118. der Plan

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*Währenddessen bei Jules*

Samu war nun seit Tagen schon auf seiner Geschäftsreise. Ich hatte seit gestern frei gehabt und wusste nicht was ich mit meinem Leben anstellen sollte. Währe ich Tätowiererin hätte ich jetzt mit Sicherheit ein paar Entwürfe zeichnen können, doch ich war nur Piercerin. Anträge für ein Fotoshouting hatte ich auch nicht, deshalb verbrachte ich heute auch den Tag mit meiner besten Freundin Levina. Wir kannten uns schon eine Zeit lang. Wir hatten uns mal bei einem Fotoshouting kennen gelernt und seitdem her waren wir unzertrennlich. Sie war ebenfalls tätowiert und gepierct, hatte rote lange Haare und arbeitete als Tattoo Model, genauso wie ich. Jedoch hatte ich diesen Job nur so nebenbei während sie ihn hauptberuflich machte. Ich saß also auf meiner Couch und starrte mein Handy an. "Er schreibt nicht." jammerte ich wie ein kleines Kind rum. Ich hatte Samu ein paar Mal angerufen und sogar geschrieben, doch ich bekam einfach keine Antwort von ihm. "Vielleicht ist er ja beschäftigt." - "Und womit? Frauen anbaggern?" fragte ich ein wenig gereizt, zudem aber auch enttäuscht. "Glaubst du wirklich das er so einer ist?" - "Nein, natürlich nicht. Ich vermiss ihn einfach nur." - "Weißt du wo er momentan ist? Vielleicht kannst du ja zu ihm fliegen und ihn überraschen." schlug Levina vor. "Nein weiß ich nicht." antwortete ich etwas frustriert. "Vielleicht können wir das heraus finden. Wie heißt dein Freund?" Sie setzte sich neber mich auf die Couch und stellte ihr Glas Wasser ab. "Ähm Samu." Levi klappte meinen roten HP Laptop auf, der auf dem Wohnzimmertisch stand. "Und Nachname?" - "Uff... Ich glaub er hat was davon erwähnt. Irgendetwas mit H." Levina sah von dem Leptop hoch und sah mich misstrauisch an. "Du kennst seinen Nachnamen nicht?" - "Ähm nein." - "Süße, der verheimlicht dir was." - "Was? Nein. Samu würde das niemals tun." streitete ich es ab. Samu würde mich niemals anlügen, das wusste ich. Er war nicht so ein Arsch, der Sachen vor seiner Freundin verheimlichte... oder doch? "Kannst du dich an irgendetwas erinnern? Vielleicht stand ja irgendwas wo." Ich überlegte kurz, ob mir etwas einfiel. "Ja in der Tat. An seiner Klingel steht etwas... Ähm... Ha... b..." - "Konzentrier dich Süße." Ich strengte mich an mich an das Namensschild an der Hausklingel zu erinnern. "Hab...Hab... Haber! Samu Haber!" fiel es mir dann wieder ein. "Na dann schauen wir mal nach deinem Schnuckelchen." Levina gab seinen Namen in der Suchmaschine ein und schon wurden uns zich tausende Sachen angezeigt und sogar Bilder. Levi ging auf Wikipedia und sah sich die Seite an. Sie presste ihre dunkelrot geschminkten Lippen auf einander. "Was?" wollte ich sofort wissen. "Sieht dein Freund so aus?" Sie drehte den Laptop ein Stück damit ich besser hinein sehen konnte. "Ja. Das ist er." - "Sorry Süße, doch er hat dich angelogen. Er ist gar kein Autor, sondern Rockstar." - "Was? Nein... nein das kann nicht sein. Er... er..." - "Es tut mir leid, doch hier steht es." Sie zeigte mit der Maus drauf. 'Frontmann der Band Sunrise Avenue' stand dort. Er hatte mich angelogen. Er hatte mich wirklich angelogen. Ich stand auf und griff mir in die Haare. "Das kann nicht sein." Ungläubig lief ich vor dem Wohnzimmertisch auf und ab. Levi lehnte sich zurück in die Couch und nahm ein Schluck von ihrem Wasser. "Es tut mir leid, Süße." Ich konnte es wirklich nicht glauben! Und ich Idiot dachte wirklich er würde mich niemals anlügen! Von wegen die große Liebe, die einen niemals anlügte, gab es. Die gab es nur in den bescheuerten Märchen. Nur in den Märchen war alles perfekt. Dort wurde man nicht von dem Mann angelogen, den man überalles liebte! Das wahre Leben sah ganz anderster aus! "Hey, dein Loverboy ist in Wahrheit auf Tour." sagte meine beste Freundin und sah vom Laptop auf. "Hier, das nächste Konzert wird in Dortmund sein und es gibt sogar noch Karten." Ich ging zu Levina und sah mit in den Laptop hinein. Sie ging auf eine Seite auf der man Tickets für Konzerte und Festivals kaufen konnte. "Was machst du da?" fragte ich. "Na was wohl. Wir werden zwei Tickets kaufen und ihn dann auf dem Konzert überraschen." schilderte sie mir ihren Plan. "Was? Nein, Levi... das... das ist doch irre!" sträupte ich mich. "Das wird aussehen als ob ich ihm hinterher geschnüffelt hätte." - "Hör zu, du hast ein gutes Recht darauf und nicht nur auf das sondern auch auf die Wahrheit, wenn er dir die Wahrheit verschweigt, dann suchst du sie eben im Internet! Du kannst hier auch sehr gerne rum hocken, warten bis er wieder kommt und ihn dann konfrontieren mit der Wahrheit, oder du tust es auf einem Konzert." Meine beste Freundin hatte recht. Vorallem konnte ich nicht warten bis er wieder in Hesinki war. Ich wollte jetzt die Wahrheit wissen und nicht erst in einem oder zwei Monaten und ich wollte es aus seinem Mund hören, wenn er vor mir stand. Ich stimmte dem Plan zu und schon kauften wir Konzertkarten für Dortmund.

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