127. Abschied

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Heute fand endlich das Konzert in Oberhausen statt. Die Gruppe und ich waren schon dabei uns fertig zu machen, obwohl noch nicht einmal die Fans auf das Gelände gelassen wurden. Riku genoss die letzten Stunden mit seiner kleinen Tochter. Jeden Augenblick sollte nämlich Johanna kommen um sie ab zu holen, jedoch blieb sie noch das Konzert lang, da ihr Flug erst spät in der Nacht los ging. Jules würde erst morgen fliegen, doch trotzdem hing Dad pausenlos an ihren Lippen. Überall wo sie hin ging ging auch er hin. Sogar wenn sie auf Toilette musste folgte er ihr wie ein Schoßhündchen. Es sah total lustig aus, doch Jules nervte es nur noch. Gerade wollte Jules mal wieder aufstehen, weshalb Samu ihr nach machte. "Samu, nichts für ungut, aber ich kann alleine irgendwohin gehen, ohne Begleitschutz!" Dad hob entschuldigend die Hände. In dem Moment wurde Riku's Frau zu uns gebracht. Riku stürzte auf sie und schloss sie sofort in seine Arme. So schnell er sie in die Arme gezogen hatte, so schnell löste er sich auch wieder, nahm ihren Kopf in seine Hände und drückte seine Lippen auf ihre.

Wenige Stunden befanden wir uns auf der Bühne, spielten und sangen was das Zeug hielt. Die Menge jubelte und schrien unsere Namen. Wieder einmal wurde es mir jedoch zerstört, da ich meinen Erzeuger in der Menschenmenge stehen sah. Machte er das mit Absicht? Wollte er mich ärgern? Leider ging das Konzert, wie die anderen Male, viel zu schnell zu Ende. Als wir die Bühne verließen sagte Samu zu mir: "Ich glaub ich habe deinen Erzeuger im Publikum gesehen oder irr ich mich da?" - "Was? Das kann nicht sein." sagte ich nur total cool und ging einfach weiter. Wir gingen alle zu den Kabinen zurück in denen wir vor dem Konzert saßen. Die anderen warteten schon auf uns. Johanna wartete noch bis wir uns frich gemacht hatten. Riku zog zum Abschied seine Frau und sein Kind nochmal ganz fest in die Arme. Man sah ihm an wie es ihm das Herz zerriss sein kleines Mädchen wieder gehen zu lassen. Er gab Lena noch gefühlte hundert Küsse eh er sie seiner Frau wieder übergab. Lena krallte sich ins Oberteil ihres Daddy's. Sie schrie und weinte sich die Seele aus dem Leib.

*Riku's Sicht*

Es brach mir das Herz meine süße Tochter so zu sehen. Sie wollte unbedingt bei mir bleiben und ich wollte es auch. Meine geliebte Frau versuchte sie zu beruhigen. "Shh meine Kleine. Papa wird bald wieder da sein. Bald ist die blöde Tour beendet und er wird wieder nach Hause kommen." Lena schrie noch lauter und streckte ihre kleinen Ärmchen nach mir aus. Meine Frau drehte sich um um zu gehen. Lena sah über die Schulter ihrer Mutter, hielt eine Hand nach mir gestreckt aus und schrie und weinte weiter. Einer der Jungs legte seine Hand auf meine Schulter. Ich sah traurig zu Mikko, der nur wütend und mit verschränkten Armen da stand und alles still und heimlich beobachtete. Ich hatte so einen Hals auf ihn gehabt, doch konnte ich sie in dem Moment nicht zeigen. Johanna war mit Lena auf dem Arm schon gegangen, doch hörten wir Lena immer noch schreien. Ich fuhr mit meinen Händen über mein Gesicht. Das Geschreie meiner Tochter machte mich einfach nur fertig. Am liebsten hätte ich jetzt gerade alles hin geschmissen und wäre einfach mit meiner Familie nach Hause geflogen. Absolut fertig drehte ich mich zu Mikko und fauchte ihn an. "Bist du zufrieden? Bist du nun zufrieden?!" Die Jungs versuchten mich zu beruhigen nur klappte es auf keinste Art und Weise. "Riku!" rief Yun meinen Namen. Ich sah zu ihr. Yun zeigte wortlos auf die Tür. Mit einem Mal drehte ich mich um und sah meine kleine Tochter an der Tür wie sie weinend auf mich zu gerannt kam. Sofort nahm ich sie in den Arm und drückte sie ganz fest an mich. Johanna kam hinter her geeilt und war erleichtert Lena bei mir zu sehen. "Es macht keinen Sinn Riku. Sie wird niemals mit mir mit kommen und immer wieder abhauen." Ich sah mein kleines Lenchen an. Seufzend wendete ich meinen Blick wieder von ihr. "Mikko! Kann sie nicht hier bleiben?" fragte Samu direkt nach. "Also mich stört die Kleine nicht. Von mir aus kann sie hier bleiben." sprach Sami. "Mich stört es auch nicht." wandte Raul ein. Sogar Yun sagte etwas. Sie meinte dass sie gerne auf Lena aufpassen würde, wenn ich irgendwie beschäftigt war. Alle sprachen auf Mikko ein und versuchten dafür zu kämpfen, dass Lena bei uns blieb. Mikko war sichtlich genervt davon. "Na gut! Sie bleibt hier, aber auf eure Verantwortung! Ihr werdet euch um sie kümmern und dafür Sorgen, dass sie bei den Konzerten und Proben ruhig bleibt!" Überglücklich knudelte ich meine Kleine und küsste sogar Johanna. "Tut mir leid das du extra kommen musstest." Meine Frau grinste mich zuerst an musste dann jedoch lachen. "Ist schon gut. War schön dich wieder zu sehen und das Konzert war fantastisch." lobte sie uns. Johanna blieb noch ein Weilchen bei uns, eh sie sich dann von allen verabschiedete. Zum Abschied küsste ich sie noch, eh sie in ein Hotel fuhr. Sie hatte sich dafür um entschieden, da sie jetzt in der Nacht nicht mehr fliegen wollte. Dies wollte sie eigentlich nur wegen Lenchen. Doch als sie erfuhr dass Jules auch erst morgen fliegen würde hatte sie sich um entschieden.

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