Der letzte Tag verging auch sehr schnell und schon stand die große Tour bevor. Wir mussten heute Morgen früh aufstehen, weshalb ich sehr müde war. In wenigen Minuten mussten Dad und ich zu dem Aufnahmestudio fahren, da dort unsere Reise startete. Doch bevor wir los fuhren überprüften wir nochmal zum zich tausendsten Mal ob wir auch wirklich alles hatten. Als wir nun auch ganz Sicher waren und unsere Check-Liste, die wir gestern angefertigt hatten zum achzigsten Mal durchgegangen waren fuhren wir endlich los. Mimi und Kisu hatten wir gestern schon zu Oma gebracht, da sie ja nicht alleine in dem Haus bleiben konnten. An dem Studio wurden wir schon sehnlichts erwartet. "Na endlich, da seit ihr ja. Na los, her mit den Koffern!" begrüßte Mikko uns. "Auch dir einen wunderschönen guten Morgen Herr Saukkonnen." begrüßte ich ihn und fügte noch ein: "Schön dich zu sehen an einem so wunderschönen Morgen wie diesem." hinzu. Daraufhin bekam ich nur ein Augenrollen und keine Antwort drauf. Er nahm mir einfach den Koffer aus der Hand und brachte ihn zum Tourbus. "Echt unhöfflich diese Finnen hier und sie werden auch immer unhöfflicher!" beschwerte ich mich. "Nehmen dir einfach die Koffer ab und begrüßen einen auch noch nicht mal richtig! Tzz, tzz, tzz, tzz, tzz! Das geht echt gar nicht. Der wurde echt schlecht erzogen. Wo sind ihre Manieren nur hin gekommen Herr Manager!" Dadurch erntete ich nur einen genervten Blick von ihm und wieder keine Antwort. "Und schon wieder keine Antwort!" Riku und Raul mussten sich ihr Lachen verkneifen, was ihnen nicht gerade geling. "Guten Morgen meine Große." begrüßte mich Riku und nahm mich in den Arm. "Na wenigstens hast du es gelernt! Samu nennt mich immer noch Kleine." - "Du wirst nun mal immer meine kleine Maus sein!" rief er mir zu, bevor er zu uns kam und seine Kumpels begrüßte. "Begrüßen könnt ihr euch später noch! Wir müssen so langsam mal echt los!" rief uns Mikko zu. "Haben wir alles?" fragte er sich eher selbst und kratzte sich am Hinterkopf. Das war typisch Mikko. Immer vor einer anstehenden Tour war er total gestresst und auch ab und zu vergesslich. Er machte sich einfach viel zu viele Gedanken. "Ich glaube wir haben alles. Also verabschiedet euch von eurer Familie und ab in den Bus." - "Glauben heißt nicht wissen lieber Herr Manager. Erinnerst du dich noch an das Jahr 2008 als du auch dachtest wir hätten alles und wir dann doch nochmal umkehren mussten, da wir etwas ganz wichtiges vergessen hatten?" meinte Raul mit einer Stimme wie die Professoren redeten. Alle mussten anfangen zu lachen bis auf Sami, der fand es anscheinend nicht so witzig. "Was habt ihr denn da vergessen?" fragte ich nach, weil ich mal wieder keine Ahnung hatte. "Unseren Drummer. Ohne Drummer ist nichts los." meinte Riku lachend und klopfte Sami auf die Schultern. "Haha, ja. Seitdem her kommt er immer zwei Stunden früher, damit das nie wieder passiert." lachte Samu hinter mir. "Ihr habt nicht wirklich..." - "Oh nein. Wir nicht. Hier, der Herr Manager war der jenige, der Sami vergaß." lachte Raul und zeigte auf Mikko. "Ich glaube, wir sollten noch einmal überprüfen ob wir wirklich alles haben." meinte ich etwas unsicher. "Hey, ihr könnt mir vertrauen. Das ist nun Jahre her. Wir haben alles." meinte Mikko wovon er nur ein 'Sicher?' von uns allen gleichzeitig bekam. "Jahaa." meinte er sichtlich angenervt. Wie konnte man nur seinen Drummer vergessen? Ich hätte es verstanden, wenn man eine Gitarre vergessen hätte, aber den Drummer? Oh Mann Mikko. "Na los, verabschiedet euch von euren Familien." meinte Mikko und ging zu seiner Frau und seinen Kindern. Riku ging zu seiner Familie. Samu und ich gingen zu Oma. Sanna und ihre Tochter war auch da, doch Santtu leider nicht. Nachdem wir uns alle verabschiedet hatten gingen wir zum Tourbus. Raul und Sami stiegen als erstes ein. Anschließend Mikko. Gerade als Riku einsteigen wollte kam seine jüngste Tochter Lena auf ihn zu gerannt und rief seinen Namen. Sie hatte Tränen in den Augen. Jedesmal wenn es auf Tour ging war dieser Abschied der schlimmste und rührendste von allen. Riku nahm seine Kleine auf den Arm und knuddelte sie noch einmal feste. Anschließend gab er ihr einen ganz langen Kuss auf die Stirn und die Wange, eh er dann einsteigen konnte. Nicht nur Lena fiel es schwer sich von ihrem Vater zu trennen. Riku brach es immer wieder das Herz sein kleines Mädchen hier zu lassen. Zu guter letzt stieg Samu ein und dann ich. Gerade als ich einsteigen wollte rief jemand mein Name. "Yun! Yun warte!" Ich sah in die Richtung aus der die Rufe kamen und sah... Santtu! Er war gekommen. Er war wirklich gekommen. Ich sprang aus dem Bus und rannte ihm entgegen mitten in seine Arme. Die Jungs sahen aus dem Fenster oder aus der Tür, doch dies war mir egal. "Du kannst doch nicht gehen ohne dich von mir verabschiedet zu haben." sagte er außer Atem. "Ich bin den ganzen Weg hier her gerannt, da mein Auto nicht angesprungen ist. Versprich mir das du dich bei mir meldest. Tag und Nacht, egal wann. Und sobald ihr in Deutschland seit auch, verstanden?" Ich nickte und vergrub mein Gesicht in seinem Hals. Still liefen mir vereinzelte Tränen über die Wange. "Denk an mich, wenn du in Deutschland bist." Wieder nickte ich. "Mach ich. 24 Stunden am Tag werde ich nur an dich denken." Ich löste mich von seinem Hals und sah ihn an. "Ich liebe dich Yun Haber." - "Und ich liebe dich Santtu Haber." Wir küssten uns und wollten den anderen am liebsten niemals los lassen. Am liebsten hätten wir den Abschied noch stundenlang hinaus gezögert, doch die Zeit drängelte uns. Dies meinte auch Mikko, doch den ignorierten wir. "Yun!" Santtu ließ mich wieder runter und brachte mich an die Tür des Buses. "Ich werde dich vermissen." - "Ich dich auch." heulte ich schon und umarmte ihn ein letztes Mal. Gerade wollte ich rein gehen als er mich noch einmal aufhielt. "Ach Yun. Ich habe noch was für dich." Er überreichte mir ein verpacktes Geschenk und eine einzelne rote Rose. "Erst aufmachen, wenn ihr kurz davor seit Finnland zu verlassen und wenn du wieder nach Hause kommst werde ich genau hier auf dich warten und zwar mit einem ganzen Strauß Rosen." Ich lächelte ihn an und küsste ihn noch einmal. Dann ging ich entgültig in den Bus und die Tür schloss sich. Ich setzte mich hin und schon ging es los.

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Lifesaver
Fiksi PenggemarEin kleines Mädchen ganz alleine auf der Straße. Wo es wohl herkommt und wo ihre Eltern sind? Das ist unklar. Doch ihr Finder und somit auch Lebensretter wird es herausfinden und ob er die Kleine bei sich aufnimmt... das werdet ihr alles sehen.