Niko:
Ich lief auf die andere Balkontür zu, erschrak aber als da plötzlich jemand stand. „Was machst du hier?", fluchte ich. „Das gleiche könnte ich euch auch fragen", sagte Dule mit lauter Stimme und ging an mir vorbei auf den Balkon. „Dule", sagte Lukas erschrocken. „Was habt ihr vor?", versuchte er es erneut. Wir drei pressten alle die Lippen aufeinander und spielten das Unschuldslamm. "Ich bin nicht dumm", erinnerte erinnerte er uns. "Ok, ich wollte mit Disse tauschen, damit die beiden ihre Ruhe haben", erklärte ich schließlich. "Ich seid mir so welche", lachte er dann kopfschüttelnd. Wir schauten uns alle verwirrt an. Wir hätten mit allem gerechnet aber nicht damit, dass er so entspannt reagiert. "Dann plant sowas in Zukunft bitte leiser. Ich hab nichts gehört. Solange ihre mich schlafen lässt ist es mir egal was ihr treibt ich hab es nicht gewusst. Wenn ihr Ärger bekommt ist das nicht meine Sache", sagte er und verschwand wieder im Zimmer. "Heißt das er hat uns inoffiziell die Erlaubnis gegeben?", fragte Disse nach. Ich nickte. Die beiden klatschten sich ab. „Danke Niko du hast was gut bei uns", rief Lukas mir noch hinterher, ehe ich im selben Zimmer verschwand wie Dule. „Die beiden sind echt so welche", sagte ich kopfschüttelnd und ließ mich aufs Bett fallen. „Wie gesagt, ich will meine Ruhe", wiederholte sich Dule. „Ok, dann gute Nacht", wünschte ich. „Gute Nacht", antwortete Dule und drehte sich um. Mit Lukas ist es eindeutig lustiger. Wir reden manchmal stundenlang. Jetzt ist es nicht mehr wie im Schullandheim! Aber was tut man nicht alles für seinen Freund. Mit Andi im Zimmer ist bestimmt auch gewöhnungsbedürftig, ich wette der labbert einem das Ohr weg, sogar im Schlaf. Ob die Zimmer nächste Saison immer noch so sein werden? Ok, Magnus kommt ganz klar zu Rune ins Zimmer, Peke zu Patrick. Aber wen Gisli und Harald zugeteilt wird keine Ahnung. Vielleicht gibt es auch ganz andere Regeln. Irgendwie hab ich die Regel, das immer die Leute auf der gleichen Position sich ein Zimmer teilen satt. Neben an hörte ich Disse und Lukas kichern. Ach wie gerne würde ich jetzt einfach auch zu den beiden nach drüben gehen. Sie wären wahrscheinlich nicht wirklich erfreut. Ich könnte mich ja zu Raul ins Zimmer schleichen. Nein, das ist eindeutig zu auffällig. Außerdem teilen wir uns ja bei der Nationalmannschaft eins, also sollte ich mich nicht beschweren. Ein Blick auf die Uhr reichte um zu sehen, dass es bereits ein Uhr war. Ich sollte vielleicht mal versuchen zu schlafen. Immerhin haben wir morgen noch ein Spiel und noch eine geringe Chance den vierten Platz zu erreichen. Ich kuschelte mich unter die Bettdecke und schloss die Augen. Am nächste Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen geweckt. Mein Handy zeigte an, dass er acht Uhr ist. In einer halben Stunde wird Sprengi seinen Rundgang machen. Jetzt aber zackig. Ich schlich mich über den Balkon wieder rüber auf die andere Seite. Da die beiden Tür geschlossen hatten musste ich klopfen. Es dauert bis man Schritte hörte und jemand den Vorhang beiseite schob. Lukas öffnete total verschlafen die Tür. „Was gibt's?", fragte er. „In einer halben Stunde kommt Sprengi", erklärte ich. „Na und", kam es nur von Lukas. Er trug nur Boxershorts, die er auch noch verkehrt herum angezogen hat. Da ich keine Lust hatte noch länger zu diskutieren drückte ich mich an ihm vorbei ins Zimmer. Es war dunkel man konnte nur einzelne Umrisse erkennen. Überall auf dem Boden lagen Klamotten herum. Ich brauch nicht fragen, was hier gestern los gewesen ist. Lukas ließ sich neben Disse aufs Bett fallen. „Man bin ich fertig", seufzte er. „Das kann ich mir vorstellen. Übrigens ich würd dir empfehlen die Boxershorts richtig herum anzuziehen, schlug ich vor. Ich bückte mich und holte meine Klamotten aus meiner Tasche. „Dann weck mal Disse, ich geh schon einmal ins Bad", forderte ich. Ich putzte mir meine Zähne und zog mir frische Klamotten an. Dann kehrte ich zurück ins Zimmer. Lukas hatte sich wieder zu Disse ins Bett gelegt und versuchte ihn mit zärtlich Streicheleinheiten wach zu kriegen. Immerhin hatte er seine Boxershorts richtig herum angezogen. Ich lief zum Fenster und zog die Vorhänge beiseite. Was ist das hier für eine müde Bande. "Lass mich", grummelte Disse und versteckte seinen Kopf unter dem Kopfkissen. Das kann sich ja nur um Stunden handeln. Ich griff also einfach nach der Bettdecke und zog sie beiseite. "Hey", beschwerte sich Disse. "Jetzt beweg deinen Arsch", forderte ich. "Lass mich", brummte Disse. Ich gab Lukas ein Zeichen, das er die Hände nehmen soll. Ich packte seine Füße und wir schleiften ihn vom Bett und setzten ihn auf dem Fußboden ab. Doch als er dann auch da keine Anstalten machte, beschloss ich die Balkontür zu öffnen und ihn dort abzuladen. "Nein, wenn dann tragen wir ihn ganz rüber", protestierte Lukas. "Jetzt komm schon, das wird lustig", grinste ich frech. Doch Lukas bestand darauf, dass wir ihn zu Dule tragen. Also schleppten wir ihn wie so eine Leiche rüber zu Dule ins Zimmer. Immerhin konnte ich ihn dann dazu überreden ihn auf dem Boden liegen zu lassen. Kichernd rannten wir über den Balkon wieder zu uns rüber. „Ha des war geil", prustete ich. „Irgendwie ja schon. Ich will Disses Gesicht sehen wenn er aufwacht", freute sich auch Lukas. Wir räumten das Zimmer etwas auf. „Das sind Disses Sachen", meinte Lukas und ich warf sie nach draußen auf den Balkon. Seine Hose flog etwas zu weit. Lukas krümmte sich vor Lachen. „Die darfst du jetzt holen", ordnete ich an. „Wieso ich?", protestierte Lukas. „Weil es die Hose deines Freundes ist", erinnerte ich ihn. „Ja aber du hast sie runtergeworfen", widersprach Lukas. „Wo liegt die den?", erkundigte ich mich und lief auf den Balkon. Ich hab nicht mit einberechnet, das unter unserem Balkon ein Baum steht. „Ich klettere da nicht hoch, ich hab Höhenangst", weigerte sich Lukas. "Dann soll er es eben selbst machen", beschloss ich. Lukas schaute mich wütend an. "Niko bitte", flehte er. "Ist doch lustig ihm zu zu sehen, wie er wie ein Affe den Baum hochklettert", grinste ich. "Warte vielleicht kommt man von hier oben ran", schlug Lukas vor. "Dafür brauchst du einen Stab", verbesserte ich ihn. "Ich hab jetzt keinen Bock mehr", sagte dann Lukas und verließ das Zimmer. War ich etwas arg böse gewesen. Also folgte ich ihm nach unten vors Hotel. "Wie soll man da hochkommen, des geht allein nicht weil die Äste zu dünn sind", stellte Lukas fest. "Ach was, außerdem ist der nicht einmal zwei Meter hoch", schätze ich. "Wenn er zwei Meter wäre, dann könnten wir die einfach vom Baum pflücken", warf Lukas ein. Wo er Recht hat hat er Recht. Ich kletterte dem Baumstamm hinauf. Kurz darauf bekam ich Disses Hose zu greifen. Geschickt sprang ich wieder vom Baum. „Jetzt ist seine Hose voller Harz", beschwerte sich Lukas. „Des ist er ja gewohnt", witzelte ich. Wir gingen wieder nach oben. Auf dem Weg begegneten wir Sprengi, der uns verwundert anschaute. „Wir haben nur ausversehen etwas entsorgt, das wir noch brauchen", erklärte ich. Doch dadurch schaute er nur noch mehr verwirrt. Wir ließen ihn verdattert auf dem Gang stehen und verschwanden auf unser Zimmer. Da prusteten wir erstmal laut los. Kurz darauf trottete ein ganz verschlafener Disse zu uns ins Zimmer. Wir saßen immer noch lachend auf dem Boden. „Habt ihr meine Hose gesehen?", fragte er. Daraufhin gackerten wir los wie so Hühner. „Frisch vom Baum gepflückt", prustete Lukas und reichte seinem Freund die Hose. Dieser sagte nur danke und trottete davon. Wir krümmten uns vor Lachen. Wie kann man morgens nur so schlecht gelaunt sein wie Disse?Disse:
Nach dem Frühstück ging es dann wenig später los zur Halle. Lukas und Niko verhielten sich echt komisch und lachten sich über alles mögliche kaputt. Hab ich was verpasst? Während die anderen sich fertig fürs Spiel machte erkundete ich die Halle. Sie war recht klein und überschaubar. Ein paar Fans wollten Autogramme oder Fotos. Diesen Gefallen machte ich ihnen dann. Danach wartet ich mit Toft bis die anderen fertig mit dem Aufwärmen waren und zur letzten Besprechung in die Kabine gingen. Ein letztes Mal sind wir alle hier in dieser Formation zusammen. Ich werde sie so vermissen. „Gruppenkuscheln", schrie Rune und wir umarmten uns. „Lasst uns das letzte Mal zusammen auf dem Feld einfach genießen", schlug Raffi vor. Wir stimmten ihm zu. Auch wenn ich nicht auf dem Feld stehen konnte. Ich werde das letzte Mal mit Toft auf der Tribüne sitzen genießen. Wir mussten nicht mal auf die Tribünen, sondern durften hinter der Bank Platz nehmen. Ich setzte mich hinter Lukas. Da er eh nicht von Anfang spielte, labberten wir die ersten Minuten einfach durchgängig. Sowohl Ole Lukas Banknachbar als auch Toft waren sichtlich genervt. Dann beorderte Alfred Lukas zu sich. „Zeig es ihnen, Schatz", sagte ich zu Lukas, bevor er die Platte betrat. Meine Anforderung hat anscheinend geholfen Lukas traf 4 Tore bei vier Versuchen. Die Mindener standen defensiv echt aggressiv und spielten den Angriff geduldig aus, auch weil unsere Abwehr nicht so fest stand wie in manch anderen Spielen. Man merkte wie allen die lange Saison in den Knochen lag. Die Beine waren schwer, die Konzentration ließ nach. Mit einer knappen 14:15 Halbzeitführung ging es für uns in die Kabine. Diesmal war Alfred nicht ganz so zufrieden sie beim letzten Spiel. „Jungs! Hört zu! Ich weiß, dass ihr müde seit, ich bin auch fertig und freu mich auf die Sommerpause, aber wollen wir uns mit einer Niederlage in die Sommerpause verabschieden?", fragte er in die Runde. Alle antworteten sofort nein. „Dann erwarte ich von euch jetzt, dass ihr die letzten dreizig Minuten in dieser Saison voll Gas gebt. Ich will Kampf sehen. Ihr seit schon gedanklich in den Ferien. Wenn ihr jetzt nicht aufwacht, dann sorg ich dafür, dass ihr heut Abend nicht feiern könnt", drohte Alfred. „So jetzt kommt Emil für Raul, dass er auch nochmal spielen darf. So wir geben jetzt noch mal alles", verlangte Alfred. Alfred suchte sich noch einige Spielern, denen er extra Anweisungen gab wie zum Beispiel Lukas. Ich wartete bis Alfred fertig war, dann zog ich Lukas beiseite. „Werf ein Tor für mich mit", zwinkerte ich. „Ja aber nur wenn du nächste Saison wieder neben mir auf der Platte stehst", verlangte Lukas. „Mich wirst du so schnell nicht los, das kannst du vergessen", grinste ich und legte meine Lippen auf seine. Sie schmeckten leicht salzig nach Schweiß, trotzdem angenehm. „Kommt ih,r ihr könnt heut Abend weiter knutschen", ertönte Niklas Stimme im Hintergrund. Wir nickten und folgten ihm zurück in die Halle. In der zweiten Halbzeit hielt Niklas der ins Tor für Andi kam, der wenig zu fassen bekommen hat, besser und somit konnten wir uns Dank Gegenstoßtoren absetzen. Kurz vor dem Ende netzte Lukas zum 25:31 ein. In meine Richtung formte er ein Herz. Da bedeutet wohl, dass dieses Tor allein mir gehörte. Den letzten Treffer der Partie gehörte aber Flamme, der kurz vor der Sirene zum 25;32 Entstand traf. Dafür wurde er von der ganzen Mannschaft gefeiert. Doch meine Augen lagen nur auf einer Person. Lukas! Wir bedankten uns noch bei dem kleinen mitgereisten Fanclub bevor sie im Kabinengang verschwanden. Ich holte zu Lukas auf und zog mein Glück zu mir. „Danke", flüsterte ich. „Du hast drum gebeten, also hab ich es gemacht", zwinkerte Lukas. Wir umarmten uns. „Beeilt euch wir wollen feiern gehen", forderte Andi. Also folgten wir den anderen in die Kabine, wo es bereits die ersten Erfrischungsgetränke gab. Niclas ließ lautstark die Musik laufen und wir sangen mit. Besser gesagt wenn man es als singen bezeichnen kann. Ich schloss mich den anderen an und ging auch duschen. Eins kann bereits vorhergesehen werden, dass dieser Abend noch im Chaos enden wird. Ich frag mich ob die morgen alle Heil bei ihren Nationnalmannschaftsleergängen ankommen. Das mag man wohl bezweifeln.
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️.
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...