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Liv:
Ich war so wütend auf Lukas wie konnte er Disse erneut abservieren. Hat er aus seinem Fehler nicht gelernt? Am liebsten würde ich ihm wieder eine scheuern. Ich spürte Gislis beruhigende Hand auf meiner Schulter, doch beruhigen werde ich mich jetzt garantiert nicht. Lukas sah mich immer noch fassungslos an. "Was hab ich jetzt noch alles falsch gemacht?", fragte Lukas verwirrt. "Du fragst dich was du falsch gemacht hast? Wieso läuft Disse heulend mit einer blauen Nase durch den Gang", fauchte ich ihn wütend an. "Liv", hörte ich Gisli sagen. "Ich beruhig mich jetzt nicht", sagte ich aufgebracht. "Liv, ja Disse ist gerade sauer auf mich, aber das ist halt nun mal so, der kriegt sich schon wieder ein", versuchte Lukas es ruhig. "Nein er ist nicht auf dich, sondern eigentlich auf mich sauer", warf Dule ein. "Oder eben auf uns alle", meinte Raffi. "Aber du gehst ihn nicht mal hinterher", warf ich ihm vor. "Ja, weil Detlev mir befohlen hat hier sitzen zu bleiben und ich nicht will, dass Alfred sauer auf mich wird", erklärte er. "Ach ja der liebe brave Lukas", fauchte ich und verließ wutentbrannt die Kabine. Wo ist Disse wohl hin? Ich wurde schnell fündig. Draußen im Kabinengang saß er auf dem Boden neben Marko. Ich setzte mich neben ihn auf den Boden und legte meinen Arm um ihn. Er schaute auf. „Alles gut", spielte er mir sofort die Regenbogenwelt vor. „Nein, ich bin nicht dumm", erinnerte ich ihn. „Was willst du?", fragte er. „Wissen was jetzt schon vorgefallen ist?", antwortete ich. Er gab eine Kurzfassung. „Und wieso bist du jetzt sauer?", wollte ich anschließend wissen. „Ich bin nicht sauer direkt auf Lukas, sondern eigentlich auf Dule, weil er das ausgeplaudert hat, was Lukas nicht wissen sollte", erklärte er. „Wieso soll Lukas das nicht wissen?", hakte ich nach. „Weil ich nicht will, dass er sich unnötig Sorgen macht und ich eigentlich unsere Beziehung öffentlich machen will, aber er sich jetzt wahrscheinlich nicht trauen wird, aus Angst auch Hassnachrichten zu bekommen", erklärte er. "Aber werden sie das jetzt nicht eh tun, wenn sie euch küssend gesehen haben?", überlegte ich. "Kann schon sein", stimmte ich ihm zu. „Komm jetzt geh da rein, ich will hier nicht noch ewig warten müssen", lachte ich. Er stand auf. „Wo ist Marko hin?", wollte er wissen. Ich zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich wieder in die Kabine", schätzte ich. Er nickte. „Danke", flüsterte er und umarmte mich. „Kein Ding, big bro", zwinkerte ich. Er verschwand wieder in der Kabine.

Lukas:
Die Tür ging auf und Disse kam wieder herein. Meine Nase hatte mittlerweile aufgehört zu bluten. Ich stand auf und ging auf Disse zu. „Wieso verschweigst du mir sowas?", wollte ich wissen und strich mit meinen Fingern über seine Wange. „Das hat schon seinen Grund. können wir das jetzt bitte nicht hier vor allen klären", bat er und drehte seinen Kopf weg. Warum ist er jetzt so abweisend? „Ich hab dir nichts getan, ich wollte nur wissen, wieso du mir das nie gesagt hast?", sagte ich jetzt mit etwas lauterer Stimme. „Ich bin einfach generell schlecht drauf", fauchte Disse. „Und jetzt lässt du es an uns allen aus?", fragte ich provokant. „Nein, ich geh jetzt duschen", sagte er entschlossen und zog sich das Trikot über den Kopf. Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden, bei diesem Anblick. Wieso muss er nur so einen perfekten Oberkörper haben? „Lukas", fragte Miha besorgt und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Was?", stotterte ich, wendete meinen Blick aber nicht von Disse ab, der gerade seine Hose auszog. „Was starrst du so?", fragte er auf einmal. Ich war zu benebelt um antworten zu können. Ich hörte wie ein paar sich über mich lustig machen, aber das war mir egal. Da steht der perfekte Mann vor mir. "Du hast mich doch schon oft genug nackt gesehen", lachte Disse. "Ich mach mir Sorgen um ihn, hat er zu viel Blut verloren?", fragte Niklas. "Schließ den Mund sonst fliegen Fliegen rein", lachte Disse und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Ich konnte nicht anders als ihn mit einem Schmollmund hinterherzuschauen. Doch er war zu meiner Enttäuschung schon im Duschraum verschwunden. Wenig später saßen wir dann wieder im Bus auf dem Weg zurück nach Kiel. Wir warteten gerade an der Fähranlegestelle, bis der Bus weiter auf die Fähre fahren darf. Liv hatte sich bei mir entschuldigt, dass sie mich so angezickt hat. Disse hingegen saß schweigend neben mir und starrte aus dem Fenster. Alle meine Versuche mit ihm ins Gespräch zu kommen hatte er abgeblockt. Mittlerweile hatte er sich sogar Kopfhörer aufgesetzt, was er sonst nie macht. Langsam verliere ich mit ihm echt die Geduld. Egal, wie gerne ich ihn mag, seine schlechte Laune Phasen können einen echt wahnsinnig machen. Glücklicherweise kommen die zwar nur ganz selten, aber wenn sie dann da sind können sie sich über Tage hinweg ziehen. Ich hatte genug davon, dass er mich ignoriert. Ich tippte ihn an und bekomme einen genervten Blick. Er machte keine Anstalten die Kopfhörer abzusetzen. Also reiße ich ihm den Stöpsel aus dem Ohr. „Spinnst du?", fuhr er mich an. „Entweder du redest jetzt mit mir oder ich geh nach hinten", drohte ich. Mittlerweile war ich auch genervt. „Dann geh halt", murrte er mit einem leicht beleidigten Unterton. „Gut dann geh ich eben", sagte ich wütend und wollte gerade aufstehen, da hielt er mich am Handgelenk fest. „Geh nicht", flehte er und schaute mich mit traurigen Augen an. „Dann rede bitte mit mir", flehte ich und konnte nicht widerstehen, mit meiner Hand wieder über seine Wange zu streichen. Die kleinen Bartstoppeln piksen mir in die Handfläche was mich aber nicht störte. Ich fand es sogar irgendwie angenehm. Seine eisigen Augen visierten mich. „Alle aus dem Bus", befahl der Busfahrer, nachdem er den Bus auf der Fähre geparkt hatte. Die Türen wurden geöffnet und einer nach dem anderen ging an uns vorbei nach draußen. Genervt schnaubte ich. Musste das jetzt ausgerechnet jetzt sein. Ich stand auf und stieg die Treppen nach unten aus dem Bus.  Kurz darauf kam Disse mit eingezogenem Kopf hinterher. Die anderen waren bereits wieder nach oben aufs Deck verschwunden, ich wollte jedoch das mit Disse jetzt in Ruhe klären. Er wollte gerade nach oben aufs Deck gehen, doch ich hielt seine Hand fest. „Komm", forderte er mich auf. „Disse ich will das jetzt wissen", begann ich. „Du kannst einem echt auf die Nerven gehen mit deinem Dickschädel", stellte er fest. „Sagt der richtige", konterte ich und schaute ihn vorwurfsvoll an. An statt zu antworten schaute er mir tief in die Augen und strich spielte mit seinen Händen am Stoff meines T-shirts. Ich musste mich echt anstrengen mich nicht in seinen Augen zu verlieren, was nicht gerade einfach ist zumal er auch noch an meinem T-shirt herumspielt. Jetzt wandern seine Hände auch noch unter mein Shirt. „Disse lass das", betete ich in meinen Gedanken. Ich war kurz davor meinen eigentlichen Grund hier unten zu bleiben zu vergessen, als mich jemand antippte von hinten. „Entschuldigung, kann ich bitte vorbei", sagte ein kleines Mädchen. Ich drehte mich um und zog Disse beiseite. Als sie uns erkannte wurden ihre Augen ganz groß und sie schaute uns erschrocken an. Sie trug ein THW Kiel Trikot mit meiner Nummer. „Bist du Lukas?", fragte sie schüchtern und starrte mich immer noch mit großen Augen an. „Ja", lächelte ich. Sie kramte in ihrer kleinen Handtasche nach einem Stift. „Kannst du?", fragte sie schüchtern. Ich lächelte, löste mich von Disse und nahm den Stift entgegen. Sie drehte sich um und ich kniete mich auf den Boden um auf der Rückseite unterschreiben zu können. Ich stand wieder auf gab ihr den Stift wieder und sie strahlte über das ganze Gesicht. „Danke", brachte sie noch heraus ehe sie total überfordert von der ganzen Situation an uns vorbei die Treppe nach oben rannte. Disse schaute ihr enttäuscht hinterher. „Mich hat sie nicht erkannt", sagte er enttäuscht. Ich musste lachen und gab ihm einen tröstenden Kuss. „Besser?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf und wollte mich gerade wieder an sich ziehen, um in eine wilde Knutscherei zu verfallen, da fiel mir wieder ein, wieso ich ihn aufgehalten hatte. Er begann bereits meinen Hals zu küssen. „Disse, was ist der wahre Grund?", fragte ich und versuchte seinen Kopf von meinem Hals zu entfernen. „Was für einen Grund?", fragte er, schaute kurz auf und machte dann weiter. „Disse, du weißt genau was ich meine", schrie ich ihn genervt an. Erschrocken starrte er mich an. „Jetzt sag es bitte", flehte ich. „Es gibt keinen anderen Grund", bleib er stur. Er treibt mich langsam echt in den Wahnsinn. „Vertraust du mir etwa nicht?", fragte ich und merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Sofort legte Disse seine Hand an meine Wange und strich zärtliche auf und ab. „Doch ich vertraue dir sehr wohl", sagte er sofort und schaute mir dabei tief in die Augen. Ich glaube ihm, dass er mir vertraut, aber anscheinend nicht genug. „Dann sag es mir", flehte ich. „Ich kann es nicht, weil ich nicht will, dass das unsere Beziehung zerstört", sagte er ruhig. „Also gibt es doch einen anderen Grund", seufzte ich. „Ja, nein", stotterte er. „Du vertraust mir eben doch nicht", erkannte ich enttäuscht. „Doch", kam es sofort. Seine Stimme klang verzweifelt. „Aber wieso lügst du mich dann die ganze Zeit an?", fragte ich vorwurfsvoll. „Manchmal muss man eben lügen, wenn es dann besser ist", meinte er. „Soll ich dir was sagen, ich hab deine Lügen satt. Wenn ich dir wirklich wichtig bin, dann sagst du mir jetzt was los ist", verlangte ich energisch. „Lukas bitte vertrau mir einfach. Ich werde es dir schon sagen nur jetzt ist dazu einfach nicht der richtige Zeitpunkt", flehte er und versuchte es mir irgendwie zu erklären. Einerseits tut er mir leid, aber ich hatte es einfach satt, die ganze Zeit von ihm belogen zu werden. „Eins, zwei, drei", zählte ich, um ihn klar zu machen, dass das seine letzte Chance ist. „Lukas bitte", flehte er. „Nein du hattest deine Chance", fauchte ich und riss mich los. Er wollte noch nach meinem Arm greifen, doch ich war schneller und rannte die Treppe nach oben. Oben auf dem Deck rannte ich ausgerechnet direkt in Alfred. „Sorry", sagte ich schnell und hoffte, dass er nicht bemerkt hat, dass ich den Tränen nah war. Ich wollte gerade weiter gehen, da packte mich eine Hand. „Lukas", sagte die Stimme flehend.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️.
Krass, das ist schon mein 90tes Kapitel😱. Hätte niemals gedacht, dass die Geschichte so lang wird😱🙈😬😍. Das alles hab ich auch euch zu verdanken❤️, vielen Dank nochmal dafür❤️🙏🏻☺️🤗.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt