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23😍🤗😂. Ist das nicht eine schöne Zahl?😜
Andi:
Verliebt sein muss schlimm sein. Zumindest im Fall von Disse und Lukas. Die ganze Rückfahrt über grinste er dumm vor sich hin. Ich versteh nicht wieso sie so ein Geheimnis drum machen. Es sieht jeder blinde, dass zwischen den beiden was läuft. Sie machen es nur auffälliger, wenn sie versuchen es zu verheimlichen. Außerdem verstehe ich nicht ganz, was diese „Auszeit" ihnen bringen sollte. Und ich versteh nicht wieso Anna wieder bei Lukas wohnt. Die beiden haben sich anscheinend wieder vertragen, aber ich denke Disse wäre nicht sehr erfreut darüber, wenn er davon wissen würde. Ich hab es mir mehrmals überlegt, es ihm zusagen, hab mich jedes Mal aber dagegen entschieden. Wir waren gerade Zuhause und hatten gerade mal Zeit unsere Sachen zu holen und mussten dann schon wieder los. Hätte nicht gedacht dacht, dass wir so viel Zeit verschwendet haben. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken vor dem Spiel ein gewöhnliches Ritual, saßen Disse und Lukas nebeneinander und ich wette sie halten unter dem Tisch Händchen. Sie grinsten beide wie zwei frisch verliebte Teenagers. Schlimm! Danach ging es für uns in die Kabine. Die Stimmung war gut, Wir waren selbstbewusst, wir hatte die Woche über gut trainiert und hatten eine gute Erinnerung an das Spiel gegen Berlin. Bevor wir zum Aufwärmen in die Arena gehen, die man schon wieder im Kabinengang hörte, klatschten wir uns alle noch mal ab. Dann ging wir in die Halle. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man die Sparkassen Arena allein zum Aufwärmen betritt. Es gibt keine Halle in der man allein einen Adrenalinschub durch die Fans bekommt. Man will sie nicht enttäuschen. Diese Stadt lebt den Handball. Nach dem Aufwärmen ging es für uns in die Kabine. Die letzte Ansprache von Alfred in der er volle Konzentration forderte und Kampf. Dann klatschten wir uns gegenseitig ab. Wir stellten uns zum Einlauf an. Wir nahm meinen Platz hinter Niklas an. Er durfte heute wieder anfangen. Wie immer! Das einzige Problem hier in Kiel. Meine wenigen Spielzeiten. Ich schaute kurz nochmal über meine Schulter und feuerte meine Kollegen an. Die Halle riefen unsere Namen. Alle waren heiß! Dann wurde sie Tor zur Halle geöffnet. „Auf geht's", brüllte ich. Dann ertönte die Musik Go West. Wir bekamen das Kommando zum Loslaufen und dann führte uns Dule stolz in die Arena. Er liebte seinen Job als Kapitän und man könnte sich keinen besseren für diesen Job vorstellen. Wir klatschten uns alle ab. Dann ertönte die Chanpionsleague Hymne und der jeder noch mal alles im Kopf durchging. Dann suchten sich die, die auf der Bank Platz nehmen müssen einen Platz auf der Bank, die anderen harzten sich die Hände. Ich nahm neben Raul Platz. Dann begann das Spiel. Wir kamen relativ schleppend ins Spiel, blieben aber dran. Zur Halbzeit lagen wir mit zwei hinten alles offen für die zweite Halbzeit.
Disse:
Wir lagen hinten zur Halbzeit. Lukas und Niko hatten mehr Spielanteile als ich. In der zweiten Halbzeit stellte mich Alfred in die Abwehr. Wir kamen dann nach ein paar Paraden ran und uns gelang es dann auf drei wegzuziehen , diesen Vorsprung hielten wir bis kurz vor dem Ende, da gelang den Vadar Spielern der Ausgleich. Es waren noch 40 Sekunden auf der Uhr. Alfred sagte einen Spielzug an. Wir waren in Unterzahl. Ein Tor trennt uns von Sieg. „Keine dummen Ballverluste", betonte Alfred nochmal. Alle auf der Bank fieberten mit. Lukas war gerade am Ball, sein Pass kam jedoch nicht an. Und wir kassierten einen Wurf ins leere Tor. Wir haben uns nach einem guten Kampf nicht belohnt. Lukas stand da und sah aus als würde er gleich losheulen. Ich ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. „Ich bin Schuld", ärgerte er sich. „Nein wenn jemand Schuld ist wir alle", berichtete ich ihn. „Ich hab's verkackt", schrie er wütend. Dule kam her und sagte ihm auch ein paar tröstende Worte. Doch in der Kabine warf Lukas seine Trinkflasche wütend gegen die Wand. Alle schauten ihm mitleidig hinterher wie er wild fluchend in Richtung Duschen verschwand. Doch uns fehlten alle noch irgendwie die Worte. Es ist immer schlimm nach so bitteren Niederlagen Autogramme zu geben, aber das sind wir den Fans schuldig, wenn wir schon nicht gewinnen. Wir zogen uns alle kurz ein T-shirt über und kehrten dann in die Arena zurück. Eine kleine Menge an Fans wartete auf uns. Die meisten wollten eh wieder zu Rune, mittlerweile schließen wir schon wetten an, wie viele Fotos er in einer Saison machen muss. Ich war gedanklich bei Lukas, der immer noch nicht da war. Sollte ich mach ihm schauen? Dann kam ein kleiner Junge auf mich zu. „Kann ich ein Autogramm haben", fragte er schüchtern und hielt mir seinen Ball hin. Ich nahm ihn entgegen und setzte meine Initialen drauf. Dann gab ich ihm den Ball zurück Er strahlte mit der Sonne um die Wette. Das ist das beste am Handballprofi sein, wenn man kleine Fans glücklich macht und vielleicht zu diesem Sport bringt. „Irgendwann werd ich auch so groß wie du", sagte er selbstbewusst. Ich schmunzelte. „Dann hast du noch einiges vor dir", lachte ich. „Ich spiel auch Handball auf Halblinks", strahlte er. „Wie alt bist du?", fragte ich höflich. „Acht", sagte er. „Dann trainier mal fleißig weiter, vielleicht darfst du irgendwann auch hier spielen", meinte ich. Dann rannte er fröhlich davon. Ich schaute ihm schmunzelnd hinterher. Kinder sind knuffig und direkt. Sie sagen einfach das was sie denke. Ich schaute mich um, bei Rune war wieder eine Riesenschlange. Dann entdeckte ich Lukas. Er hatte sich anscheinend wieder beruhigt und unterhielt sich mit einem Mädchen. Ich ging etwas weiter in seine Richtung. Auf meinem Weg dürfte ich zwei Autogramme verteilen und ein Foto. „Hey", begrüßte ich Lukas. Als er mich sah hellte seine Stimmung wieder auf. „Schlimm", meinte Lukas und zeigte auf Rune. „Wie macht er das nur immer?", fragte ich. „Wahrscheinlich merkt man bei dir deine Zuneigung Männern gegenüber Männer", scherzte Lukas. „Und bei dir deine Zuneigung zu mir", konterte ich. Er schmunzelte und legte seinen Arm um mich. Mein Herz begann schneller zu schlagen. „Am liebsten würde ich dich jetzt hier auf der Stelle küssen, es würd wahrscheinlich eh niemand merken", sagte er verführerisch. „Alfred würde uns umbringen", wand ich ein. „Dann können wir im Himmel ohne Sorge eine Beziehung führen", meinte er. „ Schöne Vorstellung, aber ich habe nicht vor mit sechsundzwanzig zu sterben", sagte ich, „aber wenn wir jetzt in die Kabine gehen, haben wir sie ganz für uns", meinte ich. Es dauerte nicht lange, dann hab ich ihn überredet. Selbst Schuld wenn alle zu Rune wollen. Sobald wir unten im Kabinengang war, verschränkter er seine Hand in meiner. Was war heute los? Die letzten Tage haben wir uns kein bisschen berührt und heute so oft. Wir öffneten die Kabinentür und schlossen sie hinter uns. Dann legte ich meine Hände an seien Taille und zog ihn zu mir. „Ich hab dich vermisst", flüsterte ich. „Und ich dich erst, du willst nicht wissen, wie schlimm die letzten Tage waren", stimmte er mir zu. „Hast du jetzt eine Antwort auf meine Frage", hauchte ich. Er schüttelte langsam den Kopf. „Dann brauchst du vielleicht eine Hilfe", sagte ich und hauchte zarte Küsse gegen seine Lippen. Sofort gewährte er meiner Zunge Zutritt. Seine Hände lagen in meinem Nacken und strichen langsam durch meine Haare und hinterließen überall kleine Funken. Ich war generell hin und weg, allein wegen seiner Küsse. Ich vergaß alles um uns herum. Jetzt gab es nur noch uns. Ich löste mich kurz von ihm um Luft zu holen und noch mal meine Frage zu wiederholen. Nachdem ich wieder so viel Sauerstoff hatte, dass ich einen Ton rausbekam, hauchte ich „und hast du jetzt eine Antwort?", fragte ich. Als Antwort legten sich seien Lippen wieder auf meine und versetzten mich in eine tranceartigen Zustand. Ich zog ihn noch einmal etwas näher an mich. Ich bemerkte nichts um uns herum, nicht einmal das die Tür aufging.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt