Liv:
Who cares if one more light goes out in a sky of million stars it flickers, flickers. Who cares if someone's time runs out if a moment is all we are? We're quicker, quicker. Who cares if one more light goes out, well I do.
Immer wieder lief das Lied von Linkin Park über meine Kopfhörer auf und ab, wie immer wenn ich versuche nach einer Panikattacke wieder einzuschlafen. Langsam rollen mir Tränen über die Wange. Mit meinem Handrücken wischte ich sie weg und hoffte, dass Disse es neben mir nicht merkte. Er lag auf seinem Bett, tippte irgendwas auf seinem Handy und warf immer wieder einen prüfenden Blick zu mir hinüber. Ich sehe ihre blauen Augen vor mir. Disse hat sie von ihr geerbt. Ihre hellbraunen lockigen Haare, dieselben wie ich. Ihr Lächeln. Sie war immer so glücklich gewesen. Wenn sie abends von der Arbeit gekommen ist und mich vom Training abgeholt hat. Sie hat immer draußen vor der Halle im Auto gewartet. Ihre Begrüßung war immer gewesen. Hey Schatz, wie war das Training? Ich hörte sie diesen Satz sagen. Manchmal fühlte es sich so an, als wäre sie mir auf einmal so nahe und dann wieder doch nicht. Wir waren dann nach Hause gefahren, haben zusammen gekocht und auf meinen Vater gewartet bis er nach Hause gekommen ist. Man hat ihn immer schon von weitem gehört. „Hey Mäuse ich bin Zuhause", hat er immer gesagt. Dann war er in die Küche gekommen hat uns beiden einen Kuss gegeben. Dann haben wir zusammen gegessen und dann war ich duschen gegangen. Während ich dann in meinem Bett gelegen habe, Handy gespielt habe oder noch etwas gelesen habe, war sie immer reingekommen, hat mir einen Gute Nacht Kuss gegeben und war dann mit einem schlaf schön aus dem Zimmer verschwunden. Über meinem Bild hing ein Poster vom THW Kiel. Ich hab immer gesagt, irgendwann wohne ich in Kiel und kann jedes Heimspiel der Jungs anschauen. Diesen Traum hab ich mir verwirklicht und sie hat es nicht mehr miterlebt. Wie sehr ich es genieße Disse kennengelernt zu haben. Ich will mein altes Leben wieder! Ich würde freiwillig wieder nach Ystad zurück. Zu meinen Eltern, zu meinen Freundinnen und meiner Mannschaft. Hier kenne ich niemand außer den Jungs vom THW Kiel. Nichts ist so wie früher! Am Wochenende ist meine Mutter immer mit mir schwimmen gegangen, wenn ich nicht gerade ein Spiel hatte. Sie hat immer gesagt, Schwimmen ist das beste Zusatztraining, das man haben kann. Seit ihrem Tod war ich nicht mehr schwimmen gewesen, außer halt im Urlaub. Auf einmal hatte ich das Verlangen nach Ystad in die Schwimmhalle zu gehen. Mich ihr nahe zu fühlen. Neben ihr eine Bahn nach dem anderen zu schwimmen. Ich stand aus meinem Bett auf. Ich muss zu ihr. Ich lief zum Schrank holte meinen Bikini heraus und verschwand im Bad. Als ich umgezogen aus dem Badezimmer trat, stand nicht meine Mutter vor mir, sondern Disse, der mich mit einen fragenden Blick anschaute. „Was hast du jetzt vor?", fragte er belustigt. Er macht sich darüber lustig, dass ich schwimmen gehen will. „Ich geh zu Mama", sagte ich knapp und ging aus dem Zimmer. „Liv warte", schrie er mir hinterher, doch ich lief einfach weiter. „Liv du bringst dich jetzt nicht um", schrie er mir nach und rannte mir hinterher. Was hat er denn? Ich will mich doch nicht umbringen. Ich will nur schwimmen gehen. Ich lief die Treppen hinunter. Der Mann an der Rezeption schaute mich mit großen Augen an. Ich ging einfach weiter. Hat er noch nie jemanden im Bikini gesehen? Vor dem Hotel lag ein Schotterweg und meine nackten Füße schmerzten auf dem Kies. Doch ich lief weiter. Hier muss es doch ein Schwimmbad geben. Ich warf einen Blick über die Schulter. Er hatte aufgegeben mich zu verfolgen. Ich irrte nachts im Bikini durch die Straßen von Herzogenaurach. Ich folgte der Straße einfach. Auf einmal sah ich ein Schild. Schwimmbad. Die Pfeilspitze zeigte nach links. Ich ging in die vorgeschriebene Richtung. Mama ich bin gleich bei dir! Dann hab ich dich wieder! Ging es mir durch den Kopf. Vor mir tauchte ein großes Gebäude auf. Ich steuerte auf den Eingang zu und knallte voll gegen die Glastür. Geschlossen. Ich schaute auf die Öffnungszeiten! Welches Schwimmbad hat um diese Uhrzeit geschlossen? Ich klopfte gegen die Glasscheibe. „Mama mach auf", schrie ich. Ich weiß, dass sie hier drin ist. Es legte sich eine Hand auf meine Schulter. „Mama", fragte ich hoffnungsvoll. Doch vor mir stand Disse! Neben ihm Lukas. Die beiden visierten mich mit besorgtem Blick. „Öffne die Tür", fordert ich sie auf. „Liv, das Schwimmbad hat geschlossen", meinte Lukas und zeigte auf die Öffnungszeiten. „Ich will aber zu Mama", sagte ich wie so ein bockiges Kind. „Liv, ich weiß sie fehlt dir, aber deine Mutter ist garantiert nicht in diesem Schwimmbad", sage Disse vorsichtig. Heulend lasse ich mich gegen seine Brust fallen. Sein T-shirt roch nach Lukas. Er legte seine Arme um mich. Ich ließ mich von ihm hochnehmen und er trug mich zurück zum Hotel. Den ganzen Rückweg über blickte ich kein einziges Mal auf. Er trug mich die Treppen nach oben und legte mich im Bikini ins Bett, deckte mich zu. Er gab mir einen Gute Nacht Kuss und sagte ihren Satz. „Schlaf gut". Dann hörte ich wie seine Schritte verschwand, und Stimmen vom Flur. Wie damals, wenn Mama mit Papa geredet hat. Ich schloss die Augen und schlief im Gedanken an sie ein. Es fühlte sie so realistisch an.
DU LIEST GERADE
Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...