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Rune:
Wir bezahlten und verließen das Restaurant gut gelaunt. Alle bis auf Lukas. Ich nahm mir ein Herz. Ich könnte es nicht sehen ihn so traurig zu sehen, es tat mir auf der Seele weh. Also ließ ich mich zurückfallen und legte meinen Arm um ihn. „Alles klar?", fragte ich. „Ja", sagte Lukas sofort und schüttelte meinen Arm ab. Was war denn jetzt auf einmal mit ihm los. Nach Alles ok, sah das nicht aus. Andi, Niko und Disse liefen voraus und unterhielten sich, während Lukas und ich schweigend folgten. Von der Seite beobachtete ich. Er schaute die ganze Zeit auf Disse. Ich wusste zwar, dass die beiden in letzter Zeit nicht gut miteinander klarkommen, wieso auch immer. Von außen wirkte es auf mich, als würden sie beide darunter leiden. Allein Lukas sehnsüchtiger Blick sagte einiges. Auch Disse schien verkrampft zu sein. Vorhin im Auto hat er stur aus dem Fenster geschaut. Wir hatten den Club erreicht. Uns trällerte laute Musik entgegen. Die Luft hier drinnen war echt stickig. Ich folgte den anderen in die Menge. Disse haben wir relativ schnell verloren, irgendwann war Lukas dann auch weg. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir hier schon drin waren. Niko und Andi waren beschäftigt, Frauen anzubaggern und ich stand gelangweilt an der Theke. Ich bestellte mir einen Cocktail. Dann beobachtete ich die Menge. Hinten entdeckte ich Disse gelangweilt an eine Wand gelehnt. So wird das nie was mit Freundin Herr Dissinger. Ich entschied mich mal zu ihm zu gesellen. Als er mich zu ihm kommen sah, nickte er. „Hast du Lukas gesehen?", fragte er. „Was?", fragte ich, weil ich mir nicht sicher wahr, ob ich ihn richtig verstanden hab. „Ob du Lukas gesehen hast", wiederholte er sich noch mal lauter. „Nein". antwortete ich. Er wirkte etwas enttäuscht über die Antwort. „Der macht wahrscheinlich in irgendeiner Ecke mit irgendeiner Frau rum", scherzte ich. Dadurch verdunkelte sich Disses Blick noch mehr. „Und hast du schon Ausschau gehalten?", erkundigte ich mich. „Wonach?", fragte er. „Nach einer hübschen Dame?", fragte ich. „Nein, keine Interesse", murrte er. „Guck mal die Brünette dahinten sieht doch echt nett aus, außerdem, schaut sie schon die ganze Zeit zu dir her", schlug ich vor. „Nein", sagte er sturr. „Du kennst sie ja gar nicht", meinte ich. „Ja und so wird es auch bleiben", giftete er. Dann schwiegen wir uns ein paar Minuten lang an. „Ich geh mal nach draußen", sagte er dann und verschwand aus der Bar.
Disse:
Eines Fragerei ist mir ziemlich auf den Keks gegangen, deswegen hab ich mich dazu entschieden, mal frische Luft zu schnappen. Die kühle abendliche Meerluft wehte mir entgegen. Ich trank einen Schluck aus meinem Bier. Eigentlich hatte ich keine Lust gehabt mir was alkoholisches zu kaufen, irgendwie hab ich mich dann doch dafür entschieden. Wo ist Lukas? Ich hab ihn ewig nicht mehr gesehen. Runes Kommentar hat mich nicht gerade gefallen. Allein der Gedanke, dass er in irgendeiner Nische mit einer Frau rummachte, lässt mir die Kotze in den Hals steigen. Ich lehnte mich gegen die Hauswand und schloss die Augen. Plötzlich spürte ich zwei Arme und den kalten Atem von jemanden. An seinem Geruch erkannte ich ihn sofort. Lukas! Ich öffnete ruckartig die Augen. „Psst", sagte er und legte seinen Finger auf meine Lippen. Dann näherte er sich mit seinen Lippen meinen und vereinigte die beiden dann jeweils mit einander. Ist das hier ein Traum? Sein Kuss schmeckte nach Alkohol. Aber es machte mir nichts aus. Ich gewährte seiner Zunge Zutritt in meinen Mund. Meine Hände krallten sich in seine Haare, während seine Hände an meiner Hüfte ruhten. Es fühlte sich an wie in einem Traum. Lukas Lippen auf meinen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Wie sehr hab ich das vermisst? Unsere Küsse wurden immer verlangender.
Rune:
Es war schon einige Zeit vergangen, seitdem Disse den Club verlassen hatte. „Ich geh mal Disse suchen", sagte ich zu Niko und Andi, die mittlerweile aufgeben haben, heute irgendjemanden noch flachzulegen. Also entschied ich mich mal, nach ihm zu schauen. Ich öffnete die Tür und gelang ins Freie. Meine Augen musste sich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen. Ich schaute nach links, konnte jedoch keinen Disse erkennen. Also schaute ich auf die andere Seite. Beinahe hätte ich mich an meinem Getränk verschluckt. Träum ich oder ist das wahr. Oder stehen da, Lukas und Disse an eine Wand gedrückt knutschend. Ich vernahm Schritte hinter mir. „Ich glaub mein Schwein pfeift", kam es von Andi. „Kann mich mal jemand kneifen?", bat ich. Niko nahm die Einladung gerne an und kniff mir in den Arm. „Aua", beschwerte ich mich. „Das sind jetzt nicht Lukas und Disse?", fragte Andi verwirrt. Plötzlich verstummten wir. Eine dunkle Gestalt kam auf die beiden zugelaufen und riss die beiden auseinander. Anna! Ach du scheiße! Sie schrie Lukas auf Schwedisch an. Zumindest interpretiere ich es als Anschreien. Ich hatte keinen Plan, was sie da sagte. Lukas stand total verwirrt und erschrocken da, während Disse beschämt zu Boden sah. Ich kannte ihn zu gut, um zu wissen, dass es am liebsten gerade sich verprügeln wollte. „Jetzt sag doch verdammt mal was", wechselte Anna jetzt die Sprache. Ich war sogar richtig dankbar darüber. „Es ist nicht so wie es aussieht", verteidigte sich Lukas. „Ach nein, ich hab doch Augen im Kopf. Du stehst mit der Zunge deines Mannschaftskollegen im Hals, an eine Hauswand gelehnt und sagst es wäre nichts", schrie sie. „Glaubst du nicht ich weiß von deinen ganzen Affären", schrie Lukas. „Und dann denkst du du kannst dich auch mal an deinem Teamkammeraden vergnügen", konterte Anna. Also ich hatte schon immer eine gewisse Meinung von ihr. Aber jetzt hatte sie es echt etwas übertrieben. Wie kann Lukas nur mit so einer zusammen sein? Eine derartige falsche Schlange. Sie hat dauernd Affären mit anderen und Lukas darf sich nicht einmal einen Ausrutscher erlauben. Obwohl nach Ausrutscher sah das nicht aus. Es sah nicht danach aus als wäre dies das erste Mal gewesen. „Du kommst jetzt mit und wir klären das", befahl sie. Sie hatte eindeutig die Hosen in ihrer Beziehung an. Wenn man es Beziehung nennen kann. An Lukas Stelle würde ich mich nicht so rumkommandieren lassen. Mit hochrotem Kopf folgte Lukas ihr. Disse schaute ihm sehnsüchtig hinterher, bevor er wütend gegen den Mülleimer der in seiner Nähe stand trat. Der Abend war gelaufen. Wir waren alle verwirrt und überrumpelt von dem was da gerade passiert ist. Keiner sagte nur ein Wort auf der Rückfahrt. Andi hielt vor Disses Haus. Der stieg wortlos aus, brachte ein kurzes Tschüss über die Lippen und knallte dann die Tür zu. Dann meldete Niko sich zum ersten Mal zu Wort. „Wo ist eigentlich Raffi geblieben, der wollte doch eigentlich auch mit?", fragte er. Wow, dass ist ihm aber früh aufgefallen. „Der hat sich dann doch entscheiden mit seiner Freundin was zu machen?", erinnerte ihn Andi. „Wahrscheinlich nicht die schlechteste Entscheidung", meinte ich. „Hast Recht, dass war eindeutig nicht einer unserer besten Abenden", stimmte Niko zu. „Garantiert nicht", lachte ich. „Ich kann es immer noch nicht glauben", gestand Andi. „Ich auch nicht", meinte Niko. „Ich hab was in die Richtung geahnt, aber dass es wirklich so ist, damit hab ich nicht gerechnet", gestand ich. „Sollen wir sie darauf ansprechen?", überlegte Niko. „Lieber nicht, ich denk sie sollten das unter sich klären, würde da wirklich mehr laufen, dann werden sie es uns schon mitteilen", meinte ich. An Andi fügte ich hinzu, „und du sparst dir morgen irgendwelche dummen Kommentare oder Andeutungen". „Jaja", sagte Andi genervt. Wir waren mittlerweile bei Niko angekommen. „Jo Jungs macht's gut bis morgen", verabschiedete er sich, bevor er entschlossen die Autotür hinter sich schloß. Als letztes setzte Andi mich ab. „Mach's gut bis morgen und gute Nacht", wünschte er. Ich musste lachen. „Dir auch eine gute Nacht, schlaf schön und träum was schönes", kicherte ich. „Los beweg deinen Arsch, ich will nach Hause", drängelte Andi. Also stieg ich aus. Ich winkte noch, bevor ich die Treppen nach oben zu meiner Wohnung lieb und die Tür aufschloss. Man was war das heute bitte für ein Tag. Auf jeden Fall kein guter. Ich fiel sofort ins Bett. Eigentlich war ich total müde, aber schlafen konnte ich irgendwie auch nicht. Ich machte mir Sorgen um Disse. Sollte ich ihn anrufen? Oder sollte ich ihn lieber in Ruhe lassen. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf hin und her. Waren da wirkliche Gefühle im Spiel? Und was würde das für die Mannschaft bedeuten? Ich meine müssen wir dann alle ihre Beziehung verschweigen? Weil Homosexualität ist ja nicht gerade angesehen. Wissen sie was sie da alles aufs Spiel setzten? Mein Handy holte mich wieder aus meinen Gedanken. Stine hatte geschrieben. „Hoffe du hattest einen schönen Tag, gn8❤️". Schönen Tag kann man das nicht nennen. Ich schrieb ihr kurz zurück. Dann beschloss ich Disse eine Nachricht zu schreiben. Vielleicht liest er sie. „Du weiß, du kannst mich jeder Zeit anrufen, egal was ist." Ich wartete ein paar Minuten ob er vielleicht online kommt. Doch es tat sich nichts, also legte ich meine Handy wieder weg. Sollte ich Lukas auch eine Nachricht schreiben. „Alles klar bei dir?", schickte ich dann. Es dauert keine Minute dann kam ein Ja zurück. „Was haben sich die beiden da nur eingebrockt?
Disse:
Bei Rune Nachricht musste ich leicht schmunzeln. Es war nett von ihm und ich weiß es auch zu schätzen, aber gerade möchte ich einfach allein sein und meine Ruhe haben. Die ganze Zeit musste ich an Lukas denken. Was er jetzt wohl macht? Wie ist das Gespräch mit Anna geendet. Dann war ich wütend. Wütend auf Anna. Wie kann sie es sich erlauben so mit ihm zu reden. Es wirkte als wäre er nur ein Spielzeug für sie mehr nicht. Wahrscheinlich bedeutet er ihr nicht mal was. Und dann sauer auf Lukas. Wieso macht er das immer? Wieso küsst er mich immer zu den ungelegensten Momenten. Warum haut er dann immer ab? Und wieso sieht er nicht endlich ein, was für ein dreckiges Spiel Anna mit ihm spielt! Er war eindeutig zu gutmütig. Er hat was besseres verdient. Was besseres als Anna oder mich. Und erst Recht nicht Anna! Was findet er an ihr. Meinetwegen ist sie vielleicht hübsch. Mehr dann auch wieder nicht. Sie ist nur daran interessiert etwas Public zu bekommen, mehr nicht. Dann bin ich such noch sauer auf mich. Wieso hab ich nicht gleich reagiert und ihn weggestoßen. Es war voraussehbar, dass das nicht gut enden wird. Aber nein ich war egoistisch. Wieso hab ich nichts gesagt? Wieso habe ich ihn nicht verteidigte? Wieso hab ich der Frau nicht einfach eine gescheuert? Ich weiß Gewalt ist keine Lösung und normalerweise bin ich auch nicht so. Ich hätte aber gerne gesehen wie der Puder von ihrer Haut abbröckelt. Gerade spielt alles verrückt. Meine Gefühle und Gedanken. Mein Leben einfach alles. Ich schaute auf die Uhr. Mittlerweile war schon halb drei. Und eigentlich bin ich auch müde. Aber schlafen konnte ich dann auch nicht. Mein Kopf hatte was dagegen. Irgendwie musste ich schlafen. Ich kann morgen nicht wieder fast zu spät zum Training kommen. Als erstes stellte ich mir den Wecker. Dann kam mir die Idee. Schlaftabletten. Das Problem ich hatte keine. Wie sollte ich um diese Uhrzeit an Schlaftabletten kommen? Außerdem würde ich ein echtes Problem bekommen, wenn das jemand herausfindet! Also begann ich mit dem guten alten Schäfchen zählen. An 1523 erinnerte ich mich noch. Danach war alles weg.

Ich befand mich im Auto. Neben mir Lukas und auf der Rückbank ein Mädchen, das Ähnlichkeiten mit mir hatte. Auf dem Straßenschild stand irgendwas auf schwedisch. Das einzige was ich entziffern konnte war Yastad. Die Heimat von Lukas. Was mach ich hier? Lukas navigierte mich. Wir waren an einem großen Haus mit Garten angekommen. Es war echt einladend. Wir stiegen aus. Wir holten das Gepäck aus dem Wagen und machten uns auf dem Weg zum Haus. Das Mädchen betätigte die Klingel auf der Nilsson steht. Lukas Mutter öffnete die Tür und begrüßte uns freundlich. Auch Jackson der Labrador begrüßte uns schwanzwedelnd. Seine Mutter rief irgendwas auf Schwedisch. Dadurch dass sie den Namen von Lukas Vater erwähnt hat, glaube ich, dass sie ihn gerufen hat. Kurz darauf kam Lukas Vater. Er sah verdammt älter aus. Ich hatte ihn anders in Erinnerung. Er lief nicht rund. „Ist schon wieder Weihnachten?", fragte er. „Nein es ist Sommer", sagte das Mädchen und umarmte ihn. Er begrüßte alle nur mich schaute er wütend an. Ich fühlte mich nicht willkommen. „Wo hast' du deine Freundin gelassen?", fragte er wütend und schaute Lukas herausfordernd an. Lukas Mutter antwortet etwas auf Schwedisch. Ich verstand nur Lukas und Disse. „Ich dulde keine Schwulen in meinem Haus", schrie er. Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich merkte Lukas Hand in meiner. Weit weg vernahm ich ein Klingeln.
So des wars dann für heute😂😂🙈

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt