. Meine langen Haare klebten auf meiner Haut. Da ich keine Zeit hatte zu warten bis sie von alleine trocknen, föhnte ich sie schnell mit Annas Föhn. Dann band ich sie zu einem Zopf zusammen. Ich schnappte meine Trainingstasche und gab Anna, die mittlerweile aufgestanden war ein Abschiedskuss. Ich nahm die Schlüssel von der Kommode. Mein Blick viel auf das Foto von mir und meiner Familie. Sie haben mich immer unterstützt, meine Eltern und meine Cousine Livia. Ich vermisste sie. Sie wohnen in Yastad, weit weg von hier. Es klopfte an der Tür. Ich wusste sofort, dass es Andy war. Er ist der einzige der es bevorzugt, die Tür einzuschlagen, anstatt die Klingel zu benutzen. Ich öffnete die Wohnungstür, sagte Anna Tschüss und schloss die Tür hinter mir. Andy und ich wohnen im selben Haus in unterschiedlichen Wohnungen. „Heute kein Abschiedskuss", wunderte sich Andy. Genervt ging ich an ihm vorbei. „Ärger im Paradis", fragte Andy weiter. Manchmal ärgerte es mich echt, dass er nicht einfach mal seine Klappe halten kann. „Oder wirst du jetzt wie Disse Morgens zum Monster", lachte Andy. Ich würde rot, bei Disses Namen. „Nein, ich hab einfach nur schlecht geschlafen", brummte ich und schleuderte meine Tasche in den Kofferraum von Andys Wagen. „Hey Schlag nicht mein Auto zusammen", beschwerte er sich. Ich setzte mich ohne ein weiteres Wort auf den Beifahrersitz. Die ganze Fahrt über schwiegen wir uns an. Nur das Radio trällerte vor sich hin. Heute hatten wir in der Halle in Kronshagen Training. Andy parkte ein. Sobald der Wagen hielt, stieg ich aus, schnappte meine Tasche und eilte zur Halle. Andy schaute mir verwirrt hinterher. Mit Schwung öffnete ich die Kabinentür und knallte sie gegen die Wand. Alle waren schon da, außer Marko und Disse. Natürlich hatte ich die volle Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Ich ging an meinen Platz, streifte mir mein Trainingsshirt über und band wortlos meine Schuhe. „Hey Bro alles klar?", fragte Niko und legte seine Hand auf meine Schulter. „Ja", brummte ich, schnappte mir meinen Ball und wollte wortlos in die Halle verschwinden. In dem Moment als ich gerade aus der Tür wollte, prallte ich gegen jemanden. Ich musste nicht aufschauen, um zu wissen, wer es war. Ich erkannte es daran das mein Herz schneller zu schlagen begann. Dann noch sein einzigartiges Bodyshave, dass mich wieder total benebelt. Wie damals in Hamburg. Es herrschte Stille zwischen uns. Ich schaute ihm in die Augen, seine so wunderschön einzigartig blauen Augen, wirkten blasser als sonst. Irgendwie leicht verletzt, aber entschlossen.
Und dann auch noch seine verstrubbelt Haare, einfach göttlich. Ich ging an ihm vorbei, rempelte dabei seine Schulter an und ging in die Halle.
😂🙈 ok ich wechsle etwas schnell die Perspektive 😂🙈
Eine halbe Stunde früher:
Disse p.o.V.:
Ich hörte irgendwo in der Ferne ein Klingeln. Automatisch tastete ich mach den Wecker, der neben meinem Bett auf dem Nachtisch stand. Ich drückte auf den Ausschaltknopf. Doch das Klingeln wollte nicht aufhören. Ich vergrub meinen Kopf unter meinem Kopfkissen. Ich will weiterschlafen. Es ist viel zu früh. Das Klingeln hörte immer noch nicht auf. Die Haustür! Wer klingelt bitte um diese Uhrzeit Sturm? Ein Blick auf die Uhrzeit reichte, dass ich senkrecht im Bett stand. F***! Es ist halb neun! In einer halben Stunde müssen wir in der Halle sein. Blitzschnell war ich aufgestanden. Während ich nur in Boxershorts zur Tür stolperte, streifte ich mir ein T-Shirt über den Kopf. Als ich die Tür öffnete, stand Marko davor und begann bei meinem Anblick zu prusten. „Gib mir zwei Minuten", sagte ich hektisch und rannte ins Bad. Ich zog mir schnell eine Hose an. Ich band schnell meine Schuhe, schnappte meine Tasche und eilte Richtung Tür. Marko stand immer noch da und hielt sich vor Lachen den Bauch. „Wir können", sagte ich schnell und drängelte mich an ihm vorbei und schloss die Tür hinter mir. Ich warf die Tasche in den Kofferraum und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Die Fahrt nutzte ich um meine Haare einigermaßen zu richten. „Du kannst dir das Sparen. Es sieht eh jeder, dass du verpennt hast", versicherte Marko. „Danke dass ist nicht gerade beruhigend", brummte ich. „Es juckt niemanden, wenn du aussiehst wie der letzte Depp", versuchte er es erneut. Es ist wirklich nett, wenn jemand dir direkt ins Gesicht sagt, dass du aussiehst wie ein Depp. „Sehr nett", brummte ich. „Ich meinte nicht, dass du's aussiehst wie ein letzter Depp, ich meinte nur dass niemand sich für dein Aussehen interessiert", versuchte er sich zu verbessern und machte es noch schlimmer. Von wegen es ist egal wie ich aussehe. Wie soll ich so Lukas gegenüber treten. So bin ich gleich bei ihm unten durch. Ich seh schrecklich aus. Außerdem wollte ich die Oberhand behalten. So schaff ich das garantiert nicht. Mein Plan war irgendwie nicht aufgegangen. Besser gesagt welcher Plan. Ich hatte mir stundenlang den Kopf darüber zerbrochen, wie ich Lukas gegenüber treten soll. Jetzt seh ich schrecklich aus, hatte kein Selbstvertrauen und keinen Plan. Gute Voraussetzungen für ein gutes Training. Mein Blick fiel auf die Uhr. Nur noch fünf Minuten, dann müssen wir im Training sein. „Alles ok?", fragte Marko und betrachtet mich besorgt. „Ja, aber wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir noch zu spät", meinte ich und zeigte auf die Uhr. „Wir kommen rechtzeitig", versichert Marko. Er setzte den Blinker und bog in eine Seitenstraße ab. „Wo willst du hin?", fragte ich verwirrt. „Abkürzung", sagte Marko und eine gute Minute später tauchte die Halle auf. Ich atmete durch. Noch zwei Minuten, dass könnte knapp werden. Sobald Marko den Motor gestoppt hatte, sprangen wir aus dem Wagen, holte sie Taschen und eilten Richtung Halle. Schwungvoll öffnete ich die Eingangstür. Wir eilten den Gang bis zur Kabine entlang. Ich hatte gerade die Tür geöffnet da rannte jemand in mich hinein. Ich wusste sofort wer es war. Mein Herz spielte verrückt. Wahrscheinlich können sogar die Menschen in Amerika es schlagen hören. Unsere Blicke trafen sich. Mein Atem stockte. Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt sagen sollte. Doch ich musste mir keine weiteren Gedanken machen, denn Lukas ging schnaubend an mir vorbei in Richtung Halle. Ich glaub es steht jetzt 1:1. Marko holte mich in die Wirklichkeit zurück. Erst jetzt merkte ich, dass alle den komischen Moment zwischen Lukas und mir gesehen haben. Ich setzte ein gespieltes Lächeln auf und tauschte schnell meine Straßenschuhe in meine Handballschuhe ein. Dann schnappte ich meinen Ball und folgte den anderen in die Halle. Was das Training noch alles bringen wird? Jetzt muss ich mich erstmal aufs Training konzentrieren. Ich setzte mein Pokerface auf, niemand darf merken, dass ich eigentlich gedanklich wo anders war.
Wie findet ihr die Idee, auch mal aus der Sicht von Lukas zu schreiben? Wenn einem am ersten Ferientag schon langweilig ist😂😂😂🙈...
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...