Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?

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Anna:
Ich wartete bereits ewig auf Lukas, wir hatten in zehn Minuten einen Termin und er ist einfach immer noch nicht aufgetaucht. Wo bleibt er denn nur? Die meisten anderen sind schon weg. Nur noch Marko stand mit Dule auf dem Parkplatz. Ich beschloss auszusteigen und selbst nachzuschauen. Als mich die beiden sahen, begrüßten sie mich freundlich. "Suchst du Lukas?", wollte Dule wissen. Ich nickte. "Der muss noch hinten sein", antwortete er. Ich bedankte mich und folgte dem Weg zum Sportplatz. "Anna", rief Marko hinterher, "wenn du Disse siehst, sag ihm er so sich verdammt nochmal beeilen ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." Disse und Lukas, alleine auf dem Sportplatz. Da muss doch was faul sein. Ich hatte leider schon so eine leise Vorahnung. Als ich mich dem Sportplatz näherte hörte ich zwei Stimmen. "Wartet Anna nicht auf dich?", erkannte ich Disses Stimme. Ich wusste, dass es nicht richtig war zu lauschen, aber irgendwas sagte mir, dass ich es doch tun sollte. "Sie wird ja wohl nicht die Polizei rufen nur weil ich ein paar Minuten zu spät kommt", nahm ich Lukas Stimme wahr. Ein paar Minuten, ich warte seit einer viertel Stunde auf dich. "An ihrer Stelle würde ich das machen, weil wenn sie wüsste, dass wir hier zu zweit sitzen", kam es von Disse. "Disse wer sagt, dass wir nicht mehr anständig nebeneinander sitzen können?", erwiderte Lukas. Dann herrschte auf einmal Stille. Ich wagte einen Blick in die Ecke. Sie saßen schweigend da und Disses Hand lag auf Lukas Oberschenkel. Wenn ich das bei ihm machen, weist er mich immer zurück. Ich spürte dieses kleine bisschen Eifersucht, dass in mir aufstieg. Eigentlich dürfte ich nicht eifersüchtig sein, weil er sich für mich entschieden hat, aber die Tatsache, dass ich weiß, das es da jemanden gibt, der ihm mehr bedeutet als ich, ließ mich schon eifersüchtig werden. Ich könnte erkennen, wie Lukas seine Hand vorsichtig auf die von Disse legte, die immer noch auf seinem Oberschenkel ruhte. Dann war da wieder dieser Blick, mit dem er ihn immer anschaute. Ich spürte diesen Schmerz. Ich glaub man kann es gar nicht beschrieben wie weh es tut mitansehen zu müssen, wie dein Verlobter jemand mit so einem verliebten Blick anschaut, während du daneben stehst. Immer wenn er bei Disse ist leuchten seine Augen. Es tut weh zu sehen, dass ich nie die sein werde, die ihn glücklich machen wird. Doch er ist anscheinend zu dumm, dass zu bemerken. Es ist doch offensichtlich was die beiden für einander empfinden. Es ist das erste Training nach der Sommerpause und sie sitzen zu zweit auf dem Sportplatz rum. Ich wagte nochmal einen Blick um die Ecke und mein Verdacht bestätigte sich erneut. Sie saßen da und küssten sich. Ich wünschte er würde bei unseren Küssen, das fühlen was er gerade zu fühlen scheint. Ich spürte wie mir die Tränen ins Gesicht stiegen. Ich muss hier weg. Ich drehte mich um und wollte loslaufen. Dabei stolperte und landete auf dem Boden. Ich spürte wie aus der Wundean meinem Knie Blut tropfte. Ich unterdrückte mir einen Aufschrei und versuchte mich aufzurappeln. Mit einem Babybauch, der mittlerweile schon deutlich zu erkennen war, war das gar nicht so einfach. Ich will gar nicht wissen wie anstrengend das wird kurz vor der Geburt. "Oh Gott Anna", vernahm ich Lukas entsetze Stimme. Er kam angerannt und wollte mir auf die Beine helfen. "Fass mich nicht an", fuhr ich ihn an und schlug seine Hand beiseite. Er schaute mich fassungslos an. "Du hast uns nicht", begann Lukas brach dann aber ab. "Ja hab ich. Lukas ich bin doch nicht blöd, denkst du mir fällt nicht auf, was dir an ihm liegt", entgegen ich unter Tränenfluss und schaute in Disses Richtung. Er war mittlerweile auch aufgetaucht und schaute dem Szenario erschrocken zu. "Anna, das hat nichts zu bedeuten. Ich liebe dich, wieso hätte ich mich sonst für dich entscheiden sollen?", wand Lukas ein und machte einen Schritt auf mich zu. "Hör auf dich selbst anzulügen, wach auf", waren meine letzten Worten, bevor ich zu meinem Wagen stapfte. "Anna alles ok?", fragte Dule besorgt. Ich ging wortlos weiter, stieg ein und fuhr davon.!Den Termin beim Frauenarzt kann ich mir jetzt auch sparen, der ist sein fünf Minuten Geschichte. Nicht mal seine Kinder bedeuten ihm etwas, sonst wäre zum Wagen gekommen anstatt mit Disse knutschend in einer Ecke zu sitzen. Ich war total in Gedanken, dass ich total vergaß auf die Kreuzung zu schauen. Das einzige was ich noch mitbekam, war ein lauter Knall, danach wurde alles schwarz.