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Disse:
Ich saß Zuhause im Badezimmer und heule. Der Schmerz ist einfach unerträglich. Es tut so weh. Was hab ich getan? Was ist Niko und Oles Problem? Wieso kann ich nicht einfach einmal im Leben Glück haben? Wieso hasst mich die Welt? „Was hab ich Falsch gemacht?", schrie ich mein eigenes Spiegelbild an. Eine Weile betrachte ich mich selbst. Ich bin ein Versager, ich kämpfe nicht einmal um meine eigene Bezeihung. Lukas wird jetzt denken, dass ich ihn gar nicht liebe. Wenn er wüsste, dass allein der Gedanke an ihn, sich anfühlt als würde jemand mein Herz durchbohren. Wenn ich daran denke, dass er gerade irgendwo total verletzt und am Boden zerstört rumsitzt, kam Wut in mir auf. Ich war sauer auf mich selbst. Wieso muss ich immer jedes Stückchen Hoffnung mit meinen eigenen Füßen zertrampeln. Ich holte aus und schlug gegen den Spiegel. Er war immer noch geschädigt von meinem ersten Wutausbruch. Der Riss vergrößerte sich und ein pochender Schmerz durchfuhr meine Hand. Ich sah ihr dabei zu wie sie anschwillt. Es tat gut den Schmerz zu spüren. Ich bestrafe mich selbst. Ich frag mich wie lange es dauert, bis der ganze Spiegel zersplittert? Also schlug ich nochmal und nochmal drauf ein. Mit jedem Schlag und jedem weiteren Schmerz fühlte es sich besser an. Mittlerweile waren es nur noch tausend kleine Risse. Ein letzter Schlag reichte, das der gesamte Spiegel in einander zusammenflog. Es heißt immer Scherben bringen Glück. Wer weiß? Meine Hand war mittlerweile doppelt so dick und aus einer kleinen Schnittwunde tropfte Blut. Ich holte mir einen Eisbeutel aus der Küche und kühlte meine Hand. Ich fühle mich nicht einmal mehr in meiner eigenen Wohnung wohl.
Niko:
Ich könnte die ganze Nacht über kein Auge zu machen. Ich schaute alle zehn Minuten auf mein Handy in der Hoffnung, dass Marko sich meldet. Er hat versprochen sofort mit zu teilen, wenn Dule aufwacht. Ich bin dran Schuld, dass ein starker Mensch wie Dule zusammenbricht. Alfred hat sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Ich gehe aber davon aus, dass es für uns ein Nachspiel haben wird. Immer wieder sehe ich Oles Gesicht vor mir und würde am liebsten erneut drauf los schlagen. Rune hatte sich gemeldet, dass Lukas sich mittlerweile in den Schlaf geweint hat. Und ich versuchen soll zu schlafen. Meine Gedanken sind bei Disse.Wo ist er? Hoffentlich macht er keine Scheiße. Wieso hat er das vorhin überhaupt gesagt? Zu viele Wieso-Fragen und keine Antwort. Ich leerte den letzten Schlug Alkohol. Ich war mittlerweile echt besoffen. Mittlerweile kann ich nicht einmal den Fußboden von der Decke unterschieden. Alle dreht sich. Alkohol ist nicht gerade gut, wenn man schlafen will. Kurz darauf musste ich mich erstmal übergeben. Mittlerweile war es schon halb vier. Ich war noch gar nicht müde. Das wird sich morgen noch rächen. Ich legte schon einmal eine Packung Kopfschmerztabletten auf das nachttischchen.

Am nächsten Morgen:
Disse:
Nachdem ich sogar ein zwei Stunden lang geschlafen hatte, wachte ich bereits morgens um sechs auf. Der Schmerz war immer noch nicht besser. Meine Hand machte sich schmerzhaft bemerkbar. Doch ich genoss den Schmerz. Ich muss hier raus. Ich zog mir kurz entschlossen eine Jogginghose und ein Shirt an und ging ohne mir meine Haare zu machen aus meinem Haus. Aus meinem Badschrank nahm ich zur Sicherheit noch eine Rasierklinge mit. Ich muss hier weg. Zu meinem Glück war Markos Einfahrt leer. Ich joggte los. Ich wählte den üblichen Weg. In den Wald. Als ich an der Abkreuzung zu meinem Lieblingsplatz vorbeikam, entschied ich mich dazu, diesen aufzusuchen. Den kennt eh niemand außer Lukas. Und der wird wahrscheinlich nicht gerade gut darauf sein, mich zu sprechen. Ich setzte mich auf den Stein und betrachtete die Rasierklinge in meiner Hand. Ich hab es schon oft in Filmen gesehen. Ob das wirklich hilft. Ich hatte alleine dadurch das ich sie in meiner Hand gehalten hatte leichte Kratzer. Ich muss es jetzt einfach wissen. Ich nahm sie und ritzte damit die Haut meines Unterarms auf. Ich sah dabei zu wie das Blut aus der Winde quoll. Es fühlte sich gut an. Ich setzte gleich einen weiteren Strich daneben. Das Blut tropfte neben mir auf den Stein. Doch der Schmerz in meiner Brust ging davon auch nicht weg.
Lukas:
Als ich meine Augen öffnete musste ich enttäuscht feststellen, dass neben mir nicht Disse sondern Rune lag. Ich erschreckte. Haben wir? Ein Blick unter die Decke ließ mich aufatmen. Wie dumm bin ich eigentlich Rune steht zu sehr auf Frauen um was mit einem Mann anzufangen. Außerdem sind wir beide vergeben, beziehungsweise waren es bis gestern. Erst jetzt kamen mir die Erinnerungen an gestern Abend. Morgens hab ich noch gemütlich auf seiner Schulter geschlafen. Abends war all dies verschwunden. Geplatzt wie eine Seifenblase. Er hat es beendet. Als hätte ihm das alles nichts bedeutet. Es fühlt sich an, als hätte er mein Herz aus meiner Brust gerissen und ist drauf rumgetreten wie man es normalerweise mit einem Schuhabtreter.Tortzdem kann ich ihm nicht einmal böse sein. Wer weiß, vielleicht hätte ich auch dasselbe gemacht. Er hatte mir versprochen, dass wir uns nicht trennen und drei Tage später macht er genau das. Er hat nicht nur ein Versprechen gebrochen, nein er hat mich auch verletzt. Allein der Gedanken an ihn, löste eine neue Flut aus. Eine Träne nach dem anderen suchte ihren Weg über mein Gesicht, bis sie letztendlich aufs Kopfkissen topfte. Wo ist er? Was denkt er? Was fühlt er? Bereut er es? Und dann wäre das noch Dule. Bis jetzt gab es noch keine Entwarnung. Rune neben mir, bewegte sich. „Du bist wach?", sagte er und blinzelte verschlafen. Als er meine Tränen sah, zog er mich in seine Arme. „Lass es raus", bot er an. „Es tut so weh", schluchzte ich. „Ich weiß", sagte er verständnisvoll. Nachdem wie ein paar Minuten schweigend uns umarmt hatten, löste ich mich und wischte meine Tränen weg. „Ich weiß es ist hart, aber einer von euch beiden muss jetzt kämpfen. Ich kenn Disse gut genug, dass er das nicht ernst gemeint hat und sich jetzt dafür hasst", meinte Rune. Er hatte Recht. So war Disse. Und so hab ich ihn mögen und lieben gelernt. In den ersten Monaten hatte er damit zu kämpfe gehabt an seinem Comeback nach Rio zu arbeiten. Er war immer zielstrebig, aber immer wieder saß er zweifelnd da und hat sich bestrafen wollen. Er wäre mit dem Kopf durch die Wand gegangen. Disse! Ich geb dich nicht auf! Ich geb uns nicht auf. Ich werde fürs uns kämpfen. Ich beweise dir, dass wir zusammen gehören! „Was schlägst du vor?", frage ich. Rune sah mich fragend an. „Wie kann ich Disse vom Gegenteil beweisen?", fragte ich. „ Ich glaub jetzt geht es erstmal darum, ihn zu finden", merkte Rune an. „Zuhause ist er nicht?", fragte ich geschockt. „Marko war gestern bei Dule und als er heimkam konnte er kein Licht erkennen", berichtete Rune. „Dann fahren wir da jetzt hin", schlug ich vor. „Ich nach uns Frühstück und du nimmst erstmals eine Dusche, dann fahren wir zu ihm", ordnete er an. Nach einem Toast und zwei Tassen Kaffee, saß ich neben Rune im Auto und sah schweigend aus dem Fenster. Wir bogen nach Russee ab. Ein Gefühl sagte mir, dass irgendwas nicht stimmte. Markos Auto stand und nicht mehr in der Einfahrt. Disses Auto jedoch schon, das heißt er ist schon mal nicht mit dem Auto weg. Ein gutes Zeichen. Wir klingelten bei Vujins um nach dem Ersatzschlüssel zu fragen. Markos Frau gab ihn uns und wünschte uns viel Glück. Ich erinnerte mich an den Karton in Runes Wagen. „Mach mal den Kofferraum auf", bat ich. Ich holte seine Tasche und den Karton mit den Briefen heraus und schleppte ihn nach drinnen. „Was ist da drinnen?", frage Rune neugierig. „Briefe", antwortete ich schnell. Rune fragte nicht weiter nach, sondern öffnete die Tür. Die Wohnung war leer. Disses Laufschuhe standen nicht im Flur. Also ist er Laufen gegangen. Dann kann er überall sein. Da seine Trainingstasche im Flur lag, heißt das, dass er gestern hier war. Ob das gut oder schlecht ist wird sich zeigen. Ich öffnete die Tür zum Bad. Und mich traf ein Schlag. Ich wäre fast nach hinten umgekippt, hätte mich Rune nicht aufgefangen. „Scheiße", erkannte Rune die Notlage. „Man Disse", flehte ich. „Wir trommeln die anderen zusammen, wir müssen ihn finden, bevor er sich noch was schlimmeres an tut. Immerhin fanden wir keinen Abschiedsbrief, das heißt schon einmal, dass er sich nicht umbringen will", prophezeite Andi, als er das Bad betrachtete. Die ganze Mannschaft hatte sich in Disses Wohnung versammelt. „Er scheint laufen gegangen zu sein", teilte Rune mit. „Wieso macht ihr so ein Drama drauf, Disse wird sich schon nicht umbringen", murrte Ole. Alle funkelten ihn wütend an. „Du bist ja nicht gerade unschuldig", funkelte ich. „Leute das bringt uns jetzt nicht weiter. Wir sollten jetzt erstmal uns aufteilen", schlug Raffi vor. „Wo ist Bambam?", fragte Miha. „Der wollte kommen", meinte ich. „Ja, er hat aber gesagt, dass er nicht erst schauen muss, was er mit Lotta macht", erklärte Raffi. „Ok, wir können nicht länger warten", drängte Rune. „Ich bin dabei", sagte Niko, der so wirkte als würde er alles machen um seinen Fehler auszubügeln. „Sorry Leute", entschuldigte sich Bambam und kam mit einen kleinen Mädchen auf dem Arm. Lotta wird uns jetzt nicht gerade helfen. „Gut dann geh du noch mit uns mit", bat Rune Bambam. Die Teams standen. Flamme, Emil, Niklas, Niclas, Toft, Raul und Ole. Und Miha, Andi, Niko, Rune, Raffi, Bambam mit Lotta und ich. Am Wald trennten sich unsere Wege. Wir gingen rechts, die anderen links. „Was machen wir hier?", fragte mich Lotta. „Wir suchen Disse", erklärte ich. „Hat der sich versteckt?", fragte sie. Ich musste schmunzeln. Kinder denken immer so schön. „Ja hat er", antwortete Bambam. „Ich finde ihn ich bin gut im Verstecken spielen", sagte sie erfreut und rannte voraus und schaute unter jeden Ast und hinter jeden Baum. Wir alle schauten ihr lachend, trotz der angespannten Lage zu. „Denk nach", redete Rune mit sich. Jetzt kam mir der Weg wieder bekannt vor. Hier sind Disse und ich oft zusammen laufen gewesen. Wie sehr vermisste ich diese gemeinsame Zeit. Nachdem die ganze Sache mit uns angefangen hat, sind diese Ausflüge immer weniger geworden. Leider. „Guck mal ich hab ein Geheimgang gefunden", strahlte Lotta. „Toll", lobte ihr Vater und zog sie weiter, gegen ihren Willen. Ich bleib stehen und betrachtet die Abzweigung genau. Sie kam mir bekannt vor. Geht es hier nicht zu unserem gemeinsamen Ort? Aber er wird doch nicht an den Ort gehen, an dem alles mit uns angefangen hat. „Lukas kommst du?", fragte Andi. „Ich glaub ich weiß wo er ist", sagte ich. Alle kamen wieder zurück. „Wartet ihr hier, ich geh kurz nachschauen", befahl ich. „Wieso sollen wir hier warten?", fragte Andi genervt und wollte schon voraus gehen. Ich hielt ihn zurück. „Das ist Disse und mein Ort, niemand weiß davon", erklärte ich. Andi verdrehte die Augen. „Ich bin auch dafür, dass Lukas vorausgeht, wenn er auf einen hört dann auf Lukas", wand Rune ein. „Aber wir kommen spätestens in zehn Minuten nach", befahl Niko. Ich nickte dankbar und verschwand im Wald.
Marko:
Lucija und ich saßen vor dem Krankenzimmer in dem Dule untergebracht ist. Wir machten uns beide große Sorgen.Bis jetzt wollte niemand uns sagen, was mit ihm los ist. Da er auf der Normalstation liegt, darf es aber nicht allzu dramatisch sein. Oder doch? Die Tür ging auf, drei Leute im weißen Kittel kamen heraus. Zwei gingen weiter, der dritte kam auf uns zu. „Sind sie die Angehörigen?", fragte er. „Ja, ich bin die Ehefrau", sagte Lujica. Der Arzt nahm ihre Hand. „Dr. Malte", stellte der Arzt sich vor. Dann schaute er mich an. „Und sie?", fragte ich. „Marko Vujin, ein guter Freund", sagte ich. „Dann darf ich ihnen leider nichts mitteilen, kommen sie", deutete er Lucija an, ihm ein paar Schritte zu folgen. Also nahm ich wieder auf dem Stuhl Platz. Wenige Minuten später kam Lucija. Sie wirkte nicht mehr ganz so bleich. Ich schaute sie fragend an. „Alles ok. Er ist aufgewacht", lächelte sie. „Ist doch eine gute Nachricht oder?", fragte ich. „Ja, er ist aber noch total schwach und sagte die ganze Zeit er wäre an allem Schuld, das macht den Ärzten Sorgen. Sie machen jetzt noch ein paar Tests, dann sehen sie weiter. Wir sollen bis dahin noch warten", sagte sie enttäuscht. Die Minuten zogen sich endlich. Wann können wir endlich zu ihm?
Ich hab's geschafft😂😂😂 Physik war mir irgendwann zu viel😜 Hoffe es gefällt euch❤️

Danke lovehandball1234 du motivierst mich jedes Mal weiterzuschreiben❤️.

Ich hab mittlerweile über 30 Kapitel hätte niemals gedacht, dass ich so weit komme und die Geschichte ist noch lange nicht vorbei😊.
Danke auch an alle die meine Geschichte lesen❤️. Das alles ist eigentlich durch Langeweile entstanden😂🙈 und jetzt kann ich eigentlich gar nicht aufhören. Es macht jeden meiner Tage besser. Ich hätte niemals gedacht, dass schreiben sowas bewirken kann. Ich kann für ein paar Minuten/Stunden einfach mich von meinen privaten Problemen ablenken. Danke 🙏🏻 ❤️. So des wars für heute.

Wann habt ihr Sommerferien?
-Bei mir dauert es noch mit dieser Woche sind es glaub ich sechs Wochen😂😂😩

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt