Disse:
Ich kam gerade aus der Dusche, als Lukas stürmisch die Kabine betrat. „Hier", sagte er und legte mir ein T-shirt auf die Bank. Nur noch Dule war mit in der Kabine. „Was habt ihr den vor?", wollte Dule wissen. „Meine Eltern haben uns zum Essen eingeladen?", antwortete Lukas. „Also akzeptieren sie jetzt eure Beziehung?", wollte Dule wissen und wirkte erfreut. Ich traute seinem Vater immer noch nicht über den Weg. „Wahrscheinlich wollen sie mir nur wieder klar machen, dass ich an allem Schuld bin", warf ich genervt ein. „Jetzt geb dir doch wenigstens etwas Mühe", bat Lukas. „Sobald er irgendwas davon anfängt dann geh ich", warnte ich Lukas vor und zog mich schnell um. Erst jetzt fiel mir auf, dass er ein anderes T-shirt anhat. "Ist das nicht mein T-shirt?", fragte ich verwirrt. "Du meinst wohl mein T-Shirt, dass ich dir mal geliehen hab", berichtigte Lukas. Ich zuckte mit den Schultern als wüsste ich von nichts. "Ihr seid wie so ein altes Ehepaar", stellte Dule belustigt fest. "So weit sind wir dann auch wieder nicht", meinte ich. "Beeil dich", drängelte Lukas und ging mir mit seiner Hektik echt auf die Nerven. Ich packte meine Sachen in meine Sporttasche. „Bis morgen", verabschiedete ich mich von Dule. Er umarmte uns kurz. Dann verließen wir die Halle. „Wo ist Liv?", erkundigte ich mich und schaute mich suchend um. „Die ist daheim geblieben", antwortete Lukas. „Bitte was?", ich war empört. Wir hatten eine Abmachung. „Ihr ging es nicht gut, weil ihre Nerven versagt haben, als Gisli sie küssen wollte", erklärte er. „Sie ist wie du, sie macht sich immer zu viele Gedanken", stellte ich fest. „Das passt dann wohl eher auf dich", widersprach Lukas und übergab mir den Autoschlüssel. Ich warf meine Tasche auf die Rückbank und stieg ein. Ich startete den Motor. „Wohin geht es eigentlich?", fragte ich. „Wie beim letzten mal", erklärte Lukas. Also fuhr ich die angegebene Strecke zum Restaurant. Am Parkplatz warteten bereits Lukas Eltern und Anna. Ich parkte ein und wir stiegen aus. Ich wusste nicht ob ich Lukas Hand nehmen sollte, aber ich wollte seinen Vater nicht unnötig provozieren. Doch ehe ich mir darüber Gedanken gemacht hat, nahm Lukas einfach meine Hand. Hand in Hand gingen wir dann auf die drei zu. Sein Vater schaute auf die Uhr. „Ich dachte dein Freund ist Deutscher", brachte er den ersten Kommentar. „Genau genommen Halb Deutscher", entgegnete ich sofort. „Wo ist Liv?", wechselte seine Mutter das Thema. „Die ist Zuhause geblieben, der ging es nicht so gut", erklärte Lukas. „Dann lasst uns reingehen", schlug Lukas Vater vor und ging voraus. Die Bedienung brachte uns an unseren Tisch. Ich setzte mich neben Lukas. Uns wurden die Speisekarten gereicht und wir bestellten uns schon mal was zu trinken. „Und wie läuft es mit Liv?", begann seine Mutter das Gespräch. „Gut", antwortete ich, „sie hat sich eingelebt und mit den anderen aus der Mannschaft kommt sie auch gut klar." „Sie ist ja auch recht unkompliziert", meinte sein Vater. Ich kann es einfach immer noch nicht glauben, dass er heute irgendwelche dummen Kommentare weglassen wird. Aber Lukas zu Liebe werde ich auf jeden Fall versuchen nett zu sein. „Und wie sieht es mit der Schwangerschaft aus?", erkundigte ich mich. „Ja sieht alles gut aus", strahlte Anna. „In der wie vielten Woche bist du jetzt eigentlich?", fragte Lukas. Ich schaute ihn fassungslos an. „Was?", fragte er. „Des musst du doch wissen", sagte ich kopfschüttelnd. „Ich bin in sowas schlecht", verteidigte sich Lukas. „In der sechszehnten", antwortete Anna. Die Bedienung unterbrach unsere Unterhaltung. Wir bestellten, dann verschwand der Mann wieder. „Das heißt wann ist der Stichtag?", fragte Lukas Mutter. „Der 30. Dezember", antwortete Anna. „Also direkt während der WM Vorbereitung ", seufzte Lukas. Man könnte die Enttäuschung förmlich sehen. „Es kann ja auch früher kommen", versuchte Anna ihn wieder besser gelaunt zu bekommen. „Handball ist nicht alles im Leben", sagte ich und strich ihm über den Oberschenkel. „Wir sollten dann mal klären, wie wir das machen mit euch dreien", begann sein Vater. „Ich würde auf jeden Fall die Verlobung auflösen", sagte Anna sofort. Das sie so erfreut drüber war, damit hab ich nicht gerechnet. Sie entfernte den Ring und gab ihm Lukas zurück. „Behalt wenigstens den Ring", meinte Lukas und steckte ihn ihr wieder auf den Finger. „Das ist doch nicht nötig", widersprach sie. „Doch", stimmte ich Lukas zu. Das Essen wurde gebracht und das eigentliche Thema rückte wieder in den Hintergrund. Ich überlegte ob es vielleicht eine gute Idee wäre, wenn ich einen Vorschlag bringe. Ich legte mein Besteck beiseite und empfing gleich fragende Blicke. "Schmeckt es dir nicht?", fragte Lukas. "Nein, alles gut ich geh nur schnell auf die Toilette", beschloss ich und verschwand in die angesagte Richtung.
DU LIEST GERADE
Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...