38. im Park

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Als ich im Park ankam setzte ich mich auf eine Bank und wartete auf meinen besten Freund. "Hey Yun!" hörte ich die Stimme von ihm. Ich sah in die Richtung aus der er kam und stand auf. Ich freute mich total ihn wiederzusehen und rannte auf ihn zu. Ich fiel ihm in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Na wie geht's dir Mäuschen?" - "Nicht gerade super." meinte ich, weshalb er mich sofort ängstlich ansah. "Was ist passiert?" fragte er nach und ließ mich runter. "Ich möchte nicht drüber reden." - "Yun sag es mir!" Ich ließ ihn los und sah in seine wunderschönen Augen. "Samu hat nach der Adoption von mir nach meiner leiblichen Mutter gesucht. Er hat mir eben alles erzählt." - "Und was ist mit deiner Mutter passiert?" fragte er mich. Wir liefen den Kieselweg ein bisschen entlang. Währenddessen erzählte ich ihm alles was Samu mir erzählt hatte.

"Ach du scheiße." sagte er erschüttert. "Du sagst es." - "Und was jetzt? Willst du ihr Grab besuchen und willst du deine Tante kennen lernen oder kein Kontakt zu ihr haben?" erkundigte er sich. "Um ehrlich zu sein will ich es nicht Santtu. Als dein Bruder mir erzählte, dass er nach meiner Mum gesucht hatte sind mir die Tränen gekommen, da ich mich an damals, vor 10 Jahren, erinnerte." Santtu nickte einmal stumm. Zwischen uns herrschte eine unangenehme Stille. Ich kickte ein paar Kieselsteine vor meinen Füßen hin und her. "Wollen wir zu dem Grab deiner Mutter?" brach Santtu die Stille. Ich schüttelte einmal schweigend den Kopf. Ich wollte einfach noch nicht dorthin und auch nicht zu meiner Tante. Ich hatte das Gefühl einfach noch nicht bereit dafür zu sein. Ich musste das erstmal verkraften, dass mein Erzeuger ein Schläger war und auch Alkoholiker und meine Mutter deshalb Selbstmord begann. Je mehr ich daran dachte an meine 'wirkliche' Familie desto trauriger wurde ich und mir kamen die Tränen hoch. Santtu sah mich besorgt an und nahm mich sofort in seine Arme. Ich drückte mich ganz fest an seinen etwas muskulösen Körper und begann zu weinen. Ich konnte die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. Es tat so gut ihn wieder an meiner Seite zu haben, deshalb legte ich meine Arme um seine Hüften und zog ihn noch näher an mich. Seit fast einem Monat hatten wir uns nicht mehr gesehen. Ab und zu hatten wir noch miteinander telefoniert und geschrieben, doch ich brauchte ihn einfach, seine Nähe und seinen Geruch in meiner Nase! Jedes Mal, wenn er in meiner Nähe war hatte ich so ein komisches Kribbeln in meinem Bauch. Ich hatte keine Ahnung was das war, denn sowas hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben! Ich schmiegte mich an seine Brust und zog seinen Geruch in meine Nase, immerhin wusste ich nicht wann ich ihn wiedersehen würde! "Ich habe dich lieb, Sweety!" flüsterte er mir ins Ohr. Es jagte mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Ich liebte es, wenn er so nah an meinem Ohr redete, obwohl es ab und zu auch schon unheimlich war! "Ich dich auch!" flüsterte ich nun ihm zu. Er ließ von mir ab und sah mich von oben aus an. "Sicher das du nicht ans Grab deiner Mutter willst? Heute ist ein schönes Wetter und ich bin da. Ich würde dich begleiten. Natürlich nur wenn du willst." Ich lächelte ihn an und sagte: "Naja, wenn du es so sagst... Warum nicht?! Doch zuvor müssten wir zu mir nach Hause. Ich kenne die Adresse leider nicht auswendig." - "Oh, da ist aber mein Bruder und er weiß nicht, dass wir uns treffen. Verdammt, wenn er das herausfindet dann bin ich tot!" - "Nein, das bist du nicht. Ich werde es nicht zulassen, dass er dich umbringt!" unterbrach ich ihn und legte meine Hände auf seine Brust. Er lächelte mich an und sah mir ganz tief in die Augen. Mein Blick wechselte zwischen seinen wunderschönen Augen und seinen Lippen hin und her.


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