Gisli:
Ich schaute Liv auffordernd an, die mit einem besorgten Blick den beiden hinterher sah. „Komm, die klären das schon wieder", versuchte ich sie zu beruhigen und legte meine Hand auf ihre Schulter. Liv nickte und zog die Schwimmweste an. Ich nahm ihre Hand und zog sie auf die Startplattform. Sie schien keine Ahnung zu haben, was jetzt gleich passiert. Ich selbst hab es auch noch nie ausprobiert. Ich hab nur schonmal ein Video auf YouTube gesehen, wo das zwei Leute gemacht haben. Ich zog das Wakeboard an und stand auf. „Hüpf auf meinen Rücken", forderte ich sie auf. Sie schaute mich an als hätte ich einen Knall. „Das funktioniert niemals", sagte sie skeptisch. „Ich hab das schonmal in einem Video gesehen", erklärte ich ihr. „Ich bin viel zu schwer für dich", meinte Liv und ich konnte nur lachend den Kopf schütteln. „Du bist ein Insektengewicht", versicherte ich ihr. „Fliegengewicht, wenn dann, aber ich bin garantiert kein Fliegengewicht", verbesserte mich Liv. „Jetzt mach dir darum keine Sorgen und komm, da wollen noch mehr fahren", drängelte ich sie und warf einen Blick auf die lange Warteschlange. Seufzend sprang sich schließlich auf meinen Rücken, schlang ihre Beine um meine Hüfte und klammerte sich an mir fest. „Bereit?", fragte ich sie. „Eher nicht", sie schien etwas Respekt zu haben. Der Mann reichte mir das Seil. „Jetzt gibt es kein zurück mehr", grinste ich und stellte mich richtig hin, während sich Liv fester an mich krallte. Die Jungs hatten ihre Handys gezückt und wollten es festhalten. Dann wurde die Bahn gestartet und das Seil setzte sich in Bewegung und zog uns mit sich mit. Die einzige Schwierigkeit war der Übergang von der Startbahn ins Wasser, doch diese meisterte ich. Es ist deutliche schwerer das Gleichgewicht zu halten, wenn man jemand auf dem Rücken hat. „Und?", fragte ich sie und warf kurz einen Blick über die Schulter. Sie grinste breit. „Mega", strahlte sie. Ihre Haare wehten im Wind. Ich fuhr die Bahn geschickt mit ihr ans andere Ende. „Wir müssen gleich aussteigen, ich schätze es ist besser wenn wir uns einfach fallen lassen", schlug ich vor. Liv stimmte mir zu. „Soll ich mich vorher fallen lassen", fragte sie. „Nee, ich lass des Seil einfach los", erklärte ich. „Eins, zwei, drei", zählte ich hinunter und ließ das Seil los. Danach fielen wir langsam ins Wasser. Liv tauchte einmal unter. Ich zog das Wakeboard aus. Sie strahlte und kam auf mich zu geschwommen. „Danke", bedankte sie mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Ich hoffe ich hab deine Laune gebessert", zwinkerte ich. Sie nickte. Wir schwammen zum Ufer zurück. Ich hab das Board dem einen Mitarbeiter. Dann wischte ich mir erstmal meine blonden Strähnen aus dem Gesicht. Liv strahlte über beide Ohren. Ich konnte nicht anders als mit ihr zu strahlen. So hab ich sie am liebsten, wenn sie glücklich ist. Auch wenn sie wahrscheinlich nie hundertprozentig glücklich sein kann, wenn sie für ein paar Minuten zu fünfundneunzig Prozent glücklich ist, fühlt es sich großartig an. Ich griff nach ihrer Hand. „Jetzt dürfen wir den ganzen Weg zurücklaufen", beschwerte sie sich. Ich kniff ihr in die Seite, sie quiekte. "Du hast immer was zum meckern", erkannte ich, "kannst du nicht einfach mal für einen Moment glücklich sein?", fragte ich sie. Sie lachte, "ich bin gerade glücklich, aber mir ist halt auf gefallen, dass wir den ganzen Weg jetzt zurücklaufen dürfen", verteidigte sie sich. Kopfschüttelnd griff ich nach ihrer Taille und zog sie zu mir. Ich beugte mich zu ihr hinunter und schloss die Augen. Ich küsste sie zärtlich. Dann löste ich mich und legte meine Stirn gegen ihre und öffnete die Augen. "Und jetzt? Wie glücklich bist du jetzt?", frage ich sie. "Sehr glücklich, aber wenn du deine Lippen wieder auf meine legst, dann bin ich noch", begann sie, ich stoppte sie aber, indem ich meine Lippen wieder auf ihre legte. Sie grinste in den Kuss hinein und legte ihre Hand in meinen Nacken. Ich war auch selten so glücklich wie in diesem Augenblick. Ich löste mich nach einer Weile wieder von ihr, nahm ihre Hand und wir leiden Hand in Hand den Weg zurück. "Ich hatte auch eine Idee. Es gibt doch diese Reifen, mit denen man sich von einem Boot übers Wasser ziehen lassen kann, wenn es hier so einen gibt, dann könnte wir mit dem über die Bahn fahren", erklärte Liv. Ich überlegte. Hab ich so einen Reifen gesehen? Nein, da waren nur noch so Stand up Paddle. "Gibt es leider nicht, aber wir könnten Alfred fragen, ob wir nach dem Essen noch ein solche Stand up Paddle ausprobieren können", erklärte ich sie. "Wir gehen essen?", fragte sie. „Du dachtest wir müssen verhungern", lachte ich. „Nein, ich dachte wir halten auf dem Rückweg irgendwo", erklärte sie. „Nein, wir gehen an dem Restaurant da vorne essen", erklärte ich ihr. „Gut, ich hab neben Hunger", grinste sie. Wir kamen zu den anderen zurück, die und applaudierend begrüßten. „Ich würd sagen Gisli hat die Wette eindeutig gewonnen", meinte Niko anerkennend. „Du garantiert nicht", lachte Rune. „So schlecht war ich jetzt auch net", beschwerte er sich. „Ja, besser als Dule", stimmte ihm Marko zu und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. Unser Kapitän hat es kein einziges mal geschafft weiter als ein paar Meter vom Start zu fahren. "Sind jetzt alle wieder da?", fragte Filip prüfend. "Bis auf Disse und Lukas ja", antwortete Niklas. "Wo sind die jetzt schon wieder?", seufzte Alfred. "Lukas ist vorhin etwas durchgedreht und ist dann abgedampft und Disse ist ihm hinterher", berichtete Bammbamm. "Die beiden bringen mich noch zur Verzweiflung", seufzte Alfred. "Lukas hat heute alle in den Wahnsinn getrieben", meinte Andi. Alle lachten. "Soll ich sie suchen gehen?", fragte Liv. "Nee, ihr beiden solltet euch mal umziehen und abtrocknen, sonst tropft ihr noch des ganze Restaurant voll", meinte Filip zu Liv. Ich zog meine Schwimmweste aus und gab dann die von Liv auch noch mit ab. "Ruft die beiden an", forderte Alfred. "Wer ruft an?", fragte Andi. "Ich mache schon", erklärte sich Rune beriet und nahm etwas Abstand von der Gruppe. Ich ging zu Liv, die sich abtrocknete und ihr T-shirt wieder anzog.
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanficLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...