126. Oberhausen

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Die Tage vergingen mal wieder sehr schnell und so befanden wir uns nun bei unserem nächsten Konzert in Oberhausen. Das Konzert war schon in zwei Tagen. Wir hatten schon alles auf gebaut und waren fleißig am proben. Ich lag gerade in meinem Tourbus Bett und chillte, als auf einmal mein Handy klingelte. Sofort stürzte ich mich aus meinem Bett und schnappte mir das Handy. Hoffentlich war es Santtu. Ich hielt mein Handy fest in den Händen und drückte es gegen meine Brust. Die Augen hielt ich geschlossen. Bitte bitte lass es Santtu sein. Ich löste das Handy wieder von der Brust und sah auf das Display... Oma. Verdammt. Ich nahm ab und stellte das Handy auf laut. "Hallo Oma." grüßte ich sie. Sofort kam aus dem Lautsprecher ein 'Hallo Kindchen' zurück. Sie wollte wissen wie die Tour so lief und ob alles in Ordnung sei. Sie fragte auch wie es mir und Dad ging. Wir unterhielten uns eine Zeit lang. Ich fragte sie auch wie es Santtu ging, doch auch Oma hatte schon seit Beginn der Tour nichts mehr von ihm gehört. Natürlich fragte sie mich sofort was los sei. Daraufhin erzählte ich ihr alles. Oma klang ziemlich besorgt und wollte Santtu sofort nach unserem Telefonat anrufen. Hoffentlich hatte sie Glück und er würde ran gehen.

Ich hörte etwas weiter hinter mir Schritte, weshalb ich Oma sagte ich müsse auflegen. Wir verabschiedeten uns von einander und ich versprach ihr Samu schöne Grüße aus zu richten und ihm zu sagen er solle sich Mal bei Oma irgendwie melden.

"Hi." hörte ich hinter mir, nachdem ich aufgelegt hatte. Ich drehte mich mit dem Oberkörper leicht um. Dan stand hinter mir und setzte sich neber mich. "Hi." - "Wer war denn das am Telefon?" fragte er neugierig nach. "Kann dir egal sein." meinte ich frech. Dan piekste mir in die Seite woraufhin ich lachte. Die letzten paar Tage hatte ich mit Dan viel Zeit verbracht, wenn die Jungs beschäftigt waren. Dan und ich verstanden uns mittlerweile bestens und stritten auch nicht mehr. Wir sind zu richtigen Freunden geworden. Je mehr ich von ihm erfuhr desto mehr mochte ich ihn und sympatischer wurde er mir auch.

Der Tag endete sehr schnell und so kam es auch dass ich tot müde ins Bett fiel. Dad hatte sich, so wie er sollte, bei Oma gemeldet. Jules war mit uns mit hier her gekommen. Nach dem Konzert in Oberhausen wollte sie dann nach Hause fliegen. Ihre Freundin war schon längst wieder in Helsinki. Riku's Frau würde zum Konzert kommen um Lena endlich abzuholen. Schon seit Tagen war Mikko deshalb schon am meckern. Ihm wäre es lieber gewesen hätte Johanna sie schon längst abgeholt.

Samu kniete sich an mein Bett. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und setzte mich auf. "Ich habe eben mit Oma telefoniert. Während des Gespräches hat sie mir erzählt dass sie heute wieder versucht hat Santtu anzurufen, doch er wäre wieder einmal nicht ran gegangen, so wie bei dir." Ich nickte und wendete mein Gesicht von ihm. "So langsam mache ich mir sorgen um ihn. Es ist nicht normal dass er nicht an sein Handy geht. Noch nicht einmal an sein Festnetz geht er." Ich zuckte wortlos mit den Schultern. Samu setzte sich neber mich auf das Bett und legte seine linke Hand an meine Schulter. "Yun, ich weiß das es dir nicht egal ist." - "Es ist nicht mein Problem, wenn er meint nicht ran zu gehen. Ich hab auf jeden Fall keine Lust mehr! Wieso soll ich denn bitte immer der Arsch sein und sich bei ihm melden? Er kann es doch auch sehr gut mal tun!" Samu seufzte und gab mir sogar recht. "Du hast recht nur trau ich der ganzen Sache nicht so wirklich. Selbst Jules findet das eigenartig was er da abzieht. Sie hat gemeint dass Santtu dich so sehr liebt, dass es eigentlich unvorstellbar ist dass er sich bei dir nicht meldet und sogar nicht an sein Handy geht wenn du dich bei ihm meldest." Ich merkte wieder einmal wie leid Samu das alles tat. Er würde mir so gerne helfen nur konnte er nichts anderes tun als mir zu zusehen wie ich litt. Er gab mir einen Gute-Nacht-Kuss und verschwand wieder. Ich seufzte leise und legte mich wieder hin. Um Santtu wieder zu vergessen nahm ich mein Handy und schrieb Dan per WhatsApp. Es dauerte nicht sehr lange und schon wurde ich müde. Ich schrieb ihm dass ich nun schlafen ginge woraufhin ein 'Gute Nacht. Schlaf schön und träum was süßes' mit einem Kusssmiley, von ihm, zurück kam. Ich legte mein Handy zur Seite und schloss meine Augen. In innerhalb von wenigen Minuten war ich auch schon im Land der Träume, wo ich nur Schwachsinn träumte.

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