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Disse:
Liv und ich schlenderten entspannt die Gassen von Lissabon entlang, als uns auf einmal ein kleiner schwarzer Hund schwanzwedelnd entgegen kam. Liv ging sofort auf ihn zu, ich wollte sie gerade warnen, dass sie nicht weiß, ob er nicht vielleicht gefährlich ist. Doch meine Sorgen waren umsonst, denn der Hund legte sich vor ihr auf den Boden. Erst jetzt fiel mir auf wie abgemagert er war. Sein Fell war verfilzt und er hatte ein paar kleine offene Wunden. „Fass ihn lieber mal nicht an", forderte ich und kniete mich neben Liv auf den Boden. „Sie macht doch nichts", meinte Liv. „Woher weißt du das es eine sie ist?", fragte ich. „Das sieht man doch", lachte sie. „Fass sie trotzdem nicht an. Du weißt nicht wo sie alles Schmerzen hat und wie sie auf Schmerz reagiert", erklärte ich. „Wusste gar nicht, das du dich so gut mit Hunden auskennst", staunte sie. „Ich wollte früher immer einen Hund, aber mein Vater hatte eine Hundehaarallergie", erklärte ich. „Ich wünsche mir auch einen Hund, aber da Lukas panische Angst vor ihnen hat, bekomm ich keinen", seufzte sie und ließ die Hündin an ihrer Hand schnuppern, die vorsichtig über diese schleckte. „Was machen wir jetzt mit ihr?", fragte sie. „Sie ist wahrscheinlich ein Straßenhund", vermutete ich, weil sie kein Halsband trug. „Wir können sie doch nicht einfach hier liegen lassen. Sie bittet darum, das wir ihr helfen", widersprach Liv. „Das ist hier leider normal", seufzte ich. Ich bin nicht herzlos, aber ich hatte keine Ahnung, wo wir sie hinbringen sollen. „Disse bitte. Lass uns einen Arzt suchen", flehte sie. „Ich kann nicht mal Portugiesisch", warf ich ein. „Ich auch nicht aber Englisch", meinte Liv. „Warte ich schau mal, ob hier einer in der Nähe ist", gab ich nach und holte mein Handy heraus. Auf Google Maps wurde ich fündig. Ganz in der Nähe gibt es eine Hundenothilfe. „Ich habe eine Auffangstation gefunden", teilte ich Liv mit. „Wie bringen wir sie dorthin, ich weiß nämlich nicht ob sie uns einfach so folgt?", fragte Liv. Ich zuckte mit den Schultern. Sie hatte weder eine Leine noch ein Halsband. „Wir könnten sie mit Futter locken", schlug Liv vor. „Du weißt nicht ob das ihr Magen verträgt außerdem hab ich nichts dabei", gab ich zu bedenken. „Wir könnten versuchen sie zu tragen", brachte Liv einen neuen Vorschlag. „Ich hab doch gesagt, dass wir nicht wissen wie sie reagiert, wenn man sie anfässt", erinnerte ich sie. „Dein Gürtel", warf Liv ein. Aus ihrer Handtasche holte sie ein Halstuch. „Was hast du bitte alles in deiner Tasche?", staunte ich. Wir können hier raus ein Halsband machen und dann deinen Gürtel als Leine", schlug sie vor. Was man nicht alles macht um einen kleinen Hund zu retten. Liv legte der Hündin vorsichtig das Halstuch um, während ich meinen Gürtel aus der Hose fedelte. Geschick funktioniert sie meinen Gürtel zu einer Leine um. Dann versuchte sie den Hund mit leiser Stimme zu locken. Sie schien zu spüren, dass wir ihr helfen wollte und quälte sich auf die Beine. Mir fiel auf, dass sie das Rechte Vorderbein gar nicht belastet. Sie schien starke Schmerzen zu haben. Langsam liefen wir die Straßen entlang. Ich gab die Route vor, gefolgt von Liv und der Hündin. Wir brauchten für den Weg für den man wahrscheinlich normalerweise zehn Minuten brauch eine halbe Stunde, weil die Hündin nicht schneller lief. Währenddessen überlegte ich wie ich den Mitarbeitern von dieser Auffangsstation erkläre, was unser Anliegen ist. Wir legten auch eine kurze Pause ein in der Liv der Hündin Wasser gab. Sie stürzte sich gierig auf dieses. Ihr Anblick war schrecklich. Wie können Menschen nur so herzlos sein? Mittlerweile hatten wir den Hof erreicht. Von weitem hörte man bereits bellende Hunde, die in ihren Zwingern Alarm anzeigten. Ich drückte die kleine Klingel neben der Tür. Kurz darauf kam eine kleine rundliche Frau um die vierzig an den Zaun. Sie fragte uns irgendetwas auf Portugiesisch, wovon wir nur Bahnhof verstanden. Ich fragte sie auf Englisch ob sie Englisch spricht. „A little bit", antwortete die Frau. Also fasste ich zusammen, wie die Hündin auf uns zu lief und uns um Hilfe gebeten hat. Die Frau nickte und ließ uns eintreten. Sie erzählte, dass sie ursprünglich aus Finnland kommt und früher eine Husky Zucht hatte sich, aber dann dazu entschieden hat sich um Straßenhunden zu kümmern und jetzt seit zehn Jahren diese Station betreibt. Von nun an redete Liv mit ihr, da die skandinavischen Sprachen recht ähnlich sind. „Was sagt sie?", wollte ich wissen. „Sie hat erklärt, dass sie zur Zeit etwas überfüllt sind und hoffen, dass bald wieder deutsche Vereine ein paar von ihren Hunden aufnehmen können", erklärte Liv. Ich nickte. Die Hündin hatte die Frau mittlerweile auf den Arm genommen und trug sie zu einem kleinen Häuschen. Als wir an den Zwingern vorbeiliefen, sahen wir von was die Frau gesprochen hat. In jedem der Zwinger wimmelte es nur von Hunden die aufgeregt kläfften als wir vorbei liefen. Auch wenn das nicht gerade artgerecht ist, sieht man wie es ihnen trotzdem gut geht. Sie hatten ausreichend Futter und medizinische Betreuung. Die Frau bat uns die Tür zu dem Häuschen zu öffnen. Ich hielt die Tür auf während Liv ihr ins Innere folgte. Die Frau setzte die Hündin auf den Behandlungstisch ab. Dann griff sie zum Telefon und redete irgendwas auf spanisch. „Der Arzt kommt sobald er Zeit hat", erklärte sie und begann die Hündin abzutasten. Ab und zu quietschte diese laut auf und zeigte an, dass sie anscheinend hier Schmerzen hatte. „Kannst du mal den Napf mit Wasser füllen?", fragte sie Liv, die sofort zur Hand ging und der Hündin Wasser brachte. Danach stellten sie ihr auch einen Napf mit Futter und Aufbaupreperaten hin. Die Hündin hatte so Hunger, dass sie alles einfach aß. Kurz darauf ging die Tür auf und ein junger Portugiese betrat den Raum. Er war vielleicht gerade mal Mitte zwanzig, wenn überhaupt. Er war durchgetrainiert und von der Sonne gebräunt. Er begrüßte uns freundlich. Sein Handschlag war fest und sein Lachen. Er zog sich Handschuhe an und begann die Hündin zu untersuchen. Er sagte irgendwas zu der Frau, die es dann an Liv übersetzte und diese wiederum an mich. Die Hümdin scheint Glück zu haben. Er vermutete, dass sie von einem Auto erwischt wurde, weil eine Rippen geprellt. „Lieder meint er, dass ihr Vorderbein wahrscheinlich kompliziert gebrochen, aber genaueres werden dann die Röntgenbilder ergeben, das würde er dann in seiner Klinik machen", übersetzte Liv. Ich nickte. Sie versorgten die Hündin mit dem nötigsten und haben ihr noch ein paar Tabletten gegen die Schmerzen. Dann bat mich der Arzt ihn zu helfen die Hündin in seinen Wagen zu tragen. Gemeinsam trugen wir sie vorsichtig zu seinem Lieferwagen und legten sie in einen der Transportboxen im Kofferraum ab. Er bedankte sich mit seinen strahlenden Lächeln. „Your Name", fragte er mich. „Christian", antwortete ich. Er nickte freundlich und stellte sich auch als Federico vor. Dann klappte er den Kofferraumdeckel zu und verabschiedete sich und fuhr mit seinen Wagen von Hof. Ich merkte wie Liv ihr traurig hinterher schaute. „Federico ist einer der besten. Er wird dich um sie gut kümmern", versicherte die Frau. „Was passiert mit ihr?", fragte Liv vorsichtig. „Jetzt wird sie erstmal operiert und medizinisch versorgt. Wenn sie dann wieder einigermaßen auf den Beinen ist, kommt sie dann hierher und wird dann aufgepäppelt", antwortete die Frau, die sich als Mikaela vorstellte. „Kann ich sie nochmal besuchen?", fragte sie. Die Frau lächelte freundlich. „Kommt darauf an wie lange sie hier im Urlaub sind, wenn sie mir ihre Nummer geben ruf ich sie an, sobald sie hier angekommen", stellte sich die Frau bereit. Liv stählte über das ganze Gesicht und gab sofort ihre Nummer her. „Wenn du willst darfst du ihr auch einen Namen geben", schlug die Frau vor. Daraufhin wurde Liv noch glücklicher. Sie begleitete uns zurück zum Zaun. Sie bedankte sich, dass wir uns um sie gekümmert haben, das würden nicht viele machen. Ich versicherte, dass das selbstverständlich war. „Wie viel kostet das?", fragte ich. „Das ist kostenlos, wir machen das kostenlos und finanzieren uns durch Spendengeldern", erklärte sie. Ich bestand ihnen wenigsten eine kleine Spende zu geben. Die Frau bedankte sich mehrmals bei uns und sagte, dass wir jeder Zeit willkommen sind. „Haben sie schon mal darüber nachgedacht ihrer Tochter einen Hund zu schenken?", fragte sie mich. „Sie ist meine Schwester", entschuldigte ich mich. Sie entschuldigte sich. Ich sagte, dass sie es ja nicht wissen konnte und gestand, dass ch darüber nicht nachgedacht habe. „Sie können sich es ja überlegen, wir sind immer über Interessenten erfreut", schlug sie vor. Ich sagte ich würde es mit überlegen und dann verabschiedeten wir uns und liefen wieder zurück in die Stadt.

Ich war so verliebt in die Hündin. Sie war so liebevoll und ihre kastanienbraunen Augen. Dann ihr weißer Fleck auf der Brust. Ich hatte sofort erkannt, das des ein Labrador Retriever war. Meine absolute Lieblingsrasse. „Können wir sie nochmal besuchen?", fragte sie. „Natürlich, wenn wir noch hier sind gerne", versprach ich ihr. „Ich muss ihr einen Namen geben", sagte sie voller Elan. Ich schüttelte lachend den Kopf. „Bitte können wir sie adoptieren", flehte sie dann. „Liv ich weiß nicht so Recht. Ich hab keine Erfahrung mit Hunden, außerdem hab ich wenig Zeit und hast du nicht gesagt, dass Lukas Angst vor Hunden hat", warf ich ein. „Ja ich weiß. Ich würde sie so gerne nehmen", schluchzte sie. Ich zog sie in wie Umarmung. „Wenn ich Lukas loswerden will hol ich mir sie", scherzte ich. Daraufhin musste sie lachen. „Danke, dass du ihr geholfen hast", bedankte sie sich. „Für dich immer", sagte ich und drückte meine kleine Schwester an mich. Ich hab so viel von ihrer Kindheit verpasst. Am liebsten würde ich sie zu mir nach Kiel holen und all das aufholen, was wir die Jahre über verpasst haben. Eins steht fest, ich werde sie nie wieder im Stich lassen. Wir lösten uns und liefen wieder Richtung Hotel. An einem Café machten wir einen Zwischenstopp und bestellten uns ein kleines Erfrischungsgetränk. „Was hälst du, wenn sie eine Portugiesischen Namen bekommt?", schlug Liv vor. Ich hatte Angst, ass sie sich zu sehr in die Sache reinsteigert und eine zu große Bindung zu der Hündin aufbaut. Es ist ja schön, aber ich will nicht, dass sie nachher enttäuscht ist, wenn wir sie hier zurücklassen. Ich zuckte mit den Schultern. Sie machte mir weitere Vorschläge bei allen zuckte ich nur mit den Schultern. Währenddessen tippte ich auf meinem Handy Lukas eine Nachricht.
L: was habt ihr heut so schönes vor?
D: waren in der Stadt unterwegs und haben einen Straßenhund gerettet😍
L: pass auf nicht das Liv ihr Herz zu sehr in die Rettung des Hundes steckt😬
D: das hab ich schon bemerkt sie sucht gerade nach einem Namen😂🙈😬
L: sah mir nicht du nimmst ihn mit😨
D: keine Sorge😉❤️ ich will dich nciht los werden😘
L: weiß Liv das auch😨
D: ja 😉 wir haben das geklärt sie ist in der Aufgangsstation gut aufgehoben
L: Sie würde am liebsten allen Tieren helfen😍
D: sie hat eben ein ❤️ für Tiere
L: ich hab nichts gegen Tiere und finde schön, wenn Leute sich um sie kümmern aber ich hab vor Hunden panische Angst
D: hat Liv bereits erwähnt😉 darf ich fragen wieso?
L: ich hab eine schlechte Erfahrung als Kind gehabt ich wurde von einem Hund gebissen
D: oh😬 verständlich, dass du dan Angst hast
L: ich würde mich gerne Liv zu Liebe bessern, aber ich hab es schon so oft probiert. Ich weiche jedem Hund auf der Straße aus und wechsle den Gehsteig wenn es notwendig ist
D: 😘
L: ich muss dann wieder Training🙄
D: viel Spaß😉😉❤️ ich pass auf Liv auf
L: danke😘
Dann legte ich mein Handy weg. „Ich hab's", verkündete Liv stolz ich machte mich bereits auf das schlimmste gefasst.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Mal was anderes😂🙈. Seid ihr eher Hund oder Katzenmensch?
Ich mag zwar Katzen auch, aber eindeutig Hundemensch😂🐶😍.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt