Dule:
Ich ahnte schon übles, als ich Alfred dabei zu sah, wie seine Gesichtsfarbe immer mehr zur einer Tomate wurde. Ich hätte mich beeilen sollen. Ich hätte Lukas davon abhalten sollen. Aber nein? Ich habe erneut versagt. Einerseits freute sich eine Hälfte meines Inneres, für die beiden, da die beiden einfach echt zuckersüß waren, dass muss man ihnen lassen. Doch dann die Gesichtsfarbe von Alfred beunruhigte mich. Ich ahnte was kommen wird. Ich machte mir auch Sorgen nicht dass der werte Herr noch ein Herzinfarkt bekommt, ich meine, er ist ja nicht mehr der jüngste. Dann lösten sich die beiden wieder, als sie Alfreds Gesichtsausdruck sahen, veränderte sich ihr Miene sofort. „Lukas Dule mitkommen, Disse ab aufs Zimmer ins Bett du sollst dich ausruhen", orderte er in einem wütenden Ton an. Ich zeigte Lukas an, dass er sich beeilen sollte. Mit gesenktem Kopf, folgte er mir und damit auch Alfred, der vorne wegging. Er öffnete die Tür zum Betreuerzimmer. „Setzen", befahl er. „Wie kannst du es nur wagen?", begann er mit seinem Vortrag. „Es tut mir leid", schluchzte Lukas, er gleichte mittlerweile einem Gespenst so bleich war er. „Nichts es tut mir leid? Wie lange läuft dass zwischen euch schon?", fragte er energisch. „Angefangen hat es letzte Saison, so richtig aber erst seit Weihnachten", stotterte Lukas. „Ich fass es nicht und du schaust auch noch dabei zu", tobte Alfred. „Ich bin enttäuscht von euch allen drei. Warum denkt ihr wohl ist es verboten mit einem Teamkollegen was zu haben? Es hat schon einen Grund warum es nicht erlaubt ist", sagte er, langsam fuhr er wieder einen Gang zurück. „Ich hab nichts gegen Homosexuelle nur um das klarzustellen, ich habe nur was dagegen, wenn mich meine Spieler hintergehen", brüllte er wütend. „Ist euch alles bewusst, was ihr alles auf das Spiel setzt? Ihr müsst euch mindestens bis zum Ende eurer Karriere verstecken. Oder wollt ihr eure Karriere gefährden? Aber nicht nur ihr müsstet dichthalten, sondern auch das ganze Team, außer ihr wollt es auch vor ihnen geheimhalten. Außerdem was ist wenn nicht alle das akzeptieren? Ihr könntet das ganze Team auseinanderreißen? Ist euch das bewusst, dass ihr das Team belasten könntet?", fuhr er fort. Lukas würde immer kleiner auf seinem Stuhl. „Alfred, bitte lass sie Lukas gehen. Es wäre meine Aufgabe gewesen die beiden davon abzuhalten", bat ich. „Meinetwegen kannst du vorerst gehen. Aber euch ist schon klar, dass das noch ein Nachspiel haben wird. Und halte dich von Disse fern", gab Alfred nach. Lukas wartete nicht auf eine zweite Aufforderung und verschwand blitzschnell. „Musste du ihn so anschreien?", fragte ich ruhig. „Ja, ich wollte, dass es ihm bewusst wird, wie kompliziert es wird. Du musst wissen, dass ich eigentlich nichts dagegen habe, wenn zwei Spieler was miteinander anfangen, solange sie damit nicht das Team belasten und im Training und bei Spielen die Finger voneinander lassen. Ich wollte aber sicher gehen, dass die beiden vorsichtiger sind", erklärte Alfred. Seine Laune hatte sich augenblicklich geändert. Ich musste schmunzeln. „Ich bin trotzdem enttäuscht von dir. Ich hätte erwartet, dass du mir mitteilst, wenn irgendwas im Team aus dem Ruder läuft", betonte er. „Ja, ich weiß. Ich wusste aber nicht wie du reagieren würdest. Außerdem wollte ich es versuchen selbst zu klären. Wenn du wüsstest,gestern haben sie sich fast die Köpfe abgerissen", berichtete ich. „Dann hätte ich es erst Recht wissen wollen", meinte er. „Es tut mir leid, zukünftig werde ich dich sofort informieren", versprach ich. „Ich bin auch stolz auf dich. Ich mag es wie du dich für jeden aus der Mannschaft einsetzest und für deine Fehler den Kopf hinhältst", lobte er. Ich schmunzelte. „Kann ich gehen?", fragte ich. „Ja. Aber ich werde mir noch was überlegen. Das Gespräch ist hier noch nicht beendet", betonte er, „kannst du den anderen Bescheid sagen, dass wir in einer Viertelstunde uns im Speisesaal zur einer Teambesprechung treffen." Ich schrieb in die WhatsApp Gruppe, damit es auch jeder mitbekommt.
Lukas:
Ich saß in meinem Zimmer und ärgerte mich darüber, so unvorsichtig gewesen zu sein. Gleichzeitig wollte ich unbedingt zu Disse. Es muss doch einen Weg geben, sich heimlich ins das Zimmer zu schmuggeln. Mir war bewusst, dass es Alfred verboten hatte. Aber ich musste einfach zu ihm. Soll Alfred denken was er will, er kann nicht einfach bestimmen mit wem ich zusammen sein soll und mit wem nicht. „Alles gut?", fragte Niko, der gerade mit besorgten Blick aufs Zimmer kam. Ich nickte. „Alfred hat in 15 Minuten eine Teambesprechung angefordert", teilte er mit. Ich nickte nur. „Wir wollen noch eine Runde Darts spielen, kommst du mit?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Dann verschwand Niko. Um halb ging ich dann runter in den Speisesaal. Ich hatte immer noch keinen wirklichen Plan wie ich ohne dass es jemand merkte zu Disse komm. Ich setzte mich neben Niko. Miha schaute mich besorgt an. „Alles ok?", fragte er. Ich nickte schnell. Ich will nicht, dass er auch noch darauf aufmerksam wird. Dann kam Alfred. „Also wir sind glaub ich alle noch etwas durch den Wind. Ich will trotzdem um eure Aufmerksamkeit bitten", verschaffte er sich Ruhe. Alle hörten aufmerksam zu. „Erstmal vorweg, Disse geht es soweit gut. Er hat eine mittelstarke Gehirnerschütterung und fällt leider morgen aus. Ich erwarte deswegen, dass ihr morgen alles gebt. Wir haben die Woche gut trainiert und ich bin überzeugt, dass wir wenn wir als Team auftreten und das Besprochene umsetzten die zwei Punkte mit nach Hause nehmen. Gut. Es wird dann gleich Abendessen geben, danach habt ihr noch etwas freie Zeit, denkt aber daran, dass wir morgen um 12:30 spielen müssen. Um halb acht gibt es Frühstück und um zehn Uhr ist Treffen und anschließend Abfahrt", beendete er seinen Vortrag. „Ach ja und passt auf die Glastüren auf, wir brauchen nicht noch weitere Ausfälle. Dann guten Appetit", wünschte er. Die ersten standen auf um sich was vom Püffet zu holen. Ich folgte ihnen. Ich hatte nicht wirklich Hunger. „Ich frag mich wie dumm man sein kann, wenn man gegen eine Glastür rennt", hörte ich Ole zu Niclas flüstern. „Typisch Disse. Er macht das Unmögliche möglich", meinte Niclas. Ich entschied mich für eine Scheibe Brot und einen Apfel. Dann kehrte ich zurück zu unserem Tisch. Als ich am Trainertisch vorbei ging, schnappte ich auf, dass Detlev nachher Disse noch was zu Essen aufs Zimmer bringen will. Ich muss also vor dem Mannschaftsarzt fertig sein. Ich beeilte mich auf meinem Platz zurückzukehren. Ich schlang mein Essen runter so schnell es ging. „Willst du den Wertbewerb im Schnellessen brechen?", fragte Andi. „Ist das alles was du isst?", fragte Niko besorgt. Normalerweise war ich dafür bekannt, viel essen zu können. „Nein und ja, ich hab keinen wirklichen Hunger", sagte ich schnell. „Du hast Alfred doch gehört, dass wir nicht noch jemanden brauchen, der zusammenbricht", meinte Niko. „Gut dann hol ich mir eben noch was", sagte ich beleidigt. Ich holte mir noch eine kleine Portion. Diese schlang ich schnell hinunter. „Ich geh dann mal kurz aufs Klo", sagte ich und stand auf, bevor jemand mich aufhalten konnte. Ich achtete darauf, dass Alfred nicht sah, dass ich den Essensaal verließ. Nicht nur, weil er mir verboten hatte zu Disse zu gehen, auch noch, weil er drauf bestand, dass wir als Team zusammenessen und alle bis der letzte fertig ist anwesend sind. Ich eilte die Treppen nach oben. Ich wusste zum Glück wo das Physiozimmer ist. Ich öffnete vorsichtig die Tür. Es war dunkel im Zimmer. Im Bett könnte ich eine Gestalt erkennen die den Kopf hob, als ich eintrat. „Hey", grinste er. Ich schlich zu ihm und setzte mich auf die Bettkante. „Wie geht es dir?", fragte ich und griff nach seiner Hand. „Jetzt schon viel besser", meinte Disse. „Du Spinner", meinte ich. „Was hat Alfred gesagt?", wollte er wissen. „Er war nicht sehr erfreut. Er hat mir verboten hierher zu kommen und das Gespräch ist noch nicht beendet", sagte ich enttäuscht. „Bist du wahnsinnig. Wenn Alfred dich erwischt", er wirkte besorgt. „Mir doch egal. Er kann mir nicht einfach verbieten dich zu sehen", widersprach ich. Disse schüttelte lachend den Kopf. „Du Rebell! So kenn ich dich gar nicht", meinte er. „Es gibt da so einiges was du nicht über mich weißt", sagte ich verführerisch. Bevor ich mich darauf einstellen könnte, zog Disse mich zu ihm nach unten. Es dauerte keine Sekunde, dann lag ich auf ihm und wir küssten uns verlangend. Nachdem meine Haare total verwuschelt waren und ich kaum mehr Luft bekam, löste ich mich wieder von ihm. „Ich glaub ich sollte dann mal wieder gehen", meinte ich enttäuscht. „Bitte bleib", flehte er. „Ich würd ja gerne aber ich will nicht riskieren, dass Alfred uns nochmal beim Küssen erwischt. Außerdem solltest du dich ausruhen", sagte ich besorgt. „Ach was mir geht es schon wieder gut", winkte er ab. „Übertreib mal nicht", meinte ich und strich ihm vorsichtig über die Wange und schaute ihm dabei tief in die Augen. „Stell dich bitte schlafend, wenn Detlev zurückkommt, sonst schöpft er gleich verdacht, so wie du aussiehst", grinste ich und strich ihm vorsichtig die Haare aus dem Gesicht. „Für wir dumm hälst du mich eigentlich", protestierte er. „Ich meine wenn man gegen eine Glastür läuft, dürfte man nicht all zu viel Gehirnmasse besitzen", neckte ich ihn. „Na warte, wenn wir wieder in Kiel sind, gibt das Rache", drohte er. „Ich freu mich schon", grinste ich frech. Ich wollte gerade aufstehen um zu gehen, da spürte ich Disses Hand an meinem Arm. „Einer noch", bettelte er und streckte mir seinen Mund entgegen. Ich zögerte nicht lange und umschloss mit meinen Lippen seine. Enttäuscht löste ich mich dann wieder. „Ruh dich aus", flüsterte ich. Dann schlich ich wieder zurück zur Tür und öffnete die Tür vorsichtig. Meine Herz wollte aber nicht gehen. Also schloss ich die Tür wieder. „Was ist?", fragte Disse. „Wieso sollte ich abhauen? Ich hab doch gesagt, dass es mir egal ist, ob Alfred uns erwischt", grinste ich frech. „Lukas, willst du das wirklich riskieren", vergewisserte er sich. „Ja, rutsch rüber du Riese", befahl ich. Er rutschte auf die Seite. Ich kuschelte mich an ihn und nahm seinen Geruch auf. Wie sehr hab ich das alles vermisst. „Schlaf gut", flüsterte ich. Doch Disse war bereits eingeschlafen.
Andi:
Mir bereitete es echt Sorgen, dass Lukas nichts essen wollte und dann noch aufs Klo wollte. Hatte er Verdauungsprobleme? Oder hatte er sich mit irgendetwas den Magen verdorben? Oder ist er doch eine Frau und schwanger? Ok, die letzte Theorie war unnötig. „Ist Lukas schwanger?", fragte Raul. Anscheinend war ich nicht der einzige der auf diese Idee gekommen ist. Bambam, Marko und Raffi prusteten laut los. Dule und Niko verschluckten sich an ihrem Essen, Niclas schlug sich kopfschüttelnd die Hand vors Gesicht. Ole flüsterte irgendetwas Emil ins Ohr. Flamme war wie immer rosa wie ein Flamingo. Niklas verdrehte die Augen und Miha hatte ein großes Fragezeichen über dem Kopf. „Häh warum lacht ihr alle?", fragte Miha. „Ich find die Idee gar nicht so dumm", stimmte ich Andi zu. „Euch ist schon bewusst, dass Männer nicht schwanger werden können", erklärte Bambam. „Häh was ist los?", fragte Miha, der es immer noch nicht blickte. „Andi und Raul glauben, dass Lukas schwanger ist weil er appetitlos ist und aufs Klo verschwunden ist", erklärte es Niclas ihm nochmal langsam. Jetzt blickte er es aus. „Dann müsste Disse aber auch schwanger sein", warf Emil ein. „Beziehungsweise er wird Vater, sind werdende Väter nicht immer total durch den Wind", überlegte Ole. „Was soll das jetzt heißen", protestierten Niklas, Bambam und Marko gleichzeitig. Niko wurde ganz rot. Was ist jetzt los mit dem? Erstickt er uns hier noch? „Oder noch besser. Lukas ist von Disse schwanger", scherzte ich, die anderen wissen ja nicht, was ich vor ein paar Tagen gesehen habe. Niko warf mir einen warnenden Blick zu. „Stimmt das klingt echt logisch", stimmte Raul zu. „Ihr seit echt dumm. Euch ist schon bewusst, dass Männer nicht in der Lage sind Kinder zu kriegen", wand Raffi genervt ein. Was hat der jetzt auf einmal? „Hab ich dass richtig verstanden. Disse und Lukas haben was miteinander?", fragte Miha. Dule verschluckte sich an seinem Getränk und verteilte den Inhalt quer über den Tisch. „Nein", brüllte Niko wütend und stand auf und räumte sein Tablet auf. „Was hat der jetzt?", fragte Emil. „Wahrscheinlich ist er eifersüchtig", meinte Niklas ironisch. Raffi war das alles zu viel und verließ auch in einem ähnlichen Abgang wie Niko den Saal. Wir halfen Dule dabei die Schweinerei aufzuputzen. Lukas war aber echt lange auf dem Klo? Was treibt er da nur? Ich wollte mich vergewissern, dass wirklich alles in Ordnung war und überprüfte das Klo. Er war nicht mehr da. Als ich nach oben ging, sah ich Niko und Dule verzweifelt miteinander flüsternd zu diskutieren. Was geht jetzt bei den beiden ab? „Die beiden sind echt verrückt", hörte ich Niko verzweifelt sagen. „Ja, ich hoffe nur, dass Lukas rechtzeitig fliehen konnte und irgendwo ein Versteck gefunden hat?", antwortete Dule. Spielen die verstecken? Ich war planlos. „Lass eine Runde Tischkicker Spielen", bettelte Miha, der plötzlich neben mir aufgetaucht war. Natürlich hatte er keine Chance gegen mich. Ich gewann beide Spiele. Als wir fertig waren und wieder auf dem Weg nach oben waren, kam mir ein aufgebrachter Niko entgegen. „Habt ihr Lukas gesehen?", fragte er. Wir schüttelten verwirrt den Kopf. „Dann könnt ihr uns bitte suchen helfen", bat er. Wir stimmten zu. Was ist heute nur los? Erst rennt Disse gegen eine Tür und dann verschwindet Lukas spurlos? Vielleicht war unsere Theorie gar nicht so falsch.
Montpellier ist Championsleague Sieger! War echt ein geiles Handballspiel, Respekt! So hoffe das Kapitel hat euch gefallen❤️.
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Spiel um Spiel, Lüge um Lüge und wann sieht er es ein?
FanfictionLiebe- ist für Christian Dissinger eigentlich ein Fremdwort gewesen, bis er Lukas Nilsson getroffen hat. Aus Freundschaft wurden gefährliche Gefühle. Doch was passiert eigentlich wenn man sich in seinen besten Freund/Mannschaftskollegen verliebt? F...