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Lukas:
Das Training war bereits beendet, aber Disse war immer noch bei den Physiotherapeuten, als ich bereits fertig war mit duschen. Wir sind um halb neun zum Essen verabredet. Trödelt er absichtlich? Mit noch nassen Haaren ging ich Richtung Halle und verabschiedete mich bereits von Raffi und Ole. Disse lag entspannt auf einer der Liegen und ließ sich behandeln.
"Ist des was ernstes?", wollte ich wissen, nicht das ich ihm unrecht tue. "Nee", antwortete und schaute auf. „Du weißt, dass wir um halb neun zum Essen verabredet sind", erinnerte ich ihn. „Muss ich da mit?", stöhnte er erneut. Ich will ihn ja auch nicht dazu zwingen. „Nein, ich würde mich freuen, wenn du mitgehen würdest", antwortete ich. „Gut, dann kannst du ja Liv abholen, solange, dann geh ich jetzt gleich duschen, dann holt ihr mich ab und wir fahren zum Restaurant", schlug Disse vor. „Hast du überhaupt was zum Anziehen dabei?", erkundigte ich mich. „Nee, des musst du mir dann eben mitbringen", meinte er. „Woher soll ich wissen was du anziehen willst?", merkt ich an. „Nimm einfach irgendwas", sagte er dann. „Ok, aber du beeilst dich", schärfte ich ein. „Der Autoschlüssel ist in meiner Hosentasche", erklärte er. „Ok, bis gleich", wollte ich sagen, da hielt er mich am Arm fest und machte einen Schmollmund. Ich gab ihm schnell einen Kuss, damit er zufrieden war und verschwand wieder in der Umkleide. Schnell zog ich meine kurze Hose über. „Seid ihr jetzt eigentlich wieder zusammen?", fragte mich Niclas. Ich zuckte mit den Schultern, konkret haben wir noch nicht drüber geredet. „Ihr solltet das mal klären, weil sonst endet es bloß wieder wie beim letzten Mal", meinte Niclas. „Deswegen gehen wir ja jetzt mit meinen Eltern und Anna essen", erklärte ich. „Du solltest langsam kapieren, dass deine Eltern dir nicht immer alle Entscheidungen abnehmen können. Du solltest lernen, dein Leben selbst in die Hand zu nehmen, sonst könnte es sein, dass du ihn erneut verlierst und wer weiß, vielleicht dann sogar für immer", warnte mich Niclas. Ich schaute ihn genervt an. „Weißt du noch während der Nationalmannschaftspause , wo ihr beide sich gegenseitig anrufen wollte und es dann trotzdem nicht auf die Reihe bekommen habt", erinnerte sich Niclas. Ich zog mein T-shirt über. „Was willst du jetzt?", erkundigte ich. „Ich will dich nur drauf hinweisen, dass du dich langsam entscheiden solltest, was du auf lange Zeit willst", antwortete Niclas. Niko fügte hinzu: „Wir wollen es nicht nochmal miterleben, dass sich einer von euch ins Koma sauft, weil ihr beide zu unfähig seid über eure Gefühle offen zu reden." „Danke Jungs für eure Hilfe, aber ich denk Disse und ich schaffen das alleine, ich muss jetzt los", erklärte ich. „Disse ist doch noch nicht da", fragte Niko verwirrt. „Ja, ich geh nur Liv holen und komm dann wieder", erklärte ich. Ich schaute Gisli an, der hinten in der Ecke sich schweigend umzog. Bei Livs Namen zuckte er erschrocken zusammen. Er war das ganze Training über schon irgendwie seltsam gewesen. Der sonst so gut gelaunte Isländer, der sonst immer lachte egal wie anstrengend das Training war, hatte kein einziges Mal gelacht. Er war die ganze Zeit gefrustet gewesen. Er konnte eh noch nicht voll beim Training mit dem Ball mitmachen, weil er leichte Schulter Blessuren hat. Anfangs dachte ich, dass das vielleicht der Grund sein könnte, aber irgendwie hatte ich irgendwie so eine Vorahnung, dass ihr Treffen wahrscheinlich nicht so gut gelaufen ist. Ich schnappte Disses Autoschlüssel und verabschiedete mich ehe ich die Halle verließ. Disse kam mir gerade mit Dule entgegen. Er grinste mich an. Ich wollte gerade an ihm vorbei, da hielt er mich an meiner Taille fest und zog mich an sich. „Disse dafür hat es nachher noch", wollte ich sagen, da drang seine Zunge bereits gierig in meinen Mund ein. Ich wollte mich gerade dem Kuss hingeben, da löste sich Disse. „Ich dachte du hast es so eilig", grinste er frech. „Ach so ja", stotterte ich total durcheinander, was Disse zu amüsieren schien. „Bis gleich", lachte er und drückte seine Lippen kurz nochmal auf meine, ehe er mich freigab und in der Kabine verschwand. Als ich Disses Wohnungstür aufschloss, lag Liv auf ihrem Bett lag und ihren Kopf unter dem Kopfkissen vergraben hatte. Sie hatte sich noch nicht einmal umgezogen. Ich geh besorgt in ihr Zimmer und setzte mich neben sie aufs Bett und strich ihr vorsichtig über den Rücken. Ich hörte wie sie leise vor sich hin schluchzte. Sie zuckte unter meiner Berührung zusammen und schaute auf. "Geh weg, ich will meine Ruhe", befahl sie wütend. "Erst wenn du mir sagst was passiert ist?", verlangte ich. "Ich hab versagt, dass ist passiert", fauchte sie mich an. "Den Kuss oder was?", fragte ich. „Er wollte mich küssen und ich bin dann panisch weggerannt", schluchzte sie. Mitfühlend wollte ich sie umarmen, doch sie lehnte ab. „Darf ich hier bleiben?", bat sie fix und fertig. Ich nickte. „Ich kann das einfach nicht", schluchzte sie. „Doch das ist total normal, dass man vor dem ersten Kuss nervös ist", wollte ich sie beruhigen. "Er hält mich jetzt für einen komplett Versager", schluchzte sie und ließ sich dann doch gegen meine Brust fallen. "Nein, er weiß doch, dass es dein erstes Mal ist oder?", fragte ich. "Er weiß nur das ich noch keinen Freund hatte", seufzte sie. "Soll ich dir was sagen, er war heute total durch den Wind beim Training", flüsterte ich. "Weil ich ihn verwirrt habe", meinte Liv. "Ich glaub er macht sich Vorwürfe", erklärte ich. "Was soll ich jetzt machen?", fragte sie. "Ihr solltet euch vielleicht mal ausreden",'schlug ich vor. "Sagt der, der es selbst nicht auf die Reihe bringt",
musste sie lachen. „Mag sein, aber der Tipp stammt von Niclas", zwinkerte ich. „Na dann", meinte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Jetzt ist dein T-shirt schwarz", stellte sie erschrocken fest. Ich schaute an mir herunter. Super das kann ich jetzt nicht mehr anziehen. „Muss ich mir eben eins von Disse leihen", beschloss ich. „Pssst dir das?", fragte Liv skeptisch. „Ist dann halt etwas länger, Hose wäre kritischer", meinte ich. „Tut mir leid", entschuldigte sie sich. „Kein Problem, aber du solltest dich mal um deine Pandaaugen kümmern", zwinkerte ich. „Ich dachte das wär wasserfeste", seufzte sie und verschwand im Bad. Ich ging währenddessen in Disses Schlafzimmer und suchte ihm was zum anziehen. Ich suchte ihm das dunkelblaue T-shirt raus, dass ich so gerne an ihm mochte. Ich suchte nach einem etwas kleineren T-shirt für mich. Was gar nicht so leicht war. Letztendlich wurde ich fündig. „Ist das mein T-shirt?", fragte ich verwirrt. Tatsächlich war da das eine T-shirt, dass ich Disse mal ausgeliehen hatte. Er hat es wohl vergessen mir zurückzugeben. Ich streifte es mir über. Mir war es etwas zu groß, Disse hatte es perfekt gepasst. Liv kam und schaute mich prüfend an. „Ist das nicht des was Papa dir gekauft hat und du es immer schrecklich fandest und es dir eh zu groß war", prustete sie. „Ja kann sein", sagte ich und räumte die Wäsche, die ich aus Disses Schrank gezogen hatte, wieder zurück. „Wieso hatte das Disse?", fragte Liv. „Hab ich wohl mal hier vergessen oder ich hab es ihm mal ausgeliehen", antwortete ich achselzuckend. „Gib doch zu, du wolltest es los werden", lachte sie. Immerhin lachte sie wieder. "Kann sein", antwortete ich und zwinkerte ihr zu. Ich schnappte Disses Klamotten und ging in dem Flur zurück. "Du bleibst hier?", fragte ich. Sie nickte. „Mach dir aber was zu Essen", befahl ich. „Mach ich", sagte sie schnell. Führte sie irgendwas im Schilde? Ich war leicht misstrauisch. Soll ich sie wirklich alleine lassen? Ich schaute auf die Uhr. Ich muss los, wenn ich noch rechtzeitig kommen will. „Ich muss", sagte ich und drückte ihr noch schnell einen Kuss auf den Scheitel. Sie winkte, ehe sie die Tür schloss. Ich stieg mit einem mulmigem Gefühl in Disses Wagen und fuhr wieder Richtung Halle.

Liv:
Ich fahr froh, dass die beiden außer Haus waren. Ich hatte nämlich Gisli geschrieben, dass ich mich nochmal mit ihm treffen wollte. Ich will ihn die Wahrheit über mich sagen. Ich denke er hat es verdient, die Wahrheit zu wissen. Schlimmer als jetzt kann es eh nicht mehr werden. Ungeduldig wartete ich auf eine Antwort. Irgendwann ging ich dann eben schnell duschen. Als ich anschließend auf mein Handy schaute, hatte er geschrieben.

G: wollte Lukas dich nicht abholen? 🤔
L: ich durfte hier bleiben😬😂😉
G: ok, wo wollen wir uns treffen?
L: bei dir? dann sind wir ungestört? 🤔
G: ok, soll ich Pizza 🍕 bestellen?
L: 😍🤤 jaaaaaaa🤗🤗🤗
G: ok, wann kannst du dann da sein?
L: halbe Stunde??
G: 👍🏻 freu mich 😊
L: danke😘

Ich legte mein Handy weg. Er wollte sich noch mit mir treffen. Bedeute ich ihm doch mehr als ich vermutet hatte? Ich war nervös. Ich zog mich schnell an. Ich nahm meine Handtasche, den Zweitschlüssel und verließ die Wohnung. Diesmal vergaß ich jedoch dem beiden ein Zettel zu hinterlassen. Aber solange wird das eh nicht dauern. Wenn man mit meinen Eltern essen ist kann es eh Stunden dauern, also werd ich rechtzeitig zurück sein. Ich stieg in den Bus ein. Das der Abend so lange dauern würde, damit habe ich nicht rechnen können.

So ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, auch wenn es jetzt nicht das wichtigste war, weil nicht wirklich was spannendes passiert ist😂🙈😬. Ich verspreche ich die nächsten werden wieder spannender😉😜 und wer weiß was zwischen Gisli und Liv passiert 😊😜🤗😉.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt