95

244 8 13
                                    

Lukas:
Wie angewurzelt, schauten wir alle Gisli hinterher, der Liv nachlief. Die Frau stand fassungslos da und schauten den beiden hinterher, man konnte förmlich sehen, wie Wut in ihr aufstieg. Niko hatte natürlich nichts anderes zu tun, als mal sein Glück zu versuchen. „Hi, I'm Niko", stellte er sich vor, während die anderen ihn auslachten, da die Frau sich einfach wegdrehte und aus dem Staub machte. Disse versuchte währenddessen vergeblich Liv zu erreichen, doch ich kann ihn gleich sagen, dass das jetzt nicht funktionieren wird. „Also was ist hier jetzt gerade passiert?", wollte Magnus wissen, der verwirrt der Frau hinterher schaute. „Ich vermute das war Gislis Ex, mit der er Liv betrogen hat", schätzte Peke. „Ich geh die verprügeln", beschloss Miha und wollte der Frau schon hinterher, doch Bammbamm hielt den kleinen Kampfzwerg in Schach. „Seit wann ist Miha so rachesüchtig?", fragte Marko und betrachtet seinen kleinen Balkan Bruder. „Ich will nur Gerechtigkeit", antwortete Miha und versuchte sich aus Bammbamms Griff vergeblich zu befreien. „Von mir aus kannst du gerne Gisli verprügeln", schnaubte Disse neben mir, der wütend Livs Nummer wählte. Ich riss ihn das Handy aus der Hand und steckte es in meine Hosentasche. „Spinnst du?", fauchte er mich an und versuchte mir das Handy wieder aus der Hosentasche zu ziehen. „Du wirst sie jetzt eh nicht erreichen", entgegnete ich, nachdem ich seine Hände festgemacht hatte. „Wen soll ich jetzt verprügeln?", fragte Miha, der sich aus Bammbamms Griff befreit hatte und ballte die Fäuste. „Niemand", kam es von Dule genervt. „Ich bin auch für die Frau", sagte Niko, nachdem er seinen Korb verkraftet hatte. „Niko ich glaub du solltest dir eine neue Flirtmethode suchen?", meinte Andi und klopfte seinem Kumpel aufmunternd auf die Schulter. „Ich halt das hier nicht mehr aus, ich fahr denen jetzt nach", sagte Disse, der alle wahnsinnig machte, indem er die ganze Zeit auf und ab ging, wie immer wenn er nicht wusste, was er machen soll und sich hilflos fühlt. „Ich wette die sitzen irgendwo in einer Einfahrt und knutschen rum", meinte Andi gelassen. „Das bezweifle ich", warf ich skeptisch ein und die Großteil stimmte mir zu. „Ich geh dann mal", verabschiedete sich Raffi, woraufhin sich auch Ole und Harald abmeldeten. „Ich müsste eigentlich auch los", gab Rune zu bedenken schaute aber besorgt zu Disse, der immer noch wie ein Tiger auf und ab lief. „Geh ruhig, wir schaffen das schon", meinte Dule. „Ok", bedankte er sich. Er rannte zum Parkplatz holte sein Handy heraus und raste vom Parkplatz. „Stine?", schätzte Niclas und alle stimmten ihm zu. „Ich geh jetzt", sagte Disse entschloss und lief zu seinen Auto. Er macht mich manchmal echt verrückt. Ich rannte ihm hinterher und blockierte die Fahrertür. „Geh weg", befahl Disse und versuchte mich von der Tür wegzukriegen. „Du hast doch keine Ahnung wohin die sind", warf ich ein. „Ja, aber ich kann hier auch nicht zu sehen und Däumchen drehen", warf Disse ein. „Jetzt komm mal wieder runter, du sagst selbst immer Liv wäre alt genug", erinnerte ich ihn und legte meine Hand beruhigend auf meine Schulter. Sein Handy in meiner Hosentasche vibrierte. „Bekomm ich mein Handy wieder?", fragte er. Seufzend hab ich nach und überreichte ihm sein Handy wieder. „Nachricht von Gisli", las er vor. Jetzt wurde ich auch neugierig. „Hab sie verloren", stand in der Nachricht. „Was bedeutet ich hab sie verloren? Sie ist gestorben, er hat seine Spur verloren", fragte Disse aufgebracht. „Jetzt ist er total verrückt", kommentierte Andi. Ich warf ihn einen genervten Blick das seine Kommentare nicht weiterhelfen. Sein Handy blinkte wieder. „Hab eine Spur!!!", stand in dieser. „Kann der keine klaren Sätze formulieren", wollte Niclas wissen. „Das konnte Miha anfangs auch nicht", warf Marko ein. „Willst du Stress?", fauchte Miha und machte sich groß. „Ja komm her", äffte Marko ihn nach. Während die beiden sich gegenseitig angriffen, beziehungsweise eher schreiend voreinander wegrennen, riss ich Disse erneut das Handy aus der Hand. Wieder schaute er mich genervt an. „Du machst dich nur verrückt", sagte ich streng. „Ich mach mir eben Sorgen", sagte er beunruhigt. Wortlos zog ich ihn in eine Umarmung. „Die beiden regeln das schon", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Und was wenn sie sich verlaufen hat, oder verletzt irgendwo am Straßenrand liegt?", schluchzte Disse. „Dann wird sie schon irgendwie melden", versicherte ich ihm. „Was wenn sie kein Empfang oder nicht mehr in der Lage dazu ist?", machte er sich weiterhin verrückt. Wir tauschen hier echt Rollen. Des letzte mal als Liv verschwunden war, hab ich mir Sorgen gemacht, diesmal war es Disse. „Kann jemand Handys orten?", fragte Niko. „Ja, konnte ich mal, aber nicht hier", antwortete Niclas unser Technik Freak. „Die beiden werden nur ihre Zweisamkeit genießen", bleib Andi bei seiner Meinung. In welcher Regenbogenwelt lebt er denn? Disses Handy vibrierte. „Hab sie gefunden", kam als nächstes. Ich zeigte Disse die Nachricht der erleichtert aufatmet. „Er hat sie gefunden", gab ich weiter. „Ok, dann geh ich", beschloss Niko, gefolgt von Andi. „Bis nachher", rief ich ihnen hinterher. „Ich will bleiben, mich interessiert wie das ausgeht", sagte Miha aufgeregt. „Du wartest doch nur drauf deine Kampfkünste auszupacken", neckte ihn Niclas. „Ich kann sie dir gerne zeigen", konterte Miha. Peke flüsterte irgendwas Bammbamm ins Ohr was ich gerne gehört hätte. "Er hat mir einen Standpunkt geschickt, wir holen sie", holte mich Disse aus den Gedanken. "Willst du ihnen nicht Zeit geben, dass sie sich aussprechen können", fragte ich. "Ich würde dem nicht mehr vertrauen", kam es genervt von Disse. Es war offensichtlich, dass er Gisli nicht mehr leiden konnte. "Sagt der, der jahrelang jemand betrogen hat", neckte ich ihn. "Du hast sie betrogen nicht ich", widersprach Disse. "Aber du wüsstest von uns und du hast trotzdem weiter gemacht", konterte ich. "Hat ja im Nachhinein geklappt", zwinkerte er und leckte sich über die Lippen. Ich wusste, dass er gerade dagegen ankämpfte mich nicht zu küssen. Ich musste schmunzeln. "Habt ihr es mal ihr Turtelgänse?", fragte Magnus. Daraufhin prusteten wir alle los und er schaute uns mit einem Fragezeichen über der Stirn an. "Es heißt Turteltäubchen", erklärte ihm sein großer Bruder. "Ist doch dasselbe, sind beides Vögel", meinte er. "Dann kann man auch Turtelhühnchen sagen", fragte Miha mit leuchtenden Augen. "Man jetzt hab ich Hunger auf Hühnchen", beschwerte ich mich, während mein Magen knurrte. "Irgendwann wird Lukas rund wie eine Kugel", prophezeite Marko. "Genau wir du", verteidigte mich Disse. Ich warf ihm einen Kussmund zu. "Hey", beschwerte sich Marko. "Jetzt beschwert ihr euch nicht über euer Gewicht", warf Bammbamm ein. "Bei dir ist das Muskelmassen", meinte Dule und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Aber bei mir nicht", beschwerte sich Marko und schmollte vor sich hin. Das Disse Liv abholen wollte, dass war nebensächlich geworden. Die Diskussion wer jetzt am meisten Fett hat, war unterhaltsamer.

Liv:
Der Rückweg war für mich eine Qual. Ich wollte aber nicht zugeben, wie groß meine Schmerzen eigentlich waren. Ich biss also auf die Zähne und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Doch er hatte bereits Verdacht geschöpft und musterte mich skeptisch. "Setz dich mal auf den Baumstumpf", forderte er. "Nein, alles gut", widersprach ich. "Liv ich bin nicht blöd. Dein Knie ist geschwollen", erinnerte er mich. "Das ist harmlos", warf ich ein. "Jetzt sei nicht dumm. Lass es mich wenigstens kurz anschauen", forderte er. Genervt setzte ich mich auf den Baumstamm. Er kniete sich vor mich auf den Waldboden und tastete vorsichtig mein Knie ab. An einer Stell zuckte ich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. "Spinnst du?", fragte ich. "So viel dazu, dass ist harmlos", triumphierte er. "Ich hab monatelang mit einem kaputten Ellenbogen Handball gespielt", warf ich ein. "Du weißt, dass es besser ist zuzugeben, dass man Schmerzen hat, weil es sonst nur noch schlimmer wird", belehrte er mich. Genervt verdrehte ich die Augen. "Du bist wie mein Hund, der ist mit einem Dorn in der Pfote eine Halbe Stunde mit mir Joggen gewesen ohne irgendwas zu zeigen", meinte er. Bei Hund leuchteten meine Augen auf. "Du hast einen Hund?", fragte ich begeistert. Er wird mir immer noch sympathischer. "Ja einen Golden Retriever Rüden Aron", antwortete er. „Benannt nach Aron Pálmarsson?", schätze ich. „Ja", lachte er. „Wo ist Aron?", fragte ich. „Bei meiner Eltern und meinen Geschwistern in meiner Heimat", antwortete er. Schade! Ich hatte mich schon gefreut. Er wand sich wieder meinem Knie zu. „Ist Dr. Kristjánsson mit seiner Diagnose fertig", scherzte ich. „Haha sehr witzig", entgegnete er. „Komm lass uns weitergehen", beschloss ich und wollte aufstehen zuckte aber unter dem Schmerz zusammen. „Oder doch nicht. Ich geb Disse Bescheid, dass er uns abholen soll", beschloss Gisli und stand auf um zu telefonieren. Ich protestierte nicht mal. Ich hatte eingesehen, dass es so nicht weitergeht. Ich hörte ihn zu wie er Disse bat uns abzuholen. Kurz darauf legte er auf. „Am Waldrand war eine Bank", erinnerte sich Gisli. „Ok, bis dahin schaff ich es", meinte ich und verdrängte den Schmerz. Doch Gisli hatte einen andern Plan und hob mich hoch. Erschrocken klammerte ich mich an seinen Schultern fest. „Beruhig dich, ich lass dich nicht fallen", zwinkerte ich. Ich legte also entspannt meine Arme um seinen Hals und ließ mich von ihm durch den Wald tragen. In Gedanken träumte ich davon wie er mich an unserer Hochzeit so aus der Kirche trägt. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln. „Was ist?", wollte er wissen. „Nichts ich musste nur an etwas denken", wich ich aus. Ich werde ihn ganz klar nicht von meinen Phantasien erzählen. Wir hatten die Bank erreicht und er setzte mich sicher auf dieser ab. Da der Schmerz erträglicher war, wenn ich das Bein ausgestreckt lasse, legte ich es neben mich auf die Bank, während ich auf Gislis Schoß saß und mich gegen seine Brust lehnte. Vor einer Stunde hatte ich gedacht alles wäre vorbei und jetzt sitzen wir hier als wäre nichts gewesen. „Es tut mir leid", flüsterte er in mein Ohr, während er mit seiner Hand meinen Arm entlang strich. „Jeder macht mal Fehler und ich wette sie hat irgendeinen hinterhältigen Trick angewendet", verzieh ich ihm. „Ich liebe dich", sagte er zum ersten Mal. „Ich dich auch", strahlte ich. Er gab mir einen Kuss, ehe ich mich wieder gegen seine Brust lehnte und wir auf Disse und Lukas warteten. Die Minuten zogen sich ähnlich bis Disses BMW angefahren konnte und die beiden aus dem Wagen sprangen und auf uns zu liefen.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Für lovehandball1234 vor Mitternacht😜😂🙈. Ich denk in den nächsten beiden Kapiteln oder so geht es dann mit dem Trainingslager los😉🤗, was ihr euch ja gewünscht habt❤️.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt