Liv:
Seit meinem genialen Sturz von Disses Fahrrad, sind mittlerweile einige Tage vergangen. Morgen früh stand die Abfahrt ins Trainingslager nach Herzogenaurach an. Disse hatte mit Alfred abgeklärt, dass ich mitfahren durfte. Für mich war das auch eine gute Gelegenheit mich auf meine Handballsaison vorzubereiten. Die Verletzung mit meinem Knie war recht harmlos gewesen, eine kleine Stauchung. Nachdem ich es zwei Tage geschont hatte, war die Schwellung weggewesen und ich konnte wieder normal laufen. Dank Rune ist es mir gelungen, dass ich in Altenholz in der B-Jugend, nächste Woche ins Training einsteigen kann. Da er früher dort gespielt hat, hat er das mit seinem alten Jugend Trainer abgeklärt, der jetzt die Mädchen trainiert, dass ich bei ihnen mit einsteigen kann. Einerseits freute ich mich darauf, dass ich endlich wiederHandball spielen konnte, jedoch hätte ich Angst, dass ich in der Mannschaft nicht akzeptiert werde, da diese ja schon seit mehreren Jahren zusammenspielen. Disse ist in der Meinung, dass ich so vielleicht schon Freundschaften schließen kann, mit denen ich dann vielleicht dann in der Schule in einem Kurs sitze. Ich liege gerade wach in meinem Bett und kann wie so oft nicht einschlafen. Eigentlich sollte ich schon längst schlafen, da wir morgen um sechs aufstehen müssen und ich bin auch eigentlich recht fertig von heute. Besser gesagt man könnte schon sagen von gestern, weil es bereits nach Mitternacht ist. Die letzten Tage waren relativ stressig gewesen. In den Trainingspausen waren Disse und Lukas damit beschäftigt, die neue Wohnung von Anna einzurichten. Während die beiden von einer Wohnung in die andere gependelt sind und einen Schrank nach dem anderen auseinander geschraubt und in der neuen Wohnung wieder zusammengeschraubt hatten, waren Anna und ich damit beschäftigt die Sachen in Umzugskartons zu verpacken. Mittlerweile war der größte Teil schon fertig. Sie war eigentlich schon oben eingezogen. Nach dem Trainingslager wird noch die Küche geliefert, dann ist die Wohnung von Anna fertig. Ich schaute auf mein Handy um zu schauen wie viel Uhr es ist. 00:38. Ich sollte jetzt langsam echt mal schlafen. Ich wollte gerade mich umdrehen, da blinkte mein Handy auf. Gisli❤️. Ich musste schmunzeln. Seitdem er mich mit seiner Ex Freundin betrogen hatte, hatte sich unsere Beziehung etwas verändert. Wir gingen es langsamer an. Was ich jetzt gar nicht so schlimm fand. Ich entsperrte mein Handy um seine Nachricht zu öffnen.
G: Kannst du auch nicht schlafen?😬
Ich musste schmunzeln. Das war bei uns mittlerweile Gewohnheit, dass wir mitten in der Nacht entweder schrieben oder telefonierten, bis wir müde sind und einschlafen. Ein Erfolg für mich war, dass ich seit einer Woche keine Panikattacke mehr hatte. Normalerweise hatte ich dass mindestens zwei, dreimal in der Woche. Ich überlegte ob ich mich schlafen stellen soll, oder nicht. Ich entschied mich schließlich zu antworten.
L: Ja 😂🙈
G: Ich glaube wir sollten uns mal angewöhnen früher zu schlafen😂🙈
L: könnte morgens dann nicht immer so stressig werden 😂🙈
G: und der Rest bei dir schläft schon?
L: Ich vermute ja, diesmal hab ich noch kein Stöhnen gehört🤗
G: das kann ja noch kommen😜
L: bitte nicht 😂
G: des letzte Mal warst du kurz davor ihr Zimmer zu stürmen😜😘
L: hättest du nicht erwähnt, dass ich es dann auch sehen und nicht nur hören kann😘😂
G: jetzt hab ich wieder Kopffilm😩
L: du meinst wohl Kopfkino😘
G: ja egal😂🙈
L: danke ich jetzt auch😤
G: so ich lass dich dann mal mit deinem Kopfkino allein😜😘
L: nein😩
G: ich bin müde😬😂
L: ein Wunder ist geschehen😱
G: du solltest vielleicht auch mal schlafen❤️
L: sollte ich😂 ok dann bis morgen❤️
G: schlaf gut😘 I love you❤️
L: ich dich nicht😜😂❤️😘
G: 😭
L: 😂😂😂😂
Dann legte ich mein Handy wieder auf mein Nachttisch zurück und schloss die Augen.Meine Zimmertür wurde hektisch aufgerissen und Lukas stürmte herein und zog den Rollladen nach oben. "Liv wir haben verschlafen", erklärte er. War bei uns ja nichts neues. Auch wenn ich am liebsten noch liegen geblieben wäre, sprang ich aus dem Bett und rannte ins Bad. Auf dem Weg wäre ich beinahe mit Disse zusammengeprallt, der total verschlafen nur in Boxershorts in Richtung Bad tapste. Seine Haare standen wild vom Kopf ab. Der Anblick war einfach zu komisch, sodass ich ihn erstmal auslachen musste. „Wir haben keine Zeit", ermahnte mich Lukas, der als einziger schon fertig angezogen war und in die Küche verschwand. Ich folgte Disse ins Bad und putzte mir erstmal schnell die Zähne. Nachdem ich meine Haare nass gekämmt hatte, ließ ich Disse alleine im Bad zurück um mich in meinem Zimmer fertig zu machen. Ich warf schnell mein Handy, Ladekabel und Powerbank in meinen Turnbeutel, den ich mit den Bus nehme. Ich packte noch schnell die Sachen, die ich gestern vergessen hatte in meinen Koffer, dann schloss ich ihn in der Hoffnung nichts vergessen zu haben. Draußen auf den Flur, kamen mir Disse und Lukas mit ihrem Gepäck entgegen. Lukas drückte Disse und mir jeweils eine Tasse in die Hand. Für Disse Kaffee für mich Schwarztee, während er die Koffer in Disses Wagen lud. Ich schüttelte den Tee in Windeseile hinunter, ehe ich meine Schuhe in die Hand nahm und einfach auf Strümpfen die Treppe hinunter rannte. Unten warteten bereits Lukas ungeduldig. Ich verabschiedete mich noch schnell von Anna, die unten an der Tür stand. Marko kam von der anderen Seite angelaufen und warf sein Gepäck schnell noch hinten in den Kofferraum, der randvoll war. Mit Mühe bekamen wir den Kofferraum zu. Dann stiegen wir alle ein. Auf der Fahrt war ich beschäftigt meine Schuhe anzuziehen. Ausnahmsweise durfte Lukas fahren. Sonst bestand Disse immer darauf, dass er fahren will, doch in seinem jetzigen Zustand war er eindeutig nicht fähig dazu. Er hing halb wach halb schlafend an der Scheibe der Beifahrertür. „Wieso müssen wir immer so früh losfahren, wenn es ins Trainingslager geht", beschwerte sich Marko neben mir. Ich zuckte mit den Schultern. „Die ganze nächste Woche müssen wir so früh aufstehen", erinnerte uns Lukas, der konzentriert auf den Verkehr starrte und versuchte so schnell wie möglich voranzukommen. Von Disse gab es nur ein genervtes Brummen. Einerseits war es immer so lustig morgens Disse zu erleben, andererseits konnte er einen mit seiner scheiß Laune echt den Tag vermiesen. "Ich schätze ich schlaf erstmal eine Runde", nahm ich mir vor. "Glaub mir dazu findest du keine Gelegenheit bei der Rasselbande", warnte mich Marko vor. "Ich hätte mir ein Kissen mitnehmen sollen", fluchte ich. "Nimm doch Gislis Schulter", zwinkerte Lukas in der Rückspiegel. "Haha sehr witzig", antwortete ich genervt. Jetzt war er derjenige der mich immer mit Gisli aufzog. Aber wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich immer so schnell genervt bin. Lukas drückte richtig aufs Gas. Wir haben noch drei Minuten. Wenn wir jetzt geblitzt werden ist es kein Wunder. Das müsste auf jeden Fall ein lustiges Bild abgegeben, wie Disse an der Scheibe klebt. Ich glaub ich würd mir das Bild einrahmen. Mit quietschenden Reifen bog Lukas auf den Parkplatz ein und zielte genau in eine Parklücke. „Seit wann kannst du so gut Autofahren", neckte ich ihn und bekam nur ein genervtes Augenrollen zurück. Alle stiegen aus nur Disse war eingeschlafen. Wie kann man bei dem Affentempo, mit welchem Lukas durch die Straßen Kiels gerast ist, einschlafen? Wir luden die Koffer aus. Während ich die Koffer zum Wagen schleppte und einen drängelnden Blick von Alfred zu geworfen bekam, trug Lukas Disse wie ein Baby zum Bus. „Der wird auch nicht leichter", schnaufte er. Beinahe hätte er Disses Kopf beim einsteigen in den Bus gegen die Tür gehauen. Selbst Alfred musste jetzt lachen. „Habt ihr den aus dem Bett ins Auto geschleift?", erkundigte er sich. „Nee er war kurz wach, ist dann aber wieder eingeschlafen", erklärte ich und folgten den beiden in den Bus. Nachdem dann alle eingestiegen waren wurden die Türen vom Bus geschlossen.Ich schaute mich suchend im Bus um. Die meisten Leute sahen ähnlich verschlafen aus wie wir. Der Anblick war einfach zu geil. Ein verschlafener Gisli hob die Hand und ich ging zu ihn nach hinten und setzte mich neben ihn. „Moin", sagte er verschlafen. „Es ist eindeutig zu früh", seufzte ich und ließ meinen Kopf gegen seine Schulter fallen. Er nickte nur gähnend. "So es ist schön, dass jetzt alle hierher gefunden haben. Wir werden jetzt erstmal ein Stück fahren. Wir werden euch dann mitteilen, wenn wir den ersten Zwischenstopp einlegen", begrüßte uns Alfred. "Ich wünsche uns eine angenehme Fahrt und ein schönes Trainingslager", sagte er zum Abschied. Er bekam ein verschlafenen Beifall. Ich dachte ich könnte gerade schön auf Gislis Schulter schlafen, da drehten die Jungs im hintersten Teil die Musik auf. Ein Stöhnen ging durch von denen, die genauso schlafen wollten wie wir. "Dreht die Musik leiser", befahl Filip und die Jungs drehten die Musik auf eine einigermaßen angenehme Lautstärke hinunter. Ich versuchte trotz des Lärms die Augen zu schließen.
Als ich meine Augen öffnete, waren wir schon einige Zeit gefahren. Verschlafen blinzelte ich. Gisli lächelte mir entgegen. "Und auch schon wach", lachte er. Ich nickte und rieb mir die Augen. Im Bus war eindeutig schon mehr Leben als noch zu Beginn der Fahrt. Selbst Disse unterhielt sich mittlerweile lautstark. "Wie lange hab ich geschlafen?", wollte ich wissen. "So zwei Stunden", schätzte Gisli. Was wo sind wir denn?", fragte ich überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange geschlafen hab. Er zuckte mit den Schultern. "Hat wer Lust eine Runde mit Fifa zu zocken?", fragte Niko. "Fehlt dir dein Spielpartner", zog ihn Niclas auf, denn alle wissen, wie sehr im sein Kumpel Raum fehlte. Ich schaute Gisli mit leuchtenden Augen an. "Liv will", antwortete Gisli für mich. "Ich spiel doch nicht gegen ein Mädchen", sagte Niko frustriert. Na warte dem zeug ich es! "Ich würd den Mund nicht so voll nehmen, ich mach dich fertig", forderte ich ihn heraus. "Er hat nur Angst gegen ein Mädchen zu verlieren", zog ihn Rune auf. Genervt gab er nach und ich setzte mich nach hinten neben ihn. Er gab mir die Playstation in die Hand. "Hast du das schon mal gespielt?", wollte er wissen. "Einmal", antwortete ich. Er gab mir großzügiger Weise eine Kurzeinweisung. Mittlerweile hatten sich alle um uns versammelt und gafften auf den Bildschirm. Das erhöht jetzt gar nicht den Druck. Niko startete das Spiel und ich versuchte mich drauf zu konzentrieren, was er mir vorhin gesagt hatte. Das Spiel lief nicht gerade glänzend für mich. Ich konnte gerade noch verhindern, dass er mich mit 10:0 abzockte. "So macht das keinen Spaß", beschwerte sich Niko. "Lass mich mal", sagte Gisli zu mir und ich räumte für ihn den Platz. Gisli hatte es eindeutig besser drauf als ich. Das Spiel war ein Kopf an Kopf rennen. Es waren noch 40 Sekunden zu spielen und es stand 2:2. "Na warte ich mach dich fertig", kreischte Niko und lief mit dem Ball auf Gislis Tor zu. "Bitte gewinne", flüsterte ich und drückte Gisli die Daumen. Gekonnt klaute sich Gisli den Ball und rannte an allen Gegenspielern vorbei Richtung Tor. Er passte seinem Sturmspieler zu und feuerte einen Torschuss ab. Niko versuchte gerade noch zu reagieren, aber der Ball landete im Netz. "Gewonnen", schrie Gisli triumphierend und ich fiel ihm um den Hals. Niko pfefferte wütend sein Controller in die Ecke. "Da kann aber einen nicht verlieren", zog Andi ihn auf. "Sagt genau der richtige", fuhr Niko ihn wütend an. "Jetzt kommt mal wieder runter, es ist nur ein Spiel", sorgte Raffi wieder für Ordnung. "Ich glaub ich sollte dir mal Fifa Nachhilfe geben", zwinkerte Gisli. "Haha", murrte ich und ließ mich hinten zu Rune in den Vierer fallen. Gisli setzte sich neben mich. Rune der sich gerade wieder seinem Buch zu wenden wollte schaute auf. "Du liest?", wunderte ich mich. "Ja ich lese", antwortete er in einem gespielt überraschten Ton, sodass wir beide lachen mussten. Ich war so gespannt auf das Trainingslager. Aber bis dahin hatte mir noch eine lange Reise vor uns.Hoffe das Kapitel hat euch gefallen ❤️. Wie gesagt, es geht im dem Trainingslager los😜.
Wie lange habt ihr noch Ferien?
Ich muss heute in vier Wochen wieder in die Schule😩😂🙈.
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...