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Lukas:
Als ich meine Augen öffnete schaute ich direkt in die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen hab. Ich spürte seine vertraute Hand, die in meiner verschränkt war und seine Finger die langsam meinen Handrücken auf und ab strichen und kleine Funken auf meiner Haut hinterließen. Ich blinzelte um mich zu Recht zu finden. Wo bin ich hier nur? Erst jetzt erkannte ich, dass da noch eine weitere Person stand. Sie kam mir bekannt vor. Ist das nicht Dr.Brandecker? "Willkommen zurück Lukas", lächelte er. "Was ist passiert?", stotterte ich. "Beruhig dich", flüsterte Disse und strich mir mit seinen Fingern über die Wange. Dann kamen alle Erinnerungen wieder. Anna! "Wo ist Anna? Ich muss zu ihr", schrie ich verzweifelt, während ich in Tränen ausbrach. "Die wird gerade operiert, weitere Informationen hab ich noch nicht", antwortete Dr.Brandecker. "Aber wenn sie mir versprechen hier zu bleiben und sich nicht vom Fleck zu bewegen und ihrem Freund nicht wieder in die Kronjuwelen zu treten, dann werde ich mal nach unten schauen, wie es läuft", fügte er hinzu und schenkte mir ein Zwinkern. "Ich pass auf", versicherte ihm Disse und er verschwand aus dem Behandlungszimmer. "Hab ich dir wirklich?", fragte ich verwirrt. "Ja hast du", antwortete Disse schmunzelnd. Ich setzte mich auf und beugte mich zu ihm, ehe ich ihn einen Kuss gab. "Tut mir leid", entschuldigte ich mich. "Passt schon", winkte Disse ab. "Hab ich wenigstens einen eleganten Auftritt hingelegt?", fragte ich. "Bis zu der Stelle an der du einfach zusammengebrochen bist sah es sehr heldenhaft aus", berichtete Disse schmunzelnd. "Wegen vorhin", begann ich. "Lukas lass uns das in nicht jetzt klären, es gibt wichtigeres", kam es sofort von Disse. "Darf ich dich wenigstens umarmen?", fragte ich. Er nickte und ich zog ihn in eine Umarmung. Langsam stiegen mir Tränen ins Gesicht, die langsam auf sein T-shirt tropften. "Scheiße das Training?", stotterte ich. "Ist schon alles geregelt", antwortete Disse und strich mir durchs Haar. Seine Lippen hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich in seine Arme zog und ich weiter leise vor mich hin weinte. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Dr.Brandecker, kam gefolgt von einem anderen Oberarzt ins Zimmer. Wir schreckten auseinander und schauten die beiden erwartungsvoll an. "Das ist Dr.Dierich der behandelte Oberarzt von Anna", stellte ihn Dr.Brandecker vor. "Sie sind der Verlobte richtig?", fragte er mich. Ich nickte. "Und wer sind sie?", fragte er Disse. "Mannschaftskollege", antwortete Disse. „Dann sind sie kein Angehöriger", erkannte er. „Er darf bleiben", sagte ich sofort und griff nach seiner Hand. Ich brauch ihn jetzt einfach an meiner Seite. Dr.Brandecker flüsterte was zu dem anderen anderen Arzt ehe dieser nickte. "Also vorne weg, sie können froh darüber sein, dass das nicht schlimmer ausgegangen ist. Ihrer Freundin und den beiden Kindern geht es soweit gut", begann der Arzt und ich musste erstmal erleichtert aufatmen. Ich hätte mir das nie verzeihen können, wenn ich indirekt daran Schuld bin, dass Anna in Lebensgefahr schwebt. "Sie hat jedoch eine starke Gehirnerschütterung und zwei Wirbel waren angebrochen, die wir gerade stabilisiert haben. Wir behalten sie auf jeden Fall für ein paar Tage zu Beobachtung hier um auszuschließen, dass es noch zu irgendwelchen Komplikationen kommt", erklärte der Arzt. Ich atmete erneut auf. "Wir haben auch noch mal unseren Gynäkologe für morgen herbestellt, dass er nochmal genau untersucht ob wirklich mit den Zwillingen alles ok ist", erklärte er. Ich konnte nicht anders als ihn glücklich um den Hals zu fallen. Er wirkte etwas überrumpelt, klopfte mir aber lachend auf den Rücken. "So in einer Stunde können sie dann zu ihr, sie können derweil ja mal ein paar Sachen von zu Hause herbringen", schlug der Arzt vor eher er sich mit einem kräftigen Handschlag von uns allen verabschiedete. Danach fiel ich erst Dr. Brandecker und dann Disse um den Hals. "Muss ich bei Lukas noch irgendetwas beachten?", wollte Disse wissen. "Ja, pass auf, dass er sich nicht überanstrengt und das er ausreichend trinkt bei dieser Hitze, sonst bricht er wahrscheinlich nochmal zusammen", erklärte er. "Mir geht es doch gut", widersprach ich. "Ich wird dich trotzdem nicht aus den Augen lassen", versicherte mir Disse. "Ich kann dir ja wieder in die", begann ich und prustete dann los. "Hast du dem irgendwelche Pillen gegeben?", hörte ich Disse fragen. "Nein, eigentlich nicht", antwortete Detlev lachend. Wir bedankten uns und verließen das Behandlungszimmer.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt