61. Good morning

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Als ich am nächsten Morgen wach wurde lagen Yun und ich ganz eng aneinander gekuschelt. Mein Gesicht war in ihren Haaren vergraben. Ihr Kopf war an meine Brust gekuschelt. Ich löste mich leicht von ihr um nach ihr zu sehen. Ihre Augen waren noch immer geschlossen, doch eine Träne kullerte ganz langsam aus ihrem rechten Auge. Von was sie wohl träumte? Wahrscheinlich träumte sie von Santtu, ansonsten würde keine Träne ihr Auge verlassen. Vorsichtig strich ich ihr die Träne weg und kuschelte mich an die Kleine in meinen Armen. Ich schloss meine Augen wieder, doch schlafen konnte ich anscheinend nicht mehr.

*Yun's Sicht*

Als ich aufwachte befand ich mich in Samu's muskulösen Armen. Mein Gesicht war an seiner Brust gekuschelt und sein Kopf klebte förmlich an meinem. Ich plinzelte ein paar Mal verschlafen, eh ich die Augen ganz öffnete. Sofort schossen mir wieder die Bilder von letzter Nacht in den Kopf. Ich lag im Bett und hatte mir die Augen ausgeheult nur weil er anscheinend nicht verkraften konnte, dass ich Papa nichts erzählt hatte. Gestern hatte er mir schon ein bisschen Angst eingejagt, als er mich so angeschrien hatte. So hatte ich ihn in meinem ganzen Leben noch nicht einmal erlebt. Normalerweise konnte er keiner Fliege was tun, doch da hatte ich mich wohl möglich geirrt. Nach Jahren hatte ich mal Santtu's andere Seite gesehen. Ich spürte Samu's rauen Daumen an meinem Wangen Knochen streichen. Erst jetzt bemerkte ich, dass mir Tränen aus den Augen kamen. Dank Santtu weinte ich schon wieder, zwar nicht so schlimm wie letzte Nacht, jedoch flossen Tränen. Samu fing an eine Melodie zu summen. Ich erkannte sie sofort und musste anfangen zu lächeln. Die Melodie war von dem Lied seiner Band 'Don't cry (Don't trink about it)'. Ein wirklich tolles Lied. Nachdem die letzten Töne ausgeklungen waren flüsterte er mir zu: "Ganz ruhig. Er ist es nicht wert." Hach, wenn er nur Ahnung hätte. Wenn Papa wissen würde, dass ich auf seinen Bruder stand und auch anders rum würde er ausrasten und mich für Jahrtausende in mein Zimmer einsperren. Ich legte meine Arme um ihn und kuschelte mich an ihn. Samu strich mir durchs Haar und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. "Sag mal... was wünschst du dir eigentlich zum Geburtstag?" - "Mh... ein Motorrad?" - "Vergiss es." - "Och Papa!" - "Nein vergiss es! Hast du eine Ahnung wie viel so ein Ding kostet und was da alles passieren kann?" Ich sah ihn entgeistert an und setzte mich auf. "Erstens hast du genug Kohle, um so ein Ding zu kaufen und zweitens fährst du doch auch. Klar machst du dir Sorgen um mich, dass da irgendetwas passiert. Das kann ich ja auch verstehen, jedoch mache ich mir auch Sorgen, wenn du unterwegs bist." - "Yun,... ich... ich hatte keine Ahnung, dass... dass du dir Sorgen um mich machst. Komm mal her." Er nahm mich in den Arm und drückte mich ganz fest an sich. Ich war echt froh, dass ich auf Santtu gehört hatte und mich mit Dad ausgesprochen hatte und das ich so einen tollen Papa hatte. Apropos Santtu... vielleicht hatte er mir ja geschrieben in der Nacht oder sogar angerufen?!


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