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Disse:
Mit schmerzverzerrtem Gesicht saß ich auf dem Behandlungstisch. Sie haben gerade ein MRT gemacht. Ich wusste schon jetzt das das kein gutes Zeichen war. Ich könnte aus Wut das ganze Zimmer verwüsten. Die Tür ging auf und Detlev und der anderen Arzt kamen herein. Sie setzten sich auf die beiden Stühle. An Detlevs Blick erkannte ich, dass es kein gutes Zeichen war. „Also unser Verdacht hat sich leider bestätigt. Sie haben eine Schleimbeutelentzündung", erklärte der Arzt. „Die gute Nachricht ist dass sonst alles in Ordnung ist", fügte er hinzu. „Das heißt?", fragte ich. „Du fällst leider den Rest der Saison voll aus", erklärte Detlev. Mein Tag ist gelaufen. „Wie legen dir jetzt eine Bandage an, damit dein Knie gestreckt bleibt", sagte der Arzt und verschwand. „Du musst jeden Tag eine Entzündungshemmende Spritze nehmen und wir spritzen die jetzt auch noch Cortioson, dass lindert das Infektionsrisiko", erklärte Derlev. Ich hörte gar nicht mehr richtig zu. Nachdem sie die Bandage angelegt haben bekam ich noch Krücken, dann würde ich entlassen. Ich humpelte mit den Krücken zum Aufzug. Detlev folgte mir. „Ich bring dich jetzt in die Halle und dann wird dich schon jemand nach Hause fahren", beschloss Detlev. Ich nickte und humpelte zu seinem Auto. Einsteigen mit Krücken war bei mir kein Problem mehr. Genervt lass ich mich auf den Beifahrersitz fallen. Eine erneute Verletzungspause. „Wie lange bin ich außer Gefecht gesetzt?", fragte ich. „Mindestens zwei Monate", prognostiziert er. Wieso hab ich überhaupt gefragt. Ich kann meine Karriere doch gleich aufgeben. Es ergibt keinen Sinn mehr. Am meisten regte mich auf, dass es nicht mal beim Spiel passiert ist. Wieso hab ich diese scheiß Stufe übersehen. Wieso bin ich mit zu Lukas? Ich stellte mir tausend solche Fragen: wieso?

Niko:
Die Stimmung im Training war wieder angespannt und bedrückt. Wir waren alle betroffen von dem erneuten Ausfall von Disse. Bei ihm meinte man immer egal wie tief er schon im Unglück steckt kommt erneut das Pech. Er war ein echter Pechvogel. Jeder von uns wünschte es ihm so sehr, dass er wieder zu seiner Form zurückfindet und immer wieder wurde er zurückgeworfen. Als würde jemand was dagegen haben, dass er wieder er wird. Seit Rio war es nicht der Disse den alle kennen. Er würde und so helfen können wenn er mal auf lange Zeit fit bleiben würde. Lukas machte sich Vorwürfe, weil er Schuld dran ist, dass er die Treppe runtergerannt ist. Dass er ihn zu sich mitgenommen hat. Alfred machte gerade eine Ansprache, dass es so nicht weitergeht, dann ging die Tür zur Halle auf. Disse kam auf Krücken hineingehumpelt und war sichtlich am Boden zerstört. Detlev flüsterte Alfred was zu. Der sich dann die Haare raufte. Währenddessen haben sich einige um Disse versammelt nur Lukas stand abseits und schaute ihn sehnsüchtig an. Ich nahm mir ein Herz und ging zu ihm. „Willst du nicht mit ihm reden?", fragte ich. „Er hat vorhin eindeutig gesagt, dass er mich nicht sehen will", seufzte Lukas, „ich nehm es ihm nicht einmal übel". „Wir beenden das Training. Heut Abend 18 Uhr treffen wir uns erneut und dann sind alle bei der Sache", sagte Alfred genervt. Alle versprachen es. Der Schwarm um Disse löste sich langsam auf. Nur noch Dule und Marko standen bei ihm. Lukas ging los und wollte gerade wortlos an Disse vorbeigehen, da hielt dieser ihn blitzschnell am Arm fest. Lukas drehte sich überrascht um. Dule deutete an, dass wir die beiden alleine lassen sollten. Enttäuscht verließ ich die Halle, ich war echt neugierig was die beiden jetzt bereden.

Lukas:
„Lukas wir müssen das klären", sagte er ernst. Ich schaute ihn tief in die Augen. Sie waren voller Schmerz. „Ich weiß", sagte ich. „Hast du noch Gefühle für sie?", fragte er. Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit. „Nicht auf die Weise wie ich sie bei dir habe", antwortete ich. „Auf welche Weise dann?", fragte er. „Freundschaftlich", erklärte ich. „Du kannst sie jetzt aber nicht alleine lassen", sagte er dann nach einer kurzen Pause. „Wer sagt, dass ich das Baby will", entgegnete ich. „Lukas. Sei vernünftig. Du bringst nicht wegen mir ein Kind um", funkelte er. „Ich will aber nicht, dass unsere Beziehung zerstört wird", seufzte ich. „Wer sagt, dass das unsere Beziehung zerstört", konterte Disse. „Du willst also, dass Anna das Kind bekommt?", fragte ich. Er nickte, „wir finden einen Weg, wie wir alle drei zu Recht kommen", versprach er. Ich konnte nicht anders als meine Lippen stürmisch auf seine zu drücken. Er bremste mich jedoch. „Geh zu ihr und klär das mit ihr", forderte er. „Mach ich", versprach ich. „Marko bringt mich jetzt zu mir nach Hause, wenn irgendwas ist kannst du mich anrufen", sagte Disse. Ich nickte. Er wollte gerade die Halle verlassen. „Einen noch", schmollte ich. Also gab er nach und gab mir zwei zarte Küsse. „So zufrieden", grinste er frech. Ich wollte schon wieder einen Schmollmund machen, doch er drückte mir seine Hand vors Gesicht. „Hör auf da mit", forderte er. Vor der Tür standen Dule, Niko und Marko und lauschten. Ertappt schauten sie uns an. „Desnächste Mal hoffe ich ihr kriegt die Tür auf die Fresse", wünschte sich Disse. „Hey", beschwerte sich Niko. „Ist Andi schon weg?", fluchte ich. „Der ist vorhin schon weg", erinnerte sich Marko. „Ich kann dich mitnehmen", bot Niko an. Ich bedankte mich. Bevor ich einstieg, ging ich nochmal zu Disse. „Danke, womit hab ich dich nur verdient", hauchte ich. Als Antwort legte er nur seine Lippen auf meine. Marko hustete. „Ich komm ja schon", entschuldigte sich Disse und löste sich von mir. „Ich ruf dich an", versprach ich, bevor ich in Nikos Wagen einstieg.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt