Disse:
Ich merkte wie ich am ganzen Körper zitterte. Ich hatte gehofft, dieses Arschloch nie wieder sehen zu müssen. Anscheinend ist dieser Wunsch nicht in Erfüllung gemacht. Ich hab mir im Vorfeld schon Gedanken darüber gemacht, ob er es wagen würde, sich blicken zu lassen. Ich sah im Augenwinkel wie Lukas verwirrt zwischen uns beiden hin und her schaute. Was sollte ich machen? Fliehen? Nein, er hat immer noch was gegen mich in der Hand! „Würdest du uns beide mal in Ruhe lassen?", bat Nils mit düsterer Stimme. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich schaute mich, weit und breit niemand. „Soll ich gehen?", fragte Lukas unsicher. Ich spürte Nils drohenden Blick auf mir. Ich nickte. Zu mehr war ich nicht mehr im Stande. Ich war an Ort und Stelle gefesselt. Ich hatte gehofft mich nie wieder von im schikanieren lassen zu müssen. Ich meine, ich bin mindestens einen Kopf größer als er. Eigentlich hätte ich gute Chancen ihn fertig zu machen, doch wenn ich vor ihm stand, fühlte ich mich gleich zehn Köpfe kleiner, wie eine Erdnuss. Lukas setzte sich unsicher in Bewegung. „Süßer Junge den du die da geschnappt hast", belächelte er. Wie konnte ich damals nur! Er ist und bleibt einfach ein Arschloch! Er hat sich null verändert. Naja, er ist noch hässlicher geworden. „Wie lange ist es jetzt her?", fragte er mit bedrohlicher Stimme. Viel zu kurz, leider! „Antworte", brüllte er. „Sieben Jahre", schätzte ich mit zitternder Stimme. „Wieso so ängstlich ich tu dir doch nichts", meinte er. Ich kannte ihn. Das war seine Masche, erst tut er auf nett und im nachhinein stellt sich dann sein wahres Ich heraus. Ich bin damals drauf reingefallen. Anfang lief alles gut zwischen uns, ich war wirklich verliebt und hin und weg von ihm. Und dann hat er angefangen mich zu kontrollieren. Mein Leben zu kontrollieren. Er hat mich benutzt. Er hat mich nie geliebt. Er wollte immer nur eins! Sex! Aber damit hat er sich dann irgendwann auch nicht mehr zufrieden gegeben. Er hat mich mehrmals vergewaltigt. Die Spuren davon waren heute noch zu sehen! Ich war sein Spielzeug mehr nicht! Wir waren beste Schulfreunde gewesen. Das erste Mal hab ich ihn gesehen, als er in der achten Klasse, in unsere Klasse gekommen ist. Er war ein Jahr älter gewesen und war sitzen geblieben. Von Anfang an fand ich ihn attraktiv. Mittlerweile war er das nicht mehr! Wir waren schnell befreundet gewesen, damals war er auch noch anders gewesen. Dann ist er unter die falschen Leute geraten. Als ich neunzehn war hab ich ihn dann Abends nach dem Handballtraining, als ich mit ein paar Kumpels noch etwas trinken gegangen bin wiedergetroffen leider! „Du bist immer noch derselbe, die ganze Zeit nur in Gedanken", holte er mich wieder in die Realität zurück. Ich hatte schon Hoffnung gehabt, dass er vielleicht wieder gegangen ist. „Ich weiß noch damals als du im Club daherkamst", erwähnte er. Kann er neuerdings auch noch Gedanken lesen? „Du hast dich damals durch deine Blicke angreifbar gemacht", erzählt er weiter. Er kam immer näher auf mich zu. Viel zu Nahe! Wieder fühlte ich mich gefangen. Unterdrückt, kontrolliert. Er hatte viel zu sehr Einfluss auf mich. „Ich war damals echt enttäuscht gewesen, als du abgehauen bist. Nur blöd, dass du immer wieder in den Medien warst. Ich habe immer gewusst, wo du bist. Das Schicksal hat uns wieder zusammengeführt", hielt er weiter seinen Vortrag. Wieso hör ich mir das eigentlich alles an! Ich könnte einfach gehen. Es waren nur wenige Schritte bis zur Tür. Ich setzte einen Schritt nach vorne. „Willst du wieder flüchten?", lachte er. „Geh nur, du weißt ich hab Informationen über dich, ich könnte dir jeder Zeit deine Karriere versauen", drohte er. Ja, er hat so einiges von mir. Da war nicht nur die Kenntnis über meine wahre sexuelle Orientierung. Nein! Er hatte auch anderes. Aufnahme wie wir miteinander Sex hatten, zahlreiche Nacktbilder. Alles Dinge die mein Leben ruiniert haben und es noch mehr ruinieren können. Wie so eine tickende Zeitbombe! Ich war damals blind gewesen, blind vor meinen eigenen Gefühlen. Ich bin damals in die falschen Hände geraten. Als ich die Aufnahme gefunden hatte, war alles bereits zu spät. Letztendlich war es mir gelungen zu fliehen. Aber er hat mich immer wieder gefunden. Er hat eindeutig einen Dachschaden. Ich hatte Angst davor, was er diesmal geplant hatte.
Lukas:
Dieser Typ war mir von Anfang an seltsam rübergekommen. Ich weiß, es war nicht richtig zu lauschen, aber mich interessiert vorher Disse diesen Typen kannte. Außerdem hatte ich das Gefühl, als hätte er irgendwas in seiner Hand, was Disse beunruhigte. Mein Bauchgefühl hatte recht behalten. Er bedrohte Disse mit irgendetwas. Disse wirkte sonst immer so sicher, als könnte nichts ihn einschüchtern oder unterkriegen. Auf einmal wirkte er so klein und zerbrechlich. Ich wollte gerade verschwinden um Hilfe zu holen. Ich meine, ich kann das nicht zu lassen, dass dieser Typ Disse weiterhin so bedroht. Ich wollte gerade weggehen, da stieß ich mit meinem Fuß, die Colaflasche um, die ich neben mir abgestellt hatte. Ich hatte schon gehofft, dass es niemand gehört hatte, doch nichts da. Kurz darauf packte mich jemand grob von hinten und hielt mir ein Messer an den Hals. Dieser Typ war noch gefährlicher als ich dachte. „Wen haben wir den da", krächzte er mir mit seiner durchaus eckelhaften Stimme ins Ohr, die einen nur erschaudern ließ. Sollte ich um Hilfe rufen? Nein, ich glaube ich mache es so nur noch schlimmer. „Lass ihn los?", flehte Disse. „Hab ich deinen neuen Freund gefunden", belächelte er. „Ganz hübsch! Wusste gar nicht, dass du mittlerweile auf Mädchen stehst", belächelte er. Die Klinge des Messers kratzte an meinem Hals. Ich muss mich irgendwie befreien. „Er ist nicht mein Freund", bekräftigte Disse. Ich spürte einen tiefen Schmerz an der Stelle, wo mein Herz wild, gegen meinen Brustkorb hämmerte. Wenn wir hier lebend rauskommen, müssen Disse und ich so einiges klären. Wo bleiben den die anderen? Ist denen nicht aufgefallen wo wir bleiben? Einmal braucht man sie und niemand ist zur Stelle. „Ach das ist nicht dein Freund, das sah vorhin aber anders aus", meinte er. „Nimm mich, aber lass Lukas aus der Sache raus", brummte Disse. „Aha Lukas heißt der Junge", erfreute er sich. Super Disse! Jetzt weiß er auch meinen Namen! „Ihr spielt zusammen in einer Mannschaft. Was sagen den die anderen zu eurer Beziehung?", fragte er. Disse bleib stumm. „Antworte", schrie er und drückte das Messer stärker gegen meine Kehle. Ich muss zugeben ich hatte glaub ich noch nie so Angst wie gerade eben. Ich frag mich wie Disse es nur mit diesem Typen ausgehalten hab. „Die wissen nichts", stotterte Disse. „Ach sieh mal einer an! Du hast deinen neuen Schatzi, aber sicherlich nichts von uns erzählt", fuhr der Typ fort. Der gehört eindeutig hinter Gitter. Der hat sie ja nicht mehr alle! „Ich hätte auch gehofft, dass wir uns auf eine andere Weise kennenlernen", meinte er. Ich wäre froh gewesen, wenn ich dich niemals hätte kennenlernen müssen! Bitte kann uns hier mal jemand helfen.
Niko:
Natürlich war mir aufgefallen, dass Disse und Lukas fehlen, aber ich wollte nichts sagen, weil ich dachte, die beiden genießen in irgendeiner Nische ihre Zweisamkeit. Doch mittlerweile machte ich mir echt Sorgen. „Wo sind eigentlich Disse und Lukas?", fragte Miha, dem ihre Abwesenheit anscheinend auch aufgefallen ist. „Wahrscheinlich knutschen die in irgendeiner Ecke zusammen rum", meinte Andi. „Ich hab die beiden vorhin draußen beim Spielfeld gesehen, da hat's ich Disse mit einem Kumpel unterhalten und Lukas hat daneben gestanden und eine Cola getrunken", erinnerte sich Raffi. „Wer fehlt?", mischte sich Sprengi ein. „Disse und Lukas", antwortete Miha. „Hat jemand die beiden gesehen?", fragte er. Alle schüttelten ratlos den Kopf. „Gut dann gehen wir die beiden jetzt zusammen suchen", beschloss Sprengi. „Ich fänd es besser, wenn vielleicht nur Dule und ich sie suchen gehen", wand ich ein. „Dann geht ihr eben zu zweit, zwei Leute werden schon reichen", meinte Sprengi. „Ich komm mit", meinte Raffi. Da er sich nicht überreden ließ willigten wir ein. Wir gingen nach vorne zum Eingang zum Spielfeld, wo wir die beiden das letzte mal gesehen haben. Ich sah an der Tür eine umgeworfene Cola Flasche und ein Handy liegen. Lukas! Dann hörten wir stimmen! Dule zeigte sofort an, dass wir still sein sollen. „Interessant wie sehr ihr euren Mitspielern wert seid", sagte eine gehässige fremde Stimme. Wer ist das? „Lass Lukas gehen", ertönte Disses wütende Stimme. „Ach, wir haben doch gerade so viel Spaß miteinander", antwortete die Stimme. Was echt da vor? Raffi fuchtelte wild mit den Armen rum, während Dule versuchte vorsichtig um die Ecke zu spähen. Blitzschnell versteckte er sich wieder. „Holt Hilfe", formte er mit seinen Lippen. Jetzt machte ich mir echt Sorgen. Raffi war bereits auf den Weg zurück in die Kabine.
Andi:
Wir scherzten gerade darüber, wo sich Disse und Lukas aufhalten könnten. Dann kam ein bleicher Raffi hektisch in die Kabine gestürmt. „Ihr müsst sofort alle mitkommen. Irgend so ein Geisteskranker bedroht die beiden", sagte er total durch den Wind. „Haha sehr witzig", kam es von Niklas. „Ihr müsst mir glauben", flehte Raffi. „Was ist hier los?", Alfred war wieder zurückgekehrt. „Raffi behauptet Disse und Lukas werden von irgendjemanden bedroht", scherzte Niclas. „Bitte was?", kam es sofort von Alfred. „Einer ruft die Polizei, die anderen kommen mit", befahl er. Geschlossen folgten wir Raffi. Alle wirkten nicht gerade überzeugt. Niko und Dule saßen wie auf einer Verbrecherjagd, da und spähten um die Ecke. Was geht hier vor? „Lass Lukas los?", schrie Disse. Plötzlich rannte Dule in die Halle.
Disse:
Mittlerweile war der Kragen bei mir geplatzt. Ich konnte das nicht mehr mit ansehen, wie er Lukas das Messer an die Kehle hielt. Ich schrie ihn an und rannte auf ihn zu. Mit voller Wucht haute ich ihn meine Faust ins Gesicht, sodass er das Messer fallen ließ und Lukas freigab. Blut quoll aus seiner Nase. Dule betrat den Raum. Rettung in Sicht? Dule machte sofort Nils fest, der sich wütend zu Wehr setzte. Niclas eilte ihm zu Hilfe. Lukas stand immer noch am gleichen Fleck und zitterte am ganzen Leib. Ich hatte ihn mit reingezogen. Ich hatte ihn in Gefahr gebracht. Mit großen Schritte beeilte ich mich zu ihm zu kommen. Doch Niko war schneller und nahm ihn in den Arm. In diesem Moment verloren meine Füße den Halt. Es war heute einfach alles zu viel gewesen. Ich spürte wie jemand mich in den Arm nahm. Dann ging alles schnell. Zwei Beamten stürmte die Halle, und nahmen Nils fest. Auch wenn er er da gefesselt war, er war immer noch Angst einflößend. Die Beamten erkundigten sich noch, ob niemand verletzt war und stellten das Messer sicher. Während die Beamten ihn abführten, meldete er sich zu Wort. „Mach dich drauf gefasst, wir sind hier nicht fertig", drohte er. Der Polizist brachte ihn sofort zum Schweigen. Auch wenn es im Moment so aussah, als wäre es vorbei. Ich glaubte nicht dran. Er wird wieder einen Weg finden mich aufzusuchen, da war ich mir sicher. Er wird einen Weg finden mein Leben zu zerstören.
Es ist etwas unlogisch, dass einfach niemand mehr in der Halle ist. Hoffe es hat euch trotzdem gefallen❤️. Ich merkt, dass es jetzt erst richtig losgeht. Die Geschichte geht in eine komplett andere Richtung als ich anfänglich eigentlich vor hatte😂😂😂😜😬. Hat sich halt so ergeben. Mal sehen, was mir noch für ein Blödsinn einfällt🙈. Heut Abend kommt vielleicht noch ein Kapitel...
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...