Lukas:
Das erste was ich spürte als ich meine Augen öffnete war mein pochender Kopf. Wie viel hab ich bitte gestern Abend getrunken? Ich drehte mich auf die andere Seite und schaute Disse ins Gesicht. Er sah so friedlich aus. Ich konnte nicht widerstehen Disse eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Er murmelte irgendwas unverständliches. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass wir uns in wenigen Stunden voneinander verabschieden müssen. Ich stand auf um mir eine Kopfschmerztablette zu holen, da der Schmerz unerträglich war. Als ich aus dem Bad zurückkehrte erschrak ich, als ich hinter dem Vorhang ein Schatten sah. Disse zuckte erschrocken aus dem Schlaf hoch. „Was ist los?", fragte er besorgt und total verschlafen. „Da ist jemand auf dem Balkon", stotterte ich. „Da ist bestimmt nur Dule", meinte Disse. „Dule steht niemals so früh auf", sagte ich. „Dann eben Niko", murrte Disse in sein Kissen. Woher will er wissen, das das nicht ein Einbrecher ist? Ok, dass ist jetzt etwas übertrieben. Ich musste wissen wer das ist. Ich atmete tief durch und schlich mich zum Fenster, als wäre ich auf Verbrecherjagd. Ruckartig zog ich den Vorhang beiseite. Dann bekam ich erstmal ein Lachflash. „Disse das musst du dir anschauen", lachte ich. „Was ist?", murrte er und stand kurz darauf hinter mir. „Sag jetzt nicht", prustete er. Auf dem Balkon lag Niko halbnackt. Disse klopfte gegen die Scheibe, er zuckte erschrocken aus dem Schlaf. Niko schaute total verwirrt. Ich winkte. Ich öffnete die Balkontür. „ Na gut geschlafen", grinste ich. Niko blinzelte verschlafen. „Mein Kopf", stöhnte er. Ich verschwand und warf ihm eine Kopfschmerztablette zu. Er nickte dankbar. Disse verkroch sich wieder im Bett. „Wie viel hast du gestern getrunken?", fragte ich. Niko zuckte mit den Schultern. Ich ließ mich wieder zu Disse aufs Bett fallen. „Ihr sehr auch nicht gerade fit aus", stellte Niko fest. Ich nickte nur. „Ich glaub wir haben alle zu viel getrunken", kam es von Disse. „Ich geh dann mal Raul suchen. Ich weiß nämlich nicht wann wir los müssen", sagte Niko und verschwand. Ich war froh, dass wir wieder alleine waren. Ich kuschelte mich zu Disse und schlang meine Arme um ihn und verzierte seinen Hals mit Küssen. „Ich werd dich vermissen", seufzte ich. Disse drehte sich zu mir. „Ich dich erst", flüsterte er. So lagen wir dann minutenlang schweigend nebeneinander. Ich hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Er spielte mit seinen Händen in meinen Haaren. „Wie viel Uhr ist?", fragte er nach einer Weile. „Ich will es gar nicht wissen", sagte ich traurig. Disse griff nach seinem Handy. Es war bereits 9:07 In einer Stunde sitzen wir im Bus auf dem Weg zum Flughafen. „Wir sollten packen", erinnerte er mich. Doch ich wollte mich noch nicht trennen. Gierig presste ich meine Lippen auf seine. Sofort gewährte er meiner Zunge Einlass. Meine Zunge erforschte seinen Mund. Er schmeckte immer noch leicht nach Alkohol. Seine Zunge streifte meine. Seine Finger krallten sich in die Haut meines Rücken. Ich tastete langsam seine Bauchmuskeln ab. „Ich liebe dich", stöhnte ich. „Ich dich auch", hauchte er zwischen zwei Küssen zurück. Daraufhin küsste ich ihn leidenschaftlich. Als würde ich alles nochmal aufsaugen wollen. Die Tür wurde ruckartig geöffnet. Ich rutschte erschrocken von Disse. „Sorry ich wollte euch nicht stören, aber ich suche nach Emil", entschuldigte sich Niclas. „Hier ist er nicht", funkelte Disse wütend. „Das ist mir jetzt auch klar", antwortete Niclas genervt. „Ihr könnt weitermachen", sagte er noch bevor er die Tür hinter sich schloss. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Diesmal lag er auf mir und begann gierig meinen Hals zu küssen. Ich spürte wie seine Zähne vorsichtig in meine Halshaut bissen und daran zogen. Ich musste mir ein Stöhnen verkneifen. Es fühlt sich alles so surreal an. Und in einer Stunde muss ich das alles erstmal zurücklassen. „Das gibt es doch nicht", hörte wir Niko schreien und kurz darauf wurde die Tür aufgeschlagen. Erneut führen wir erschrocken auseinander. „Können wir nicht einmal ein paar Minuten ungestört sein", stöhnte Disse genervt. Niko hatte einen hochrotem Kopf und begann aufgebracht seine Sachen zusammen zu packen. Was ist den jetzt los? „Hätte mir das nicht jemand früher sagen können?", stöhnte er genervt. „Ich hab dir gestern gesagt, dass wir eine halbe Stunde früher los müssen", erinnerte ihn Raul, der auch mittlerweile im Zimmer stand. Er stoppte als er uns sah. „Stören wir?", fragte er. „Ja", sagte Disse eiskalt. „Wir sind gleich weg, Niko wollte eh nur seine Tasche holen", sagte er und half ihm sein Zeug zusammenzupacken. „Ihr geht schon?", fragte ich. „Ja unser Zug wurde vorverlegt", brummte Niko genervt. Wir lösten uns um uns von den beiden zu verabschieden. „Mach's gut, Bro", wünschte ich Niko. „Ja, wir geben alles, damit wir uns bei der WM sehen", meinte er zwinkernd. Die Österreichische Nationalmannschaft spielt noch um die WM Qualifikation. Dann hieß es Abschied nehmen von Raul. Ich hasse das. Das ist immer das schlimmste am Ende der Saison, dass man sich von einigen Spielern verabschieden muss. Man sagt zwar immer man bleibt im Kontakt und trifft sich mal, aber meistens wird wegen dem engen Terminkalender eh nichts draus. Außer bei Duellen begegnet man sich dann nicht mehr. Man sitzt keine Ahnung wie viele Stunden in einer Saison aufeinander. Die Mannschaft ist wie so eine Art Familie für einen und jedes Jahr muss man sich von welchem trennen. Einerseits ist man traurig, weil man gute Freunde „verliert", andererseits freut man sich die Neuzugänge kennenzulernen. Besonders freut man sich, wenn man den einen oder anderen bereits kennt. Ich schloss unser gute Laune Paket in die Arme. Ich werde seinen dummen Kommentare vermissen, da Andi bleibt müssen wir nicht ganz darauf verzichten. Die Leipziger können sich auf einen lustigen unterhaltsamen Typen einstellen. Im Training wird es nicht mehr langweilig. Ich finde traurig, dass er geht, aber ich kann es verstehen. Er hatte mit seinen Knieverletzungen keine guten Start hier in Kiel. Außerdem ist es manchmal Zeit nach vorne zu schauen. Nachdem wir uns verabschiedetet hatten, verschwanden die beiden. „Und was machen wir jetzt", fragte ich verführerisch. Doch Disse winkte ab, „wir sollten auch packen, sonst haben wir in ein paar Minuten richtig Stress", meinte er. Also begannen wir auch unser Zeug zu packen. Wenige Minuten später hatten wir alles aufgefunden. Wir überprüften nochmal das wir ja nichts vergessen haben, dann verließen wir das Zimmer. Unten im Eingangsbereich herrschte Aufbruchsstimmung. Überall rannten sie verstreut herum und suchten ihren Sachen oder nach Mannschaftskollegen. Da die Dänen Niklas und Toft auch los mussten, verabschiedeten wir uns auch noch von den beiden. „Mach's gut Töft Töft", wünschte Disse. „Hey du weißt genau, dass ich es nicht mag, wenn du mich so nennst", beschwerte er sich. „Genau deswegen nenne ich dich ja Töft Töft, weil ich es mag, wie du dich darüber aufregst", erklärte Disse. „Du passt mir schön auf den kleinen Mann hier auf", hörte ich Toft zu Disse sagen. „Keine Sorge", meinte Disse, „Ich pass auf ihn auf", versprach er. „Worum geht's?@, fragte ich. „Darum, dass ich Disse befohlen habt, dass ihr zusammenbleiben sollt", erklärte Toft. „Keine Sorge mir reicht es jetzt einige Wochen ohne ihn auskommen zu müssen", versicherte ich ihm. „Und wenn es irgendwelche Probleme gibt, wendet euch an mich", bot er an. Wir bedankten ihn und drückten ihn nochmal zum Abschied. Ich werde ihn vermissen. Er war für uns junge Spieler immer eine Bezugsperson gewesen. Er wird der Mannschaft fehlen. Dann verabschiedeten wir uns von den anderen flüchtig und zusammen mit Niclas und Emil saßen wir dann im Flughafen Shuttlebus nach Frankfurt. Während der Fahrt blickten wir auf die Saison zurück. „Weißt du noch wo Alfred im Training gegen die Wand gelaufen ist, als er sich ausgiebig mit Dule unterhalten hat", prustete Emil. „Es war so schwer sich das Lachen zu verkneifen, weil man wollte ja nicht ihn auslachen, aber es war halt einfach so geil", meinte Niclas lachend. Wir redeten noch über dies und das und so ging die Zeit bis zum Flughafen echt schnell vorüber. Dann gingen Disse und ich zum vereinbarten Treffpunkt. Niclas und Emil gingen schon einmal Richtung Gate gegangen. Wir setzten uns auf eine Bank und warteten auf meine Mutter. Es sind noch genau sechzig Minuten bis ich zum Gate muss. Disse darf noch zwei Stunden auf seinen Flug warten. Ich hatte mich gegen ihn gelehnt. Unsere Hände waren verschloßen und ich glaube wir genossen einfach beide die letzten Minuten die uns noch bleiben. Mein Handy vibrierte. Liv: Sind gleich am Flughafen! Also wenn ihr euch noch verabschieden wollt ich mein mit 😘 und so dann macht das jetzt😜." Ich zeigte Disse die Nachricht der daraufhin lachend den Kopf schüttelt. Ich schickte einen „😘 danke", zurück. Dann hieß es jetzt wohl Abschied nehmen. Ich stand auf und wir umarmten uns für einige Minuten. Mir liefen die ersten Tränen übers Gesicht. Ich glaub es ist mir noch nie so schwer gefallen mich von jemanden zu verabschieden wie gerade von Disse. Er schaute mir tief in die Augen. „Bitte wein nicht", flehte er und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.Disse:
Ich sah in die nassen Augen von Lukas. Es zerbrach mir das Herz. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Er soll nicht weinen sonst muss ich das auch. Ich atmete tief durch und schluckte die Tränen hinunter. Ich zog ihn an mich und genoss seinen Körper an meinem. Ich küsste ihn die Tränen weg. „Ich will das nicht", schluchzte er. „Es sind ein paar Wochen, wir schaffen das. Wir sehen uns spätestens Anfang Juli wieder", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Das ist zu lange", seufzte er. „Ich weiß", flüsterte ich. Ich wollte nicht, dass er auch merkte wie schwer mir der Abschied fällt, weil es dann noch schwerer für ihn wäre. Deswegen versuchte ich so normal wie möglich zu bleiben. Ich nahm seinen Kopf in die Hände. „Versprech mir eins, du kommst wieder zu mir zurück", jetzt verlor ich auch die Coolness. „Wieso sagst du sowas?", fragte er entsetzt. „Ich will nur sicher gehen. Ich meine ich lass dich für ein paar Wochen mit deiner Ex alleine", erklärte ich. „Disse ich könnt dich niemals verletzen", sagte Lukas und schaute mir dabei tief in die Augen. Ich wusste, dass er es ernst meinte. Dann überwand ich die wenigen Millimeter die unsere Lippen getrennt waren. In diesen Küssen steckten so viele Emotionen und Gefühle. Liebe, Traurigkeit, Vertrauen, Zweifel und Sehnsucht. Wenn ich ihn bewerten müsste, dann würde ich ihn zu einem der besten zählen, da er einfach so ehrlich war. Wir lösten uns nur kurz um Luft zu holen. „Wir sollten glaub ich aufhören, meine Mutter könnte jeden Moment hier aufkreuzen", stotterte unter den Küssen. „Eine Minute noch", flehte ich und umschloss seine Lippen. Ich muss das einfach alles noch mal genießen. Der Geschmack bin's einen Lippen, das Kitzeln wenn meine Hand eine seiner Bartstoppeln streifte, diese Gänsehaut die jede einzelne seiner Berührungen hinterließ. Dieses Kribbeln in meinem Bauch, wenn er mich mit seinen undefinierbaren Augen ansah. Das Gefühl wenn ich mit meinen Händen durch seine Haare wuschle. Seine rauen angenehmen Hände in meinem Nacken die sich in meine Haare krallen und ein angenehmes Kribbeln hinterlassen, wie wenn man dieses Kaktuseis ist.
(Sorry für die Unterbrechung😂😂😂. Aber habt ihr dieses Kaktuseis früher auch immer so geliebt?😂😂 Jetzt hab ich voll Hunger auf dieses Eis😩)
Und dann dieses verlangende und gleichzeitig benebelte Gefühl wenn seine Zunge in meinen Mund eintritt und dafür sorgt, dass ich nicht mehr klar denken kann und ihn nie wieder verlieren will. Ich legte meine Stirn gegen seine und schaute in seine Augen. Sie waren voller Schmerz. „Ich liebe dich", hauchte ich. „Und ich dich erst", antwortete er. Und dann legten sich zum letzten Mal seine Lippen auf meine, denn wir hatten nicht mit einberechnet, dass wir bereits beobachtet werden, so sehr waren wir mit uns beiden beschäftigt. Das fassungslose „Lukas?", ließ uns auseinander fahren. Lukas Hand krallte sich erschrocken an mein Handgelenk und wir schauten in die entsetzten Augen seiner Mutter.Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️, auch wenn ich diesen Kaktuseis Einschub gebracht habe😂😂🤷♀️. Ich fand der musste an dieser Stelle sein 😜. Noch drei Tage bis Berlin und nur noch ein Schultag☺️😍.
Wart ihr schon mal in Berlin? Ich bis jetzt noch nicht🙈
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...