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Niko:
Nachdem Disse zu Lukas Team dazugestoßen ist, holten sie unseren Vorsprung auf. Wie jedes Mal, wenn unser Dreamteam in einem Team ist. Man sollte verbieten, die beiden in ein Team zusammen zu tun. Außenstehende würden es zwar nicht merken, aber es ist offensichtlich, dass zwischen den beiden eine unglaubliche Verbindung besteht, sie verstehen sich einfach blind. Am Ende gewannen sie dann noch, was mich aufregte, da Andi bei ihnen im Team war und sich jetzt wieder wie der Größte fühlte. Während die anderen feierten holte ich schon mal meinen Ball. Mir fiel auf wie wütend Ole Disse und Lukas anfunkelte, die Arm im Arm etwas trödelten. Was hat der nur? Alfred ermahnte die beiden, sodass sie sich wieder voneinander lösten und sich beeilten auch ihre Bälle zu holen. Heute ließ Alfred uns richtig schwitzen. Nachdem wir uns warm gemacht haben, dürften wir erstmal ein paar Sprintübungen machen. Wie ich es hasse, ich mag Krafttraining lieber als irgendwelche Sprintübungen. Aber das muss eben auch mal sein. Danach rief er uns zusammen, während wir eine Trinkpause einlegten, erklärte Alfred was er heute mit uns vor hat. Das nächste Spiel steht am Donnerstag gegen Leipzig an. Er arbeitet aber auch bereits voraus auf das Rückspiel in Skopje. Er zeigt uns Videobeispiele aus dem Spiel an denen er uns erklärte, was noch nicht so gut gelaufen ist. Danach teilte er uns in zwei Mannschaften auf und wollte, dass wir die Spielzüge nochmal übten. Gerade waren Emil, Lukas, Marko, Patrick, Niclas und ich im Angriff. Lukas durfte auf Mitte spielen. Man merkte, dass es ihm richtig Spaß machte. Er hatte Qualitäten, vielleicht wird er noch zum Spielmacher? Wer weiß. Gerade machten wir einen Spielzug den ich immer den winkenden Pinguin nenne, weil ich finde, dass das Zeichen für den Spielzug, aussieht wie so ein winkender Pinguin. Der Spielzug besteht daraus, dass der Spielmacher erst mit dem Kreisläufer eine Kreuzung macht, dieser dann in einer weiteren Kreuzung den Ball an einen der beiden Halben weitergibt. Je nach dem ob der Halblinke kreuzt oder der Halbrechte zieht dieser die Abwehr auf die entgegengesetzte Richtung und spielt den Ball an den anderen Halben weiter. Der hat dann zwei Optionen, entweder, wenn der Kreisläufer frei ist, einem Pass zu spielen, oder selbst aufs Tor zu werfen. Und diesem Fall dürfte ich die Entscheidung übernehmen und sah, dass Bambam am Kreis frei war und spielte den Pass dann zu ihm und er verwandelte wie immer sicher. „Gutes Auge", lobte Alfred. Wir übten den Spielzug noch ein paar Mal, bevor wir dann die Angriff und Abwehr Reihen tauschten und auch untereinander, sodass jeder mal mit jedem in etwa gespielt hat. Dann übten wir an einem neuen Spielzug, der noch nicht ganz ausgereift ist weiter. Er ist noch in der Testphase. Heute lief er relativ gut. Danach gab es ein kleines Testspiel. Ich versuchte Alfred zu überreden, dass wir wählen dürfen, doch diesmal blieb er dabei, dass wir mit den Mannschaften vom Anfang des Training beim Basketballspiel spielen will. Also hieß es, Lukas, Disse, Andi, Flamme, Marko, Ole und Raul gegen Niclas, Niklas, Bambam, Emil, Raffi, Miha, Dule und ich. Miha und Dule wechselten sich im Angriff und Abwehr ab, weil wir sonst einer zu viel wären. Lukas Team hatte Anwurf. Niklas kassierte gleich einen von Lukas typischen Würfen aus dem Rückraum. Wir deckten 3-2-1, während die anderen und der 6-0 blieben. Alfred machte das öfters, damit wir gehen alle möglichen Abwehrreihen auch im Training spielen. Das Spiel endete 11:10 für uns. Zum Abschluss ließ Alfred uns noch ein paar Gegenstöße laufen, die in den letzten Spielen nicht wirklich funktioniert haben. Jeder musste vier Gegenstöße laufen. Danach war das erste Training für heute beendet. Heute Abend haben wir noch Spielanalyse und Krafttraining. Wie immer saßen wir alle noch in der Halle rum, ein paare wurden von den Physiotherapeuten behandelt. Andi und Raul sorgten wie immer für gute Stimmung. Nachdem Alfred weg war, begann das Gespräch, alle wollten wissen, wie Disses Besuch beim Anwalt war. „Beunruhigend", antwortete Disse, dann wollten alle es genau wissen. Also begann Disse zu erzählen, dass der Anwalt auch schwul war und ihn die ganze Zeit angehimmelt hat, obwohl er mindestens doppelt so alt war und ihn über sein ganzes Liebesleben ausgefragt hat, anstatt sich auf den Fall zu konzentrieren. Ich hoffe ich brauch niemals einen Anwalt. Die ersten verabschiedeten sich dann so nach einer Stunde. Am längsten waren wie immer Andi, Disse, Lukas und ich. Normalerweise war auch Rune immer dabei, der hatte heute aber keine Zeit, weil Stine da war. „Lust auf eine Runde Basketball?", schlug Andi vor, obwohl wir eigentlich schon genug gelaufen sind. Trotzdem stimmten wir zu, weil wir keine Lust hatten zu gehen und uns nichts anderes einfiel. „Diesmal spielen aber Lukas und ich gegen euch", bestimmte Andi, die Teams. Wir willigten ein. Ich freute mich schon darauf, Andi verlieren zu sehen. Wir hatten Anwurf und machten gleich den ersten Korb. Dann schnappte sich Lukas den Ball und rannte zum anderen Korb, gefolgt von Disse, der ihm beim Wurf in die Seite kniff. Wir schafften es nicht mal zwei Minuten zu spielen, ohne das die beiden einen Fight anfingen. Daraufhin warf Lukas wütend den Ball beiseite. „Na warte, die zeig ich's", machte Lukas eine Ansage. Und schon könnten wir das Basketballspiel vergessen. Die beiden spielten Fangen wie früher in der Grundschule auf dem Pausenhof und versuchten sich gegenseitig in den Bauch zu kneifen. Wir schauten uns das Theater einige Minuten lang an, bevor wir uns zu Wort meldeten. „Könnten wir uns mal wieder aufs Basketballspielen konzentrieren", schlug ich vor. Die beiden schauten uns blöd grinsend an. Was macht die Liebe nur mit einem? Sie widmeten sich dann aber auch dem Basketballspiel. Doch dies dauert nicht lange, denn kurz darauf klammerte sich Lukas an Disse fest, der gerade einen Korb werfen wollte. Dabei verlor er selbst das Gleichgewicht und landete dann auf dem Boden. Eine Sekunde später bekam er einen riesigen Lachflash und kullerte auf dem Boden herum. Wir schauten ihm schmunzelnd dabei zu. Andi zückte sein Handy und nahm alles mit der Kamera auf. Mittlerweile war sein Kopf rot wie eine Tomate. „Komm steh auf", forderte Disse ihn auf und reichte ihm seine Hand. Lukas griff sofort danach und wollte sich daran hochziehen, jedoch musste er schon wieder loslachen und dann brachte er auch Disse zum Fall, der dann lachend auf Lukas landete.
Lukas:
Ich wusste auch nicht wieso ich auf einmal einen Lachflash hatte. Als Disse lachend auf mir landete konnte ich nicht anders als meine Lippen grinsend auf seine zu legen. Er erwiderte sofort. „Ich glaube wir sollten gehen, bevor wir Zeuge öffentlichen Sex werden", kommentierte und drehte sich um und packte sein Handy wieder weg. „Du bist doof", beschwerte ich mich. Disse stand auf und zog mich diesmal wirklich mit nach oben. „Wir haben 14 Stunden lang durchgehalten", erklärte Disse. „Als ob du ernsthaft die Stunden gezählt hast", mischte sich Niko ein. Disse zuckte mit den Schultern. „Ich hab Hunger", bemerkte ich, mein Magen gab ein Knurren von sich. „Ich auch auf Fleisch", antwortete Andi. „Lass uns ins Steak House gehen?", schlug Niko vor. Da wir alle Hunger hatten und nicht gegen Steaks stimmten wir seinem Vorschlag zu. Ich fuhr bei Disse mit. „War der Besuch bei dem Anwalt wirklich so schlimm?", fragte ich, während er sich auf den Verkehr konzentrierte. Er nickte. „Aber seh es so immerhin versteht er dich dann", meinte ich. „Du meinst, weil er auch schwul ist. Mir wäre es lieber , wenn er es nicht wäre", brummte Disse. „Muss ich da das nächste Mal wirklich mit?", fragte ich. „Kommt drauf an, ob du Aussagen willst oder nicht", erklärte er. „Wenn es wirklich so schlimme war, komm ich mit, ich lass dich da nicht mehr alleine hin", entschied ich mich. Er nickte dankbar. Zumindest interpretiert ich es als dankbar. Wir parkten in der Nähe des Strak House. Die paar Meter gingen wir voll zu Fuß. Vor dem Restaurant warteten bereits Niko und Andi. „Wir haben uns schon ein Tisch gesichert", erzählte Andi stolz. Er führte uns zu dem Tisch. Wir bestellten uns alle, das was wir essen wollten. „Wie denkt ihr geht das Spiel gegen Skopje aus", fragte Niko nachdenklich. „Hoffentlich besser als dieses", murmelte ich. Disse legte sofort seinen Arm um mich. „Jetzt machst du dir nicht schon wieder Vorwürfe, es ist nicht deine Schuld", bekräftigte er. Auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass ich das alles selbst verschuldet habe, stimmte ich zu. „Natürlich Sieg", sagte Andi voller Selbstvertrauen. Manchmal könnte ihn etwas weniger Selbstvertrauen nicht schaden. „Ich hab Angst davor, dass wir uns richtig blamieren", gestand Niko. „Solange wir nicht so katastrophal spielen wie gegen Gummersbach, wird das nicht passieren", meinte Disse ironisch. „Manchmal wünschte ich ich hätte mehr Selbstvertrauen", Niko war heute irgendwie voll ernst. Was ist heute mit ihm los? Wieso ist er so verklemmt? „Außerdem spielen wir ja erst auswärts gegen Leipzig, da können wir uns reichlich Selbstvertrauen holen", meinte Andi. „Oder das Gegenteil", gab ich zu bedenken. „Mit der Einstellung erreichen wir nichts", erinnerte uns Disse. „Lasst uns einfach spielen, an Ende sehen wir dann wozu es reicht", schlug ich vor. Niko nickte. „Ist irgendwas?", fragte Disse. Er hatte anscheinend auch bemerkt, dass Niko heute extrem still war. „Ich hatte heut ne so einen seltsamen Traum", erklärte er. „Du machst dich jetzt nicht ernsthaft wegen einem Traum verrückt", lachte Andi und klopfte ihn auf die Schulter. Das Essen wurde gebracht. Wie immer machte Niko ein Bild und stellte dieses in seien Instagram Story. „Ich hab jetzt schon kein Bock auf heute abend", murrte Disse. „Weil du wieder am schlechtesten bist", neckte Andi. „Du bist jetzt auch nicht gerade besser", konterte Disse. „Ich könnte jetzt einen Schwulen Witz bringen, lass es aber", meinte Andi. Daraufhin funkelte Disse ihn böse an. „Man Leute, jetzt kommt mal wieder runter", schrie Niko wütend und stand auf. Alle anderen Gäste schauten verwirrt zu unserem Tisch. Wie ich es hasste, wenn man angestarrt wird? Disse und ich schauten uns fragend an. Ich wusste sofort, was er wollte. Er fragt ob ich ihm hinterhergehe, oder er gehen soll. Ich deutete an, dass ich gehe. Ich lief aus dem Restaurant. Niko saß draußen auf einer Bank und vergrub seine Gesicht unter seinen Händen. Ich setzte mich zu ihm und legte den Arm um ihn. „Hey, was ist denn los?", fragte ich. Er schaute kurz auf seine Augen waren leicht gerötet. „Niko, was ist los? Du musst mit mir reden, damit ich dir helfen kann", sagte ich ganz ruhig. „Es ist nur", begann er, brach aber wieder ab. „Was?", versuchte ich es erneut irgendeine Antwort von ihm zu bekommen. Dann begann er von seinem Traum zu erzählen.
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️. Ich weiß noch nicht wann ein neues Kapitel kommt. Vielleicht Freitag Abend, morgen hab ich keine Zeit😬. Am Wochenende wird wahrscheinlich auch nichts kommen, mal schauen. Hoffe ihr könnt das verstehen. Ich geb mein bestes so schnell wie möglich weiterzuschreiben.

Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt