174. durch den Wind

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~Wenige Tage später~

Zwischen Dad und mir hatte sich wieder alles gelegt. Er hatte sehr viel Zeit damit verbracht den Antrag zu planen. Heute sollte es nun endlich soweit sein. Er wollte Jules den Antrag machen. Dad war schon ziemlich nervös. Er hatte Angst wie Jules reagieren würde, doch wenn sie 'Nein' sagen würde, wäre sie echt bescheuert. Mein Vater hatte noch nie jemanden so sehr geliebt wie sie. Noch nie hatte er den Gedanken gehabt eine seiner Ex zu heiraten und wenn, dann war es entweder vor meiner Zeit oder er hatte es mir all die Jahre verschwiegen. "Jetzt beruhig dich doch mal. Setz dich hin und fahr runter." meinte ich zu meinem aufgeregtem Vater. Ich saß auf der Couch im Wohnzimmer, während Dad die ganze Zeit über, schon seit mehreren Stunden, hin und her lief. Egal was ich sagte oder versuchte... er hörte nicht auf mich. Wenn man sogar ganz still war hörte man seinen Herzschlag. Jedesmal, wenn irgendetwas bevor stand, was Dad nervös machte musste ich alleine dafür sorgen, dass er wieder runter kam. "Jetzt setz dich hin!" Ich stand auf und drückte ihn auf die Couch. "Oh Gott. Ich glaub ich schaff das nicht." sprach er mit zittriger Stimme und lehnte seine Stirn gegen seine zusammen gefalteten Hände. Ich konnte ihn verstehen, dass er so aufgeregt war. Doch mittlerweile kannte ich auch Jules. Sie liebte Dad. Sie liebte ihn über alles und würde ihn niemals verlassen. Ich konnte mich noch an den aller ersten Tag erinnern an dem die beiden sich im Tattoo Laden getroffen hatten. Die beiden konnten ihre Blicke überhaupt nicht mehr von einander weg nehmen. Beide hatten sich gegenseitig im Bann. Ich seufzte. "Versuch dich zu beruhigen. Ich weiß es ist schwer immerhin ist das eine sehr wichtige Frage, die du ihr heute stellen wirst. Diese Frage wird auch alles zukünftige ändern, doch ich glaub an dich. Du wirst es bestimmt schaffen ihr den Antrag zu machen, doch dafür bist du jetzt viel zu aufgeregt." Ich setzte mich neben ihn und nahm seine rechte Hand. "Du musst jetzt runter kommen Papa. Entspann dich irgendwie und geh in deinem Kopf durch, wie du ihr die Frage stellen willst." Verzweifelt sah Dad mich an, eh sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl und mich in den Arm nahm. "Danke." flüsterte er in mein Ohr. Ich lächelte ihn an und ließ ihn alleine.
Rückwärts ließ ich mich auf mein Bett fallen und sah an die Decke. Mein Handy vibrierte. Neugierig, wer mir geschrieben hatte, sah ich auf mein Handydisplay. Es wurde mir angezeigt, dass ich eine neue Nachricht von Santtu hatte. Was der wohl von mir wollte? Seit dem ich ihm zum größten Teil verziehen hatte schrieben wir manchmal. Großen Kontakt hatten wir zwar nicht, da einfach noch zu viel zwischen uns stand, doch freute ich mich immer wieder, wenn er mir schrieb. Mit einem winzigen Lächeln auf den Lippen las ich seine Nachricht. Er wollte wissen, ob ich in zwei Tagen Zeit hätte. Kurz überlegte ich. Eigentlich hatte ich nichts großartiges vor gehabt von daher würde es passen. Natürlich fragte ich ihn auch warum, doch meinte er, ich solle mich überraschen lassen. Dies nahm ich einfach so hin, obwohl es mir verdammt schwer fiel. Lächelnd hob ich meinen Kopf vom Handy und sah gerade aus. Genau in diesem Moment flog meine Zimmertür auf. Erschrocken sah ich zur Tür. Dad stand im Rahmen und trat ohne mich zu fragen, ob er überhaupt rein durfte, einfach in mein Zimmer. "Wie klingt das?" fragte er mich und sagte seinen Text auf. Ich verzog das Gesicht, da es nicht wirklich ein schöner Antrag war. Schnell schrieb ich Santtu, dass sein Bruder unbedingt meine Hilfe brauchte. Hinten dran fügte ich noch einen Kusssmiley hinzu, bevor ich die Nachricht absendete. "Was soll ich dann sagen. Meine Gedanken sind gerade total durch einander." - "Mach mal halb lang." Ich stand auf und schnappte mir Stift und Papier. "Ich hab eine Idee." fing ich an und kam langsam zum Bett zurück. "Da deine Gedanken ziemlich durch gewirbelt sind schreiben wir erst einmal paar Begriffe auf, die du im Antrag haben willst." Dad sah mich überraschend an. Mit dieser Idee hatte er wohl nicht gerechnet. Meiner Meinung nach und auch durch meine Erfahrungen funktionierte dies ganz gut. Immer wenn ich als Hausaufgabe aufbekommen hatte einen Text zu schreiben, fing ich damit an Ideen zu sammeln. So schrieb ich auch meine Songs. Ich selbst stellte mir dann immer die Fragen, um was es in diesem Text gehen sollte und was für Begriffe dieser beinhalten sollte. Um was es wohl in dem Text von Dad gehen sollte wussten wir zwei ja ganz genau, doch war der Inhalt dieses Textes das Problem. Ich setzte mich neben Dad auf mein Bett und legte den Block auf meinen Schoß. "Na dann, beginnen wir mal und keine Sorge. Diese Methode funktioniert einwandfrei!" Der große blonde Finne neben mir nickte. Er atmete ein Mal Tief ein und aus, bevor mir starteten.

Bald wird es also so weit sein und Samu wird seiner Freundin die große Frage stellen... seid ihr schon gespannt darauf?

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