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Lukas:

Ich saß auf dem Sofa und schaute irgendeinen Krimi an, um mich irgendwie abzulenken. Immer wieder hallte Disses Stimme in meinem Kopf:

" Ich will, dass du verstehst, dass ich dich verdammt nochmal liebe. Ich kann einfach nicht ohne dich. Ich hab alles versucht, ich wollt dich wirklich hassen. Aber das geht verdammt nochmal nicht, weil ich dich nun mal liebe. Ich mag alles an dir, selbst dass du mich einfach so abserviert hast ist mir egal. Lukas ich liebe dich über alles und ich werde nie wieder jemanden so lieben,wie ich dich liebe!"

Wenn er wüsste, was ich für ihn empfinde. Ich öffnete eine Flasche Whiskey. Ich brauch das jetzt einfach. Es war mir scheiß egal, dass morgen Training ist. Außerdem hab Detlev gesagt ich soll genug trinken, er hat nicht gesagt was ich trinken soll. Ich trank einen Schluck nach dem anderen und mit jedem Schluck fühlte es sich besser an. "Papa ich hasse dich, dafür dass du mein Leben zerstörst", schrie ich wütend, unser Familienbild an, dass an der Wand hing. "Du sagst du willst das Beste für mich. Disse ist das Beste für mich", schluchzte ich. "Aber das verstehst du ja nicht, wegen deinen scheiß Vorurteilen, Homosexuellen gegenüber. Du willst es einfach nicht sehen, dass dein Sohn nun mal auf einen Mann steht", brüllte ich mir alles was mich die letzten Wochen belastet hat von der Seele. "Du willst das ich glücklich bin? Mit Anna werde ich das nie werden", schluchzte ich. Ich fühlte mich gerade als könnte ich gegen jeden gewinnen. Ich hatte so viel Selbstvertrauen. Ich wählte die Nummer von meinen Eltern. "Lukas?", erkannte ich die Stimme meines Vaters. Auf einmal hatte ich Zweifel soll ich das wirklich durchziehen. Er wird sofort merken, dass ich betrunken bin. Ich bin so kurz davor ihm meine Meinung sagen zu können, ohne das es mir was ausmacht. "Lukas?", erklang erneut die Stimme meines Vaters. "Ich hasse dich", schrie ich in den Hörer. "Lukas, was ist los?", hörte ich die besorgte Stimme meiner Mutter. "Ich hasse euch", schrie ich erneut. "Lukas bist du betrunken", wollte mein Vater wissen. "Ja, weil es mir scheiße geht", lallte ich. "Lukas du weißt Alkohol ist keine Lösung", begann meine Mutter ihren Vortrag. "Soll ich dir was sagen, dass ist mir gerade so scheiß egal", lallte ich weiter. "Wie viel hast du bitte getrunken?", wollte mein Vater wissen. "Weiß nicht, aber eindeutig noch nicht genug um dich ertragen zu können", entgegnete ich und trank nochmal einen großen Schluck. "Willst du uns noch irgendwas mitteilen, wir legen sonst auf", sagte mein Vater genervt. "Das es eure Schuld ist, dass ich mich betrinken muss", beschuldigte ich sie. "Lukas du hattest deine Wahl, ich hab dich zu nichts gezwungen", schärfte er ein. "Aber indirekt. Ist dir eigentlich bewusst, dass ich so nie glücklich werde", schluchzte ich. "Was hat dieser Disse bitte außer einem Schwanz, was Anna nicht hat", schrie mein Vater aufgebracht. "Er ist komplett anders als Anna. Er versteht mich. Ich kann mit ihm über alles reden", zählte ich auf. "Lukas, dass ist normal, dass es anfangs weh tut, aber das vergeht", meinte meine Mutter. "NEIN, es vergeht nicht. Ich muss ihn jeden Tag sehe, wie er dran kaputt geht und weiß, dass ich alleine dran Schuld bin", schluchzte ich. "Dann soll er eben wechseln, wenn er es nicht aushält", sagte mein Vater eiskalt. "Du hast einfach kein Herz. Er hat schon so viel schlimmes erlebt und wenn es einer verdient glücklich zu werden dann er", schrie ich wütend. "Du sagst es selbst, du liebst ihn nicht du bist mit ihm nur zusammen aus Mitleid", erwiderte mein Vater. "Wenn du wüsstest. Er brauch mich nur anschauen und ich kann nicht mehr klar denken. Wenn Anna mich anschaut, dann fühlte des sich so an als würd mich meine Schwester anschauen", widersprach ich. "Aber willst du wirklich immer als der schwule Handballer in Erinnerung bleiben, der seine Kinder im Stich gelassen hat", seine Stimme klang wirklich angewidert. "Besser als das ich für immer unglücklich bin und wie oft denn noch ich lass Anna nicht im Stich", brüllte ich wütend und warf das Glas wütend gegen die Wand. "Lukas, ich mach mir gerade echt Sorgen", erklang die ruhige Stimme meiner Mutter. "Ich geh jetzt jetzt zu Disse", sagte ich ehe ich auflegte. Ich nahm mir meine Whiskeyflasche und torkelte die Treppe hinunter. Ich stieg in den Bus ein, ich wusste nicht mal ob es der richtige ist. Irgendwann bemerkte ich, dass der Bus in die Stadt fuhr. Die eine Gegend bekam mir bekannt vor. Hier war ich schon mal mit Disse in dieser Bar. Ich entschied mich auszusteigen, weil ich keinen Stoff mehr hatte.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt