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Niko:
Ich begann Lukas in meinen Traum einzuweihen, der mich schon den ganzen Tag über beschäftigte. „Also ich hab davon geträumt, dass ich ein richtig mieses Spiel mache, Alfred mich aber nicht auswechseln kann, wieso auch immer", ich stockte und wischte mir die Tränen aus den Augen. Dann fuhr ich mit meinem Bericht fort: „Nach dem Spiel haben mich alle beschimpft und ich hab Morddrohungen und so weiter erhalten", schluchzte ich. Lukas verstärkte seine Umarmung. „Das muss ja nicht heißen, dass es so kommen wird", meinte er. „Aber was wenn?", fragte ich zweifelnd. „Dann sorgen wir dafür, dass du keine Drohungen bekommst, wenn nur einer irgendetwas in die Richtung sagt, dann bekommt er es mit mir zu tun, versprochen", machte er mir klar, dass er immer für mich da sein wird. „Danke", flüsterte ich. Wir umarmten uns. „Ich glaub wir sollten unser Steak ist wahrscheinlich schon kalt", lachte Lukas. Wir kehrten ins Restaurant zurück. Andi und Disse, waren schon fast fertig. „Ha ich hab 5 Euro gewonnen", grinste Disse, als er uns kommen sah. Andi machte ein verärgertes Gesicht und rückte einen Fünf Euro Schein raus. Wir setzten uns und schauten sie fragend an. Doch sie wollten nichts sagen um was sie gewettet haben. „Hat zufällig jemand aus meinem Glas getrunken?", fragte Lukas. Disse grinste unschuldig. Lukas schüttelte lachend den Kopf. „Ich trink ja eh nie so viel", meinte er dann. Ich wandte mich wieder meinem Teller zu. Fast kaltes Steak schmeckt nicht wirklich gut. Lukas verzog auch das Gesicht. Ich zwang es trotzdem runter, weil ich es erstens nicht stehen lassen will und ich ja weiß, dass es warm gut schmeckt und die Bedienung nicht denken soll, dass es mir nicht geschmeckt hat. Lukas legte wieder los und aß auch noch den Rest von Disse auf. „Kein Wunder das du so fett bist", neckte ihn Andi. „Hey niemand darf sich über meine Figur lustig machen", beschwerte sich Lukas. „Also ich mag jedes Gramm Fett an dir", schmeichelte ihm Disse. Andi verdrehte die Augen. Ich musste bei dem Anblick lachen und verschluckte mich dabei an einem Stück Fleisch. Andi klopfte mir netter Weise auf den Rücken. „Pass auf sonst muss Andi Mund zu Mundbeatmung machen", grinste Disse frech. Andi verzog angewidert das Gesicht. Ich bekam daraufhin noch weniger Luft, weil ich mir krampfhaft versuchte dass Lachen zu verkneifen. „Brauchst du ein Sauerstoffzelt?", fragte Lukas. Ich schüttelte den Kopf und trank erstmal einen großen Schluck aus meinem Glas, bevor ich mich wieder beruhigt hatte. „Wenn man zu dumm zum Essen ist", meinte Andi. „Musst du eigentlich immer alle runter machen?", fragte ich genervt. Normalerweise hatte ich nichts gegen seine dummen Bemerkung und eigentlich gehen sie mir sonst immer am Arsch vorbei, oder ich konterte drauf. Aber heute war ich einfach nicht in Stimmung dafür. Andi war dann auch angepisst von mir. Das Essen war das Gegenteil, was es eigentlich sein sollte. Wir bezahlten, draußen trennten sich unsere Wege. Andi verabschiedete sich nicht mal von mir, sondern ging wortlos weiter. Soll er halt sauer sein, mein Gott. Er kann mich mal. „Der kriegt sich schon wieder ein", sagte Disse und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Ich verabschiedete mich von den beiden und stieg dann in meinen Wagen. Die nächsten Stunden bis zum Training will ich jetzt alleine in Ruhe verbringen.

Disse:
Ich hätte mich eigentlich auf ein unterhaltsames Essen gefreut, doch daraus ist dann nichts geworden. Lukas und. ich führen gerade zu mir, vom Steak House zurück. Es herrschte Schweigen. „Was ist eigentlich mit Niko los?", fragte ich, weil ich wusste, dass Lukas mehr wusste. „Er hatte einen Albtraum und macht sich viel zu viele Gedanken darüber", erklärte er. Ich glaubte ihm nicht, dass es die ganze Wahrheit ist, aber fragte nicht weiter nach. „Um was habt ihr eigentlich gewettet?", fragte er kurz darauf. „Wir haben gewettet, wie lange ihr weg sein werdet", erklärte ich. „Andi wettet auch immer um alles mögliche", schmunzelte Lukas. „Nur ist er nicht gerade erfolgreich", triumphierte ich. Ich parkte in die Einfahrt. Ich sperrte die Tür zu meiner Wohnung auf und Lukas ließ sich erschöpft auf die Coach fallen. „Man bin ich voll", meckerte er und hielt sich den Bauch. Ich ließ mich schmunzelnd neben ihn aufs Sofa nieder. „Es hat niemand gesagt, dass du meine Portion auch noch essen musst", sagte ich und strich ihn dabei über den Bauch. „Wir ergänzen uns echt gut", bemerkte Lukas. „Häh?", ich verstand nicht wirklich, was er meinte. „Ich mein nur du trinkst immer mein Glas auf und ich was immer dein Essen auf", erklärte er. „Haben wir das nicht schon irgendwie immer gemacht?", überlegte ich. „Ja", grinste Lukas, „weißt du noch, Weihnachten beim Mannschaftsessen", erinnerte sich Lukas.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt