30. Die Entscheidung

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Einige Tage später saß ich ganz früh morgens auf der Couch mit meinem Handy in der Hand. Tagelang hatte ich überlegt, ob ich diesen Anruf machen sollte oder nicht. Um ehrlich zu sein wusste ich es immer noch nicht. Ich stand auf und lief durch das ganze Haus, hin und her. Anrufen ja oder nein? Ich atmete tief ein und wählte die Nummer des Jugendamtes. Anschließend hielt ich mein Handy ans Ohr. Der altbekannte Tuut Ton erklang. Am ganzen Körper zitterte ich. Mein Hirn war ausgeschaltet. Gerade als jemand abnahm legte ich schnell auf. Ich konnte das nicht. Wieder setzte ich mich auf die Couch und ließ meinen Kopf hängen. Ich atmete tief ein und versuchte es nochmal. Wieder erklang das Tuten. Wieder nahm jemand ab und schon wieder legte ich einfach auf. Ich stand auf und lief durch das ganze Wohnzimmer in der Hoffnung so eine Lösung zu finden. Ich stellte mich ans Fenster und sah hinaus auf die Straße. Ich ging wieder zurück und setzte mich auf die Couch. Erneut wählte ich die Nummer und hielt mein Handy zitternd an mein Ohr, doch diesmal legte ich nicht auf. Stundenlang unterhielt ich mich mit dem Jugendamt. Während ich mit dem Jugendamt telefonierte dachte ich an die ganzen Tage mit Yun zurück. An die guten wie auch schlechten Momente. An unseren Streit und unsere Versöhnung, dank Riku. An die Momente als ständig irgendeine Frau mit mir geredet hatte und ich dachte sogar an die alle erste Nacht, als sie in mein Bett gekrabbelt kam, da sie nicht schlafen konnte.


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