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Liv:
Ein Spielfeld! Eine Mannschaft! Ein Tor! Ein Torhüter! Sechs Gegenspieler! Ein Ball! Für die meisten Menschen nichts besonderes. Für mich ein Lebenselixier. Ich stehe Mathilde gegenüber an der Mittellinie. In Gedanken ging ich den Spielzug nochmals durch. Das Anspiel zu Dajana, nach dem Pass von Arden dann Druck machen auf die Abwehr und warten bis Dajana eine Kreuzung spielt ihr den zu spielen, und dann im richtigen Zeitpunkt mit Sara Kreuzen und mit Anlauf auf die Abwehr Reihe und dann die richtige Entscheidung wählen. Hörte sich kompliziert war, praktisch war es eigentlich relativ leicht umzusetzen. Ich wollte mich beweisen. Ich will ihnen zeigen, dass ich hierher gehöre und ich da bin, wenn sie mich brauchen. "Gut, los geht's", pfiff Hannes das Spiel an. Ich ließ den Ball erstmal langsam durchlaufen. Als der Ball wieder bei mir angekommen ist, leitete ich das Tempo ein, indem ich einen schnellen Pass zu Dajana spielte, die den Ball sofort an die herablaufende Arden weiter passte. Ich beobachtete genau, wie sie sich auf die Abwehr zu bewegte eine kurze Körpertäuschung andeutete und mir den Ball zu spielte, während ich mich auf die Abwehr zu bewegte. Ich sah bereits, dass Mathilda am Kreis, komplett frei war. Ich hatte zwei Optionen, sie anzuspielen und sicher ein Tor zu erzielen und mich gegen Hannes Anweisungen hinweg setzen, oder ich befolge brav seinen Anweisung, die die gegnerische Abwehr jedoch kennt und drauf vorbereitet ist. In dieser winzigen Sekunde in der ich Zeit hatte zu überlegen, entscheid ich mich nach meinem Bauchgefühl und spielte Mathilda am Kreis an. Diese war etwas überrascht über den Pass, angelte sich jedoch den Ball und drehte sich um und traf ins Tor. Sofort ertönte der Pfiff von Hannes. „Hast du den Spielzug nicht verstanden?", fragte er mich vorwurfsvoll. Alle Spielerinnen starrten mich an. Ich hasse es so bloß gesellt zu werden. „Nein", antwortete ich mit fester Stimme. „Ich weiß, dass da noch eine Doppelkreuzung gewesen wäre, bevor ich die Entscheidung treffen hätte sollen. Aber Mathilda war frei und deswegen war das in meinen Augen die bessere Variante wer weiß, ob das nachher ein Erfolg gebracht hätte", rechtfertigte ich mich. Die anderen schauten mich beeindruckt an. Wahrscheinlich hätte niemand von ihnen den Mut gehabt, dass Hannes ins Gesicht zu sagen. Er visierte mich mit einem nicht durschaubaren Blick. Dies beunruhigte mich. Dann vibrierte seinen Lippen leicht. „Liv, ich hab dir eine klare Anweisung gegeben, die du gefälligst zu befolgen hast, verstanden", fuhr er mich an. Etwas kleinlaut schaute ich zu Boden, auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich nichts falsch gemacht hatte. „Hast du mich verstanden", wiederholte er seine Frage etwas lauter. „Ja", antwortete ich. „Gut, wir spielen das gleiche nochmal", befahl er. Ich begab mich auf meinen Platz zurück. Das ganze Training über wagte ich es nicht mehr mich seinen Anweisungen zu wiedersehen. Wir überein noch einen weiteren Spielzug ein, der jedoch noch nicht wirklich funktionierte vom Timing her. Am Ende ließ er uns dann noch zehn Minuten gegeneinander spielen. Erst jetzt war ich erlaubt, meine eigenen Ideen zu treffen. Das war das, was ich an der Spielmacher Position so schätzte. Die Verantwortung zu übernehmen. Entscheidungen treffen zu müssen und lernen aus Fehlentscheidungen zu lernen. Mit einem 8:5 siegten wir gegen die andere Mannschaft. Wir klatschten uns alle gegenseitig ab. „Mädels kommt nochmal zusammen", rief er uns ein letztes Mal zusammen. Wir stellten uns um ihn in einem Kreis auf. „So ich bin zufrieden mit eurer Arbeit heute. Ihr habt alle gut mitgearbeitet. Wir sehen uns dann am Montag wieder. Ihr wisst, dass nächstes Wochenende, das erste Qualispiel ist", erinnerte er uns. Wir nickten. „Gut, dann wünsch ich euch noch einen schönen Nachmittag, bei dem schönen Wetter", entließ er uns dann. Ich schnappte mir meinen Ball und meine Trinkflasche und wollte den anderen nach oben in die Kabine folgen, da rief mich Hannes zurück. „Liv, bleib mal kurz da", bat er mich. Ich hatte schon Angst, er würde mir eine erneute Standpauke halten. „Tendenziell war deine Entscheidung nicht falsch, du hast eine klare Torchance erkannt und du kannst stolz darauf sein in diesem Alter schon solche Fähigkeiten zu besitzen. Wenn du dich noch etwas disziplinierst und weiterhin so gut an dir arbeitest, dann kannst du es schaffen zu einer großartigen Spielerin auf internationalem Niveau zu reifen", schmunzelte er und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte, weil ich komplett überrumpelt von der Aussage war. „Und sorry nochmal wegen dem vorhin, ich war etwas zu hart", entschuldigte er sich sogar noch für seinen etwas zu läuten Ton. „Nein, sie haben das richtige getan. Wir haben einen Spielzug geübt, also hätte ich diesen auch spielen müssen", widersprach ich ihm. „Rune hatte Recht zu bis ein Gewinn für uns", sagte er daraufhin. „Und jetzt verschwinde", grinste er . Mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen verließ ich die Halle und lief die Treppen nach oben zur Umkleide. Als ich die Tür öffnete schauten mich alle erwartungsvoll an. Ich lief zu meinem Platz im Eck. „Hast du Anschiss bekommen?Und was hat er gesagt?", löcherten sie mich ungeduldig mit Fragen. „Er hat mich nur gelobt und mir gesagt, dass meine Entscheidung richtig gewesen ist", erzählte ich. „Wow krass, dass hat er noch nie zu gegeben", meinte Franzi und entfernte den Haargummi aus ihren Haaren, sodass diese ihre Schultern bedeckten. „Ich freu mich jetzt erstmal auf eine kalte Dusche und verschwand bereits Richtung Duschraum. Ich war eher eine von den langsameren. Ich mag es nicht, gleich in die Dusche zu hetzen und ließ mir leider etwas Zeit und ruhte mich erstmal aus. Ich schein nicht die einzige zu sein, die so dachte. Arden quatschte ununterbrochen mit dieser Katie, die etwas enttäuscht wirkte, weil sie aufgrund ihrer Verletzung nicht einsatzfähig war. Dajana tippte an ihrem Handy herum und verdrehte dabei genervt die Augen während sie auf das Display starrte. „Was ist denn los?", fragte Arden besorgt. „Das weißt du ganz genau", giftete sie zurück. „Er hat nicht geantwortet", schien ihre beste Freundin ihr jedes Detail aus der Nase zu ziehen. Ich wäre froh ,wenn ich annähernd erahnen könnte was andere denken. Dajana nickte und zog ihre Beine zu ihrem Bauch. "Wer antwortete wem nicht?", fragte Natascha neugierig und lehnte sich von ihrer Bank zu uns hinüber. Sie war bereits fertig mit duschen und ich hab mich noch nicht mal umgezogen. Alles klar! Sie trug nur einen Slip und einen BH mit Spitze. Ich würde mich niemals so irgendwo hinsetzen auch wenn es nur vor der Mannschaft wäre. Ich ziehe mich immer sofort an, wenn ich aus der Dusche komme. Aber sie konnte ja auch ziehen was sie hatte. "Nichts", murrte Dajana genervt. Sie schien nicht zu wollen, dass alle davon wussten. "Was ist denn hier für eine Trauerstimmung?", wollte Mathilda wissen, die ebenfalls frisch geduscht zurückkam. "Dajana hat einen geheimnisvollen Lover", posaunte es Natascha durch die Kabine und für mich stand eins fest. Ich muss verdammt vorsichtig sein, wegen meinem Geheimnis. Wenn nur eine Verdacht schöpft, vor allem Natascha, könnte es brenzlich werden. "Aha", sofort visierten alle die Blonde neugierig an, als würden sie am liebsten alles aus ihr hinaus quetschen, wie der Saft von einer Zitrone. "Jetzt komm rück mit der Sprache raus", drängelten sie sie und Dajana schien kurz davor zu sein mit der Sprache rauszurücken. Ich konnte mir denken um wen es ging. Niko! Aber wollte sie es wirklich Preis geben? "Lasst sie doch in Ruhe, wenn sie es nicht sagen will, dann muss sie es nicht", verteidigte ich sie und sie lächelte mich dankbar an. Murrend und etwas enttäuscht kümmerten sie sich wieder um sich. Ich entscheid duschen zu gehen. Ich holte mein Handtuch und mein Duschgel aus der Tasche. Dann streifte ich mir meine Sporthose und das T-shirt vom Körper und lief in Sport BH und Unterhose rRichtung Dusche, wobei es mir etwas unangenehm war, weil ich die Blicke der anderen auf mir spürte. Ich blendete das ganze aus und stellte mich unter eine der Duschbrausen und ließ das Wasser über meinen Kopf laufen. Normalerweise dusche ich nie kalt, außer nach dem Training oder nach Spielen. Ich genoss es einfach, wie sich die Muskeln wieder entspannt durch die Kälte des Wassers. Ich schloss die Augen und genoss die Stille. "Danke nochmal", riss mich Dajanas Stimme aus den Gedanken. Sie stand neben mir in der Dusche und drückte gerade gegen den Knopf, sodass Wasser aus der Brause lief. "Kein Ding", winkte ich ab. Ich hatte es gerne getan, außerdem befand ich mich in einer ähnlichen Lage wie sie und wusste wie es ihre gehen muss. Einerseits würde sie es oben. gerne sagen, andererseits hatte sie Angst vor ihrer Reaktion. Ich spürte ihren neugierigen Blick auf mir. "Ist irgendwas?", erkundigte ich mich. "Kann es sein, dass wir uns kennen", fragte sie dann schließlich. Beinahe wäre mir die Kinnlade runtergefallen. Ahnte sie etwas? Hatte sie mich in Herzogenaurach gesehen? Würde sie mich verraten? Eins wusste ich bereits, dass mein Geheimnis wahrscheinlich nicht mehr lange existieren würde und dies machte mir bereits jetzt zu schaffen.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Eigentlich schriebe ich zur Zeit an der anderen Geschichte lieber, aber ich wollte dieses Story nicht all zu lange ruben lassen😂😂🙈❤️. Sie ist und bleibt irgendwie mein Baby😂😂🙈🙈. Sorry übrigens, dass es montags/dienstags meistens etwas später wird. Ich komm halt erst um 18 Uhr von der Schule heim😬 und schaff es leider nicht früher🙈😫😬. Ich freu mich sogar eigentlich auf morgen🤗. Ich kann ausschlafen, weil ich erst zur zweiten hab und ich hab nur vier Stunden Unterricht weil Nachmittag wegen Lehrerkonferenz ausfällt🤗😂. Könnt von mir aus öfters sein haha😂😂🙈. So ich geh dann trotzdem mal schlafen 😂🙈❤️😜. Bis morgen😉🙈❤️.

Wer freut sich auch so auf Donnerstag wie ich😜😜😏😏😂😂🙈🙈🤗🤗❤️❤️❤️. Hoffe so, dass Disse endlich mal spielen darf❤️.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt