Liv:
Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete musste ich erstmal realisieren, wo ich mich hier befinde. Ich blinzelte ein paar Mal, bis sich meine Augen an das Sonnenlicht gewöhnt hatten. Wo bin ich hier? Das ist eindeutig nicht Disses Wohnung und erst Recht nicht mein Zimmer. Ich wollte aufstehen, er jetzt bemerkte ich, dass da noch jemand neben mir auf der Coach lag. Erschrocken drehte ich mich um und schaute in die verschlafenen Augen von Gisli. Seine Haare waren total verwuschelt. "Góðan daginn!", wünschte er. Warte was, ich ab die ganze Nacht hier verbracht. Blitzschnell war ich hellwach. Disse und Lukas! Eilig suchte ich nach meinem Handy. Drei verpasste Anrufe von Disse. Scheiße! "Was ist?", wollte er wissen und schauten mich verwirrt an. "Ich hab vergessen Disse und Lukas Bescheid zu geben", fluchte ich. "ich hab ihm angerufen", erinnerte sich Gisli und setzte sich auf. "Danke du bist ein Schatz", bedankte ich mich. Er strich sich die Haare nach hinten. "Wie viel Uhr ist denn?", wollte er wissen. "Kurz nach sechs", antwortete ich. "Mist, dann muss ich aufstehen", stöhnte er und ließ sich wieder zurückfallen. "Kein Frühaufsteher?", erkundigte ich mich. "Nicht wenn ich aufstehen muss", jammerte er. "Deine Coach ist echt bequem, auch wenn sie etwas klein ist", bemerkte ich. "Jede Nacht würd ich hier auch nicht verbringen wollen", lachte er. Ich legte mich neben ihm und drehte mein Gesicht in seine Richtung. "Ich will nicht aufstehen", beschwerte er sich. "Soll ich dir etwas auf die Sprünge helfen?", fragte ich frech. "Bitte nicht Wasser", jammerte er. Also begann ich ihn durch zu kitzeln. "Lass das", forderte er und versuchte sich zu wehren. Doch ich hörte nicht auf, bis er einen Gegenangriff startete. Kreischend flüchtete ich von der Coach. "Pussy", lachte er und bequemte sich nun auch aufzustehen. Er verschwand im Bad und kam kurz darauf mit einer Zahnbürste im Mund wieder ins Wohnzimmer zurück. Netter Weise borgte er mir eine Zahnbürste, weil ohne Zähne putzen Leuten gegenübertreten ist irgendwie auch widerlich. "Meine Haare sehen schrecklich aus ", beschwerte er sich und fuhr sich immer wieder mit der Hand durchs Haar um sie in die richtige Position zu bringen. "Ich find sie sehen knuffig aus", antwortete ich. Um zehn nach halb sieben klingelte es dann an der Wohnungstür. Erst dachte ich es wären vielleicht Diese und Lukas, die mich abholen, aber nein es war Bammbamm, der uns mit zur Halle nimmt. "Heißt das ich darf mit nach Sylt", freute ich mich. Gisli zuckte mit den Schultern: "Disse hat nur gesagt, ich soll dich mit zum Bus nehmen", erinnerte sich Gisli, auf dem Weg nach unten. Bammbamm wirkte sehr überrascht mich hier anzutreffen. Er schaute fragend zwischen uns beiden hin und her. Gisli schien überfordert mit seinem Gesichts Ausdruck zu sein. "Spuck es schon aus?", forderte ich ihn auf. "Seid ihr beide zusammen?", fragte er. "Man könnte es so bezeichnen"; grinste Gisli und legte seinen Arm um mich. "Ich glaub ich fress einen Besen", kam es nur von Bammbamm der fassungslos in sein Auto einstieg. Gisli schaute mich fragend an. "Wieso wollen alle immer freiwillig Besen essen?", wollte er verzweifelt wissen. "Vergiss es einfach, dass ist ein Sprichwort", erklärte ich ihm und wollte gerade auf die Rückbank klettern, als dort ein Kindersitz den Platz belegte. Ich rutschte durch in die Mitte. Gisli nahm auf dem Beifahrersitz Platz und zerbrach sich immer noch den Kopf übers Besen fressen. Ich überlegte, ob die beiden sauer sein werden. Ich befürchte ja. ich hätte ihnen wenigstens eine Nachricht schreibe sollen. Ich hoffte nur, dass sie nicht all zu sauer sind.
Lukas:
Ich wurde am nächsten Morgen von einem schrillen Geräusch geweckt. Ich brauchte erstmal ein paar Minuten um zu realisieren, dass das die Klingel ist. Disse neben mir schlief natürlich wieder wie ein Stein. Also beschloss ich eben die Tür zu öffnen. Als ich mich aufsetzen wollte, machte sich der gestrige Abend bemerkbar. Wir hätten es vielleicht doch lieber lassen sollen. Ich biss die Zähne zusammen und suchte den Boden nach meiner Boxershorts ab. Irgendwann wurde ich fündig und quälte mich Richtung Tür. Wie soll ich so bitte den Tag überstehen. Ich kann nicht mal anständig laufen ohne dass es weh tut. Wie soll ich so die mehrstündige Busfahrt überstehen. Erst jetzt realisierte ich, dass wir heute ein Testspiel haben. Alfred wird uns umbringen, wenn er mich durch die Halle eiern sieht. Genervt öffnete ich die Tür, vor welcher ein genervter Marko wartet. "Ihr wisst schon, dass in einer dreiviertel Stunde Abfahrt ist", erinnerte er uns genervt. "Bitte was?", fragte ich entsetzt. "Ich warte im Auto, beeilt euch und übrigens trägst du deine Boxershorts verkehrt herum", merkte er amüsiert an. Total beschämt schaute ich an mir herunter. Besser kann der Start in den Tag doch gar nicht beginnen. "Eh danke", stotterte ich und lief zurück ins Schlafzimmer. "Hast du dich verletzt oder warum läufst du so komisch", fiel Marko sofort auf, dass irgendwas nicht stimmte. Wenn selbst der blinde Vogel das sieht, dann wird das Alfred garantiert bemerken. "Disse wir haben verpennt", schrie ich so laut, dass selbst Disse aufschreckte. "Was schreist du so?", beschwerte er sich und wollte sich gerade umdrehen, doch ich zog ihm einfach die Decke weg. Ich hab zwar nicht mit einberechnet, dass er auch keine Boxershorts trug, dass war mir gerade aber echt egal. "Aufstehen", forderte er. "Wir kommen gleich", rief ich Marko zu, der aber nicht mehr vor der Tür stand. "Was machst du gerade für eine Panik", wollte Disse wissen. Es schien ihn gar nicht zu stören, dass er hier nackt rumliegt. "Wir müssen in einer halben Stunde an der Halle sein", weihte ich ihn ein. "Ach du scheiße", fluchte nun auch er. Eilig suchte er nach seiner Boxershorts. "Du solltest sie vielleicht anders herum anziehen", bemerkte auch er. "Danke, dass weiß ich selbst", fauchte ich genervt und zog sie richtig herum an. "Was bist du heute so schlecht gelaunt?", wollte er wissen. "Mir tut vielleicht von gestern alles weh", warf ich ein. "Ich hab dich gewarnt", triumphierte er, dass er recht behalten hab. "Gib zu du hast es absichtlich übertrieben", beschuldigte ich ihn. "Jetzt hab dich nicht so und beiß die Zähne zusammen", forderte er kopfschüttelnd und lief Richtung Badezimmer. "Das nächste Mal wechseln wir wieder", rief ich ihm hinterher. Ich hatte keine Ahnung, ob er das gehört hat. Ich quälte mich in meine Hose und zog, dass Teamoutfit an. "Beeil dich", drängelte nun Disse. "Du kannst ja gut reden", entgegnete ich und beeilte mich im Bad. Die Treppen waren die reinste Hölle. "Du gehst als hättest du ein Stock im Arsch", prustete Disse. Langsam war ich echt sauer auf ihn. "Du musst es ja wissen", entgegnete ich. Disse schloss die Haustür ab. "Willst du vorne oder hinten hin?", fragte er großzügig und nahm mir sogar meine Trainingstasche ab. "Vorne", sagte ich. "Hey, danke fürs Wecken", bedankte ich mich erstmal bei Marko. Disse ließ sich erschöpft auf die Rückbank fallen. "Was habt ihr bitte gestern Nacht getrieben?", wollte Marko wissen. "Wir waren mit meinen Eltern Essen", antwortete ich und bekam einen verwirrten Blick von Marko. "Er meinte danach", zwinkerte Disse. Die ganze Zeit rutschte ich auf dem Sitz hin und her und versuchte eine einigermaßen angenehme Sitzposition zu finden. Disse auf der Rückbank lachte sich den Arsch ab. "Das gibt Rache, dass versprech ich dir!", plante ich im Hinterkopf einen Racheplan. "Willst du Liv zusammenscheißen wegen gestern, oder darf ich das übernehmen", wechselte Disse das Thema. "Was hat sie den gemacht?", wollte Marko wissen. "Unabgemeldet bei Gisli gepennt", antwortete ich. "Die beiden?", fragte Marko. Wir zuckten beide mit den Schultern. Ich hatte keinen Plan, was zwischen den beiden lief. Gestern Abend schien es noch so, als wäre es aus und jetzt hat sie die ganze Nacht bei ihm verbracht. Oder hat sie mir das nur vorgespielt um Zuhause bleiben zu dürfen? Wenn ja ist sie eine verdammt gute Schauspielerin. Wir kamen natürlich wieder als letztes am Treffpunkt an. Alfred tippte ungeduldig auf die Uhr während wir auf den Bus zu liefen und unser Gepäck im Gepäckraum verstauten. "Dann wären wir alle", meinte Filip und hakte wahrscheinlich unsere Namen auf einer Liste ab. "Wo ist Liv?", fragte Disse und schaute sich um. "Die sitz bereits im Bus", teilte uns Alfred mit und klatschte ungeduldig in die Hände. Ich folgte Disse mit zusammengebissenen Zähnen in den Bus. "Ist alles in Ordnung?", fragte Flip skeptisch. "Alles bestens", antwortete ich schnell und beeilte mich Disse zu folgen. Ich ließ mich neben ihn auf den Sitz fallen, vergaß aber mein Problem. "Scheiße", fluchte ich. Alle schauten mich verwirrt an. "Ich hab mir das Knie am Sitz angehauen", erfand ich schnell eine Ausrede, damit niemand Verdacht schöpft. Disse neben mir lachte sich dumm und dämlich. "Das Knie angestoßen, du bist Gut", prustete er. Natürlich schauten uns einige skeptisch an, wendete sich schließlich aber wieder von uns ab. Ich schaute mich suchend nach Liv um. Kurz darauf entdeckte ich sie, wie sie neben Gisli saß sich und über den Gang hinweg mich Flamme redete. "Liv", rief Disse durch den Bus und zeigte an, dass sie herkommen soll. Der Bus setzte sich währenddessen in Bewegung. "Gleich", antwortete Liv. "Könnte ich mal bitte um eure Aufmerksamkeit bitten", mischte sich Alfred dazwischen. "So wir sind jetzt auf dem Weg nach Sylt, in guten vier Stunden dürften wir ankommen, wenn der Verkehr mitspielt", teilte Alfred mit. "Nach der Ankunft gehen wir erst gemeinsam Mittag Essen bevor wir dann alle zur Autogrammstunde an den Strand gehen. Um 15:3o wird das Spiel dann angepfiffen", teilte Alfred mit, " dann eine angenehme Fahrt", wünscht er. Wenn der wüsste wir qualvoll diese vier Stunden werden. Ich ließ mich gegen Disses Schulter fallen. "So schlimm", fragte er mittlerweile mitfühlend. "Gerade geht es", gab ich ihm meinen aktuellen Zustand durch. "Tut mir leid", flüsterte er. "Passt schon, war ja meine Idee", zwinkerte ich und wollte ihm gerade einen Kuss geben, da ertönte ein genervtes Husten. "Was ist?", wollte Liv wissen und stand im Mittelgang.
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️😂😂😂🙈🙈🙈. Auf die Anspielung von _Dajana_Bilyk_ konnte ich nicht anders😂😂😂😂🙈🙈🙈🙈.
DU LIEST GERADE
Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanficLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...