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Lukas:
Der schrille Ton von meinem Wecker ließ mich aus dem Schlaf hochfahren. Neben mir streckte sich Anna verschlafen. Ich schaltete den Wecker aus und ließ mich in mein Kopfkissen zurückfallen. Ich bin die ganze Nacht immer wieder aufgewacht und hab generell sehr unruhig geschlafen. Das machte sich jetzt bemerkbar. „Morgen", strahlte mir Anna entgegen und ich gab ihr einen Kuss. Die schaute mich mit ihren typischen Blick aus Mitgefühl an. „Das wird schon", flüsterte sie. Ich war da nicht so optimistisch. Ich gehe davon aus, dass Disse mich jetzt hasst und ich hab genau das Gegenteil von dem erreicht habe was ich wollte. Aber was hab ich erwartet. Er wird mir ja nicht freudestrahlend um den Hals springen, nachdem ich mit ihm Schluss mache und einer anderen wenige Tage später einen Antrag mache. Das war eine richtige Arschaktion gewesen. Ich bereue es zwar nicht, dass ich jetzt mit Anna verlobt war, ich bereue es aber, dass ich Disse so verletzt habe. Aber mein Vater hatte Recht, wohin wäre das mit uns gegangen. Es war so oder so nicht von langer Dauer. Spätestens wenn die beiden Kinder da sind. Ja, es gab ein Überraschung unser anfängliches Kind hat sich jetzt verdoppelt. Anna trug zweieiige Zwillinge in sich. „Ich muss", flüsterte ich und gab ihr noch einen Kuss, bevor ich aufstand und im Badezimmer verschwand. Ich stieg unter die Dusche. Meine Haare sollten auf dem Foto gut aussehen. Mit noch leicht nassen Haaren verließ ich dann meine Wohnung und ging die Treppen nach unten zu Andi. Ich klingelte und kurz darauf, öffnete Andi die Tür. Er war richtig braun geworden. „Die Sommerpause hat deiner Hautfarbe nicht geschadet", zwinkerte ich. Er lachte erfreut. „Und wie geht es Anna?", erkundigte er sich, während wir die letzten Treppenstufen bis zum Eingangsbereich liefen.  „Gut und den beiden Kleinen auch", antwortete ich zufrieden. „Also werden es Jungs?", fragte Andi. Ich zuckte mit den Schultern. „Anna will sich überraschen lassen, aber ich bin der Überzeugung dass es zwei Jungs werden. Sind ja meine Gene", zwinkerte ich. Daraufhin lachte Andi und klopfte mir auf die Schulter. Andi neben mir zu haben verbesserte meine Laune etwas. Mit seinen lustigen Erzählungen aus dem Urlaub war die Fahr zur Halle auf jeden Fall nicht langweilig. Der Parkplatz war gut gefüllt. Andi parkte neben Disses Wagen. Ich musste tief schlucken. Er war also schon da. Ich hatte gehofft vor ihm da zu sein. Aber ich hätte völlig vergessen, dass er einer der ersten war die zum Einzelfotos mussten. „Du hast immer noch Gefühle für ihn", meinte Andi und visierte mich mit seinen großen Augen skeptisch. Ich hab nie gesagt, dass ich nicht mehr für ihn fühle. Wenn ich ehrlich bin hab ich sogar mehr Gefühle für ihn als für Anna, aber manchmal muss man eben gegen sein Herz entscheiden. Ich erwiderte daraufhin nichts, sondern stieg aus dem Auto aus. Beinahe hätte ich noch in Disse BMW einen Kratzer gemacht. Andi hat etwas nah, an Disses Wagen geparkt. Ich wusste wie heilig ihm das Auto war, dass wäre wohl nicht das beste wenn ich will, dass er mir irgendwann verzeiht. Ich holte meine Tasche aus dem Kofferraum und ging schon mal voraus. „Warte", rief Andi mir hinterher und holte zu mir auf. „Ich wollte dich nicht kränken oder so", stellte er klar. „Du hast ja Recht", entgegnete ich, „aber ich kann es nun mal nicht ändern", seufzte ich. Ich öffnete die Tür. „Häh ich blick es gerade nicht?", fragte Andi verwirrt. Ich bleib vor der Tür,die zur Halle führte, stehen. „Ich hab noch Gefühle für Disse, aber ich hab mich für meine Kinder entschieden", erklärte ich in einer etwas erhöhten Lautstärke. Ich hätte nicht gemerkt, dass ich während ich gesprochen hab die Tür geöffnet hatte und alle in der Halle mitbekommen hatten, was ich gerade gesagt habe. Ich spürte wie mein Gesicht rot wurde. Alle schauten mich verwirrt. Die vier Neuzugänge waren alle schon anwesend. Na toll, dass macht ja einen guten ersten Eindruck. „Lukas, Andi, würdet ihr dann mal eintreten und die Tür schleißen", bat Alfred. Da ich immer noch versteinert da stand und beschämt zu Boden sah, schubste mich Andi in die Halle. Ich schaute ihn vorwurfsvoll an. Ich wäre am liebsten im Erdboden verschwunden. Ich schaute mich in der Halle um. Ich suchte nach ihm. Ich hab ihn noch nicht entdeckt. Dann würde ruckartig die Tür geöffnet. Ich drehte mich erschrocken um und da stand er. Er war beschäftigt sich lautstark lachend mit Niko zu unterhalten. Als er mich sah hielt er inne. Unsere Blicke trafen sich. Ich merkte die neugierigen Blicke auf uns, während wir uns schweigend ansahen. „Hi Lukas", begrüßte Niko mich und unterbrach die seltsame Stille. Er kam auf mich zu und umarmte mich herzlich. Ich war immer noch total komplex durch meine Gefühle. Disse braucht mich nur anzusehen und mein Herz begann schneller zu schlagen und ich würde ich am liebsten um den Hals fallen. Das kann die nächsten Wochen lustig werden. Dann kam einer nach dem anderen her und begrüßte Andi und mich. Die Neuzugänge folgten etwas zögernd. „Hendrik, kannst mich aber Peke nennen", machte Hendrik Pekeler, der deutsche Kreisläufer der von den Rhein-Neckar Löwen gekommen ist, den Anfang. „Lukas aber kannst auch Luki sagen", stotterte ich überfordert. Er lächelte freundlich und ging weiter zu Andi den er herzlich umarmte. Die beiden kannten sich ja von der Nationalmannschaft. Dann folgte Magnus, der bereits einmal bei einem Weihnachtsmannschaftsessen dabei gewesen ist. Da er der kleine Bruder von Niklas war, war er der ganzen Mannschaft bereits bekannt. Wenn er wüsste was wir alles für wilde Geschichten über ihn gehört haben. Dann stellte sich Harald Reinkind, der auch von den Rhein-Neckar Löwen vor und bot an, das sich ihn Harry nennen darf. Ich schüttelte ihm freundlich die Hand. Als letztes kam dann der jüngste im Bunde. Gisli Thorgeir Kristjansson, der gerade mal 18 Jahre alt ist. „Gisli", sagte er schüchtern. Er erinnerte mich etwas an mich, als ich vor zwei Jahre zum THW Kiel gekommen bin. Ich weiß noch Disse und mein erstes Gespräch war in etwa genauso verlaufen. Wir haben uns beide unsicher angelächelt, da wir beide zu den schüchternen gehören. „Ich lächelte ihm zu und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Daraufhin bildete sich ein zaghaftes Lächeln auf seinen Lippen. Ich beobachtete wir Andi ihn sofort herzlich umarmte und er total überfordert von der Begrüßung unserer Nummer 33 war. Ich ging auf die beiden Trainer zu und begrüßte sie auch freundlich. Ich hatte richtig Respekt vor Filip Jicha. Ich denke er ist für uns alle ein Vorbild. Was er alles für diesen Sport geleistet hat und vor allem für den THW Kiel. Es ist schön ihn wieder hier begrüßen zu dürfen. Ich kann nicht fassen, dass eines meiner größten Vorbilder hier vor mir steht und zukünftig mein Co-Trainer sein wird. Dann drehte ich mich und hoffte insgeheim, dass Disse noch am selben Ort stand wir zuvor, aber er war weitergegangen und stand nun bei Marko und Dule und unterhielt sich ausgelassen mit ihnen, als wäre nichts gewesen. War ich ihm wirklich so egal oder konnte er einfach seine Gefühle besser verstecken als ich? Ich beschloss ihn wenigstens zu begrüßen, es müssen ja nicht unbedingt alle wissen, was zwischen uns los ist. Ich ging zielstrebig auf ihn zu. Ich war wirklich bereit auf ihn zu zu gehen.Doch kurz bevor ich bei ihm war blieb ich unsicher stehen. Ich spürte einen Arm der mein Handgelenk umfasste. Ich drehte mich um. Vor mir stand Niko. Ich war froh meinen besten Freund und Zimmerpartner zu sehen, doch gerade hatte ich anderes vorgehabt. Augenblicklich war meine anfängliches Selbstbewusstsein wieder am Nullpunkt angekommen. „Lass ihn", flüsterte Niko. „Hat er irgendwas gesagt?", erkundigte ich mich. Er schüttelte den Kopf. „Aber glaub mir, es ist besser wenn du ihm erstmal Zeit gibst", fügte Niko hinzu. Ich wusste gar nicht, dass er so gute Ratschläge in Sachen Beziehungen geben kann. „Sagt der, der seit Jahren single ist", konterte ich. „So lange dann auch wieder nicht, ich bin nicht so wie Disse", protestierte er. „Ok, stimmt an Disse kommt niemand vorbei", stimmte ich ihn zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass Disse sich zu uns umgedreht hatte. Als er sah, dass ich seinen Blick bemerkt hatte , drehte er sich blitzschnell wieder zu Marko um. „Lukas du bist als nächster dran", mische sich Alfred ein. Ich nickte und ging also weiter zur Maske. Nachdem ich etwas hergerichtet wurde und mir das neue THW Kiel Dress übergestreift hatte musste ich vor der Kamera positionieren. Einerseits waren die Medientermine lästig andererseits machten sie irgendwie auch Spaß, weil man sich irgendwie wie so ein Model fühlte. Ich merkte gar nicht wie Miha sich einen Scherz erlaubt und zusammen mit Niclas Grimassen machte und hinter mir durchs Bild huschten. Ich will nicht wissen wie diese Bilder aussehen. Nachdem der Fotograph zufrieden war, war ich ersten wieder erlöst. Ich schaute mich um. Zu welcher Gruppe sollte ich mich jetzt dazustellen. Es gab die Gruppe Disse, Peke, Patrick und Ole, die Balkangruppe. Raffi, Rune, Niko und Niclas. Die drei anderen neuen und Niklas, der sich eigentlich hauptsächlich mit seinem kleinen Bruder unterhielt, während die beiden anderen zuhörten. Ich entschied mich zu Niko zu gehen. Dabei schaute ich auf den Boden, da ich verhindern wollte, dass mein Blick immer wieder zu Disse huschte. Ich war so damit beschäftigt mein Gefühlschaos zu lesen, dass ich gar nicht drauf achtete wohin ich eigentlich lief. Plötzlich lief ich voll gegen jemanden und stolperte über dessen große Füße. „Man sollte hinschauen wohin man geht", sagte eine genervte Stimme, die einen Schauer auf meinen Rücken hinterließ. Ich glaub ich hab ihn noch nie ihn diesem Ton reden hören. „Du hättest auch besser aufpassen können", fuhr ich ihn an und stand auf. „War ja wieder klar, alle anderen sind Schuld nur der perfekte Lukas nicht", entgegnete Disse gespielt hochnäsig. Ich mochte diese Art von ihm so gar nicht. Das war eindeutig nicht der Disse, der mein Herz schneller schlagen lässt, sobald seine eisblauen Augen mich anschauen. Nein, diese Art verursachte, dass sich jeder einzeln Muskel sich anspannte und sich auf Konfrontation einstellte. „Du willst doch selbst auch nicht zu geben, dass du auch Schuld dran hättest", fauchte ich und schaute dem größeren direkt in die Augen. Er schaute mich mit einem hass erfüllten Blick an, der mich zusammenzucken ließ. Auf einmal kam alles wieder hoch. Ich hasste mich selbst dafür, alles was wir uns aufgebaut hatten mit einem Schlag zerstört zu haben. Als wäre unsere Beziehung ein Turm aus Bauklötzen, die von einem trotzigen Kind umgeworfen werden. „Disse", sagte ich ruhig. Er muss jetzt die Wahrheit wissen. „Spar es dir einfach", sagte er eiskalt und drehte sich um und wollte gehen. Blitzschnell ergriff ich sein Handgelenk und hinderte ihn daran wegzugehen. Die Aufmerksamkeit der gesamten Mannschaft lag mittlerweile auf uns. Ich verstärkte meinen Griff. Ich hätte mit allem gerechnet, doch diese Reaktion hätte ich nicht erwartet.
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Ich hab es doch geschafft 😂😂🙈. Ich hoffe man merkt nicht, dass ich mich etwas beeilt habe😂🙈. Ich hoffe die Gefühle sind gut rüber gekommen 😂😂❤️🙈.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt