132. Zur Rede stellen

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Es dauerte nicht sehr lang und schon stand ich vor der Haustür. Diese stand ein Spalt offen, so dass ich ohne Probleme hinein konnte. Die ersten paar Stufen sprintete ich hoch, doch den Rest ging ich ruhig hoch, da ich am Ende sonst keine Luft mehr zum atmen hatte. Außerdem wollte ich mir noch überlegen was ich überhaupt sagen wollte. Als ich vor der Tür stand klingelte ich Sturm und zwar so lange bis er endlich öffnete. Trotz seinem 'Einen Moment' und seinem 'Ich komm gleich' hielt ich meinen Finger weiterhin auf der Klingel seiner Wohnung. Genervt riss er die Tür auf, doch als er mich sah weiteten sich seine Augen. "Hi." sagte ich. Mein Blick schweifte über seinen Körper. Er stand nur mit seinen Boxershorts bekleidet vor mir. "Ähm... hi." grüßte er mich etwas eigenartig zurück. In dem Moment kam Katha mit einem Bademantel um aus dem Schlafzimmer. "Wer ist denn da Santtu?" fragte sie bevor sie mich sah. Ich starrte sie und Santtu abwechselnd an. Mein Mund war leicht geöffnet. Was sollte man dazu nun sagen und was sollte man davon halten? Ich hatte keinen Plan gehabt was ich nun denken sollte. "Ähm... Katha und ich wir... wir wollten... ähm... wir wollten gerade in die Sauna." stammelte er herum. Ich sah ihn wieder an und nickte einmal kurz. "Aha... und warum trägst du dann Boxershorts?" fragte ich misstrauisch nach. Er sah an sich herab. "Ähm... ich wollte mich gerade umziehen." - "Mhm, etwa auch in deinem Schlafzimmer?" erkundigte ich mich. Ich wusste nicht so recht ob ich ihm das alles glauben sollte oder nicht? Es war nun das erste Mal dass ich in dieser Situation war und ich musste ehrlich zu geben dass ich verdammt eifersüchtig war. "Nein, ich komme gerade aus dem Bad. Ich wollte mich gerade umziehen als es geklingelt hat." Ich nickte wieder einmal kurz. Katharina stand die ganze Zeit über, im Bademantel, im Hintergrund und sah mich stumm an. "Seit wann bist du da?" fragte Santtu mich überrascht. "Das habe ich dir geschrieben. Du wirst es nicht glauben, doch die ganze Tour über habe ich dir Tag und Nacht geschrieben und sogar angerufen." erzählte ich ihm. "Ach wirklich? Ähm... tut.. mir leid Süße, doch mein... Handyakku ist... kaputt und... ich war ziemlich beschäftigt mit der Arbeit." stotterte er rum. Ich wurde noch ein bisschen misstrauischer. Warum stotterte er wie ein Verrückter herum? Dazu hatte er doch kein Grund gehabt. "Was für ein komischer Zufall dass der Akku ausgerechnet am Tour Anfang kaputt geht." meinte ich nur. Santtu schien anscheinend zu merken wie misstrauisch ich war. "Naja, er hat schon vorher etwas rum gesponnen. Paar Tage später war ich sofort im Handyladen, nur hatten die keinen da gehabt und mussten einen bestellen. Er sollte in den nächsten Tagen aber kommen." Ich nickte und sah wieder zu Katharina. "Kannst du mir das bestätigen?" fragte ich sofort an Katha gewandt. "Ähm ja." Sie kam etwas näher und sagte: "Santtu hat sich bei mir deswegen aufgeregt, da der Akku kaputt wäre und er nun mit dir nicht mehr schreiben und telefonieren konnte. Am liebsten wäre er durch gedreht." - "Bin ich sogar fast." wandte Santtu mit ein. "Ja stimmt. Bist du ja fast. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten sein Handy gegen die Wand zu schmeisen." Ich nickte wieder einmal. Beide sahen sich an. Sie merkten dass ich ihnen nicht wirklich glaubte. Santtu sah mich wieder an und kam auf mich zu. Er legte seine Arme um meine Hüften und zog mich fest an seine Brust. "Süße, glaub mir doch bitte. Wäre mein Handy nicht kaputt, dann hätte ich dir immer geschrieben und auch Stunden lang mit dir telefoniert, egal wie teuer dann meine Rechnung wäre. Ich liebe dich über alles. Du bist doch mein Mädchen." Ich sah ihn nicht an während er mit mir sprach. Ich stand einfach nur mit verschränkten Armen in seinen und starrte die Wand seiner Wohnung an. "Es tat weh." sagte ich leise. Wieder einmal stand ich kurz davor los zu weinen. Dies hörte man sogar an meiner Stimme. "Ich weiß meine Süße. Ich weiß." Ich legte meine Hände auf seine Oberarme. Santtu zog mich noch fester an sich ran und schloss mich komplett in seine Arme. "Das wichtigste ist jedoch nun, dass du wieder da bist und wir uns immer treffen können." sagte er fröhlich und strich über mein Haar. Ich nickte und sah in seine wunderschönen blauen Augen. Er beugte sich zu mir runter und küsste mich. Sofort schloss ich meine Augen und vergrub meine Hand in seinen Haaren um ihn näher ran zu ziehen. Es fühlte sich so gut an seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. Ich war einfach absolut ausgehungert gewesen. Santtu und ich lösten uns wieder von einander. Wir beide trugen ein rießen großes Lächeln auf den Lippen. Ich meinte etwas zerknirscht dass ich wieder nach Hause müsse, da ich noch meinen Koffer aus packen musste. Dabei entschuldigte ich mich noch bei beiden, dass ich so misstrauisch war und ihnen nicht geglaubt hatte. Katha meinte nur dass es kein Problem sei und Santtu sagte dass er es mit Sicherheit auch gewesen wäre. Santtu wartete noch bis ich die Treppen runter ging. Er winkte und sagte tausend Mal dass er mich liebte, eh er die Tür endlich schloss.

Was meint ihr? Glaubt ihr ob Santtu da die Wahrheit gesprochen hat? Und was wird wohl im nächsten Teil passieren?

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